Totgesagte leben länger

Jenny Hjohlmans Schuss - Gudbjörg Gunnarsdottir geht runterNein, das hätte ich Djurgården niccht zugetraut. Den gestrigen 1:0 Sieg über Umeå IK. Das frühe Tor von Mia Jalkerud versetzte Umeå in einen Zustand der Lähmung. Auch wenn die zwar zweimal die Querlatte trafen und sich die eine oder andere Chance erarbeiteten: Umeå wirkte einfallslos und enttäuschte auf der ganzen Linie gegen ein Djurgården, das kämpfte, füreinander spielte und zum ersten Mal in allen Mannschaftsteilen auch Verbindungen schaffte.

Smart von Trainer Patrick „Putte“ Eklöf die eigentliche Außenverteidigerin Sofia Nilsson ins rechte Mittelfeld aufrücken zu lassen. Das verbesserte die Qualität wesentlich. Abgesehen davon war es Nilsson, die sich in der sechsten Minute auf ihrem Flügel gegen mehrere Gegnerinnen durchsetzte und Jalkerud den Ball servierte, den sie wie vergangenes Jahr öfter geschehen klinisch zum Führungs- und späteren Siegtor verwandelte.

Thomas Dennerbz, den Innenverteidigungssorgen plagen, nachdem sich Charlotte Rohlin am letzten Donnerstag das Kreuzband riss und Sara Larsson noch immer nicht mit dem Balltraining begonnen hat, sah keine überzeugende Leistung von Nachrückkandidatin Emma Berglund. Die und ihre Partnerin Alexandra Nilsson, beide normalerweise sehr sichert, offenbarten ein ums andere Mal Unsicherheiten und schlechte Abstiummung. Die sieben Gegentore von Malmö und die fünf vom Heimspiel gegen Tyresö zuletzt haben da Spuren hinterlassen.

„Jetzt fängt die Saison endlich für uns an, ich wusste schon gar nicht mehr wie das ist, zu gewinnen,“ sagte mir Katrin Jonsdottir nach der Partie. Und Kapitänin Gudbjörg Gunnarsdottir strahlte, aber auf meine Frage, ob sie denn wie früher öfter geschehen, die Mannschaft zu sich nach Hause einladen würde, um den ersten Sieg zu feiern, sagte sie leicht verzögert: „ich glaube nicht, einige müssen ja morgen arbeiten.“

Nächster Gegner der Stockholmerinnen ist am Wochenende Aufsteiger Vittsjö, erst einmal jedoch geht es nach Västerås zum schwedischen Pokal am Donnerstagmittag.

Punktlos und ein Tor – Djurgården weiterhin Letzter

0:2, 0:2, 1:3, 0:1, 0:3. Mit nur einem erzielten Treffer liegt Djurgården weiterhin auf dem letzten Platz der Damallsvenskan. Bei den ebenfalls unter Erwartung gestarteten Kickerinnen von KIF Örebro verlor Djurgården am Samstag deutlich mit 0:3 und fing sich damit die höchste Saisonniederlage ein. Zum Nichabstiegsplatz 10, auf dem nach wie vor der heutige Gegner steht, beträgt der Abstand aber nun schon sechs beunruhigende Punkte.

Immerhin gab es in der zweiten Halbzeit einige Torchancen und vier Schüsse auf das von Stephanie Labbé gehütete Tor. Wie immer konnte sich Gudbjörg Gunnarsdottir bei Djurgården nicht über Arbeit beklagen. Mit nunmehr 37 gehaltenen Schüssen hat keine andere Keeperin der Damallsvenskan bislang so viel Arbeit gehabt wie die 26-Jährige Isländerin.

Das Problem bei solchen Statistiken ist, dass die Torhüterinnen, die sehr viel halten, meist auch viel reinbekommen. Denn oft steht halt ihre Abwehr ziemlich unter Druck. In Örebro trafen heute Elin Magnusson, Caroline Näfver und Marie Hammarström gegen das Stockholmer Team, das am nächsten Sonntag Umeå IK zu Gast haben wird.

Trainer Putte Eklöf sagte nach dem Spiel, dass man ja immer noch auf Spielerinnen warte, die in der Rekonvaleszenz seien – etwa Alexandra Höglund und Jessy Sharro, aber das ist die typische Rhetorik eines Trainers, der eigentlich wissen sollte, wie ernst es um sein Team bestellt ist, der es aber nicht sagen kann, will und darf. Denn sowohl von Höglund und Sharro, auch von Renée Slegers kann und wird man keine Wunder erwarten können. Das sind ordentlich begabte Spielerinnen – die bitter erforderliche Wende werden sie nicht herbeiführen können.

Djurgården wird in diesem Jahr Opfer seiner nicht vorhandenen Planung. Und natürlich der Tatsache, dass sich die Ressourcen massiv verschlechtert haben. Aber der Kader wurde auch seit langem nicht mehr wohlüberlegt zusammengestellt. Victoria Sandell Svensson war eine Weltklassespielerin, ob sie die Richtige war, den Posten einer Sportchefin zu bekleiden, darf bezweifelt werden. Im Jahr 1 nach dem Karriereende stand für Vickan erst mal die Familiengründung im Vordergrund, das ist akzeptabel, verständlich und nachvollziehbar. Man hätte aber eine erfahrene Position die Schwangerschaftsvertretung machen lassen müssen. Nun ist Svensson zurückgekehrt, aber ein Blick auf den Kader zeigt, dass da wenig von Planung zu sehen ist.

