Lotta Schelin verstärkt Rosengård

Dass sie nicht um den vierten oder fünften Platz mit ihrem alten Verein Kopparberg/Göteborgs FC spielen wollte, hätte einem klar sein müssen. Lotta Schelin will auch 2016/17 wieder Champions League spielen, aber zu Hause in Schweden sein.

Und so wechselt die 32-Jährige dann doch zum FC Rosengård. Das melden übereinstimmend alle großen schwedischen Tageszeitungen. Auch für Sydsvenskan in Malmö ist der Fall sonnenklar und Max Wiman erklärt auch, warum der FC Rosengård die einzige Alternative für die erfolgreichste schwedische Torschützin aller Zeiten (83 Tore in 163 Länderspielen) ist.

Sollte jetzt noch Caroline Seger die Mittelfeldleldlücke hinter der nach Wolfsburg gehenden Sara Björk Gunnarsdottir schließen? Zuletzt hat Seger dementiert, nach Lyon zu gehen, aber gesagt, sie werde in jedem Fall im Ausland bleiben.

Nach dem Finale

200 000 Fernsehzuschauer sahen am Samstag die Begegnung der beiden besten Teams der Liga auf dem Sender TV4 Sport. Das ist neuer Rekord und auch die Medienberichterstattung hatte neue Dimensionen. Der Presseraum von LdB FC Malmö war nach dem Spiel hoffnungslos überfüllt und die Reporter saßen heillos durcheinander.

Sydsvenska Dagbladet , die große Regionalzeitung aus Skåne, widmete der Begegnung gegen Tyresö am Sonntag gleich vier ganze Seiten. Die ersten beiden Seiten wurden dominiert von der Frage, ob die Flanke von Elin Rubensson in der 85. Minute vor oder hinter der Torlinie war. Kommentator Max Wiman fordert Torkameras für die Zukunft und die handelnde Schiedsrichterin der Partie, die vorher so gerühmte Jenny Palmqvist ist auch der Meinung, dass man Torkameras braucht, um wirklich jeden Zweifel auszuräumen.

Wiman kommt zu einer harten Schlussfolgerung, basierend auf der Äußerung Palmquists, sie habe nach Gefühl entschieden: „Wird das Gegenteil bewiesen, ist das Vertrauen in Schwedens beste weibliche Schiedsrichtern erloschen, vor allem, wenn sie sagt, dass sie ihre Entscheidung auf Gefühle und Intuition begründet habe.“

Da hat Wiman natürlich Recht. Eine geradezu dumme Äußerung der international so renommierten Palmquist, die dann am Abend von Aftonbladet interviewt wurde und dabei sowohl Fernsehbilder wie auch Fotos zu sehen bekam. Nun sei sie sich ganz sicher, dass sie richtig gehandelt habe, der Ball sei eindeutig nicht hinter der Linie gewesen.

Mit dieser Meinung steht Palmquist allein mit den Fans und Verantwortlichen von Tyresö.

Es gibt kein einziges Foto, bei dem zu erkennen wäre, wo sich der Ball mit Ausschluss jeglichen Zweifels befunden haben kann, denn überall sieht man lediglich den Ball und Torhüterin Carola Söbergs Oberkörper und Hände – nicht aber wie sich alles im Verhältnis zur Torlinie zu jeder Hundertstel Sekunde des Geschehens abgespielt hat.

Ich saß ca. 5-6 Meter vom Geschehen entfernt hinter dem Tor Tyresös und mein erster Gedanke war, das gibt es doch gar nicht, sie lässt das Ding ins Tor rutschen. Dann der Jubel, dann der Zweifel und die für beide Teams quälenden Minuten danach. Bis Palmquist den Ball nahm und Söberg zum Abstoß brachte. Tor? Kein Tor? Ich weiß es ebenso wenig wie alle anderen. Söberg müsste es wissen, sie sagt, der Ball sei zu keinem Zeitpunkt hinter der Linie gewesen, sie habe ihn absichtlich gegen den Pfosten gedrückt, um zu zeigen, dass er nicht drin sei. Aber was war, bevor sie anfing, gegen den Pfosten zu drücken?

