Margrét Lára Viðarsdóttir fällt aus

Margrét Lára Viðarsdóttir

Margrét Lára Viðarsdóttir

Auch in Deutschland ist sie noch vielen Fans bekannt, die 27-Jährige Isländerin Margrét Lára Viðarsdóttir, die eine Weile bei Turbine Potsdam spielte, nun aber wieder bei Kristianstads DFF mit Landsfrau Beta Gunnarsdottir als Trainerin.

2014 muss Beta ohne ihre Stürmerin auskommen, denn Margrét erwartet ein Baby. Herzlichen Glückwunsch!

 

Nach neun Runden

Erwartungsgemäß sind Tyresö und Malmö dem Rest des Feldes deutlich voraus. Die letzten vier Spiele des neunten Spieltags fanden vorgestern und vor allem gestern statt

Bereits am Mittwochabend führte Piteå zwar mit 1:0 gegen Linköping, aber Martin Sjögrens junge Mannschaft drehte die Begegnung und wie schon gegen Malmö am Spieltag zuvor wurde die Dänin Pernilla Harder zum Matchwinner für die Gäste. Piteå rutschte nun aufgrund der Donnerstagsergebnisse auf einen Abstiegsplatz, wo es definitiv nicht hingehört. Aber in der nördlichsten Stadt der Liga ist in der Lokalpresse jetzt schon die Devise durchhalten bis zur Sommerpause und Verstärkungen besorgen ausgegeben worden.

Piteå rutschte auf Rang 11, weil Vittsjö bei Mallbacken 3:1 gewann. Erste Niederlage der Värmländerinnen auf eigenem Platz seit zwei Jahren, der Strandvallen mit seinen fehlenden Tribünen (die Zuschauer sitzen meist auf selbst mitgebrachten Stühlen am Spielfeldrand) war eine Bastion. Er ist zudem Schwedens einziger Topfußballplatz, den man nur über eine Schotterstraße erreicht. Großes Pech für Mallbacken und noch mehr wohl fürr die finnische Nationalmannschaft:

Maija Saari, Kapitänin Finnlands und wichtiges Glied in der Abwehrkette Mallbackens, zog sich beim Training unter der Woche einen Kreuzbandriss zu. Maija ist damit schon das zehnte Opfer mit dieser Verletzung in der Damallsvenskan 2013.

Grund zur Freude hatte Finnlands Trainer Andrée Jeglertz auch gestern. Annica Sjölund, 2012 mit Kreuzbandriss ausgefallen, machte ihr erstes Spiel über 90 Minuten daheim gegen Umeå IK: Es kamen für Jitex sehr erfreuliche 900 Zuschauer und sie wurden zudem Zeugen eines eminent wichtigen 2:1 über Umeå. Zweifache Torschützin: Annica Sjölund.

Dass Kristianstad Sunnanå eine deutliche Niederlage mitgeben würde, glaubten wohl alle und tatsächlich gab es für den Aufsteiger (und wohl Absteiger) erneut ein empfindliches 5:1. Marija Banusic schoss das 1:0 schon in der ersten Spielminute, Margret Lara Vidarsdottir traf zweimal und Josefine Öqvist und Johanna Rasmussen je einmal. Mit Banusic hatte ich mich schon für Sonntag in Tyresö für ein Interview nach dem Spiel verabredet, aber die 17-Jährige sah ihre dritte gelbe Karte (wegen Wassertrinken auf dem Spielfeld!) und ist damit gegen Meister Tyresö gesperrt. Für ihre Handverletzung hat man ihr in Malmö übrigens eine Spezialmanschette angefertigt.

 

Sunnanå wird absteigen

Dreieinhalb Spieltage in der Damallsvenskan liegen hinter uns und zumindest die Abstiegsplätze scheinen klar vergeben. Die beiden Aufsteiger Mallbacken und Sunnanå dürften kaum eine Chance haben, auch nur um den Klassenerhalt mitzuspielen.

Zum dritten Mal bekam Sunnanå heute fünf Gegentore. 2:5 Niederlage bei Jitex, das bisher auch nur einen Punkt geholt hatte. Das reicht einfach nicht. Ebensowenig hat Mallbacken bislang den Eindruck erwecken können, erstklassig zu sein. Spielerinnen wie Annika Kukkonen (Sunnanå) und Maija Saari (Mallbacken) können einem Leid tun, sind sie doch vom Regen in die Traufe gekommen.

Kristianstad gewann nicht unerwartet mit 4:1 bei Vittsjö in einem weiteren Skåne Derby. Diese Saison wird es Vittsjö bedeutend schwerer haben, ähnlich zu überraschen wie im Vorjahr. Josefine Öqvist und dreimal Margret Lara Vidarsdottir machten die Tore für die Gäste, die den Dreier auch dringend brauchten, um sich Richtung Spitze zu orientieren.

Spitzenspiel in Göteborg. Nach einer halben Stunde führte der Gastgeber vor nur 741 Zuschauern mit 2:0 gegen den Meister Tyresö FF durch Tore von Jodie Taylor (möglicherweise die „Entdeckung“ der Saison, nicht zuletzt für die englische Nationaltrainerin Hope Powell) und Anita AsanteDann machte Tyresö sehr viel Druck und konnte nach zwei Abwehrfehlern durch Kirsten van de Ven und Christen Press ausgleichen. In der zweiten Halbzeit erwartete man eigentlich, dass Tyresö da weitermachen würde, wo es aufgehört hatte, aber Göteborg hielt dagegen und beide Teams hatten gute Chancen, den Siegtreffer zu erzielen. Defensiv gab es klare Fehler auf beiden Seiten, aber für Tyresö reicht die Defensive, um in der Liga Spitze zu sein. Allerdings scheint mir die Abwehr jetzt verwundbarer zu sein, wo Sara Thunebro auf der linken Abwehrseite spielt und Line Röddik Hansen in die Mitte gestellt wird. Unverständlich, dass man die beste Linksverteidigerin der Liga zugunsten einer schwedischen Nationalspielerin von ihrer Position nimmt.

