Die letzte Runde – Damallsvenskan 2013

Tanz zwischen Göteborg und Sunnanå

Tanz zwischen Göteborg und Sunnanå

Die Saison ist vorbei, zumindest für die Clubs zwischen Platz 3-12. Lediglich Meister LdB FC Malmö und Tyresö FF spielen noch in der Champions League gegen den VfL Wolfsburg und Fortund Hjørring.

Und wie so oft haben letzte Spieltage ihre eigenen Ergebnisse.

In Mallbacken, beim Tabellenvorletzten durften heute Anja Mittag & Co. den Meisterpokal in Empfang nehmen. Mallbacken steigt ab, aber auf dem sehr speziellen Strandvallen in den värmländischen Wäldern, zu dem nur eine Schotterpiste führt, haben die besten drei Teams des Jahres alle Punkte gelassen. Auch Malmö lag zurück, konnte durch Mittag ausgleichen, beim 1:1 blieb es.

Tyresö trat nach der Abwehrschlacht von Paris am Mittwoch beim Tabellendritten Linköping ohne seine Amerikanerinnen Ashlyn Harris, Meghan Klingenberg, Ali Krieger und Christen Press an, ließ darüber hinaus noch Marta zu Hause und Vero Boquete auf der Bank. Die immer noch ganz ordentliche Elf, die dann auf Seriensieger Linköping traf, verlor am Ende deutlich mit 1:4, was den Vorsprung Malmös in der Abschlusstabelle auf sieben Punkte anwachsen ließ.

Selber war ich nach einem Wochenende auf einer Deutschlehrertagung in Göteborg und ging heute Nachmittag zum Valhalla IP, einer älteren Sportanlage unweit des Scandinaviums und sah das letzte Spiel von Torbjörn Nilsson als Trainer. Göteborg spielte gegen den Tabellenletzten Sunnanå, gewann mit 3:0 und beendet die Saison zwar als Vierter, aber unzufrieden mit einem riesigen Abstand zu Meister Malmö. In der zweiten Halbzeit unterhielt ich mich lange mit der englischen Nationalspielerin Anita Asante, die dem Spiel auf Krücken beiwohnte. Anita hat sich im Training einen Knochen im Fuß gebrochen. Gemeinhin wird erwartet, dass die 28-Jährige im kommenden Jahr für Meister Malmö spielen wird. Sie gab mir zwar keine 100%-ige Antwort auf die Frage nach dem Vereinswechsel, aber sagte, dass die meisten in Göteborg nicht damit rechnen würden, dass sie auch 2014 für Göteborg spielen würde. Immer ein Vergnügen, mit der Londonerin zu reden, die tiefe Einsichten und Analysen hat und die ihren Weg zielstrebig und konsequent gegangen ist. Mehr zum englischen Fußball und Anita Asante in einigen Wochen, wenn mein England-Artikel, mit dem ich mich schon gut fünf Monate beschäftigt habe, endlich fertig ist.

Umeå schlug Kristianstad mit 3:1 und sicherte sich damit doch noch Rang fünf und fing KIF Örebro am letzten Spieltag ab. Auch hier verabschiedet man sich von einem Trainer. Joakim Blomqvist verlässt Umeå IK, wie Torbjörn Nilsson mit einem Sieg. Trotz einer mehr als enttäuschenden Saison wird aber Elisabet Gunnarsdottir wohl auf der Bank von Kristianstad sitzen bleiben. Sie, die eigentlih Meister werden wollte mit KDFF, beendet die Saison somit auf Rang 9.

Örebro gab Rang fünf in der letzten Runde ab, nicht unerwartet gewann ein zum Schluss der Saison stabil spielendes Vittsjö GIK mit 3:0.

Und Jitex verabschiedete sich von Trainer Stefan Rehn, der nun doch Nilssons nachfolger beim Lokalrivalen Göteborg wird. Ob Rehn der Richtige ist, bleibt abzuwarten. Symptomatisch, dass er nicht mit einem Sieg geht, sondern mit einem schmeichelhaften Unentschieden, dass Mimmi Löfwenius erst in der 88. Minute rettete. 1:1 gegen Piteå.

