Wunschliste

Leslie Osborne - eine von mehreren Wunschkandidatinnen in der Damallsvenskan

Wenn man mal die 28 Spielerinnen ausklammert, die Pia Sundhage für das Testspiel gegen Neuseeland nominiert hat, dann sind für mich folgende Spielerinnen hochinteressant für die schwedische Liga:

Christen Press: Stürmerin, zuletzt von Atlanta Beat unter Vertrag genommen. Press spielte 2011 beim Skandalclub magicJack, wurde zum „Rookie of the year“ in der Liga gewählt, nachdem sie acht Tore in 17 Spielen erzielte, lediglich zwei weniger als die Torschützenköniginnen Marta und Christine Sinclair.

Leslie Osborne: brillante Mittelfeldspielerin, zuletzt Boston Breakers. 28 Jahre alt, zuletzt nicht mehr im Kader von Sundhage, aber erste internationale Klasse.

Gleich drei Spielerinnen von Vorjahresvizemeister Philadelphia Independence müssten in jeden Kader passen: Mittefeldarbeiterin Jen Buczkowski, Neuerwerbung Lori Chalupny und natürlich die extravagante Stürmerin Tasha Kai. Die Hawaiianerin gehört zu den auffälligsten Spielerinnen im weltweiten Frauenfußball, ist ein echtes Powerhouse und eine eminent torgefährliche Spielerin, die wahrscheinlich selbst der charismatischen Pia Sundhage zu wild ist. Aber wenn man mit Lisa DeVanna arbeiten kann, dann sollte das auch mit Tasha Kai gehen.

Bei Sky Blue richten sich schwedische Augen natürlich auf die Niederländerin Manon Melis. Absolute Weltklassestürmerin. Schnell, schussstark, intuitiv.

Meister Western New York Flash hat erklärt, dass man versuchen möchte, das Team zusammenzuhalten. Was heißt das aber? Spiel in der eher zweitklassigen W-League? Becky Edwards wählte den falschen Verein 2011 mit dem zum Absteigen verdammten Hammarby. Einen zweiten Versuch wäre die Mittelfeldspielerin allemal wert. Die wertvollste Spielerin jedoch ist zweifelsohne Christine Sinclair. Die kanadische Ausnahmespielerin ist eine der besten Fußballerinnen der Welt. Fraglich, ob sie nach Europa kommt, aber andererseits sind Kanadierinnen immer gern nach Schweden gekommen. Sinclair dürfte jedoch ein hohes Preisschild haben.

Western New York Flash holt WPS-Titel

Als Europäer finde ich das sowieso zumindest merkwürdig. Da spielt man eine Saison mit sechs Teams und 18 Spielen und am Ende hat man einen Ligasieger und einen Zweiten. Western New York Flash gewann vor Philadelphia Independence.

Dann lässt man den Vierten gegen den Dritten ein Qualifikationsspiel darum machen, wer gegen den Zweiten um den Einzug ins Endspiel spielen darf, für das sich der Erste bereits qualifiziert hat. Die jeweils besser plazierte Mannschaft hat immer Heimrecht.

Am Ende standen gestern im WPS-Championship-Spiel in Rochester (New York) der Erste und der Zweite. Wobei man sagen muss, dass Philadelphia gegen die hochkarätige Truppe (Marta, Christine Sinclair und Alex Morgan dürften als Angriff von keinem Verein der Welt zu toppen sein) von Fleischermeister Sahlen ein sehr gutes Spiel machte.

Dennoch, die erste Halbzeit war stellenweise Fussball zum Weggucken. Kaum Torchancen auf beiden Seiten und sehr erfolgreiche Abwehrreihen. Trauriger Höhepunkt und lustig zugleich: Ein Eichhörnchen ohne Eintrittskarte hatte sich auf den Platz begeben und drehte wilde Runden im Strafraum von Philadelphia, das was Marta & Co auch gern getan hätten. Schiedsrichterin Kari Seitz unterbrach die Partie und es dauerte einige Minuten, bis das Tier gefangen und abtransportiert war. Der Stadionsprecher versicherte dem Publikum (10.481 Zuschauer) später, dass es dem Eichhörnchen gut gehen würde.

Grosses Manko für Philadelphia: Bei einem Zusammenstoss mit New Yorks robuster Abwehrspielerin Brittany Bock ging Tasha Kai zu Boden und erholte sich nicht mehr richtig von dieser Aktion, bei der Bock überhart einstieg, aber nicht bestraft wurde. Kai wurde dann später ausgewechselt und ihre Explosivität und ihr aussergewöhnlicher Wille fehlte dem Team von Supertrainer Paul Riley.