Damallsvenskan – Mein Tipp für 2013

Heute Nachmittag geht es los, die Damallsvenskan in der EM-Saison 2013 startet mit der Begegnung zwischen KIF Örebro und Mallbacken. Morgen stehen dann weitere drei Partien auf dem Programm, bis der Spieltag am Mittwoch mit Göteborg – Linköping abgeschlossen wird.

Mein Tipp steht schon seit dem letzten Wochenende, hier ist er.

1. Tyresö FF: Das Herzschlag-Finale aus dem letzten Jahr, als Malmö alles in der Hand hatte, wird es dieses Jahr nicht geben. Tyresö hat den besten Kader, mit Abstand. Das Mittelfeld mit Marta, Vero Boquete, Caroline Seger und Lisa Dahlkvist lässt sich nicht toppen. Die Abwehr bleibt der schwächste Mannschaftsteil hier, aber die meisten Teams werden gar nicht viel zum Angreifen gegen Tyresö kommen. Für die Champions League jedoch muss dann 2014 aufgerüstet werden. Christen Press ist die beste Verpflichtung der ganzen Liga. Sie wird Anja Mittag dieses Jahr einen heißen Kampf um die Torjägerinnenkrone liefern.

2. LdB FC Malmö: Wie im Vorjahr Zweiter, dieses Mal aber auf Abstand. Malmö hat mit Manon Melis eine Weltklassestürmerin zurück „nach Hause“ geholt, aber werden sich Mittag, Melis, Ramona Bachmann und Elin Rubensson da nicht auch auf den Füßen stehen. Wie klappt das Zusammenspiel? Kann man vor allem Bachmann-Mittag-Melis zu einer Einheit bringen mit sehr gutem Spielverständnis untereinander, kann Malmö sehr gefährlich werden. Therese Sjögran versucht ihr Comeback mit 36, in der Nationalmannschaft wohl zu spät. Wenn Yoreli Rincon (siehe Bachmann-Interview) sich akklimatisieren kann, dann kann sie mit ihrer einzigartigen Technik eins der Ausrufezeichen der Saison werden. Schwäche: Wie bei Tyresö die Abwehr. Zwar sind Lina Nilsson, Malin Levenstad und Amanda Ilestedt Nationalspielerinnen und auch Ali Riley für Neuseeland, keine von ihnen ist jedoch Weltklasse. Wird interessant sein zu sehen, wie Marta, Boquete und Press mit dieser Abwehr umgehen werden,

3. Kopparberg/Göteborgs FC: Jessica Landström kam für Christen Press. Kein Ersatz. Aber die später durch Vermittlung der hervorragenden Anita Asante gekommene Britin Jodie Taylor wird Landström den Startplatz streitig machen. Schnell, physisch und kopfballstark. „Von hinten sieht sie sogar wie Press aus,“ scherzte Torbjörn Nilsson, mittlerweile der dienstälteste Trainer der Liga, auf dem Medientreffen am Dienstag. Die Norwegerin Cathrine Dyngvold ist ebenfalls ein großes Talent. Mit Yael Averbuch hat Göteborg darüber hinaus eine der besten Mittelfeldspielerinnen der Liga. Das sieht USA-Trainer Tom Sermanni sicher genauso, denn er hat Averbuch zurück ins USWNT geholt. Es reicht für Platz 3, leider kann sich Göteborg nicht einmischen weiter oben, wo es um die CL-Plätze geht. Da hätte Supersponsor Peter Bronsman seine Versprechung aus dem Herbst Ernst machen und etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. Olivia Schough hat durch die Nominierung in die schwedische Natio einen Quantensprung gemacht.

4. Kristianstads DFF: Elisabet Gunnarsdottir arbeitet sich langsam, aber sicher nach oben. Seit fünf Jahren in Schweden strickt die charismatische Isländerin weiter an ihrer Meistermannschaft. „Ein paar Spielerinnen wollten wir nicht mehr haben,“ sagte sie mir am Dienstag. In den nächsten Tagen wird KDFF, wie das Team in Kurzform genannt wird, mit einem neuen Youtube-Video von sich reden machen. „Hast du Regie geführt?“ fragte ich die 36-Jährige. „Darauf kannst du Gift nehmen,“ sagte sie. Offensiv sieht das sensationell aus. Josefine Öqvist gibt in zwei Wochen ihr Comeback nach Babypause, das meiner Meinung nach größte schwedische Fußballtalent seit ?, Marija Banusic, wird für Furore sorgen, wenn sie auf dem Teppich bleibt. Und Beta wies mich darauf hin, dass bald dem 90-Minuten-Einsatz von Margret Lara Vidarsdottir nichts mehr im Wege stehen wird. Beta glaubt an Margret und sieht ihre Rolle hinter Öqvist und Banusic. Und dann gibt es noch die starke Dänin Johanna Rasmussen. Nationaltorfrau Hedvig Lindahl ist nach ihrem Kreuzbandriss wieder voll im Training und wird im Mai wieder der Trainerin zur Verfügung stehen, sagt sie selber. Das kann weit reichen…

5. Linköpings FC: Voriges Jahr wollten sie mit der Brechstange nach oben. Lisa DeVanna, Manon Melis, Nilla Fischer… Es ging in die Hose, es gab finanzielle Probleme und geblieben ist erst mal nur Fischer. Geholt hat der unter der Saison gekommene Malmöer Meistertrainer Martin Sjögren aber sehr interessante junge Spielerinnen: U19-Europameisterinnen Magdalena Eriksson und Jennie Nordin für die Abwehr und vorne nach Banusic und Umeås Lina Hurtig wohl das dritte große Talent in der Offfensive: die noch 16-Jährige Stina Blackstenius, die in den Vorbereitungsspielen im Prinzip in jedem Spiel getroffen hat. Leider hat sich Finnlands Rakete Linda Sällström den zweiten Kreuzbandriss innerhalb eines Jahres im gleichen Knie eingefangen , was den Verdacht nahelegt, dass da was falsch gemacht wurde… Im Mittelfeld und offensiv wird die Dänin Pernille Harder der Star. Ich halte Harder ohnehin für eine der begabtesten Spielerinnen Nordeuropas. Charlotte Rohlin ist zurück, mal sehen. Nilla Fischer soll Mittelfeld spielen, sagt Sjögren, entgegen Pia Sundhages ausdrücklichem Wunsch, dass sie auch im Verein in der Abwehr spielen solle.