Djurgården steigt ab, Linköping gewinnt das kleine Silber

Die übrigen fünf Spiele der Damallsvenskan von heute fasse ich in einem Post zusammen. Die wichtigste Entscheidung: Der zweite Absteiger heißt Djurgården. Was ich leider schon nach etwa einem Drittel der Saison gesagt hatte, traf denn auch ein. Nur durch ein Fußballwunder hätte es noch abgewendet werden können.7

Aber während Mitabsteiger AIK bei KIF Örebro mit 0:3 verlor, gewann zwar Djurgården sein Heimspiel gegen Piteå mit 4:3, man hätte aber einen AIK-Sieg und sechs Tore Differenz gebraucht. Nun spielt lediglich Tyresö 2013 in der ersten Liga, was bedeutet, dass ich sehr viel in der neuen eingleisigen zweiten Liga mit dem unsäglich schlech gewählten Namen Elitettanb abhängen werde. 52 Spiele finden da also in Stockholm statt mit AIK, Djurgården, Hammarby und Aufsteiger Älta. Mal sehen, wie sich ddie Dinge entwickeln und ob einer der drei Traditionsvereine wieder aufsteigen will und entsprechend investiert.

Linköping sicherte sich erwartungsgemäß das euphemistische kleine Silber (den dritten Platz) mit einem erwarteten 4:1 gegen Umeå. In beiden Lagern wird 2013 gespart werden, Linköping verliert einige Spielerinnen und Umeå will aus finanziellen Gründen auf die Jugend setzen.

Vittsjö verlor auch sein letztes Spiel und hat damit sieben Mal in den letzten zehn Begegnungen der Serie verloren. In der Rückrundentabelle wäre man damit der Abstiegskandidat, als den man das Team vor der Saison (fälschlich) eingestuft hatte.

Und Jitex BK gewann in Mölndal gegen Kristianstad mit 3:1. Dabei schoss eine meiner Lieblingsspielerinnen, Mimmi Löfwenius, zwei Tore. Hätte gerne ihren Jubel gesehen, von ihr gibt es einmalige ältere Jubelszenen auf YouTube.

 

 

Jitex gewinnt zweimal in Piteå

Mimmi Löfwenius – hier kurz vor ihrer Einwechslung in Malmö vor zwei Wochen

Mimmi Löfwenius wechselte am 31.08. von Kopparbergs/Göteborgs FC zum Lokalrivalen Jitex, weil sie zu wenig Spielzeit bekam. Gestern, in Piteå, gelang der hochtalentierten 18-Jährigen U19-Europameisterin das Tor des Tages. Und Jitex sicherte sich nach dem 3:2 im Pokal den zweiten Sieg in der nördlichst gelegenen Stadt im schwedischen Frauenfußball (erste Liga) zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen das bessere Ende.

Dabei hatte Piteå mehr Ballbesitz und mehr Torchancen. „In der ersten Halbzeit waren wir total überlegen,“ sagte Trainer Stellan Carlsson. „In der ganzen Saison waren wir noch nicht so überlegen, aber wir hatten das Glück nicht auf unserer Seite. In der zweiten Halbzeit gab es zu viele Standardsituationen mit Einwürfen und Freistößen. Da kann man schwer etwas dagegen tun, aber das zerstörte den Spielrhythmus.“

Hanna Pettersson traf den Pfosten für die Gastgeber, Mikaela Uthas hätte das 2:0 für Jitex machen können, aber der Ball ging an die Querlatte.

„Jitex muss einfach am Ende der Saison hinter uns liegen,“ sagte Josefin Johansson enttäuscht.

Alle Zitate aus dem Spielbericht von Piteå-Tidningen. 

Jitex verstärkt seine Offensive

Nachdem man den Vertrag mit der Kanadierin Christina Julien aufgelöst hat, weil es nicht so gut funktioniert hat und dann dem Kreuzbandriss von Annica Sjölund brauchtre Jitex dringend Verstärkung. Vom Lokalrivalen Kopparberg/Göteborgs FC kommt die 18-Jährige Mimmi Löfwenius und von der U20-WM aus Japan holte man die Nigerianerin Francesca Ordega. Löfwenius ist eine hochbegabte Stürmerin, die in Göteborg wenig zum Einsatz kam und mit der schwedischen U19 in der Türkei Europameisterin wurde.

Schweden ist Europameister: Malin Diaz schiesst goldenes Tor

Malin Diaz zwei Tage vor der Abreise in die Türkei

Nicht unerwartet wurde die schwedische U19-Nationalmannschaft am späten Samstagabend Europameister. In einem ausgeglichenen Finale genügte ein später Treffer vin Malin Diaz (AIK), nachdem Spaniens Keeperin Dolores Gallardo einen Schuss von Elin Rubensson (Malmö) nicht festhalten konnte.