Wir werden das nicht klären. Gestern hatte ich eine Diskussion auf Twitter mit Lisa Ek, der kreuzbandverletzten Mittelfeldspielerin Malmös. Ich machte meinen Unmut über Palmquists Aussage von der Gefühlsmäßigkeit ihres Handelns Luft und irgendwann meinte Ek, diese ganze Diskussion sei doch destruktiv und schade nur der Mannschaft. Ich erwiderte, dass es nicht meine Aufgabe sei, mich um die Mannschaft zu kümmern, aber dass das öffentliche Interesse  natürlich auf eine solche Frage fokussiere und durchaus berechtigt sei. Außerdem so müsse sich Malmö um sein Spiel und nicht zuletzt seine wirtschaftliche Zukunft selber kümmern. Da gab es dann keine Antwort mehr und ich vermute, dass Lisa Ek nicht mehr zu meinen Fans gehört.

Natürlich muss die Mannschaft sich jetzt schnell wieder neu orientieren, denn am Mttwoch steht das Rückspiel im Achtelfinale der Champions League an und Gegner Bardolina Verona sollte man nicht unterschätzen. Birmingham reiste mit einem 2:0 Vorsprung nach Italien und verlor dort 0:3. malmö hat lediglich ein 1:0 vorgelegt.

Aber die Diskussion um Tor oder nicht Tor können wir in der Tat ad acta legen. Wie hat Udo Lattek mal so richtig gesagt: „Elfmeter ist, wenn der Schiedsrichter pfeift.“ Egal, was alle anderen gesehen oder nicht gesehen haben. Schiedsrichter treffen Tatsachenentscheidungen. Es ist grotesk, dass man im Jahr 2012 nicht die technische Hilfe nutzt, die möglich wäre. In Wimbledon erkennen haarfeine Messanlagen, ob ein 200 km schneller Aufschlag im Aus oder auf der Linie war, beim Eishockey haben wir seit vielen Jahren Kameras im Tor. Nur im Fußball gibt es ewig Gestrige, zu denen UEFA-Boss Michel Platini zählt, die gegen Torkameras sind. Da, wo es eindeutige Fehlentscheidungen gibt, sollte es möglich sein, diese zu korrigieren. Thierry Henrys unsägliches Tor mit doppeltem Handspiel gegen irland, dass Frankreich zur WM brachte etwa, hätte man an Ort und Stelle annuliieren können. Alle haben es gesehen, nur der schwedische Schiedsrichter nicht.

Tyresö FF hat den Meistertitel verdient gewonnen. Das muss auch mal gesagt werden. Keine Mannschaft hat in den besten Momenten der Saison so druckvollen Angriffsfußball gezeigt wie die Mannschaft von Hans Löfgren. Wie man Örebro mit 7:0 abfertigte beim Saisondebüt und dem Gegner somit die ganze Saison verkorkste, das war eine eindrucksvolle Demonstration der Stärke. Die Spielerinnen haben hart, sehr hart gearbeitet.

Aber auch Malmö hätte den Meistertitel verdient gewonnen. Im Gegensatz zu Tyresö hat man (wenn auch gezwungen durch Verletzungen) eigenen Nachwuchs wie Abwehrspielerin Amanda Ilestedt und Stürmerin Elin Rubensson auf beeindruckende Weise integriert. Und was Anja Mittag und Ramona Bachmann ablieferten, wenn sie gut drauf waren und das waren keine seltenen Momente, das waren fußballerische Delikatessen absoluter Weltklasse.

Wie geht es weiter? Auch damit befasste sich gestern Sydsvenskan. Malmös Clubchef Niclas Carlnén hatte zweimal den Konkurs als eine realistische Option ins Feld geführt und seine letzte Äußerung vor knapp sechs Wochen in dieser Richtung war, dass man bis Ende Oktober Geld habe.

Drei Szenarien für die nächste Saison skizzierte Carlnén nun. „Ich glaube an die mittlere Variante. Ein fortgesetzter Versuch, an der Spitze der Liga zu sein und das Viertelfinale der Champions League zu erreichen, gerne das Halbfinale,“ so Carlnén.