6. Umeå IK: Ich habe Umeå in Tyresö gesehen in der Vorbereitung (1:1) und hatte wieder mal einen sehr positiven Eindruck von Joakim Blomquists Team. Sein drittes Jahr, der Psychologe tut Umeå gut. Emma Berglund steuert die Abwehr, im Mittelfeld ist man mit Hanna Folkesson enorm verstärkt im zentralen Bereich. Nach oben (1-5) fällt die Offensive trotz Hurtig etwas ab, daher nur Platz 6, denn es wird auch wieder die Downs des letzten Jahres geben, auch wenn man jetzt mit Katrin Jonsdottir Routine in die Abwehr geholt hat.

7. Piteå IF: Anna Westerlund sagte mir (siehe Interview mit ihr) am Dienstag, dass man den achten Platz des Vorjahres unbedingt verbessern wolle. Aber wegen der starken Konkurrenz springt nicht mehr als ein Platz heraus. Ein sehr internationales Team, angefangen bei der australischen Torfrau Lydia Williams, im zweiten Jahr, aber eigentlich neu, da sie sich direkt im ersten Spiel 2012 einen Kreuzbandriss zuzog. Aufgehört bei der neuen nigerianischen Stürmerin Francesca Ordega, die sich sicher erst akklimatisieren muss. In der Abwehr ist Faith Ikidi eine Bank. Ein solides Team mit gutem Publikum.

8. Sunnanå SK: Vielleicht zu optimistisch getippt. Aber der Aufsteiger hat große Tradition in der Damallsvenskan und hat sich auch gut verstärkt. Susanne Nilsson im Tor ist wohl die beste schwedische Torfrau unter 30 (leider hat das Pia Sundhage noch nicht verstanden, Eile ist geboten, da Nilsson auch einen serbischen Pass hat) und mit Annika Kukkonen ist eine hart arbeitende zentrale Mittelfeldspielerin dazu gekommen. Die unverwüstliche und großartige Perpetua Nkwocha wird auch mit 37Jahren noch starke Akzente setzen. Und Carina Holmberg ist Nationalspielerin geworden, sie war schon immer gut, aber diese Nominierung hat ihr sicher noch zusätzlich Flügel verliehen.

9. Vittsjö GIK: Das zweite Jahr ist immer schwieriger als das erste, heißt es, wenn es einem Aufsteiger gelingt, sich in der Liga zu halten… Das klingt gemein, ist aber oft so. Leider hat die starke Amerikanerin Danesha Adams Vittsjö Richtung NWSL verlassen, aber dafür ist mit der Schottin Jane Ross gleichwertiger Ersatz gekommen, sagen die Trainer. Immerhin ist Kendall Fletcher geblieben und wenn es Ifeoma Dieke nach ihrem Kreuzbandriss wieder gelingt, die Vorjahresform zu erreichen und auch noch Sofie Andersson ihre sensationelle Hinrunde wiederholen kann… Ein bisschen zu viel wenn, um weiter oben zu landen, aber Vittsjö wird nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen.

10. Jitex BK: Leider. Das versprochene Stadion wird erst gegen Sommer fertig, anders als versprochen und nun müssen die ersten Heimspiele in Lindome gespielt werden, weit vom Schuss, vermutlich vor allem vor Freunden und Verwandten. Ein robustes, physisches Team mit zwei großen schwedischen Talenten, an die ich glaube: Fridolina Rolfö und Mimmi Löfwenius. Eine exzellente Torhüterin mit der Finnin Minna Meriluoto. Wenn Annica Sjölund nach ihrem Kreuzbandriss wieder zurückfindet, dann kann es besser als Rang 10 werden, aber die Konkurrenz ist stark.

11. KIF Örebro: Nochmal leider. Sie haben sich verstärkt mit dem tschechischen Zwillingspaar Lucie und Irene Martinkova, aber sie haben Marie Hammarström verloren, die wohl zentrale Spielerin des gesamten Teams. Das wird ihnen zu schaffen machen, ebenso, dass Edda Gardarsdottir, die hart schuftende Mittelfeldspielerin, mit ihrer Freundin Olina Vidarsdottir nach London gegangen ist. Sarah Michael kann an ihren guten Tagen Weltklasse sein. Örebro wird einige dieser Tage brauchen, um sich in der Liga zu halten.

12. Mallbacken: Wenn schon der eigene Trainer sagt, dass man einen äußerst dünnen Kader und auch schmale Ressourcen hat… Es gibt diese Überraschungsaufsteiger, die selber davon überrascht werden, auf einmal (wieder) in der ersten Liga zu sein. Wenn man dann nicht investieren kann, muss man auch mit dem Schlimmsten rechnen. Gerne hätte Mallbacken ja noch eine Stürmerin verpflichtet, aber Trainer Stefan Johansson sagte auf dem Pressetreffen, dass man keine gefunden habe… Ja, dann.

Zu viele Ausländerinnen in der Damallsvenskan?

Pia Sundhage hat sich aufgeregt. Das tut sie eigentlich oft und gerne und das macht sie auch sympathisch, das sie Gefühle zeigt und voll bei der Sache ist. Manchmal allerdings frage ich mich inzwischen, ob sie sich nicht ein wenig zurückhalten sollte, zumindest in den Medien.