Trainer Calle Barling hatte schon im April nach dem Sieg gegen Deutschland in Västerås gesagt, dass diese Mannschaft so begabt sei, dass sie „den ganzen Weg“ gehen könnte. „Natürlich ist das ein tolles Gefühl. Wir haben das Spiel toll durchgeführt und haben auch bei 34 Grad Hitze 120 Minuten lang unsere Strategie verfolgt. Wir haben uns früh dafür entschieden, dass wir bei diesem Jahrgang auf die technisch versierten Spielerinnen setzen wollen. Das haben wir getan und sie dann in der Defensivarbeit geschult. Normalerweise geht man von den defensiv talentierten Spielerinnen aus, um Stabilität zu bekommen,“ so Calle Barling. „Hier haben wir es genau andersrum gemacht und dass die technisch beste Spielerin Malin Diaz die Gelegenheit bekommt, das Spiel zu entscheiden, ist meiner Meinung nach Beweis dafür, dass unsere Idee von Anfang an richtig war und Malin symbolisiert wirklich von Anfang an unsere Gedanken um diese Mannschaft.“ fasste Barling unmittelbar nach dem Spiel zusammen.

Beide Teams hatten im Verlauf der 120 Minuten Gelegenheit, in Führung zu gehen, Rubensson traf in der ersten Halbzeit den Pfosten und Spaniens Alexia Putellas die Querlatte.

Bei Temperaturen von rund 30 Grad in Antalya setzten sich am Ende die Schwedinnen durch, die nach dem Treffer von Diaz die Führung sicher über die Zeit brachten. Mit fünf Treffern in ebenso vielen Spielen wurde Elin Rubensson unangefochten Torschützenkönigin.

Mit seiner U19-Mannschaft hat Schweden eine Reihe von bemerkenswerten Talenten für die Zukunft, von denen einige schon bald in die A-Nationalmannschaft aufrücken können, insbesondere dann, wenn wie alle erwarten Pia Sundhage nach der Olympiade die Nationalmannschaft übernimmt.

Die Europameisterinnen:

Tor: Jessica Höglander (Tyresö FF), Lina Ringshamre (Sundsvalls DFF)

Abwehr:Alice Nilsson (Kristianstads DFF), Jennie Nordin (AIK), Amanda Ilestedt (LdB FC Malmö), Magdalena Ericsson (Djurgården), Hanna Glas (Sundsvalls DFF), Saga Fredriksson (LdB FC Malmö)

Mittelfeld: Therese Boström, Petra Andersson (beide AIK), Julia Wahlberg (Tölö IF), Lina Hurtig (Umeå IK), Malin Diaz (AIK), Fridolina Rolfö (Jitex BK), Jonna Andersson (Linköpings FC)

Angriff: Mimmi Löfwenius (Kopparberg/Göteborgs FC), Elin Rubensson (LdB FC Malmö), Pauline Hammarlund (Tyresö FF)

U18 nominiert für Länderspiele in Norwegen

Am 23. und 25.08. spielt Schweden zwei U18-Länderspiele gegen Norwegen – in Steinkjer und in Stjördal, beides in Norwegen.

Trainer Calle Barling gab heute vor wenigen Minuten sein Aufgebot bekannt. Dabei sind folgende Spielerinnen aus der Damallsvenskan:

Magdalena Ericsson (Hammarby), Saga Fredriksson, Amanda Illestedt (beide LdB FC Malmö), Alice Nilsson (Kristianstads DFF), Jonna Andersson (Linköping), Mimmi Löfwenius (Dalsjöfors), Fridolina Rolfö (Jitex BK), Elin Rubensson und Elena Sadiku (beide LdB FC Malmö).

