Eli Landsem macht Schluss

Die Trainerin der norwegischen Nationalmannschaft Eli Landsem gab am Freitag bekannt, dass ihr Engagement im beidseitigen Einvernehmen nicht verlängert werde. Die 50-Jährige hatte die Mannschaft nach der EURO 2009 übernommen, der Vertrag endet am 31.12.2012.

„Als Cheftrainerin bin ich darauf angewiesen, eine breite Unterstützung zu haben. Es ist enttäuschend, dass der Evauationsprozess gezeigt hat, dass ich diese Unterstützung nicht habe. Dessen ungeachtet muss ich die Konsequenzen tragen. Ich wünsche meinem Nachfolger und den Spielerinnen viel Erfolg bei der Meisterschaft in Schweden,“ sagte Landsem der Homepage des norwegischen Fußballverbands.

Unter Eli Landsem hat die norwegische Nationalmannschaft eine enttäuschende WM in Deutschland gespielt (ausgeschieden nach der Vorrunde) und sich letztlich sicher, am Anfang jedoch mit großer Mühe für die EURO 2013 qualifiziert. Wenn Island nicht in Belgien überraschend verloren hätte, wäre der Gruppensieg nach Reykjavik gegangen.

In der Weltrangliste belegt Norwegen aktuell den 13. Platz. Als Landsem das Team von ihrem Vorgänger Bjarne Berntsen übernommen hatte, war man noch 7.beste Nation der Welt gewesen.

Nils Johan Semb, Fußballchef des norwegischen Verbands sagte, dass ein breit angelegter Evaluationsprozess stattgefunden habe, in dem Spielerinnen, Trainer der norwegischen Liga und die Mitarbeiter Landsems befragt worden wären.

Landsem sagt, dass sie einige lose Gespräche führen würde, aber dass sie erst einmal Ferien machen werde. Unter anderem war Eli Landsem eine von (sehr) vielen, die als Nachfolgerin von Pia Sundhage in den USA im Gespräch gewesen sein sollen, was ich allerdings nicht glaube, da die USA wohl kaum eine mehr oder weniger mäßig erfolgreiche Trainerin haben wollen.

Semb erklärte, dass die Suche nach dem Nachfolger begonnen habe.

Siege für Finnland, Norwegen und Schweden

In der 92. Minute fiel das Tor des Tages in Bratislava. Es war ein Eigentor von Eva Kolénova, die natürlich auch noch die Unglück bringende Nummer 13 im slowakischen Nationalteam trug. Finnland nahm damit drei sehr wichtige Punkte mit und übernahm zunächst die Tabellenführung. Beide Teams treffen schon am kommenden Donnerstag wieder aufeinander, dann ist es Zeit für das Rückspiel in Vantaa.

Unter schwierigen Bedingungen (es regnete stark während des Spiels) trafen die  beiden Teams aufeinander, die in der Weltrangliste auf den Plätzen 37 (Slowakei) und 20 stehen. Chancen gab es auf beiden Seiten, die Gäste versuchten es wie gewohnt zumeist mit langen Bällen auf die pfeilschnelle Linda Sällström, bei den Slowakinnen war die 20-Jährige Dominika Skorvánková in zwei Situationen gefährlich. In einer Gruppe, in der vier Teams für die ersten beiden Plätze in Frage kommen (außer den beiden Kontrahenten von heute noch die Ukraine und Weißrussland), ist aber noch nichts entschieden, obwohl Finnland einen wichtigen Sieg errungen hat.

„In der Anfangsphase haben wir dem Gegner zu viel Raum gelassen, so dass die Slowakinnen ihr Spiel aufbauen konnte,“ sagte Finnlands schwedischer Trainer Andrée Jeglertz. „In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann jedoch auf das besonnen, was wir vor dem Spiel geplant hatten. Dennoch bin ich etwas enttäuscht, dass es uns nicht gelungen ist, die Entscheidung früher herbeizuführen. Jetzt wird nicht gefeiert, wir müssen uns ab sofort auf das Rückspiel am Donnerstag vorbereiten,“ so Jeglertz.