Man hat sich gleich mit vier Spielerinnen von Absteiger Hammarby eingedeckt, die vor allem in Stockholm bleiben wollten, aus privaten und beruflichen (nicht-fußballerischen) Gründen. Auch das ist legitim. Ein Erstliga-Club, der es bleiben will, sollte seine Positionen allerdings nach Notwendigkeiten und Zielen besetzen. In Ermangelung einer Nachfolgerin für Emma Lundh wird jetzt die 17-Jährige Madeleine Stegius vermutlich so lange in der Offensive verheizt, bis Jessica Landström kommt. Die wird die Niederlage ihres künftigen (und früheren) Vereins sicher auf ihrem Smartphone während der Busreise nach Potsdam mitbekommen haben.

Während Landström in Frankfurt zumindest davon träumen kann, für ein paar Minuten oder länger beim Champions-League-Finale in München eingesetzt zu werden, wird sie hier in Schweden einen gigantischen Rückstand aufholen müssen. Und so ist auch Landström das Beispiel einer Spielerin, die eher aus privaten, denn aus sportlichen Gründen wechselt. Kann man von dieser Art Spielerin dasselbe Engagement erwarten wie von einer Spielerin, die ihre Entscheidungen allein aus sportlichen Gesichtspunkten trifft?

 

 

Djurgården verliert auch das vierte Spiel

Kosovare Asllani macht das 1:0 für Kristianstad

Es wäre falsch zu sagen, dass die 0:1-Niederlage Djurgårdens gegen Kristianstad eine Überraschung gewesen wäre. Es hätten mehr Tore fallen können. Zum einen vergaben die Gäste eine Reihe von guten Möglichkeiten, zum anderen rettete Gudbjörg Gunnarsdottir wieder einmal in zahlreichen Fällen. Die Abwehr kämpfte teils aufopfernd, am besten wohl auf der rechten Seite Sofia Nilsson, die Johanna Rasmussen beinahe vollständig abmeldete.

Nach vorne aber läuft bei Djurgården rein nichts. Patrick Eklöf arbeitet mit Annika Kukkonen im zentralen Mittelfeld und die Finnin gibt sich redlich Mühe, aber ihr fehlt es auch noch an Routine, um das Spiel in der Hand zu haben. Madeleine Stegius ist definitiv noch zu jung und auch Freja Hellenberg, letztes Jahr noch Abwehrspielerin, wird jetzt aus Spielerinnenmangel vorne eingesetzt, keine gute Idee. Hedvig Lindahl verlebte einen geruhsamen Nachmittag. Djurgården wird immense Probleme haben, die Klasse zu erhalten in diesem Jahr.

Kristianstads Traiuerin Elisabet Gunnarsdottir sagte mir nach der Begegnung: „Ich bin schon etwas erleichtert. Letztes Jahr haben wir hier kastrophal schlecht gespielt. Heute denke ich haben wir das ganze Spiel über dominiert, am EQnde war es dann vielleicht zu stressig. Aber wir waren viel besser und hatten drei Punkte verdient. Vielleicht hätten wir mehr Tore machen müssen. Es entsteht immer etwas Panik, wenn du drei Spiele lang nicht gewinnst. Wir haben in jedem Spiel gut gespielt, auch wenn wir nur einen Punkt gewonnen haben. Jetzt klettern wir etwas in der Tabelle und das ist das, was wir brauchten.“

Göteborgs FC – Djurgården= (1:0) 2:0

Am Dienstagabend fand das letzte Spiel des ersten Spieltags statt und endete mit einem erwarteten Sieg von Vizemeister Göteborg gegen Djurgården. Überzeugen aber konnte der Favorit nicht, lediglich eine Spielerin überzeugte, die Amerikanerin Christen Press, die beide Treffer des Tages erzielte. Ein paar tolle Paraden von Gudbjörg Gunnarsdottir verhinderten, dass die Niederlage höher ausfiel.

Ingrid Wells gefiel in der ersten Halbzeit auf der linken Mittelfeldposition bei Göteborg, hatte aber keine Luft für 90 Minuten. Eher durchwachsen das Debüt von Anita Asante, die keine Akzente setzen konnte.

So dürfte Göteborg nichts mit der Meisterschaft zu tun haben. Djurgården spielte teilweise gefällig, brachte aber nichts nach vorne. Ein schöner Distanzschuss von Matilda Rosquist. Am Sonntag gegen Göteborgs Lokalrivalen Jitex muss Djurgården zeigen, wo es stehen wird in dieser Saison.

Jessica Landström zu Djurgården?

Vor elf Stunden twitterte Jessica Landström „Ein Spatz in der Hand ist besser als eine Taube auf dem Dache“. Seit einigen Tagen gibt es heftige Wechselgerüchte, dass die 27-Jährige schwedische Nationalspielerin den 1.FFC Frankfurt verlassen wird und zu Djurgården nach Stockholm wechselt.

Bestätigt hat niemand Gespräche, aber Djurgårdens Sprecherin Maria Jensen woltle weder bestätigen noch dementieren, sondern sagte die rätselhaften Worte „Alles wird gut.!“

Die Taube köntne Frankfurt sein und der Spatz Djurgården. Denn dem ehemaligen Meister trauen Experten in der in einer Woche beginnenden Saison nicht viel mehr zu als Rang neun bis elf. Zun jung und unerfahren ist die Truppe um die isländische Kapitänin Gudbjörg Gunnarsdottir. Nach dem Weggang von Emma Lundh machte man sich nicht zuletzt um den Sturm Sorgen, auch wenn die kleine Mia Jalkerud sich 2011 als treffsichere Stürmerin etabliert hat. Ihr fehlte die Partnerin. Schon vor etlichen Wochen sagten mir Spielerinnen von Djurgården, dass man sich noch mit einer Nationalspielerin vorne verstärken würde. Offenbar ist man mit Landström, die in Stockholm etliche Jahre spielte (bei Djurgården und Hammarby) schon länger im Gespräch.