Halbzeit

Die Hälfte der Saison ist vorbei  Schweden. Mit der 1:4-Heimniederlage von Linköping gegen Tyresö haben nun alle Teams jeweils elf Begegnungen absolviert. Am Samstag geht es schon weiter in einer Liga, die Aufwind verspürt nach dem dritten Platz der Nationalmannschaft bei der WM und in der eine ganze Reihe von Vereinen das am Montag geöffnete Transferfenster ausnützt, um sich vor der Rückrunde, die mit den Spielen gegen die Gegner des 11. Spieltags am Samstag beginnt,

Die Kurzanalyse für alle Vereine:

Sara Björk Gunnarsdottir

Ldb FC Malmö: Trotz der Abgänge von Therese Sjögran (kommt nach der WPS-Saison zurück), Kathryn Gill und Pavlina Scasna weiterhin Spitze. Mit Manon Melis hat man eine der weltbesten Stürmerinnen. Malmö hat nicht nur Geld, sondern macht auch was damit. Exzellentes Scouting: Alle nationalen und internationalen Talente sind gut ausgewählt. Sara Björk Gunnarsdottir und Annika Kukkonen etwa. Jetzt kommt mit der Dänin Katrine Veje ein weiteres Grosstalent und nach dem Ende der WPS wohl auch Caroline Seger.

 

 

Umeå IK: Trainer Blomqvist sprach beim Auftaktmeeting davon, dass Umeå Top 3 sein will. Nach der Hälfte der Saison sind sie zweiter und haben Tuchfühlung nach ganz oben. Mit Ramona Bachmann und Sofia Jakobsson ist der Angriff vielleicht noch einen Tick besser besetzt als bei Malmö. Aber der Gesamtkader spricht für den Meister. Mit Umeå jedoch ist wieder zu rechnen. Tendenz klar positiv. Negativ: Ausmusterung von Anna Paulson, das war taktlos und unnötig.

Sarah Michael (Foto: Mikael Sundberg/Skillnad AB)

KIF Örebro: Der neue Trainer Mikael Fahlén hatte versprochen, dass man endlich mal versuchen wolle, attraktiven Fussball zu spielen. Das hat nicht unbedingt geklappt, am Anfang sah es unverändert aus. Örebro hat seit einigen Jahren eine stabile Truppe, Sara Larsson und Sarah Michael sind hervorragende Neuzugänge. KIF wird ein sehr unangenehmer Gegner bleiben.

Tyresö FF: Ursprünglich mein Meisterschaftsfavorit. Mit einer imponiernden Startformation. Aber man kann Erfolg nicht kaufen und man muss Teams erst einmal einspielen. Hatte ein gefährliches Zwischentief, das wahrscheinlich den Titel gekostet hat. Kann aber nun nach drei Siegen in Folge und 10:1 Toren Richtung Platz 3 marschieren, ohne 100% überzeugt zu haben.Sportchef Hans Löfgren droht abzuheben und wird sicher alles tun, das Team nächste Saison noch einmal deutlich zu verstärken.

Kopparbergs/Göteborg: Viele glaubten, dass Torbjörn Nilssons Team Malmö ernsthaft Konkurrenz machen könnte. Aber ein Fehlstart und zuletzt die Niederlage gegen Örebro haben das verhindert. Auch Göteborg ist weit von den Champions League Plätzen weg, darf aber im Herbst erstmals in der Königsklasse spielen. Verstärkt mit der Norwegerin Ingvild Stensland, die nach Ausflug nach Lyon wieder in ihre zweite Heimat zurückkehrt. Ob sie wieder fit ist, wird sich zeigen.

Kristianstads DFF: Wieder gut gestartet, wieder mit einem Tief ab dem Sommer, aber die Verpflichtung der Schweizerin Sandra Betschart und vor allem der Klassedänin Johanna Rasmussen sollten spielerisch wieder Auftrieb geben für die isländische Filiale in Skåne. Torhüterin Hedvig Lindahl heiratet Ende August und sucht noch Spielideen sowie eine Band, die auf der Hochzeit spielt. Die beiden Fehlgriffe gegen Japan zu kritisieren, findet sie oberflächlich.

Djurgården: Fünf Siege und nichts mit dem Abstieg zu tun. Mit Emma Lundh und Mia Jalkerud ein Sturmduo, das Torinstinkt hat und auch trifft, insgesamt elf Mal bisher. Das ist gut für ein im Prinzip zusammengewürfeltes Team, das von der Vereinsführung nicht strategisch ausgesucht wurde. Dora Maria Larusdottir zieht im Mittelfeld inzwischen die Fäden und Gudbjörg Gunnarsdottir kocht für alle, ist DJ und inzwischen auch Führungsfigur. Mal sehen, ob das Geld reicht. Sicherer Mittelfeldplatz.