Denn die schnappen dankbar jede Silbe der angehenden Ehrendoktorin, Gastprofessorin, Frau des Jahres 2012, Welttrainerin des Jahres und was weiß ich nicht noch alles, auf.

Am Donnerstagabend war sie wie ich auf dem Malmö IP und sprach anschließend wie immer frank und frei ins Mikrofon der Reporter von Sydsvenska Dagbladet. Dass sie mal besser nichts gesagt hätte, war ihr dabei aber offenbar schon selber klar, denn: „Das jetzt sollte ich eigentlich nicht sagen,“ begann Sundhage ihre Ausführungen und echauffierte sich darüber, dass sie zu einem Champions-League-Spiel käme und alles, was sie als Nationaltrainerin beobachten könnte, wären drei Spielerinnen bei Malmö und eine Spielerin des Gegners.

In der Tat begann Malmö die Begegnung mit nicht weniger als acht Ausländerinnen: Thora Helgadottir, Ali Riley, Katrin Schmidt, Katrine Veje, Sara Björk Gunnarsdottir, Manon Melis, Ramona Bachmann, Anja Mittag.

Bei Olympique Lyonnais dagegen standen in der Anfangsformation nicht weniger als neun Französinnen und lediglich Lara Dickenmann und Lotta Schelin haben einen ausländischen Pass.

Eines ist klar. Pia Sundhage hat sich nicht darin einzumischen, wie die Vereine ihre Kader bestücken und welchen Pass die Spielerinnen haben. Und wenn sie in dem oben genannten Interview sagt, dass alles noch vor 5-6 Jahren (bevor sie zuerst nach China und dann in die USA ging) anders gewesen wäre, dann muss sie eigentlich besser als viele andere wissen, dass sich Frauenfußball in 5-6 Jahren enorm entwickelt hat und auch weiter entwickeln wird.

„In Lyon werden ausländische Spielerinnen nur dann verpflichtet, wenn ihre Qualität definitiv besser ist als das, was man auf dem franösischen Markt bekommen kann“, schrieb mir gestern ein Fan aus Frankreich via Twitter.

In Schweden, und da hat Sundhage Recht, ist das augenscheinlich nicht der Fall, auch wohl nicht in Deutschland.

Ich habe mir die aktuellen Kader in der Damallsvenskan angesehen und komme auf folgende Liste ausländischer Spielerinnen. Es sind 66 Spielerinnen. Sie verteilen sich auf: 1. Finnland 9, 2. Island, Nigeria, USA je 7, 5. Dänemark, Holland je 5 und auf zwölf weitere Länder. Bei den Vereinen liegt Malmö klar vorn.

10 LdB FC Malmö: Thora Helgadottir, Ali Riley, Paula Radtke, Katrine Veje, Sara Björk Gunnarsdottir, Katrin Schmidt, Yoreli Rincon, Ramona Bachmann, Manon Melis, Anja Mittag

7 Tyresö FF: Line Röddik Hansen, Meghan Klingenberg, Elaine Moura, Kirsten van de Ven, Vero Boquete, Christen Press, Marta

7 KIF Örebro: Stephanie Labbé, Marie-Eva Nault, Susanna Lehtinen, Irena Martinkova, Lucie Martinkova, Sanna Talonen, Sarah Michael

7 Kristianstads DFF: Brett Maron, Sif Atladottir, Nicole Sykes, Gudny Odinsdottir, Margret Lara Vidarsdottir, Johanna Rasmussen, Lorca van de Putte

6 Vittsjö GIK: Lois Geurts, Kendall Fletcher, Ifeoma Dieke, Mandy van den Berg, Kirsty Yallop, Jane Ross

6 Piteå IF: Lydia Williams, Faith Ikidi, Hallbera Gisladottir, Anna Westerlund, June Pedersen, Francesca Ordega

5 Kopparberg/Göteborgs FC: Camille Levin, Anita Asante, Yael Averbuch, Cathrine Dyngvold, Jodie Taylor

4 Linköpings FC: Marianne Gajhede, Renée Slegers, Pernille Harder, Linda Sällström

4 Umeå IK: Katrin Jonsdottir, Ogonna Chukwudi, Rita Chikwelu, Tuija Hyyrynen

4 Sunnanå SK: Carys Hawkins, Helene Ukaonu, Annika Kukkonen, Perpetua Nkwocha

3 Mallbacken: Kaitlynn Fraine, Maija Saari, Hayley Lauder,

3 Jitex BK: Minna Meriluoto, Annica Sjölund, Leena Puranen

Vermischtes und Fehlstart in die Silly Season

Margret Lara Vidarsdottir spielt am nächsten Samstag noch gegen Jitex in Mölndal und vier Tage später kommt sie in Oslo unters Messer. Die Operation ihrer langwierigen Oberschenkelverletzung steht endlich an, ein recht komplizierter Eingriff, der zu einer Rehazeit von 4-6 Monaten führen wird. Die Isländerin ist optimistisch, dass sie in der nächsten Saison noch deutlich besser ist. Nach ihrer Rückkehr vom deutschen Meister Turbine Potsdam hat sie immerhin schon drei Tore für Kristianstad erzielt.

Piteå IF hat schon eine Reihe von Unterschriften für die nächste Saison gesammelt. Jetzt kann man sich über folgenden Satz freuen: „Ich liebe Piteå und will nirgendwo anders spielen.“ So die Amerikanerin Jennifer Nobis, mit elf Saisontoren immerhin die erfolgreichste Torschützin. „Wenn ich nach Hause in die USA komme, werde ich mich erst einmal zwei Wochen ausruhen und dann werde ich überlegen, ob ich weitermache oder nicht. Spiele ich, dann wird die nächste Saison meine letzte,“ so die 28-Jährige aus Illinois, die aufgrund mehrerer Verletzungen überlegt, ob sie ihrenm Körper noch einmal eine solche Anstrengung zumuten soll.

