Alex Morgan und Christine Sinclair nach Portland

Am Nachmittag lokaler Zeit wurde in den USA jetzt die Verteilung der US-amerikanischen, kanadischen und mexikanischen Nationalspielerinnen auf die acht Mannschaften der NWSL bekanntgegeben. Wie immer hatte man offenbar einen ganzen Katalog von Kriterien erarbeitet, dazu kamen erfreulicherweise auch erstmals Interessen der Spielerinnen, die aber sicher nicht in allen Fällen erfüllt werden konnten.

Das neu gegründete Team der Portland Thorns schießt dabei meiner Meinung nach den Vogel ab. Denn mit Alex Morgan und Christine Sinclair bekommt das Team zwei der allerbesten Stürmerinnen der Welt, die übrigens 2011 schon bei Western New York Flash zusammengespielt haben.

Abby Wambach, die ich mal in Western New York und dann auch in Portland vermutet hatte, wird nun doch für Western New York Flash in Rochester spielen. Da kommt ihre Familie her, auch wenn sie mit ihrer zukünftigen Frau kürzlich erst ein großes Haus in Portland gekauft hat, gibt es noch einmal ein Jahr im Staate New York. Wambach ist eine von nur zwei Amerikanerinnen, die WNYF bekam, die andere ist die zweifache Torschützin des olympischen Finales, Carli Lloyd. Wäre Meghan Klingenberg nicht dieses Jahr in Tyresö, wäre sie wohl die dritte Spielerin in New York gewesen.

Hope Solo wird erwartungsgemäß das Tor der neuen Mannschaft Seattle Reign hüten. Dorthin wird auch Megan Rapinoe gehen, wenn ihre sechs Monate in Lyon vorbei sind.

Die Kanadierin Sophie Schmidt, die gerüchteweise immer noch mit Kristianstad in Verbindung gebracht wurde, wo sie vergangenes Jahr ein paar Wochen spielte, wird nicht in Schweden spielen, sondern für Sky Blue FC in New Jersey.

Nun haben alle Teams 6-7 Spielerinnen und damit den Stamm der Truppe. In der nächsten Woche wird dann das Drafting der College-Spielerinnen stattfinden und ein weiteres Kontingent auf die Teams zukommen.

Die komplette „allocation“-Liste gibt es unter anderem bei Equalizer Soccer auch schon mit ersten Wertungen.

Siege für Finnland, Norwegen und Schweden

In der 92. Minute fiel das Tor des Tages in Bratislava. Es war ein Eigentor von Eva Kolénova, die natürlich auch noch die Unglück bringende Nummer 13 im slowakischen Nationalteam trug. Finnland nahm damit drei sehr wichtige Punkte mit und übernahm zunächst die Tabellenführung. Beide Teams treffen schon am kommenden Donnerstag wieder aufeinander, dann ist es Zeit für das Rückspiel in Vantaa.

Unter schwierigen Bedingungen (es regnete stark während des Spiels) trafen die  beiden Teams aufeinander, die in der Weltrangliste auf den Plätzen 37 (Slowakei) und 20 stehen. Chancen gab es auf beiden Seiten, die Gäste versuchten es wie gewohnt zumeist mit langen Bällen auf die pfeilschnelle Linda Sällström, bei den Slowakinnen war die 20-Jährige Dominika Skorvánková in zwei Situationen gefährlich. In einer Gruppe, in der vier Teams für die ersten beiden Plätze in Frage kommen (außer den beiden Kontrahenten von heute noch die Ukraine und Weißrussland), ist aber noch nichts entschieden, obwohl Finnland einen wichtigen Sieg errungen hat.

„In der Anfangsphase haben wir dem Gegner zu viel Raum gelassen, so dass die Slowakinnen ihr Spiel aufbauen konnte,“ sagte Finnlands schwedischer Trainer Andrée Jeglertz. „In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann jedoch auf das besonnen, was wir vor dem Spiel geplant hatten. Dennoch bin ich etwas enttäuscht, dass es uns nicht gelungen ist, die Entscheidung früher herbeizuführen. Jetzt wird nicht gefeiert, wir müssen uns ab sofort auf das Rückspiel am Donnerstag vorbereiten,“ so Jeglertz.

Norwegen stand das Wasser bis zum Hals, aber der 3:0-Sieg bei Tabellenschlusslicht Bulgarien war nicht mehr als eine Pflichtübung. Auf Platz 56 stehen die Bulgarinnen, wogegen die Norwegerinnen, ehemals beständiges Mitglied der weltbesten Zehn, inzwischen auf Platz 13 abgerutscht sind. Bis zur 90. Minute stand es lediglich 1:0 durch das Tor von Gry Tofte Ims in der 70. Minute. Dann sorgte aber Hege Hansen mit einem Doppelschlag für den standesgemäßen Endstand. Sie war erst in der 84. Minute eingewechselt worden.