Linköpings FC: Achter Platz. Katastrophe. Linköping spielte selbst im  Meisterjahr langweiligen Fussball, aber immerhin erfolgreich. Mit Trainer Pettersson verschwand jedoch der Erfolg. Das Team steht am Scheideweg, denn ie professionelle Organisation und die Investitionen verlangen nach Siegen. Wird weiterdümpeln, aber wenn sich hier nichts ändert, sollte sich die eine oder andere Spielerin mit dem Gedanken tragen, wegzugehen.

Jitex BK: Das die zweite Saison für einen Aufsteiger oft schwieriger ist als die erste, bewahrheitet sich nicht unerwartet bei Jitex. Letzte Saison konnten sie noch viele überraschen mit ihrem geradlinigen, schnörkellosen, kampfbetonten Spiel, in dem die begrenzten spielerischen Möglichkeiten optimal ausgenutzt wurden, dieses Jahr ist das anders. Jitex bleibt aber in der Liga und im Clubhaus sollten sie schon mal nachdenken, was für nächste Saison zu tun ist. Riesentalent: Fridolina Rolfö.

Stephanie Labbé

Piteå IF: Dürfte eigentlich mit seinem Kader nicht da stehen, vier Punkte vor dem Abgrund. Aber die Verletzungen von Keeperin Stephanie Labbé und Faith Ikidi haben das Team verunsichert. Am Sonntag beim Rückspiel bei Djurgården sind mit Melissa Tancredi und Carmelina Moscato zwei weitere kanadische Nationalspielerinnen dabei. Das müsste für den Klassenerhalt reichen.

 

 

 

Mami Yamaguchi

Hammarby DFF: In der schwedischen Frauenfussballszene gelten sie als die Unabsteigbaren. Der von Tyresö gekommene Trainer Tino Katsoulakis wollte ein spielendes Team machen aus den Grünweissen und hat nun doch erkennen müssen, dass alleine der Kampf Punkte bringen kann. Nach vorne noch harmloser als im Vorjahr. Zwei Tore in elf Spielen. Selbst bei Aufsteiger Dalsjöfors konnte man nicht gewinnen. Jetzt wird schnell schnell auf dem Transfermarkt zugeschlagen, aber eher unprofessionell. Das geht nicht gut. Hammarby ist 2012 in der Norrettan trotz einer internationalen Klassetorhüterin wie der Finnin Minna Meriluoto.Sensationsverpflichtung Mami Yamaguchi hätte es bei einem anderen Club vielleicht in die Weltmeistersmannschaft geschafft.

Dalsjöfors GoIF: Nach 2:44 Toren und mit nur einem Punkt aus elf Spielen hoffnungslos am Ende. Das wird nichts mehr, auch wenn wohl schon am Samstag gegen Tyresö Kanadas Erin McLeod im Tor steht und Emily Zurrer neben Alex Singer in der Abwehr. Riesentalent: Mimmi Löfwenius. Aber Dalsjöfors sollte schon mal heimlich für die Söderettan planen.

 

 

 

 

Dalsjöfors fängt gut an und verliert trotzdem 0:3

Mimmi Löfwenius (Dalsjöfors GoIF)

Am 29.04. sah ich Aufsteiger Dalsjöfors erstmals spielen. Gegen Djurgården verlor man mit 1:4 und nichts sah danach aus, als ob man irgendeine Chance auf den Klassenerhalt haben könnte. Der damalige Trainer Staffan Thorstensson nahm Mimmi Löfwenius mit in die Pressekonferenz. Die 17-Jährige (*17.02.1994) hatte das erste Tor in der ersten Liga für Dalsjöfors erzielt. Danach verlor man und verlor man und verlor man.

Heute Nachmittag nun spielte Dalsjöfors mit neuem alten Trainer und Joakim Carlsson beim ehemaligen Meisterschaftsanwärter Tyresö FF und in der Tat – es präsentierte sich eine Mannschaft, die noch ohne Neuzugänge wesentlich mutiger war, die inzwischen begriffen hat, dass man sich nicht wie das Kaninchen vor der Schlange verhalten darf, wenn man irgendeine Chance haben will.

Dalsjöfors hatte die ersten Chancen in dieser Begegnung. Mit etwas Glück hätte der Aufsteiger sogar mit 2:0 führen können nach gut 20 Minuten. Man nutzt die Chancen nicht aus und das rächt sich dann gegen einen Gegner wie Tyresö, früher oder später.