Das Transferfenster schloss am Samstagabend in Schweden, Norwegen und Finnland. Der Deal müsste also abgeschlossen sein, lediglich seine Verkündung ausstehen. Morgen, auf dem Presseauftakttreffen der Damallsvenskan in Göteborg, erfahren wir spätestens, wie es ausgegangen ist.

Schweden macht vier gegen Island

Im letzten Jahr hatten die Schwedinnen noch gegen Island verloren, mit 1:2 und zum ersten Mal in ihrer Länderspielgeschichte. Heute, mit neuem Spielsystem 4-2-3-1 und neuen Trikots (dunkelblau mit einem gelben Streifen von oben links nach unten rechts, gab es einen deutlichen 4:1 (4:1) Erfolg. Schon nach weniger als zwei Minuten war Djurgårdens Mannschaftskapitänin Gudbjörg Gunnarsdottir geschlagen: Sara Thunebro hatte in den Lauf von Lotta Schelin gespielt, die überwand die Wahlstockholmerin mit einem eleganten Heber.

Toller Start, großer Schock. So geht es oft im Fußball. Nach zwölf Minuten erhöhte Turbine Potsdams Antonia Göransson auf 2:0. „Gugga“ wie Islands Torfrau genannt wird, hatte einen Schuss von Lotta Schelin pariert, da stand „Toni“ und brachte Schweden auf Finalkurs. Zwar konnte die inzwischen in Brasilien spielende Dora Maria Larusdottir per Elfmeter in der neunzehnten Minute verkürzen, aber nur wenig später erhöhte Jessica Landström auf 3:1 und dann noch einmal Göransson auf 4:1 zur Pause. Dabei blieb es dann. In der zweiten Halbzeit wurde wie oft in solchen Turnieren oft gewechselt, die Schwedinnen schaukelten das Ding nach Hause.

Thomas Dennerby war wieder einmal Strahlemann; „Mit dem Spiel in der ersten Halbzeit bin ich unerhört zufrieden, nicht zuletzt weil wir so viele Tore gemacht haben.“

Antonia Göransson: „Das neue Spielsystem gefällt mir wirklich sehr gut, ich komme mehr ins Spiel und wir haben sehr viel Bewegung in der Offensive. Lotta ist ja unheimlich schnell und da gilt es einfach mitzugehen.“

Auch Göteborgs Johanna Almgren war begeistert, spielte im Gegensatz zur Clubmannschaft im zentralen Mittelfeld und hatte sehr viel Ballkontakte. Und Stina Segerström, die vor einem Jahr die Achillessehne gerissen hatte war heute wieder dabei und traf in ihrem Comeback sogar den Pfosten, einer von drei Pfostentreffern der Schwedinnen, die also noch höher hätten gewinnen können.

 

Guggas viertes Jahr in Stockholm

 

Guðbjörg Gunnarsdóttir

Die Nummer zwei im Tor der isländischen Nationalmannschaft (hinter Malmös Thora Helgadottir) beginnt in Kürze ihre vierte Vorsaison in Stockholm. Guðbjörg Gunnarsdóttir ist mittlerweile 26 Jahre alt und seit vergangenem Jahr auch Mannschaftskapitänin von Djurgården. Eine vernünftige Entscheidung von Trainer Eklöf, denn die Isländerin engagiert sich wie wenige andere für ihr Team: Ob es darum geht, mal das ganze Team auf eine Fete einzuladen und sowohl zu bekochen wie auch DJ zu spielen oder mal alle Trikots der Mitspielerinnen waschen, weil irgendwas mit der Vereinswäsche nicht geklappt hat. Gugga, wie sie überall genannt wird, nicht nur weil Nicht-Isländer ihren Namen sowieso nicht richtig aussprechen können, spielt eine wichtige Rolle auch außerhalb des Platzes.

Auf dem Platz hat sie seit dem Überstreifen der Kapitänsbinde aber auch eindeutig mehr Verantwortung übernommen. Auch 2012 wird Djurgården in Ermangelung einer anderen Arena wieder im weitgehend leeren Stockholmer Olympiastadion von 1912 spielen und Guggas Stimme wird 90 Minuten lang mehr oder weniger deutlich zu hören sein.

Wie war eure letzte Saison aus deiner Sicht und wie beurteilst du deine persönliche Saison?

Wir sind auf demselben Platz gelandet wie schon im Jahr zuvor [dem 8.; Anm.: ffschweden] , aber ich denke wie haben einen besseren Fußball gespielt. Für mich persönlich denke ich, dass ich eine gute Saison gespielt habe und mich weiter entwickelt habe, allein schon wenn du bedenkst, wie viele Schüsse ich jeweils aufs Tor bekommen habe.

In Schweden wird darüber Statistik geführt und mit offiziell 159 Schüssen auf das Tor von Djurgården führt Guðbjörg Gunnarsdóttir  in der Tat diese Statistik deutlich vor Hedvig Lindahl (Kristianstad) an, wenig schmeichelhaft für die Viererkette, so scheint es. Man muss allerdings berücksichtigen, dass die beiden Absteiger Hammarby und Dalsjöfors zwei bzw. drei Torhüterinnen in der Saison eingesetzt haben, während Djurgårdens Ersatztorwart, die Russin Anna Antonova gar nicht zum Einsatz kam.

Ich weiß, dass du zumindestens ein gut dotiertes Angebot aus Piteå hattest, wo man dich schon 2010 haben wollte. Warum hast du dennoch wieder Djurgården gewählt?