Canberra war daran interessiert, die Amerikanerin in die australische Liga zu holen, um in der Pause dort zu spielen, aber Nobis sagte ab. „Ich muss mich ausruhen und werde definitiv nicht zu einem australischen Club im Winter gehen.“

Unterdessen will Piteås Innenverteidigerin Faith Ikidi einen Dreijahresvertrag von ihrem Verein. Andere Clubs sind ebenfalls an der Abwehrspielerin aus Nigeria interessiert, die nach meiner Ansicht auf ihrer Position zu den weltbesten Spielerinnen gehört. Ikidis Chancen dürften nach ihrem gestrigen Traumtor gegen Vittsjö, das die Lokalpresse schon als das Tor des Jahres in der Damallsvenskan feierte, gestiegen sein.

Und die Silly Season geht los. Schon werden die besten Spielerinnen der beiden Stockholmer Absteiger umworben. Drei Spielerinnen haben bei AIK ihren Abschied erklärt, offiziell ist das freilich noch nicht. In Linköping geht gleich ein ganzes Rudel und während ein Blogger (Expressens Sportjournalist Anders Nilsson) Göteborgs Johanna Almgren mit Linköping in Verbindung bringt, behauptet er, dass Emma Wilhemsson aus Malmö und Linda Sällström aus Linköping vom Göteborger Vorstadtclub Jitex umworben werden. Zumindest das Gerüchtekarussell ist in Gang, es werden erfahrungsgemäß noch viele prominente Namen hinzukommen. Ich versuche am Ball zu bleiben.

 

 

Das Wunder von Kristianstad blieb aus

In Kristianstad konnte Djurgården das Wunder von Berlin nicht wiederholen. Jetzt kann nur noch eine Steigerung des Begriffes den Traditionsverein vor dem Abstieg retten. Nach 48 Minuten lag Djurgården gegen die Gastgeberinnen von Kristianstads DFF mit 0:3 hoffnungslos zurück.

Emelie Johnsson, Margret Lara Vidarsdottir und Johanna Rasmussen hatten getroffen und als die Niederländerin Renée Slegers den Anschlusstreffer erzielte, schien das eher ein Ehrentreffer zu sein, denn Rasmussen erhöhte kurz darauf auf 4:1.

Djurgården, das schon ab der sechsten Minute Sofia Nilsson durch Anna Lindblom ersetzen musste, warf nun alles nach vorne und kam in der Tat zum Erfolg. Nochmal Slegers und Mia Jalkerud und sieben Minuten vor dem Ende hieß es nur noch 3:4 aus Sicht der Stockholmerinnen, dabei blieb es aber dann.

Der Abstieg dürfte die Konsequenz sein und was dann aus den Schlüsselspielern Gudbjörg Gunnarsdottir, Sofia Nilsson, Katrin Jonsdottir, Renée Slegers, Annika Kukkonen, Jessica Landström und Susan Varli wird, wird man abwarten können. Jonsdottir hat vor kurzem gesagt, dass sie auf jeden Fall die EURO 2013 für Island spielen will. Dazu braucht sie aber dann einen guten Verein. In Stockholm wird sie nicht mehr erstklassig spielen können. Gleiches gilt für Kukkonen und Slegers, die für Finnland und Holland EM spielen wollen. Susan Varli hat kürzlich beim D23-Länderspielsieg gegen Norwegen beide Tore geschossen und dürfte ebenfalls auf sich aufmerksam gemacht haben. Und auch Kapitänin Gunnarsdottir sollte nach vier Jahren Stockholm wohl die Koffer packen, wenn sie sich fußballerisch weiterentwickeln will. Sie ist bei vier Jahren Altersunterschied die designierte Nachfolgerin der Klassetorhüterin Thora Helgadottir in der isländischen Nationalmannschaft.

Umeå verliert gegen Kristianstad

Nach dem 0:6 in Tyresö gab es für Rekordmeister Umeå am Donnerstagabend in einem vorgezogenen Spiel des 19. Spieltags ein 0:2 daheim gegen Kristianstad. Susanne Moberg und Margret Lara Vidarsdottir erzielten die Tore für die Gäste, die nun mit Pokalfinalist Kopparberg/Göteborgs FC um Platz 3 streiten.

„Nach den zwei frühen Toren ist es uns nicht gelungen, zurückzukommen. Das war zu schwer für uns,“ sagte Trainer Joakim Blomqvist. Umeå hatte zwar seine Chancen durch Jenny Hjohlman, aber am Ende hatten die Gäste die Nase vorn.

In den abschließenden Spielen fehlen Umeå die beiden Nigerianerinnen Rita Chikwelu und Ogonna Chukwudi, die mit der Nationalmannschaft spielen werden.

Unterdessen bekam Umeås Angreiferin Linda Molin als 15. Spielerin in dieser Saison die Diagnose Kreuzbandriss.

Asllani nach Paris

Kosovare Asllani

In der vergangenen Woche war es ruhig hier im Blog, was primär damit zusammenhängt, dass ich beruflich unterwegs war. Nun bin ich wieder daheim in einem regnerisch kühlen Stockholm, wo an diesem Wochenende der siebzehnte Spieltag der Damallsvenskan mit zwei Spielen heute, dreien am Sonntag und dem sogenannten TV-Spiel (AIK – Tyresö FF) am Dienstagabend absolviert wird.

Neben der Tatsache, dass nun neun der zwölf Teilnehmer an der EURO 2013 in Schweden feststehen (Schweden, Deutschland, Italien, Norwegen, England, Niederlande, Frankreich, Dänemark, Finnland) und die Play-Off-Spiele um die drei verbleibenden Plätze ausgelost wurden (Schottland – Spanien, Ukraine – Island, Österreich – Russland), ist die Nachricht der Woche hier wohl der unmittelbar bevorstehende Wechsel von Kosovare Asllani (Kristianstads DFF) zum ehrgeizigen französischen Erstligisten Paris SG. Nach Shirley Cruz, Annike Krahn und Linda Bresonik geht nun auch die 23-Jährige schwedische Nationalspielerin in die französische Hauptstadt.