Norwegen stand das Wasser bis zum Hals, aber der 3:0-Sieg bei Tabellenschlusslicht Bulgarien war nicht mehr als eine Pflichtübung. Auf Platz 56 stehen die Bulgarinnen, wogegen die Norwegerinnen, ehemals beständiges Mitglied der weltbesten Zehn, inzwischen auf Platz 13 abgerutscht sind. Bis zur 90. Minute stand es lediglich 1:0 durch das Tor von Gry Tofte Ims in der 70. Minute. Dann sorgte aber Hege Hansen mit einem Doppelschlag für den standesgemäßen Endstand. Sie war erst in der 84. Minute eingewechselt worden.

„Wir nehmen drei Punkte mit. Das ist eine Mannschaft, die wir wirklich deutlicher als 3:0 schlagen müssen, aber mir scheint, dass der Ernst der Situation zu viel Schwere auf den Platz gebracht hat,“ sagte die weiterhin in der Kritik stehende Trainerin Eli Landsem nach der Begegnung.

Am Sonntag reisen die Norwegerinnen von Bulgarien weiter nach Ungarn, wo sie am Mittwoch ein weiteres wichtiges Auswärtsspiel in der Qualifikation bestreiten, in der Island und Belgien die Hauptkonkurrenten sind.

Schweden bestreitet als Gastgeber der EURO 2013 lediglich Freundschaftsspiele. Heute kam der Weltranglistensiebte Kanada nach Malmö, wo bescheidene 2.000 Zuschauer uns allmählich etwas Sorgen machen, gut 15 Monate vor dem Turnier. Denn immerhin spielte der WM-Dritte Weltranglistenfünfte gegen den Siebten. Und wie erwartet hatte man gegen Kanada relativ leichtes Spiel, denn die Kanadierinnen verfügen zwar über eine gute Offensive, vor allem durch ihren Welrstar Christine Sinclair, aber die Abwehr und das defensive Mittelfeld lassen zu wünschen übrig. Caroline Seger mit einem herrlichen Heber und Lotta Schelin mit einem für sie typischen Tor (sie wurde in die Gasse geschickt und vollendete) entschieden das Spiel ehe der dritte Treffer von Kosovare Asllani (Comeback nach einer Weile Draußensein aus dem Kader) auf einen sehr klaren Sieg hinzudeuten schien. Aber Sophie Schmidt konnte nach einem Abwehrfehler völlig frei vor Hedvig Lindahl abziehen und so kam ein Ergebnis heraus, das letztlich noch ok für Kanada ist.

„Die Spiele an der Algarve gegen Deutschland und die USA waren ein kollektiver Zusammenbruch, besonders gegen Deutschland. Gegen die USA waren wir viel besser, das Ergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wider. Wir haben darüber geredet und es ist nichts, was uns beunruhigt. Heute haben wir kompakt gespielt und denen nicht viel Raum zum Agieren überlassen. Aber es war auch nicht das beste Kanada, gegen das ich gespielt habe,“ sagte Ex-Mannschaftskapitänin Caroline Seger.

Das nächste Länderspiel zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in London bestreitet Schweden am 26.Mai auswärts gegen Schottland.

 

Dänemark und Norwegen verlieren erneut

Am zweiten Spieltag wiederholte sich alles vom ersten: Schweden gewann und die anderen nordischen Länder verloren. Nimmt man das Turnier in Zypern noch dazu, wo die Finninnen auflaufen haben die nordischen Länder in zehn Begegnungen diese Woche zwei Siege und acht Niederlagen eingefangen.

Nun hatten es die Däninnen mit dem Weltmeister und die Norwegerinnen mit dem Vizeweltmeister zu tun und beide verloren nur knapp. Dänemark kassierte das 0:2 gegen Japan erst in der Nachspielzeit, ist weiter ohne Torerfolg. Für Japan trafen Yuka Sugasawa nach 52 Minuten und eben am Ende noch Shinobu Ohno.

Norwegen verlor wie schon gegen Japan auch gegen die USA mit 1:2. Abby Wambach und Sydney Leroux hatten die Führung besorgt, ehe dann Elise Thorsnes in der 93. Minute den Ehrentreffer schoss.  Eli Landsem: „Die USA haben verdient gewonnen. Sie sind ein völlig anderer Gegner als Japan und haben extrem gute physische Voraussetzungen. Gleichzeitig merken wir, dass wir uns ihrem Niveau nähern und dass wir gut mitspielen.“

Schweden gewinnt, Island, Dänemark, Norwegen verlieren

Vier der fünf nordischen Nationalmannschaften halten sich dieser Tage an der Algarve auf, lediglich die Finninnen gingen einen eigenen Weg und buchten das immer stärker werdende Turnier auf Zypern.