Ich hatte sogar auch ein interessantes Angebot aus der WPS in den USA und ehrlich gesagt war ich nahe dran, dem nachzugeben. Aber irgendwie scheint die Liga dort instabil zu sein. Ich habe das Gefühl, dass die Damallsvenskan 2012 stärker werden wird und 2013 dann vielleicht noch besser, weil dann die EM in Schweden gespielt werden wird. Ich fühle mich sehr wohl bei Djurgården und finde, dass Stockholm eine tolle Stadt ist. Djurgården hat darüber hinaus gute Voraussetzungen für mich geschaffen und ich denke, dass ich mich hier weiter entwickeln kann und meinen Teil für die Mannschaft beitragen kann.

Nun habt ihr einige Verstärkungen im Kader, von Hammarby kommen gleich drei Spielerinnen, aber auf der Minusseite steht, dass Emma Lundh nach Linköping gewechselt ist. Wie siehst du den Kader für die kommende Saison?

Emma ist eine sehr gute Spielerin und ich bin fest davon überzeugt, dass sie eine der allerbesten in Schweden werden kann, wenn sie die Kontinuität erreicht, die es dazu braucht. Wir brauchen definitiv eine gute Stürmerin als Ersatz für sie, darüber hinaus sehe ich noch Bedarf im Mittelfeld. Meiner Meinung nach war Anna Lindblom die beste Spielerin bei Hammarby in der letzten Saison und Magda [lena Ericsson; ffschweden] ist ein großes Talent, das noch besser werden wird. Mit den Neuzugängen bin ich sehr zufrieden.

Als Island in der EM-Quali gegen Norwegen gelost wurde, dachte man natürlich an einen norwegischen Gruppensieg. Aber Island hatte ein fantastisches Nationalmannschaftsjahr mit Siegen über Schweden, Dänemark (erstmals Finale beim Algarve-Cup gegen die USA) und dann 3:1 in der EM-Qualifikation gegen Norwegen. Dann haben die Norwegerinnen auch noch sensationell in Nordirland verloren. Es sieht mit anderen Worten sehr gut aus für Guðbjörg Gunnarsdóttir, 2013 in Schweden bei der EM-Endrunde dabei zu sein.

Zur Zeit aber befindet sich Gugga erst einmal im Weihnachtsurlaub auf Island, aber das Training und damit die Vorsaison beginnt schon in wenigen Tagen.

Sofie Persson nach Piteå?

Piteå IF rüstet seinen Kader weiter auf vor der Saison 2012. Nachdem die 24-Jährige Sofie Persson bei Tyresö FF keinen neuen Vertrag bekam, hatte man damit gerechnet, dass sie entweder in Stockholm bleiibt (Djurgården) oder aber nach Süden zurückkehrt. Stattdessen meldet nun Piteå-Tidningen, dass Persson kurz vor der Vertragsunterzeichnung in Piteå ist. Man hätte für sie einen Job finden müssen und seit gestern könne man ihr eine Anstellung als Architektin anbieten, sagte Sportchef Leif Strandh der Lokalzeitung. Noch diese Woche will man den Vertrag unterschreiben. Nachdem man etwas überraschend und aus fadenscheinigen Gründen die Kanadierin Stephanie Labbé als Torhüterin ausgemustert hatte und die Isländerin Gudbjörg Gunnarsdottir das Angebot abgelehnt hatte, ist man weiter auf der Suche nach einer Keeperin und scheint sie nun gefunden zu haben: Die 22-Jährige Maria Rönnbäck stammt aus der Region (geboren in Boden, fußballerisch aktiv gewesen in Luleå) und hat zuletzt drei Jahre  für den finnischen Spitzenclub Åland United auf den Inseln zwischen Schweden und Finnland gespielt. Aber auch Rönnbäcks Unterschrift ist noch nicht auf dem Papier. Außerdem heißt es, dass Piteå einer Abwehrspielerin ein Angebot gemacht habe, die schon in der amerikanischen WPS gespielt habe. Mir fiel da spontan die Schottin Ifeoma Dieke ein, die ja schon bei QBIK und Kristianstad gespielt hat und vor allem bei QBIK zusammen mit Piteås nigerianischer Innenverteidigerin Faith Ikidi zusammen gespielt hat. Aber wir wartens ab. Am 18.01. will Piteå seinen Kader komplett haben.

Silly Season (3): Kristianstad und Djurgården

So richtig in Gang gekommen ist das neue Jahr im schwedischen Frauenfussball noch nicht. Das Transferfenster steht offen, aber passiert ist noch nicht viel. Heute die vorläufige Zusammenfassung für zwei Clubs, die schon den einen oder anderen Neuzugang verbucht haben.

Kristianstads DFF belegte letzten Endes doch wieder „nur“ den siebten Tabellenplatz. Aber von finanziellen Turbulenzen wie 2010 war dieses Mal aus Skåne wenig zu lesen, lediglich Steuerschulden in Höhe von rund 3.000 € tauchten in der Öffentlichkeit auf, die der Verein nach eigener Aussage sofort beglich. Was allerdings aus Kristianstad zu hören war, waren Streitigkeiten und Rücktritte innerhalb der Vereinsführung. Auf der einen Seite Trainerin Elisabet „Beta“ Gunnarsdottir aus Island und auf der anderen Seite Vereinsboss Pierre Persson und Kanzleichef Markus Nilsson. Beide Männer haben den Verein inzwischen verlassen. Es hieß, dass das Verhältnis zwischen Trainerin und Vereinsboss lange infiziert gewesen sei. Das war soweit gegangen, dass man schon mehr oder minder offen mit Linköpings Trainer Jörgen Pettersson um die Nachfolge Gunnarsdottirs verhandelt hatte. Die Isländerin zu der Angelegenheit: „Wenn man einen Verfein unzufrieden verlässt, denke ich, dass das ganz schön mies ist. Dann ist man zu weit gegangen,“ sagte sie im November der Zeitung Kristianstadsbladet.