Heute ist Asllani nach Paris gereist, um dort einen Zweijahresvertrag zu unterschreiben. Ihre (ehemalige) Trainerin Beta Gunnarsdottir: „Das ist ein wichtiger Schritt für Kosse und da wollen wir nicht im Weg stehen.“

„Natürlich ist das eine tolle Möglichkeit für mich, weil PSG an einem großen Projekt arbeitet. Das ist keine Mannschaft zu der man nur wegen des Geldes geht wie die russischen Clubs. Die haben wirklich gezeigt, dass sie einen Plan haben, eine der besten Mannschaften der Welt zu bekommen. Für mich ist das eine tolle Möglichkeit,“ so Asllani gegenüber der Boulevardzeitung Aftonbladet.

Das franzözische Transferfenster schließt am Sonntag, Eile war also geboten und nachdem Kristianstad zunächst das Angebot ablehnte, hat Paris sicher noch einmal etwas draufgelegt, denn Asllani hat noch einen Monat Vertrag in Skåne, gehört aber heute schon nicht mehr zum Aufgebot, das nach Göteborg reist. Sie wird ersetzt durch Margret Lara Vidarsdottir, die vor einigen Wochen von Potsdam nach Schweden zurückkehrte.

Margret Lara: Operation wartet am Saisonende

Viele Potsdamer kennen noch Margret Lara Vidarsdottir. Die Isländerin hatte Pech, konnte sich wegen ihrer angeschlagenen Physis nie beim deutschen Meister durchsetzen und nachdem sich Turbine und ihr früherer schwedischer Verein Kristianstad gütlich einigten, konnte die 26-Jährige sich jetzt mitten in der Saison wieder dem Kader von Elisabet Gunnarsdottir anschließen.

Aber Margret Lara hat Pech. – schon wieder. Und Glück zugleich. Denn ein norwegischer Sportmediziner hat den Grund für ihre Probleme in den letzten Jahren entdeckt. Margret Lara (in Island benutzt man die Vornamen) leidet am sogenannten Kompartment-Syndrom. Vermutlich erst gegen Ende der Saison kann sie operiert werden. „Viele haben dazu eine Meinung gehabt ohne zu wissen, was die Ursache war. Ich habe immer Schmerzen, wenn ich laufe, und ich will wieder zu 100% Fußball spielen können. Man ist in seinem Spiel gehemmt, wenn man nur 70% geben kann,“ so Margret Lara Vidarsdottir zur Lokalzeitung Kristianstadsbladet.

 

 

Margret Lara wieder nach Schweden

Die Isländerin Margret Lara Vidarsdottir wird 2013 aller Voraussicht nach wieder für Kristianstads DFF spielen. Das meldet die isländische Zeitung Morgunblaðið. Die 26-Jährige Stürmerin war von Kristianstad zum deutschen Meister Turbine Potsdam gewechselt, wo sie sich aber nicht durchsetzen konnte. Es gab auch Verstimmungen darüber, dass Vidarsdottirs Rückenprobleme dazu führten, dass sie nicht das komplette Trainingspensum in Potsdam absolvieren konnte.

Trainer Bernd Schröder wollte keine Ausnahme machen. Bei der Isländerin Elisabet Gunnarsdottir in Kristianstad bekam Vidarsdottir eine Ausnahmegenehmigung und nahm nur an ungefähr der Hälfte des Trainingspensums teil. Nun haben sich offenbar beide Vereine auf einen neuerlichen Wechsel zurück nach Schweden verständigt.

Kristianstad ist derzeit Vierter der schwedischen Damallsvenskan.

Halbzeit (4): Kristianstads DFF

Kosovare Asllani im limegrünen Auswärtstrikot von KDFF beim Spiel gegen Djurgården

„Wir wollen Meister werden.“ Diese Worte vom Medienauftakt in Göteborg hingen Trainerin Elisabet Gunnarsdottir lange nach. Denn die Saison begann für Kristianstads DFF alles andere als erfreulich. Unglücklich ist wohl eher zutreffend. Aber die Worte waren auch etwas vermessen, denn ökonomisch kann KDFF nicht mithalten mit den beiden Giganten Tyresö und LdB FC Malmö.

Zunächst einmal verletzte sich die Amerikanerin Becky Edwards. Der Neuzugang aus New York sollte im Mittelfeld für Dampf sorgen, aber Edwards fiel gleich in der Vorsaison für mehrere Wochen aus und wurde schnell durch einen Kurzzeitvertrag mit der kanadischen Nationalspielerin Sophie Schmidt ersetzt, die den Verein inzwischen schon wieder verlassen hat. Unglücklich auch der Start der Saison. Auf dem heimischen  Vilans IP gab es zur Premiere „lediglich“ ein 1:1 gegen Meisterschaftsfavorit Linköpings FC. Bis in die Nachspielzeit hatte Kristianstad durch einen Treffer von Elin Nilsen mit 1:0 geführt und das Spiel bestimmt – in der 91. Minute glich Manon Melis aus. Ein Spiel dauert eben 90 Minuten plus Nachspielzeit in der Aktualisierung eines Sepp-Herberger-Zitats.

Der Schock saß tief und irgendetwas lief dann doch nicht so rund, denn dem 2:5 bei Meisterschaftsanwärter Malmö folgte ein 1:3 daheim gegen ein solide spielendes Jitex. Mit nur einem Punkt aus drei Spielen konnte man die hochtrabenden Pläne von der Meisterschaft gleich einmotten. Aber der Witzbold, der in dieser Saison den Spielplan der Liga gemacht hat und zu verantworten hat, meinte es gut mit KDFF.