Als erstes Team ging Norwegen auf den Platz und Gegner war heute am frühen Nachmittag Weltmeister Japan. Zwar brachte Isabell Herlovsen die Skandinavierinnen in der 20. Minute mit 1:0 in Führung, aber Turbine Potsdams Yuki Nagasato glich in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit aus und Goalgetterin Nahomi Kawasumi vom japanischen Meister INAC Kobe Leonessa schoss in der 66. Minute den Siegtreffer.

Kawasumis Schuss wurde von einer norwegischen Abwehrspielerin unglücklich abgefälscht und Caroline Knutsen hatte keine Chance. „Ich bin der Meinung, dass wir heute mehr verdient gehabt hätten,“ sagte Norwegens Trainerin Eli Landsem nicht ganz unerwartet. Wir sind auf dem richtigen Weg, ein großes Lob an die Mannschaft.“

Island traf auf Europameister Deutschland, das stark ersatzgeschwächt antreten musste. Dennoch gab es fast keine einzige Torchance für die Spielerinnen von der Vulkaninsel. Und beim Treffer des Tages in der ersten Halbzeit bezwang Malmös Anja Mittag Malmös Thora Helgadottir.

Thomas Dennerby war zufrieden, denn der WM-Dritte Schweden besiegte China durch einen späten Treffer von Antonia Göransson mit 1:0. „Ich bin mit dem Sieg zufrieden,“ sagte er, „und über 90 Minuten gesehen, war es auch verdient. China hatte eine gute Phase in der zweiten Halbzeit, aber wir hatten auch ein paar Chancen. Wir haben ein paar technische Fehler gemacht, aber die Saison hat noch gar nicht angefangen, da muss man damit rechnen.“

Erwähnenswert, dass Lotta Schelin ein paar Tage nach ihrem 28. Geburtstag heute ihr 100. Länderspiel absolvierte.

Vizeweltmeister USA deklassierte im vierten Spiel des Tages Dänemark mit 5:0 und unterstrich eindrucksvoll die Ambitionen auf Algarve-Cup und Olympia. Alex Morgan traf zweimal, je einen Treffer erzielten Abby Wambach, Carli Lloyd und Sydney Leroux.

Schweden – Norwegen 2:0

Die neue Mannschaftskapitänin Nilla Fischer erzielte das 1:0 Schwedens gegen Norwegen

Nilla Fischer und Antonia Göransson schossen die Tore für Schweden beim 2:0 Sieg gegen Norwegen im Trainngslager in La Manga (Spanien).

„Es ist immer schön, gegen Norwegen zu gewinnen und dieser Sieg war eindeutig verdient,“ sagte Coach Thomas Dennerby. „In der Abwehr haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht und kaum eine echte Torchance zugelassen. In der Offensive haben wir das Spiel gemacht, den Ball laufen lassen. Wir hatten vielleicht nicht die Präzision beim letzten Pass, aber im ersten Spiel einer Saison ist das ganz natürlich.“

Für Norwegen war es bereits das zweite Länderspiel in La Manga, nachdem man am Samstag mit 1:2 gegen England verloren hatte. Schweden wird nicht gegen England spielen, die Engländerinnen wollten nur ein inoffizielles Länderspiel gegen Schweden bestreiten, dazu waren Thomas Dennerby und Ann-Helen Grahm nicht bereit.

Die norwegische Trainerin Eli Landsem war trotz der Niederlagen (wieder einmal) zufrieden: „Wir haben mit den wichtigsten Dingen arbeiten können und hatten einen sehr guten Lehrgang, Wir haben den Glauben an uns nicht verloren, auch wenn wir zwei Niederlagen gegen Topteams einstecken mussten. Wir sind mit guten Prozessen im Gang und man wird mit uns rechnen müssen,“ sagte Landsem auf der Seite des norwegischen Fußballverbands.

Es steht ausser Zweifel, dass Norwegen erst einmal den Anschluss verloren hat. Wie Deutschland werden auch die Norwegerinnen nicht bei der Olympiade in London dabei sein, aber schlimmer als beim Neid-Team ist die Quali zur EM 2013 nach Niederlagen gegen Island und Nordirland bereits in großer Gefahr.