Aus mehreren Quellen war zu hören gewesen, dass Elisabet Gunnarsdottir einigen Spielerinnen Katzenfutter ins Essen beigemischt habe. „Natürlich habe ich als Cheftrainerin einer Spitzenmannschaft dem Essen kein Katzenfutter beigemischt. Das war ein interner Scherz, an dem kein Fünkchen Wahrheit war. Man muss mit seiner Mannschaft Witze machen können ohne dass jemand vor der Tür steht und zuhört. Viel zu viele mussten sich diesen Scheiß anhören. Es ist ja wirklich ernst, wenn Leute solche Sachen glauben.“

Wie auch immer. Nachdem Persson den Verein verlassen hat, ist Elisabet Gunnarsdottirs Position in Kristianstad wohl unangefochten. Sie ist sehr ehrgeizig, die einzige weibliche Trainerin der Damallsvenskan und für die neue Saison hat sie einige Verstärkung bekommen. Zum einen hat die starke Dänin Johanna Rasmussen ihren Vertrag verlängert. Sie war gegen Ende der Spielzeit vom WPS-Club magicJack gekommen und sie wird 2012 bleiben, auch weil der Weg in die dänische Heimat kurz ist. In der Offensive wird Kristianstad verstärkt durch Kosovare Asllani. Nach einer durchwachsenen Saison konnte sich die 22-Jährige nicht in den WM-Kader Thomas Dennerbys spielen und auch in Linköping kam sie mit der Vereinsführung nicht überein. Man wollte ihr einen Einjahresvertrag geben, hieß es, sie wollte mehr. Also bot sich die Chance, die 31-fache schwedische Nationalspielerin abzuwerben. Elisabet Gunnarsdottir setzte sich der Legende nach ins Auto und fuhr 350 km nach Linköping und sprach drei Stunden lang mit der Spielerin, die manchmal Dinge sagt, die man besser nicht sagen soillte (etwa „Ich schaue mir nie Frauenfußballspiele an, das ist einfach zu langweilig“), dann war die Sache klar. Der schmerzende Abgang von Margret Lara Vidarsdottir, Gunnarsdottirs isländischer Landsfrau und Fußballerin des Jahres 2011 auf der Vulkaninsel, war kompensiert. Ist er das? Wohl kaum wird Asllani ähnlich viele Tore erzielen wie Vidarsdottir, aber mit Neunationalspielerin Moberg, Asllani und Rasmussen verfügt Kristianstad dennoch über eine interessante Offensive.

Djurgårdens große Zeiten scheinen auf unabsehbare Zeit vorbei zu sein. Dennoch hat der neue Trainer Patrick „Putte“ Eklöf Ambitionen. Er will die Mannschaft zumindest wieder in die obere Hälfte der Tabelle führen, wo sie einmal zu Hause war, zuletzt immerhin 2009. Aber aus der Startformation, die am 01. November 2009 die Meisterschaft zugunsten Linköpings entschied, sind lediglich Torhüterin Gudbjörg Gunnarsdottir und Abwehrspielerin Freja Hellenberg übrig. Emma Lundh ist gestern nach Linköping umgezogen und ihr Weggang stellt Eklöf offensiv vor gewisse Probleme. Denn das Duo Jalkerud – Lundh hatte dafür gesorgt, dass man mit dem Abstieg 2011 gar nichts zu tun hatte. Die 22-Jährige adäquat zu ersetzen, dürfte schwer sein. Vielleicht soll es ja die 21-Jährige Jessy Sharro werden, die in dieser Saison bei Absteiger Hammarby früh nach einem Kreuzbandriss ausfiel und die wie zwei weitere Spielerinnen zu Djurgården „übergelaufen“ sind. Anna Lindblom ist vielleicht die beste Neuverpflichtung auf kürzere Sicht. Langfristig ist es wohl Magdalena Ericsson. Lindblom und Ericsson verstärken die Abwehr von Djurgården. Im Mittelfeld wird die Holländerin Renée Slegers nach ihrem Kreuzbandriss zurückkommen, bislang nicht bekannt ob die beiden Isländerinnen Katrin Jonsdottir und Dora Maria Larusdottir ihre Verträge verlängern. Jonsdottir ist Ärztin, der Aufenthalt in Stockholm passt in die Familienplanung der 34-Jährigen. Matilda Mörn macht mit 22 Jahren mindestens eine Pause vom Spitzenfußball, Ellinor Lindbom macht die gegenläufige Bewegung und geht zu Hammarby in die zweite Liga und Caroline Lundberg zieht zurück nach Uppsala.

Djurgården besiegt Göteborg

Johanna Almgren versucht sich gegen Stürmerin Mia Jalkerud vorbeizutanken

In der 94. Minute fiel die Entscheidung. Ein schneller Querpass bei einem Konter, Emma Lundh zu Mia Jalkerud und die kleine Stürmerin erzielte ihr achtes Saisontor und kurz danach pfiff Annica Andric dann auch ab.

Der haushohe Favorit in den neongrünen Trikots hatte nicht nur mit 0:1 verloren, sondern sich vermutlich uch vom Kampf um die Meisterschaft (nun sieben Punkte hinter Malmö sechs Spieltage vor Schluss) verabschiedet. Auch der Champions League Platz dürfte mit diesem Ergebnis schwerlich erreichbar sein, denn die Konkurrenz heisst Tyresö FF, KIF Örebro und Umeå IK.

In der ersten Halbzeit wartete ich die ganze Zeit darauf, dass Göteborg das Heft in die Hand nehmen würde, aber Djurgården arbeitete hart und verhinderte, dass die Gäste länger im Ballbesitz waren, wenn sie ie Mittelinie passiert hatten. Und hinten zeigte Kapitänin Gudbjörg Gunnarsdottir im wieder einmal eine tadellose Leistung und trieb von hinten ihre Mannschaft lautstark an.