Das derzeitige Budget liegt bei 15 Millionen Kronen. Könne man 20 investieren, dann könnte man über einen Champions League Sieg 2014 mitstreiten und mehr Spielerinnen die Möglichkeit geben, ein weitgehend professionelles Leben als Fußballprofis zu führen. Die negative Variante will ich hier nicht beschreiben. Verträge mit Bachmann und Mittag laufen auch über 2013, mit Torhüterin Thora Helgadottir und Jungtalent Elin Rubensson haben gerade zwei wichtige Spielerinnen verlängert.

Als Stockholmer Zeitung stellt Dagens Nyheter noch einmal den Weg Tyresös aus der vierten Liga bis zum Meistertitel dar – im wesentlichen Verdienst des umtriebigen und gewieften ehemaligen Sportchefs Hans Löfgren, dessen Vision in der vierten Liga entstand und zum Ziel hatte, 2012 schwedischer Meister zu werden. Auf der berüchtigten Power Point Präsentation, die Löfgren damals dem Vorstand des Vereins zu Besten gab, stand übrigens auch, dass Tyresö 2013/14 die Champions League gewinnt.

Da ist gerüchteweise die Rede davon, dass man noch einen weiteren offensiven Weltstar verpflichten will für 2013 und die Champions League im Herbst nächsten Jahres. Im Spätsommer waren schon Namen wie Abby Wambach und Christine Sinclair im Gespräch. Und dann wird es möglicherweise ausgerechnet Madelaine Edlund erwischen, die mit dem goldenen Tor die Meisterschaft sicherte. Sie habe noch keinen Vertrag für nächstes Jahr, so Edlund nach dem Spiel, aber sie gehe davon aus, dass das eine Formsache sei. Mag sein, aber sollte eine der beiden nordamerikanischen Weltstars nach Tyresö kommen, würde Edlund wohl sehr schnell zum Joker werden und auf der Bank Platz nehmen dürfen.

Denn Loyalitäten kennt Löfgren nicht. Die einzige, die er hat, ist sich selbst gegenüber. In den Jahren von Liga 4 bis zum Meistertitel ist keine einzige Spielerin übrig geblieben und mit jedem Aufstieg, mit jedem Niveauanstieg hat man sich relativ emotionslos von Spielerinnen getrennt, die ihre Funktion erfüllt hatten. Aus diesem Holz sind Sieger geschnitzt. Aftonbladets Chronist Simon Bank hat Tyresö gar als Kreatur von Doktor Frankenstein bezeichnet: „Tyresö ist ein Frankenstein, ein zusammengebautes Fußballmonster mit so enorm vielen Qualitäten, dass alles nur eine Frage der Zeit war. […] Es ist nach wie vor lediglich ein Embryo, die in der Zukunft so unendlich viel besser sein wird.“

Als seine Mannschaft ausgelassen feierte, Trainer Tony Gustavsson mit zwei Kübeln Wasser übergoss und sich Marta und eine andere Spielerin in gelbe Konfettischlangen wickelten und übers Feld in malmö rollten, da stand Hans Löfgren abseits am Spielfeldrand, beobachtend und nachdenklich. Es ist schade, dass sowohl der Verein wie auch er selbst immer dementierten, er habe etwas mit dem Club zu tun. ein ganz gewöhnliches Mitglied, mehr nicht. Ein Mitglied, dass Stadionsprecher ist, das allen Spielerinnen Anweisungen zuruft, dass Verträge aushandelt und den eigenen Fans die Fahnenstangen zuträgt, mit denen sie zu wedeln haben. Dabei ist Löfgren irgendwo auch der Erneuerer des Frauenfußballs in Schweden. Denn wo alle anderen Vereine (bis auf die beiden Absteiger AIK und Djurgården) wirtschaftlich an der Grenze sind oder diese gar überschritten haben, da hat Tyresö nach wie vor einen langen Atem. Getragen von einem Sponsorennetzwerk von kleinen, mittelständischen und großen Firmen, das sich mit der Mannschaft identifiziert. Tyresö ist Meister 2012 und das nach einem langen Weg und bei Punktgleichheit mit dem ehemaligen Meister. Das kann auch der Anfang einer langen Periode der Überlegenheit sein, denn im Gegensatz zu vielen anderen bin ich der Meinung, dass man schon eine Mannschaft zusammenkaufen kann. Das ist wie mit den Torkameras. Man wünscht es sich nicht so, aber wenn man noch einen Weltstar holt und noch einen und noch einen, dann kommt irgendwann der Erfolg in einem Sport, in dem die meisten nach wie vor nebenbei studieren oder arbeiten müssen.