„Wir nehmen drei Punkte mit. Das ist eine Mannschaft, die wir wirklich deutlicher als 3:0 schlagen müssen, aber mir scheint, dass der Ernst der Situation zu viel Schwere auf den Platz gebracht hat,“ sagte die weiterhin in der Kritik stehende Trainerin Eli Landsem nach der Begegnung.

Am Sonntag reisen die Norwegerinnen von Bulgarien weiter nach Ungarn, wo sie am Mittwoch ein weiteres wichtiges Auswärtsspiel in der Qualifikation bestreiten, in der Island und Belgien die Hauptkonkurrenten sind.

Schweden bestreitet als Gastgeber der EURO 2013 lediglich Freundschaftsspiele. Heute kam der Weltranglistensiebte Kanada nach Malmö, wo bescheidene 2.000 Zuschauer uns allmählich etwas Sorgen machen, gut 15 Monate vor dem Turnier. Denn immerhin spielte der WM-Dritte Weltranglistenfünfte gegen den Siebten. Und wie erwartet hatte man gegen Kanada relativ leichtes Spiel, denn die Kanadierinnen verfügen zwar über eine gute Offensive, vor allem durch ihren Welrstar Christine Sinclair, aber die Abwehr und das defensive Mittelfeld lassen zu wünschen übrig. Caroline Seger mit einem herrlichen Heber und Lotta Schelin mit einem für sie typischen Tor (sie wurde in die Gasse geschickt und vollendete) entschieden das Spiel ehe der dritte Treffer von Kosovare Asllani (Comeback nach einer Weile Draußensein aus dem Kader) auf einen sehr klaren Sieg hinzudeuten schien. Aber Sophie Schmidt konnte nach einem Abwehrfehler völlig frei vor Hedvig Lindahl abziehen und so kam ein Ergebnis heraus, das letztlich noch ok für Kanada ist.

„Die Spiele an der Algarve gegen Deutschland und die USA waren ein kollektiver Zusammenbruch, besonders gegen Deutschland. Gegen die USA waren wir viel besser, das Ergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wider. Wir haben darüber geredet und es ist nichts, was uns beunruhigt. Heute haben wir kompakt gespielt und denen nicht viel Raum zum Agieren überlassen. Aber es war auch nicht das beste Kanada, gegen das ich gespielt habe,“ sagte Ex-Mannschaftskapitänin Caroline Seger.

Das nächste Länderspiel zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in London bestreitet Schweden am 26.Mai auswärts gegen Schottland.

 

Marta mit erneutem Doppelpack

So gegen Ende der Saison 2011 wächst das Interesse für die Women Professional Soccer League (WPS) in den USA. Alle sechs Mannschaften haben nun 17 Spiele absolviert, nachdem gestern Abend amerikanischer Zeit magicJack und Western New York Flash aufeinandertrafen.

Durch zwei Tore von Marta gewann New York mit 2:1 und liegt nun vor dem letzten Spiel (zu Hause gegen den Tabellenletzten Atlanta Beat; live und gratis im Internet am Montagmorgen 00:00 MESZ) drei Punkte vor Philadelphia Indepence. Den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte die Kanadierin Sophie Schmidt besorgt.

Sowohl New York wie auch Philadelphia und magicJack sind bereits für das PlayOf qualifiziert. Der vierte und letzte Platz wird im direkten Duell zwischen den Boston Breakers und Sky Blue ausgespielt, wobei die Breakers unbedingt gewinnen müssen.

Durch ihre vier Tore innerhalb von nur vier Tagen hat Marta sich nun in der Torschützenliste der WPS gemeinsam mit Tasha Kai (Philadelphia) auf den zweiten Platz vorgeschoben. Beide haben neun Treffer erzielt. In Führung noch Martas Teamkameradin Christine Sinclair mit zehn Toren.

Gleichzeitig läuft in dieser Woche auch das Voting für die Preise. In der Kategorie beste Spielerin sind nominiert:

  • Veronica Boquete (Philadelphia)
  • Tasha Kai (Philadelphia)
  • Marta (New York)
  • Christine Sinclair (New York)
  • Abby Wambach (magicJack)

Erwähnenswert, dass Abby Wambach auch in der Kategorie beste Trainerin nominiert ist. Hier sind übrigens, Verzeihung lächerlicherweise, ALLE sechs Trainer der WPS nominiert.

Christen Press

Christen Press

Interessant auch immer die Kategorie „Rookie of the year“, wo die beste Newcomerin gekürt wird. Dort sind im Rennen:

  • Sinead Farrelly (*1989, Philadelphia, Mittelfeld)
  • Meghan Klingenberg (*1988, Boston, Mittelfeld)
  • Alex Morgan (*1989, New York, Angriff)
  • Christen Press (*1988, magicJack, Angriff)
  • Keelin Winters (*1988, Boston, Mittelfeld)

Hier dürfte Alex Morgan die haushohe Favoritin sein, sie ist der „rising star“ und schon jetzt das Lieblingskind der Medien neben Abby Wambach und Hope Solo.