Im Wonnemonat Mai musste das Team alle drei Auswärtsspiele in Stockholm absolvieren. Da entwickelte sich eine Routine. Übernachtung in einem günstigen Hotel an der Europastraße 4 im Stockholmer Vorort Skärholmen, Besuch der Restaurantabteilung eines schwedischen Möbelhauses gegenüber und ab zum Spiel. Gesagt, getan und drei Besuche in Stockholm führten zu neun Punkten. Wobei der Sieg bei Tyresö FF vielleicht der kostbarste war.

Natürlich lag es nicht an den Routinen, aber Fußballspielerinnen neigen zu Aberglauben und ich wette, dass es beim nächsten Spiel in der Hauptstadt dieselben Routinen geben wird. Es lag daran, dass Kosovare Asllani der Wechsel von Linköping nach Kristianstad sehr gut getan hat. Asllani erstickte im engen Korsett des Jörgen Pettersson, der ihr eine klare Rolle zugetan hatte, die sie nicht erfüllte. Darüber hinaus gilt Pettersson als ein Trainer, der seine Spielerinnen eng an der Leine führte. Imperfekt ist angesagt, da Pettersson inzwischen den Frauenfußball verlassen hat und den abstiegsbedrohten Männerzweitligisten IFK Värnamo betreut.

Asllani blühte auf, sie schoss wichtige Tore, die in Stockholm wichtige Punkte brachten. Elisabet Gunnarsdottir vertraut der hochtalentierten 22-Jährigen, die letztes Jahr nicht in dem WM-Kader von Thomas Dennerby kam, aber dafür in den Kader der in einer Woche (und einem Tag) beginnenden olzmpischen Spiele in London.

Nach vier Siegen in Folge gab es gegen Umeå noch einen empfindlichen Heimdämpfer, aber vor dem Beginn der Rückrunde sieht das isländische Team (neben der Trainerin gehören Sif Atladottir, Gudny Björk Odinsdottir und Katrin Omarsdottir zum Kader; möglich auch die Rückkehr der kurzzeitigen Potsdamerin Margret Lara Vidarsdottir und 2013 der Abwehrspielerin Hallbera Gisladottir) sgtark aus und dürfte in jedem Fall um einen der Plätze drei und vier spielen. Die 3 hat Gunnarsdottir sicher im Visier, denn die ehrgeizige Trainerin wurmt sicher, dass Kristianstad-Ableger Vittsjö GIK (mit vielen ehemaligen KDFF-Spielerinnen sowie Trainer) drei Punkte vor ihr den dritten Platz hält.

EURO 2013: Zwölf Spiele am Samstag – Deutschland und Italien sind durch

Drei der zwölf Teilnehmer der EURO 2013 in Schweden stehen fest. Titelverteidiger Deutschland, Gastgeber Schweden und Italien haben sich qualifiziert.

Die Deutschen mussten dabei selber gar nicht spielen, als die Schweiz am Samstag 4:3 gegen Spanien gewann, stand fest, dass Spanien die Deutschen nicht mehr einholen kann. Drei Tore bei der Begegnung in Brügglifeld erzielten Spielerinnen der Damallsvenskan. Ausschlaggebend die Verteilung. Zwei Treffer von Ramona Bachmann standen dem Elfmetertreffer von Vero Boquete gegenüber.

In Sarpsborg tat Norwegen etwas für das Torverhältnis. Mit 11:0 wurde Bulgarien abgefertigt. Dabei erzielte die in Mönchengladbach geborene Isabel Herlovsen (Tochter von Ex-Borussenprofi Kai-Erik Herlovsen) nicht weniger als fünf Tore. Norwegen ist immer noch einen Punkt hinter Island in Gruppe 3, aber hat jetzt mit einem alles entscheidenden Heimspiel am 19. September alles in eigener Hand. Auch die Isländerinnen taten ihre Pflicht und schlugen Ungarn in Reykjavik mit 3:0. Dabei eröffnete die Noch-Potsdamerin Margret Lara Vidarsdottir den Torreigen. Gemeinhin wird ihre Rückkehr nach Kristianstad erwartet.

In Chernigov in der Ukraine fand das vielleicht wichtigste Spiel des Samstags statt. Finnland sorgte dort mit einem 2:1 gegen den Gastgeber der Männer-EURO 2012 für einen möglicherweise vorentscheidenden Sieg. Beide Tore schoss die für KIF Örebro spielende Sanna Talonen. Olena Khodyreva hatte in der 69. Minute ausgeglichen. Schiedsrichterin dieser Partie war übrigens Bibiane Steinhaus. Am Mittwoch gegen Weissrussland könnte Finnland die Teilnahme an der EURO 2013 besiegeln.

Potsdam und Wolfsburg wollen Rasmussen

Die fürKristianstads DFF spielende Dänin Johanna Rasmussen ist sowohl für Turbine Potsdam wie auch für den VfL Wolfsburg interessant.

Dies meldet die Lokalzeitung Kristianstadsbladet. „Wir werden neue Spielerinnen brauchen und in Kristianstad gibt es mehrere talentierte und gute Spielerinnen, die in die Bundesliga passen würden,“ wird Potsdams Trainer Bernd Schröder zitiert.

Der hat bereits Antonia Göransson und Margret Lara Vidarsdottir nach Deutschland geholt. Besonders Göransson steigert sich von Spiel zu Spiel und ist sowohl bei Potsdam wie auch in der schwedischen Nationalmannschaft zu einer gesetzten Größe geworden.

Rasmussen hingegen sagt, dass man mit ihr noch keinen Kontakt aufgenommen habe. Auch der VfL Wolfsburg soll Interesse haben. Trainerin Beta Gunnarsdottir scheint das gelassen zu sehen. „Keine Spielerin wird vor dem Ende der Saison den Verein verlassen,“ sagt die Isländerin.

Silly Season (3): Kristianstad und Djurgården

So richtig in Gang gekommen ist das neue Jahr im schwedischen Frauenfussball noch nicht. Das Transferfenster steht offen, aber passiert ist noch nicht viel. Heute die vorläufige Zusammenfassung für zwei Clubs, die schon den einen oder anderen Neuzugang verbucht haben.