Djurgården mit neuer Hoffnung

Renée Slegers

Lange, lange sah es so aus, als ob Djurgården mehr oder weniger sang- und klanglos den Weg in die neue, einteilige zweite Liga würde antreten müssen. Aber nach zwei Heimsiegen in Folge (3:1 gegen KIF Örebro und 2:0 gegen Tyresö FF) stehen 15 Punkte auf dem Konto der Stockholmerinnen. Vier Punkte davor rangieren plötzlich drei Mannschaften, die noch in den Abstiegskampf einbezogen werden: Piteå IF, Jitex BK und KIF Örebro. Örebro und Piteå spielen Sonntag gegeneinander und werden sich Punkte abnehmen.

Gelegenheit für Djurgården, gegen den jetzt schwächelnden Aufsteiger Vittsjö einen weiteren Schritt auf die drei Teams zu tun. Ich habe mich mit Djurgårdens holländischer Nationalspielerin Renée Slegers getroffen und über die aktuelle Situation, Frauenfußball in Holland, Kreuzbandverletzungen und vieles mehr gesprochen.

Lass uns noch einmal zurückblicken auf euren sensationellen Sieg gegen Tyresö letzten Samstag. Irgendwo hörte ich, dass ihr euch vorgenommen hattet, zu gewinnen?

Nein, so war das nicht. Ich habe auch im Internet gelesen, dass unsere Torhüterin Gudbjörg Gunnarsdottir gesagt haben soll, dass wir Tyresö schlagen werden. Aber wir wissen, dass Tyresö eine wesentlich bessere Truppe hat als wir. Wir haben einfach gesagt, dass wir unser Bestes geben wollen. Alle haben erwartet, dass wir dieses Spiel verlieren. Jeder Punkt ist wichtig in unserer Situation, wir haben drei geholt und das war total verrückt.
Tyresö hat viele Spielerinnen, die sehr gerne dribbeln und wir haben uns darauf konzentriert, dass wir einander helfen, also wenn eine von denen an einer vorbeikam, dann sollte da schon die nächste von uns stehen.

Vor ein paar Wochen wollte ich schon einmal mit Renée sprechen. Damals lehnte sie ab. Das Team stand auf dem letzten Tabellenplatz, mehr oder weniger hoffnungslos und sie sagte, dass sie kaum positive Dinge würde sagen können, deshalb solle ich mich später mal bei ihr melden. Ich erwähnte das in unserem Gespräch, das wir in einem Stockholmer Café führten und fragte die Niederländerin, was sich denn nun eigentlich geändert habe?

Ich glaube, wir haben unsere Sichtweise geändert. Wir wollten immer schönen Fußball spielen, mussten aber einsehen, dass wir so keine Spiele gewinnen können. Jetzt haben wir auch Susan Varli in der Mannschaft. Sie ist jemand, der den Ball halten kann. Wenn wir den Ball nach vorne schlagen, dann kann sie ihn da im Spiel halten oder sogar selber etwas machen.

Renée Slegers im Zweikampf mit Landsfrau Kirsten van de Ven im Spiel gegen Tyresö

Nun spielt ihr am Sonntag gegen Vittsjö? Deine Gedanken zu dem Spiel?

Naja, die haben seit der Sommerpause nicht so viele Punkte gewonnen. Als wir unser Auswärtsspiel da absolviert haben, waren wir besser als die, aber haben verloren. Man muss die ganze Zeit sehr eng bei denen sein. Das haben wir damals nicht gemacht, jetzt aber sind wir als Team viel besser.

Es gab tatsächlich Momente, da dachte Renée Slegers über die nächste Saison nach und dass sie sich vermutlich anders orientieren müsse.

Ich glaube, das ist ganz natürlich. Aber wenn ich bei Djurgården bin, dann ist der Fokus ganz auf das Team eingestellt. Ich bin Fußballspielerin und will mich noch weiterentwickeln.