Nach dem Seitenwechsel war Göteborg dann doch drückend überlegen bis zur 80. Minute und manchmal hatte Gugga dann das Glück der Tüchtigen als die Angreiferinnen um Sara Lindén und Johanna Almgren aus aussichtsreicher Position vorbeisemmelten. Linnéa Liljegärd sass erst einmal auf der Bank (wie Emma Lundh auf der Gegenseite). Beide wurden eingewechselt.

„Wir sind keine B-Mannschaft, bei uns können alle spielen, letztes Mal sass Sara Lindén auf der Bank, kam rein und entschied das Spiel,“ erklärte Trainer Torbjörn Nilsson uns nach der Begegnung die Personalmassnahme.

„Emma ist im Moment nicht fit für 90 Minuten,“ sagte Djurgårdens Coach Putte Eklöf. „Sie steht unter grossem Druck und ist zur Zeit nicht fit für 90“. Dann kam sie doch noch rein und ab der 80.Minute ging Göteborg das Risiko ein, mit einer Dreierkette zu spielen, um das Spiel zu entscheiden.

Mal um Mal kam jetzt Djurgården zu gefährlichen Kontern, hatte sehr viel Platz und in der letzten Minute der Nachspielzeit dann fand Emma Lundh Mia Jalkerud, die Göteborg die Busreise noch frustrierter antreten liess, als das beim 0:0 der Fall gewesen wäre.

Ein sehr glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg für eine 94 Minuten lang kämpfende Truppe, die einen stärkeren Gegner bezwang. So schön kann Fussball manchmal sein.

Gepflegte Langeweile im Stadion

Madelaine Edlund

Entweder war ich gestern Abend nicht in Fussballstimmung oder (was wahrscheinlicher ist) es war wirklich das langweiligste Fussballspiel dieser Saison. Tyresö gewann mit 3:0 bei Djurgården vor 1326 Zuschauern, der besten Kulisse für Djurgården seit 2008.

Vor dem Spiel hatte Djurgården ein Seminar über Frauenfussball und seine Entwicklung in Schweden veranstaltet, das kostete 300 Kronen Eintritt und dafür gab es Kaffee und „bullar“, das schwedische Wort für Teilchen. Naja so ungefähr jedenfalls. In der Halbzeitpause, als ich mir meinen wohlverdienten Becher Kaffee holte, strömten die Teilnehmer des Seminars mit den beiden Referenten Thomas Dennerby und Ann-Helen Grahm in den Presseraum und der 51-Jährige Dennerby wäre locker als Sohn der meisten Teilnehmer durchgegangen. Ok, ich übertreibe ein bisschen.

Dafür sassen ganz viele Mädchen auf der Tribüne, so viele wie schon seit sehr langer Zeit nicht mehr. Sie erklären wohl auch letztlich die hohe Zuschauerzahl.

Dafür widmeten sich die meisten von ihnen allerdings auch nicht dem Geschehen auf dem wie immer wie geleckt aussehendem Rasen des Stockholmer Olympiastadions von 1912. Dazu war das Spiel einfach zu einseitig und leider auch zu schlecht.

Djurgården hielt so lange mit, bis Tyresö dann irgendwann für seine Geduld belohnt wurde und Madelaine Edlund in der 29. Minute den Ball nach einer Flanke von Kirsten van de Ven reinköpfte. Danach gab ed noch ein kurzes Aufbäumchen, bis dann zehn Minuten darauf Karin Lissel den Ball ins Tor drückte. Zuvor hatten serienweise Djurgårdenspielerinnen den Ball im Strafraum verpennt und einfach nur zugeschaut, bis Lissel dann die Fussspitze hinhielt. Ein veritabler Abwehrfehler. Es hätte noch mehr Tore geben können, aber Djurgårdens Gudbjörg Gunnarsdottir stand wie immer sicher und zeigte gute Reflexe.

In der zweiten Halbzeit wartete ich vergeblich auf das Pfeifkonzert der 1326. Nicht mal ein Buhruf. Aber im Frauenfussball sind alle immer nett. Und die meisten hatten eh keinen Eintritt bezahlt. Ausserdem stellte ich fest, dass viele gar nicht auf das Spiel achteten, sondern sich angeregt über irgendetwas ganz anderes unterhielten. Kinder spielten auf den Rängen.

Tyresö tat nur noch das Notwendige um das Spiel zu kontrollieren und alle Djurgårdenversuche wurden im Keim erstickt. Dazu auf beiden Seiten zahllose Fehlpässe und unzählige Einwürfe weil der Ball ständig ins Aus gebolzt wurde. Katrin Schmidt erbarmte sich in der 76. Minute des Publikums und spielte zwei Gegnerinnen aus und schob das Leder hinter Gugga zum 3:0 ins Tor. Wenigstens etwas.

Nun liegt der Aufstreber vier Punkte hinter dem Führungsduo, bestehend aus Malmö und Umeå. Allerdings ist das Offensivspiel zu einförmig, um die Topteams wirklich schlagen zu können. Immer lange Bälle auf Josefine Öqvist, die dann ihren Gegnerinnen wegsprinten soll. Und in der Mitte wird Madelaine Edlund gesucht, die sich durchtanken kann. Das ist gut und reicht für die meisten Gegner, aber nicht für die Goldmedaille. Kirsten van de Ven ist eine exzellente Offensivspielerin, sie kommt aber im Tyresö 2011 immer nur ganz kurzfristig zur Geltung, hat eigentlich keine wesentliche Rolle mehr wie vergangenes Jahr, als Öqvist noch nicht da war. Vereinswechsel 2012?