Heute war es später. Erst in der 47. Minute, wer weiss warum die finnische Gastschiedsrichterin Lina Lehtovaara so lange spielen liess. Tyresö sagte dankeschön und ging in besagter 47. Minute durch Kirsten Johanna Maria van de Ven mit 1:0 in Führung. Von der Holländerin hatte man 46 Minuten lang so gut wie nichts gesehen. Tyresö war bemüht, aber mit dem Kader, der Trainer Stefan Fredriksson zur Verfügung steht, muss man anders spielen. Zu wenig wird da gelaufen und manchmal fällt denRotgelben nichts Besseres ein, als lange Bälle auf die schnelle Josefine Öqvist oder die durchsetzungsstarke Madelaine Edlund zu spielen. Das ist durchschaubar und selbst für einen Gegner wie Dalsjöfors (Torverhältnis aktuell: 2:44, inWorten: zwei zu vierundvierzig) hantierbar, solange die Kraft reicht.

Und in der zweiten Halbzeit legte Tyresö eine gute Viertelstunde lang eine Schippe drauf. Schnell das 2:0 durch wie wieselige Öqvist und beinahe das dritte Tor durch einen tollen Schuss von van de Ven, die in der zweiten Halbzeit sichtbarer war, aber aus halblinker Position traf sie nur die Querlatte. Dafür hätte sie mir auf der Tribüne fast den Kaffee aus der Hand geschossen, immerhin fragte sie zwei Minuten später, ob alles in Ordnung sei:).

3:0 Tyresö durch einen Sonntagsschuss von Elaine Moura, die wohl damit ihr erstes (?) Tor für Tyresö in der Damallsvenskan geschossen hat.

Ein Arbeitssieg für Tyresö, das nach wie vor anch seiner Klasse sucht. Dalsjöfors wird mit den Neuzugängen sicherlich noch ein wenig stärker werden – aber ehrlich gesagt wird das zu spät kommen. Wenn morgen Jitex und Piteå gewinnen dürfte es zappenduster n Borås werden – dann betüge der Abstand auf den rettenden zehnten Platz zehn Punkte. Und der nächste Gegner in Borås heisst Tyresö…

Sonderlob und grosse Talentwarnung für Mimmi Löfwenius. Da wächst ein grosses Talent heran, das sicherlich schon sehr bald andernorts hin abgeworben werden dürfte. Kalle Barling, der schwedische U19-Trainer war im Stadion und dürfte sich den Namen der 17-Jährigen in seinem Notizbuch dick unterstrichen haben.

Dalsjöfors verliert und freut sich

Am zehnten Spieltag setzte es die neunte Niederlage. Gestern Nachmittag verlor Dalsjöfors daheim in der Boras Arena mit 1:3 gegen KIF Örebro, das durch seinen Auswärtssieg zumindest vorübergehend auf Platz 3 vorrückte.

Aber beim Aufsteiger verbreitet man dennoch gute Laune. Der neue Trainer Joakim Karlsson, der das Team schon vergangenes Jahr betreute und mit ihm den Aufstieg schaffte zur Zeitung Boras Tidning: „Es ist niemals schön, zu verlieren, aber es machte Spaß zu sehen, dass die Mädchen Fußball spielen wollten und nicht den Ball wegtreten sobald sie ihn bekommen.“

Fast zwanzig Minuten lang spielte Dalsjöfors mit hohem Pressing gegen Örebro und erspielte sich tatsächlich Torchancen, meistens waren Mimmi Löfwenius und Rebecca Johnson daran beteiligt.

Dann aber setzte sich das routinertere Team aus der Landschaft Närke doch immer stärker in Szene und kam durch Edda Gardarsdottir zur 1:0 Pausenführung, die Marie Hammarström (genau die mit dem Hammer im Spiel um Platz 3) auf 2:0 kurz nach der Halbzeit ausbauen konnte.  Die 17-Jährige Mimmi Löfwenius erzielte dann nach Pass von Klara Lindberg ihr zweites Saisontor (gleichzeitig das zweite Tor in der jungen Erstligageschichte von Dalsjöfors), ehe Marina Pettersson den alten Abstand wiederherstellte.

Ein sicherer Sieg für die Gäste, die aber dennoch ein Team verliessen, dass wieder einmal neue Hoffnung geschöpft haben will und dass trotz einer Niederlage und obwohl man zum Ende der Hinrunde kommende Woche noch ohne die kanadische Nationaltorhüterin Erin McLeod zu Tyresö FF reisen muss.