Mit Sichherheit gehört ein großes internationales Turnier zur Weiterentwiucklung einer Fußballspielerin. Holland hat sich als bester Gruppenzweiter aberals für die EURO qualifiziert, die 2013 in Schweden stattfinden wird.

Als wir gegen Schweden gespielt haben [1:2 in Göteborg], spielten später am Abend Wales und Schottland. Wenn Wales da gewonnen hätte, wären wir schon bester Gruppenzweiter gewesen und hätten eine Party gemacht. Aber nun hat unser Trainer Roger Reijners uns alle nach Hause zu sich eingeladen, da werden wir ein bisschen nach unserem Spiel nächste Woche gegen Frankreich feiern.

Wie denn der holländische Frauenfußball dasteht will ich wissen.

Gerade erst heute morgen rief mich mein Vater an und erzählte, dass in den Medien bei uns immer mehr über Frauenfußball geschrieben wird. Das ist ganz anders als vor ein paar Jahren. Und du hast vielleicht gehört, dass jetzt auch Ajax und PSV mehr in den Frauenfußball investieren wollen und ich glaube, dass das ein sehr wichtiger Schritt ist. Für alle kleinen Mädchen, die irgendwo in Holland Fußball spielen und jetzt träumen, dass sie einmal bei Ajax spielen könnten.

Letztes Mal Halbfinale bei der EURO in Finnland. Wie hoch sind die Erwartungen jetzt?

Ich denke, wir sind Underdogs. Aber Schweden können wir zum Beispiel schlagen, das haben wir in Göteborg gelernt. Deutschland dagegen ist sicher noch ein gutes Stück voraus, da haben wir letztes Jahr 0:5 und vorletztes gar 0:6 verloren. Aber immerhin sind wir jetzt 14. der Weltrangliste.

Wir reden über einen Artikel, den Max Wiman dieser Tage in Sydsvenska Dagbladet geschrieben hat. Während die Männervereine 8,6 Millionen Euro als Startgeld für die Champions League bekommen, erhalten die Frauen 20 000. Da sind wir uns einig, dass zwar ein größerer Unterschied aufgrund des Öffentlichkeitsinteresses berechtigt ist. Aber auch Renée findet, dass die UEFA schon allein aus politischen Gründen mehr in die Entwicklung des Frauenfußballs investieren sollte.

Seit dem Frühjahr ist die 23-Jährige jetzt wieder im Spiel nach einem Kreuzbandriss im vergangenen Jahr. Die hohe Zahl der Kreuzbandrisse in Schweden (16 bislang nur in der Damallsvenskan) kann sie auch nicht erklären. Ich habe von einigen ausländischen Spielerinnen gehört, dass in Schweden mehr mit Maschinen auf Kraft trainiert wird als in den jeweiligen Heimatländern. Das kann Renée Slegers bestätigen. Auch in Holland werden mehr natürliche Übungen gemacht als hier. Ein wesentlicher Grund aber dürfte auch sein, dass die medizinischen Abteilungen im Frauenfußball oftmals lediglich aus einer Person bestehen. Letztlich also wieder eine Frage des Geldes.

Am Sonntag spielt Renée Slegers im Stockholmer Stadion gegen Vittsjö. Das Stadion ist das alte Olympiastadion von 1912 und fasst rund 30.000. Meist sind aber höchstens 500 da. Ist das nicht etwas deprimierend?

Nein, ich spiele da sehr gerne. Es ist ein toller Rasen und ein sehr schönes Stadion. Der Platz aber ist ein bisschen groß.

Das bringt mich auf das abschließende Thema, ob Frauen nicht doch andere Regeln implementieren sollten, um den Fußball attraktiver zu machen. Man hat über kleinere Tore gesprochen, ein Thema allerdings bei dem Torfrauen allergisch werden.

Ich glaube auch nicht, dass kleinere Tore gebraucht werden. Aber ich habe tatsächlich durchaus daran gedacht, dass man den Platz für uns etwas kleiner machen könnte. Das wäre vielleicht eine Option.

Vom Spiel Djurgården – Vittsjö könnt ihr morgen Abend in diesem Blog lesen.