Um wirklich um die Meisterschaft mitspielen zu können, muss das Team sich wohl doch noch einmal verstärken. Hans Löfgren träumt seit langem von Marta in Tyresö. Eine Louisa Necib im Mittelfeld würde es auch schon tun. Denn da wo Elin Ekblom Bak unbestritten rackert, sich die Hacken abläuft und ständig ihren Gegnerinnen am Trikot oder an der Hose zupft, ist das zwar gute Mittelfeldarbeit, es ist solide und nicht immer anständig, es ist aber alles andere als kreativ und überraschend. Es ist nicht brillant, sondern Maloche. Dieses Moment von Kreativität und Brillanz aber fehlt dem Spiel von Tyresö.

Halbzeit

Die Hälfte der Saison ist vorbei  Schweden. Mit der 1:4-Heimniederlage von Linköping gegen Tyresö haben nun alle Teams jeweils elf Begegnungen absolviert. Am Samstag geht es schon weiter in einer Liga, die Aufwind verspürt nach dem dritten Platz der Nationalmannschaft bei der WM und in der eine ganze Reihe von Vereinen das am Montag geöffnete Transferfenster ausnützt, um sich vor der Rückrunde, die mit den Spielen gegen die Gegner des 11. Spieltags am Samstag beginnt,

Die Kurzanalyse für alle Vereine:

Sara Björk Gunnarsdottir

Ldb FC Malmö: Trotz der Abgänge von Therese Sjögran (kommt nach der WPS-Saison zurück), Kathryn Gill und Pavlina Scasna weiterhin Spitze. Mit Manon Melis hat man eine der weltbesten Stürmerinnen. Malmö hat nicht nur Geld, sondern macht auch was damit. Exzellentes Scouting: Alle nationalen und internationalen Talente sind gut ausgewählt. Sara Björk Gunnarsdottir und Annika Kukkonen etwa. Jetzt kommt mit der Dänin Katrine Veje ein weiteres Grosstalent und nach dem Ende der WPS wohl auch Caroline Seger.

 

 

Umeå IK: Trainer Blomqvist sprach beim Auftaktmeeting davon, dass Umeå Top 3 sein will. Nach der Hälfte der Saison sind sie zweiter und haben Tuchfühlung nach ganz oben. Mit Ramona Bachmann und Sofia Jakobsson ist der Angriff vielleicht noch einen Tick besser besetzt als bei Malmö. Aber der Gesamtkader spricht für den Meister. Mit Umeå jedoch ist wieder zu rechnen. Tendenz klar positiv. Negativ: Ausmusterung von Anna Paulson, das war taktlos und unnötig.

Sarah Michael (Foto: Mikael Sundberg/Skillnad AB)

KIF Örebro: Der neue Trainer Mikael Fahlén hatte versprochen, dass man endlich mal versuchen wolle, attraktiven Fussball zu spielen. Das hat nicht unbedingt geklappt, am Anfang sah es unverändert aus. Örebro hat seit einigen Jahren eine stabile Truppe, Sara Larsson und Sarah Michael sind hervorragende Neuzugänge. KIF wird ein sehr unangenehmer Gegner bleiben.

Tyresö FF: Ursprünglich mein Meisterschaftsfavorit. Mit einer imponiernden Startformation. Aber man kann Erfolg nicht kaufen und man muss Teams erst einmal einspielen. Hatte ein gefährliches Zwischentief, das wahrscheinlich den Titel gekostet hat. Kann aber nun nach drei Siegen in Folge und 10:1 Toren Richtung Platz 3 marschieren, ohne 100% überzeugt zu haben.Sportchef Hans Löfgren droht abzuheben und wird sicher alles tun, das Team nächste Saison noch einmal deutlich zu verstärken.

Kopparbergs/Göteborg: Viele glaubten, dass Torbjörn Nilssons Team Malmö ernsthaft Konkurrenz machen könnte. Aber ein Fehlstart und zuletzt die Niederlage gegen Örebro haben das verhindert. Auch Göteborg ist weit von den Champions League Plätzen weg, darf aber im Herbst erstmals in der Königsklasse spielen. Verstärkt mit der Norwegerin Ingvild Stensland, die nach Ausflug nach Lyon wieder in ihre zweite Heimat zurückkehrt. Ob sie wieder fit ist, wird sich zeigen.

Kristianstads DFF: Wieder gut gestartet, wieder mit einem Tief ab dem Sommer, aber die Verpflichtung der Schweizerin Sandra Betschart und vor allem der Klassedänin Johanna Rasmussen sollten spielerisch wieder Auftrieb geben für die isländische Filiale in Skåne. Torhüterin Hedvig Lindahl heiratet Ende August und sucht noch Spielideen sowie eine Band, die auf der Hochzeit spielt. Die beiden Fehlgriffe gegen Japan zu kritisieren, findet sie oberflächlich.

Djurgården: Fünf Siege und nichts mit dem Abstieg zu tun. Mit Emma Lundh und Mia Jalkerud ein Sturmduo, das Torinstinkt hat und auch trifft, insgesamt elf Mal bisher. Das ist gut für ein im Prinzip zusammengewürfeltes Team, das von der Vereinsführung nicht strategisch ausgesucht wurde. Dora Maria Larusdottir zieht im Mittelfeld inzwischen die Fäden und Gudbjörg Gunnarsdottir kocht für alle, ist DJ und inzwischen auch Führungsfigur. Mal sehen, ob das Geld reicht. Sicherer Mittelfeldplatz.

Linköpings FC: Achter Platz. Katastrophe. Linköping spielte selbst im  Meisterjahr langweiligen Fussball, aber immerhin erfolgreich. Mit Trainer Pettersson verschwand jedoch der Erfolg. Das Team steht am Scheideweg, denn ie professionelle Organisation und die Investitionen verlangen nach Siegen. Wird weiterdümpeln, aber wenn sich hier nichts ändert, sollte sich die eine oder andere Spielerin mit dem Gedanken tragen, wegzugehen.