In der zweiten Halbzeit dann ein deutlich besseres Spiel. New York ging in Führung durch eine sehenswerte Direktabnahme von Christine Sinclair und lange, lange sah es auch so aus, als ob es dabei bleiben würde. Überragend auf der anderen Seite bei den Gästen: Amy Rodriguez. Sie war ein ständiger Unruhefaktor, erspielte sich mittlere bis hochkarätige Chancen, die sie serienweise versiebte, aber einmal traf sie dann doch: in der 88. Minute, als die New Yorkerinnen sicher schon überlegten wo sie denn feiern gehen sollten.

1:1. Verlängerung. Mit neuerlichen Chancen von Amy Rodriguez („Wir haben Amy drei riesige Chancen serviert und auf diesem Niveau musst du einfach eine davon reinmachen, wenn du das Spiel gewinnen willst. Sie hat keine verwertet und wir haben den Preis dafür bezahlt“, sagte Riley), aber auch einer allmählich müde werdenden Truppe in den grauen (!!??) Trikots und Hosen (naja, man könnte das auch als Silber interpretieren).  Dennoch blieb es ausgeglichen, Marta kam kaum zu direkten Torchancen, auch Alex Morgan und Christine Sinclair wurden sehr gut bewacht. Danesha Adams hätte Philadelphia mit einem Kopfball zum Sieg bringen können, aber Ashlyn Harris war auf der Hut. Beverly Goebel, die für Hammarbys Neuzugang Becky Edwards bei New York gekommen war, traf nach einem Pass von Marta die Querlatte und bekam in der Verlängerung die zweite gelbe und dann eben die rote Karte.

Und dann standen die Torhüterinnen im Mittelpunkt. Elfmeterschiessen. Aber es gab erst einmal nichts zu halten für Nicole Barnhart und Ashlyn Harris. Mit Marta angefangen verwandelten alle mehr oder minder sehr sicher. Und so stand es 5:4 für New York als die Spanierin Laura Del Rio antrat und zum Unglücksraben des Abends wurde, Harris tauchte in der richtigen Ecke auf und der Ligaerste holte auch den Titel.

Zum zweiten Mal hintereinander übrigens. Denn vergangenes Jahr siegte Martas FC Gold Pride (inzwischen in Konkurs) gegen Philadelphia. Lediglich vor zwei Jahren, bei der ersten WPS-Auflage hatte FC Sky Blue den Ligaersten Los Angeles Sol (auch mit Marta) im Finale bezwungen.

Auch interessant, dass bei Western New York nicht weniger als sieben Spielerinnen im Kader standen, die schon vergangenes Jahr mit FC Gold Pride die Liga gewonnen hatten: Marta, Christine Sinclair, Candice Chapman, Al Riley, Becky Edwards (Hammarby kann sich freuen), Kandace Wilson und Brittany Cameron.

Philadelphias Trainer Paul Riley: „Ich kann nicht mehr verlangen. Die Kids waren fantastisch heute Abend. Selbst der Elfmeter, der gehalten wurde, war ein sehr guter Elfer. Der ging genau in die Ecke. Am Ende hat das Team, das sechs Punkte Vorsprung hatte, auch die Meisterschaft gewonnen, also werden wohl alle sagen, dass das ein gerechter Abschluss war.“

Die nächsten Wochen und Monate werden nun zeigen, ob das Finale 2011 das letzte Spiel in der kurzen Geschichte der WPS gewesen ist. Die Liga steckt in Schwierigkeiten, von Anfang an bereits. magicJack möchte man loswerden, die Boston Breakers sind zu verkaufen. Und auch bei den anderen vier Clubs ist besonders wirtschaftlich nicht alles eitel Sonnenschein.

Der Verbleib von Marta ist jetzt wieder offen, denn ihr Dreijahresvertrag mit der Liga läuft aus. Allerdings ist schwer zu sehen, wer ihr ausserhalb der USA 500.000 Dollar pro Saison zahlen würde.

magicJack erreicht nächste Runde der Playoffs

Die Playoff-Spiele in der WPS haben begonnen. Eigentlich gibt es ja nur deren drei. Der Dritte empfängt den Vierten. Der Sieger darf am Samstag zum Zweiten reisen und der Sieger aus dieser Partie reist dann am 27.08. nach Rochester, um die Familie Sahlen, Marta und die anderen Stars von Western New York Flash zu treffen.

In der Nacht zum Mittag (um 01.30 Uhr unserer Zeit, aber ich habe ja noch Urlaub) empfing magicJack in Boca Raton die Boston Breakers, die Lauren Cheney noch in letzter Sekunde in die Playoffs gebracht hatte. Aber in der WPS gibt es unter den sechs Teams auch deutliche Unterschiede.