Kristianstads DFF belegte letzten Endes doch wieder „nur“ den siebten Tabellenplatz. Aber von finanziellen Turbulenzen wie 2010 war dieses Mal aus Skåne wenig zu lesen, lediglich Steuerschulden in Höhe von rund 3.000 € tauchten in der Öffentlichkeit auf, die der Verein nach eigener Aussage sofort beglich. Was allerdings aus Kristianstad zu hören war, waren Streitigkeiten und Rücktritte innerhalb der Vereinsführung. Auf der einen Seite Trainerin Elisabet „Beta“ Gunnarsdottir aus Island und auf der anderen Seite Vereinsboss Pierre Persson und Kanzleichef Markus Nilsson. Beide Männer haben den Verein inzwischen verlassen. Es hieß, dass das Verhältnis zwischen Trainerin und Vereinsboss lange infiziert gewesen sei. Das war soweit gegangen, dass man schon mehr oder minder offen mit Linköpings Trainer Jörgen Pettersson um die Nachfolge Gunnarsdottirs verhandelt hatte. Die Isländerin zu der Angelegenheit: „Wenn man einen Verfein unzufrieden verlässt, denke ich, dass das ganz schön mies ist. Dann ist man zu weit gegangen,“ sagte sie im November der Zeitung Kristianstadsbladet.

Aus mehreren Quellen war zu hören gewesen, dass Elisabet Gunnarsdottir einigen Spielerinnen Katzenfutter ins Essen beigemischt habe. „Natürlich habe ich als Cheftrainerin einer Spitzenmannschaft dem Essen kein Katzenfutter beigemischt. Das war ein interner Scherz, an dem kein Fünkchen Wahrheit war. Man muss mit seiner Mannschaft Witze machen können ohne dass jemand vor der Tür steht und zuhört. Viel zu viele mussten sich diesen Scheiß anhören. Es ist ja wirklich ernst, wenn Leute solche Sachen glauben.“

Wie auch immer. Nachdem Persson den Verein verlassen hat, ist Elisabet Gunnarsdottirs Position in Kristianstad wohl unangefochten. Sie ist sehr ehrgeizig, die einzige weibliche Trainerin der Damallsvenskan und für die neue Saison hat sie einige Verstärkung bekommen. Zum einen hat die starke Dänin Johanna Rasmussen ihren Vertrag verlängert. Sie war gegen Ende der Spielzeit vom WPS-Club magicJack gekommen und sie wird 2012 bleiben, auch weil der Weg in die dänische Heimat kurz ist. In der Offensive wird Kristianstad verstärkt durch Kosovare Asllani. Nach einer durchwachsenen Saison konnte sich die 22-Jährige nicht in den WM-Kader Thomas Dennerbys spielen und auch in Linköping kam sie mit der Vereinsführung nicht überein. Man wollte ihr einen Einjahresvertrag geben, hieß es, sie wollte mehr. Also bot sich die Chance, die 31-fache schwedische Nationalspielerin abzuwerben. Elisabet Gunnarsdottir setzte sich der Legende nach ins Auto und fuhr 350 km nach Linköping und sprach drei Stunden lang mit der Spielerin, die manchmal Dinge sagt, die man besser nicht sagen soillte (etwa „Ich schaue mir nie Frauenfußballspiele an, das ist einfach zu langweilig“), dann war die Sache klar. Der schmerzende Abgang von Margret Lara Vidarsdottir, Gunnarsdottirs isländischer Landsfrau und Fußballerin des Jahres 2011 auf der Vulkaninsel, war kompensiert. Ist er das? Wohl kaum wird Asllani ähnlich viele Tore erzielen wie Vidarsdottir, aber mit Neunationalspielerin Moberg, Asllani und Rasmussen verfügt Kristianstad dennoch über eine interessante Offensive.

Djurgårdens große Zeiten scheinen auf unabsehbare Zeit vorbei zu sein. Dennoch hat der neue Trainer Patrick „Putte“ Eklöf Ambitionen. Er will die Mannschaft zumindest wieder in die obere Hälfte der Tabelle führen, wo sie einmal zu Hause war, zuletzt immerhin 2009. Aber aus der Startformation, die am 01. November 2009 die Meisterschaft zugunsten Linköpings entschied, sind lediglich Torhüterin Gudbjörg Gunnarsdottir und Abwehrspielerin Freja Hellenberg übrig. Emma Lundh ist gestern nach Linköping umgezogen und ihr Weggang stellt Eklöf offensiv vor gewisse Probleme. Denn das Duo Jalkerud – Lundh hatte dafür gesorgt, dass man mit dem Abstieg 2011 gar nichts zu tun hatte. Die 22-Jährige adäquat zu ersetzen, dürfte schwer sein. Vielleicht soll es ja die 21-Jährige Jessy Sharro werden, die in dieser Saison bei Absteiger Hammarby früh nach einem Kreuzbandriss ausfiel und die wie zwei weitere Spielerinnen zu Djurgården „übergelaufen“ sind. Anna Lindblom ist vielleicht die beste Neuverpflichtung auf kürzere Sicht. Langfristig ist es wohl Magdalena Ericsson. Lindblom und Ericsson verstärken die Abwehr von Djurgården. Im Mittelfeld wird die Holländerin Renée Slegers nach ihrem Kreuzbandriss zurückkommen, bislang nicht bekannt ob die beiden Isländerinnen Katrin Jonsdottir und Dora Maria Larusdottir ihre Verträge verlängern. Jonsdottir ist Ärztin, der Aufenthalt in Stockholm passt in die Familienplanung der 34-Jährigen. Matilda Mörn macht mit 22 Jahren mindestens eine Pause vom Spitzenfußball, Ellinor Lindbom macht die gegenläufige Bewegung und geht zu Hammarby in die zweite Liga und Caroline Lundberg zieht zurück nach Uppsala.