Jitex BK: Das die zweite Saison für einen Aufsteiger oft schwieriger ist als die erste, bewahrheitet sich nicht unerwartet bei Jitex. Letzte Saison konnten sie noch viele überraschen mit ihrem geradlinigen, schnörkellosen, kampfbetonten Spiel, in dem die begrenzten spielerischen Möglichkeiten optimal ausgenutzt wurden, dieses Jahr ist das anders. Jitex bleibt aber in der Liga und im Clubhaus sollten sie schon mal nachdenken, was für nächste Saison zu tun ist. Riesentalent: Fridolina Rolfö.

Stephanie Labbé

Piteå IF: Dürfte eigentlich mit seinem Kader nicht da stehen, vier Punkte vor dem Abgrund. Aber die Verletzungen von Keeperin Stephanie Labbé und Faith Ikidi haben das Team verunsichert. Am Sonntag beim Rückspiel bei Djurgården sind mit Melissa Tancredi und Carmelina Moscato zwei weitere kanadische Nationalspielerinnen dabei. Das müsste für den Klassenerhalt reichen.

 

 

 

Mami Yamaguchi

Hammarby DFF: In der schwedischen Frauenfussballszene gelten sie als die Unabsteigbaren. Der von Tyresö gekommene Trainer Tino Katsoulakis wollte ein spielendes Team machen aus den Grünweissen und hat nun doch erkennen müssen, dass alleine der Kampf Punkte bringen kann. Nach vorne noch harmloser als im Vorjahr. Zwei Tore in elf Spielen. Selbst bei Aufsteiger Dalsjöfors konnte man nicht gewinnen. Jetzt wird schnell schnell auf dem Transfermarkt zugeschlagen, aber eher unprofessionell. Das geht nicht gut. Hammarby ist 2012 in der Norrettan trotz einer internationalen Klassetorhüterin wie der Finnin Minna Meriluoto.Sensationsverpflichtung Mami Yamaguchi hätte es bei einem anderen Club vielleicht in die Weltmeistersmannschaft geschafft.

Dalsjöfors GoIF: Nach 2:44 Toren und mit nur einem Punkt aus elf Spielen hoffnungslos am Ende. Das wird nichts mehr, auch wenn wohl schon am Samstag gegen Tyresö Kanadas Erin McLeod im Tor steht und Emily Zurrer neben Alex Singer in der Abwehr. Riesentalent: Mimmi Löfwenius. Aber Dalsjöfors sollte schon mal heimlich für die Söderettan planen.

 

 

 

 

Kristianstad ging baden im Stadion

Hedvig Lindahl im Spiel gegen Djurgården

Acht Isländerinnen waren involviert, als Djurgården gestern Nachmittag mit 2:0 gegen Kristianstad im geschichtsträchtigen Stockholmer Stadion (wo die Olympischen Sommerspiele 1912 stattfanden) spielte.

Gudbjörg, Katrin und Dora Maria auf Seiten Djurgårdens und Sif, Margret, Erla, Gudny Björk sowie Trainerin Elisabet auf Seiten Kristianstads.

Kristianstad hat wie im Vorjahr den ersten Teil der Saison hervorragend gespielt und kam als Tabellenvierter nach Stockholm mit seiner WM-Bronzemedaillengewinnerin Hedvig Lindahl (Foto)  im Tor. Dass die in traditionellen rotweiss spielenden Gäste eine Spitzenmannschaft sind, war jedoch in den 90 Minuten kaum zu sehen,

Die erste Halbzeit bot Fußball zum Abgewöhnen,viel Kampf und Krampf im Mittelfeld, Fehlpässe auf beiden Seiten und so gut wie keine Torchancen. Aufregung nur, als Djurgårdens Trainer Putte Eklöf auf die Tribüne geschickt wurde und als Therese Björck die Querlatte traf. Kurz darauf sah Legende Margret Lara Vidarsdottir die erste gelbe Karte.

In der zweiten Halbzeit war Djurgården die klar bessere Mannschaft. Es zeigte sich auch wieder einmal, dass man mit dem Duo Mia Jalkerud und Emma Lundh zwei giftige, talentierte Spitzen besitzt. Zuerst war es Jalkerud, die in der 54.Minute nach einer Ecke eine Kopfballvorlage von Caroline Sjöblom aufnahm und aus 5-6 Metern Entfernung an Lindahl vorbei ins Netz spitzelte.

Als dann Margret Lara nach einem unnötigen Foul ihre zweite gelbe und damit auch die rote Karte sah, waren schon 77 Minuten gespielt und die Aussichten auf den Ausgleich wurden nicht besser, auch weil das Team von Elisabet Gunnarsdottir relativ zahnlos und einfallslos agierte.

Djurgården kam zu immer mehr gefährlichen Kontern und dicken Torchancen nachdem Gunnarsdottir ihrer Mannschaft eine Dreierkette verordnet hatte, um mehr Kraft nach vorne werfen zu können. Bei einem dieser Konter konnte Emma Lundh dann völlig frei auf Hedvig Lindahl zulaufen und dieses Mal konnte Schwedens Starkeeperin nicht retten – Lundh schoss vorbei an Lindahl ins linke Eck und zum 2:0-Endstand.

Damit hat Djurgården nunmehr 12 Punkte und beruhigende neun Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz auf dem Lokalrivale Hammarby relativ hoffnungslos dahindümpelt. Hammarby hat in zehn Spielen ebensoviele Tore geschossen wie Djurgården in der zweiten Halbzeit am Sonntagnachmittag.