Zumindest zwischen den besten und den schwächeren Drei. New York, Philadelphia und magicJack sind schon eine Klasse für sich.

Die Breakers haben schon während der Ligaspiele kaum eine Chance gehabt gegen magicJack und nun war es kaum anders. Abby Wambach kam schon nach sechs Minuten völlig frei im Strafraum zum Schuss. Sarah Huffman hatte ihr den Ball aufgelegt und die Spielertrainerin versenkte den Ball unhaltbar hinter Alyssa Naeher.

Etwas überraschend kam nach einer halben Stunde der Ausgleich durch Keelin Winters, einer Mittelfeldspielerin, die eine der Nominierten für den „Rookie“ der Saison gewesen war. Aber magicJack behielt die Zügel in der Hand und kurz nach der Halbzeit lag der Ball auf dem Elfmeterpunkt. Wieder leistete Sarah Huffman die „Vorarbeit“ für ein Tor von Wambach, die den Elfer kaltblütig verwandelte. Ihr 11. Treffer im zwölften Saisonspiel.

Vier Minuten später dann die endgültige Entscheidung. Christen Press, eine der auffälligsten Spielerinnen dieser Saison arbeitete sich auf der rechten Seite durch und lieferte eine perfekte Flanke auf die heraneilende Megan Rapinoe, deren Kopfball zum 3:1 den Einzug ins Halbfinale bedeutete.Am Samstag gibt es dann (live im Internet zu sehen) die Begegnung Philadelphia Independence – magicJack, wo der Finalgegner von Western New York Flash ermittelt wird.

In jedem Fall wird das sehenswert mit auf der einen Seite u.a. Tasha Kai, Amy Rodriguez und der frisch gekürten „Most Valuable Player“, der Spanierin Veronica Boquete und auf der anderen Seite eben Christen Press, Megan Rapinoe und last but not least Abby Wambach.

 

Marta mit erneutem Doppelpack

So gegen Ende der Saison 2011 wächst das Interesse für die Women Professional Soccer League (WPS) in den USA. Alle sechs Mannschaften haben nun 17 Spiele absolviert, nachdem gestern Abend amerikanischer Zeit magicJack und Western New York Flash aufeinandertrafen.

Durch zwei Tore von Marta gewann New York mit 2:1 und liegt nun vor dem letzten Spiel (zu Hause gegen den Tabellenletzten Atlanta Beat; live und gratis im Internet am Montagmorgen 00:00 MESZ) drei Punkte vor Philadelphia Indepence. Den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte die Kanadierin Sophie Schmidt besorgt.

Sowohl New York wie auch Philadelphia und magicJack sind bereits für das PlayOf qualifiziert. Der vierte und letzte Platz wird im direkten Duell zwischen den Boston Breakers und Sky Blue ausgespielt, wobei die Breakers unbedingt gewinnen müssen.

Durch ihre vier Tore innerhalb von nur vier Tagen hat Marta sich nun in der Torschützenliste der WPS gemeinsam mit Tasha Kai (Philadelphia) auf den zweiten Platz vorgeschoben. Beide haben neun Treffer erzielt. In Führung noch Martas Teamkameradin Christine Sinclair mit zehn Toren.

Gleichzeitig läuft in dieser Woche auch das Voting für die Preise. In der Kategorie beste Spielerin sind nominiert:

  • Veronica Boquete (Philadelphia)
  • Tasha Kai (Philadelphia)
  • Marta (New York)
  • Christine Sinclair (New York)
  • Abby Wambach (magicJack)

Erwähnenswert, dass Abby Wambach auch in der Kategorie beste Trainerin nominiert ist. Hier sind übrigens, Verzeihung lächerlicherweise, ALLE sechs Trainer der WPS nominiert.

Christen Press

Christen Press

Interessant auch immer die Kategorie „Rookie of the year“, wo die beste Newcomerin gekürt wird. Dort sind im Rennen:

  • Sinead Farrelly (*1989, Philadelphia, Mittelfeld)
  • Meghan Klingenberg (*1988, Boston, Mittelfeld)
  • Alex Morgan (*1989, New York, Angriff)
  • Christen Press (*1988, magicJack, Angriff)
  • Keelin Winters (*1988, Boston, Mittelfeld)

Hier dürfte Alex Morgan die haushohe Favoritin sein, sie ist der „rising star“ und schon jetzt das Lieblingskind der Medien neben Abby Wambach und Hope Solo.