Lillie (links) und Pia bleiben – gegen den Willen aller Vereine der ersten Liga
Ich verstehe es immer noch nicht. Der schwedische Fußballverband SvFF hat den Vertrag mit Pia Sundhage um ein Jahr bis 31.12.2017 verlängert. Am gleichen Tag wurde bekannt, dass alle 12 Vereine der Damallsvenskan auf einer Konferenz des EFD, des Spitzenfußballvereins des Frauenfußballs, alle 12 haben gegen eine Vertragsverlängerung gestimmt.
Da aber der Interessenverein nur eine von sieben Stimmen im SvFF hat, ging diese Abstimmung dann mit 6:1 für die Vertragsverlängerung aus.
Spielerinnen haben sich bei Olympia, aber auch in den vergangenen Wochen immer wieder für eine Vertragsverlängerung Sundhages ausgesprochen. Allerdings – wenn man mich fragt, ob ich finde, dass mein Chef gehen soll und ich weiß, dass er sehr gute Chancen hat zu bleiben, was werde ich öffentlich sagen? Er soll gehen? Das wäre beruflicher Selbstmord. Dann werde ich eben nicht mehr aufgestellt. Wenn Emma Berglund die Verdienste der Trainerin hervorhebt und dann sagt, dass sie bleiben soll, dann fällt mir auf, dass Berglund vor allem lobt, dass Sundhage den Fußball in die Zeitungen, ins Radio, ins Fernsehen bringt. Dass sie dafür sorgt, dass Frauenfußball ein Thema ist. Über die Trainerin Sundhage sagt Berglund fast gar nichts, scheints. Aber wer weiß, vielleicht hat der Kollege von Expressen das auch weggelassen.
Heute Morgen las ich, dass die Weltfußballerin des Jahres 2015, Carli Lloyd ihre Memoiren veröffentlicht hat. Unter dem Titel When Nobody Was Watching (Als niemand zusah) ist das Buch seit Montag zu haben. Darin erzählt sie, dass die Spielerinnen des amerikanischen Nationalteams in einer Telefonkonferenz 2012 entschieden, dass sie sich bei Verbandspräsident Sunil Gulati melden um ihm mitzuteilen, dass die Spielerinnen wollen, dass Pia Sundhage NICHT weitermacht, trotz zweier olympischer Goldmedaillen. Man fragt sich warum?
Der Bruch mit den schwedischen Vereinen hat viele Gründe, die meisten dürften im Verborgenen bleiben. Bekannt ist, dass die Vereine sauer sind, dass Sundhage immer wieder angeschlagene Spielerinnen eingesetzt hat, die dann in noch schlechterem Gesundheitszustand zurückkamen. Ganz aktuell Pauline Hammarlund. Bekannt ist, dass Sundhage versucht hat, Einfluss zu nehmen, dass manche Spielerinnen im Club dieselbe (andere) Position spielen sollten wie in der Nationalmannschaft. Stefan Rehn hatte damals nur gelacht, als Pia ihn aufforderte, Elin Rubensson als Abwehrspielerin einzusetzen. Die Vereine zahlen die Gehälter, das ist anders als in den USA.
Kritisch auch, dass es manche Spielerinnen gibt, an denen die Trainerin mit Vasallentreue festhält, obwohl die Leistungen einfach nicht erstklassig sind. „Kannst du mir bitte erklären, warum Olivia Schough in der Nationalmannschaft spielt?“, fragte mich einmal eine andere Nationalspielerin. Ich konnte es nicht.
Die Trainerin kann sich nicht auf ein System festlegen, sie wechselt unentwegt und probiert ständig Neues aus. Taktisch gesehen bringt es ebenfalls wenig Neues. Die Defensivtaktik bei Olympia, die am Ende die Silbermedaille brachte – nach Angaben des schwedischen Bloggers Johan Rydén ist die Taktik nicht von der Cheftrainerin gekommen, sondern von der Mannschaft, die nach dem 1:5 gegen Brasilien meuterte.
Wenn einem so der Gegenwind ins Gesicht bläst, 0:12 ist ein vernichtendes Urteil der wichtigsten Partner, dann würde ich meinen Hut nehmen. Das Trio Marika Domanski Lyfors, Pia Sundhage und Lillie Persson macht weiter. Möglicherweise auch, weil wenn eine geht, alle gehen müssten und weil es jobmässig kaum Alternativen gibt. Dass dabei die Meinung der ;Liga nichts zählt sagt mir, dass es auch im nächsten Jahr kaum eine gute Kommunikation zwischen Nationalmannschaft und Vereinen geben wird.
Es hat Tradition. Wie seinerzeit Kollege Thomas Dennerby 2012 vor London, so nutzte auch Pia Sundhage die Gelegenheit des Elitentrainingslagers in Halmstad, das allsommerlich veranstaltet wird, um ihren Kader für Rio (und Brasilia) zu benennen.
Kritik gibt es dabei an der fehlenden Öffentlichkeit Nicht einmal eine Live-Übertragung im Netz fand statt.
Überraschungen gab es (fast) keine. Die eine Überraschung ist, dass es KIF Örebros 23-Jährige Abwehrspielerin Hanne Gråhns als Reserve in den Kader geschafft hat.
Im Tor werden Hedvig Lindahl (Chelsea Ladies) und Hilda Carlén (Piteå) stehen.
Sieben Spielerinnen stehen für die Abwehr zur Verfügung: Nilla Fischer (Wolfsburg), Emma Berglund (Rosengård), Linda Sembrant (Montpellier) sowie Magdalena Eriksson, Jessica Samuelsson und Jonna Andersson (alle Linköping).
In Mittelfeld und Angriff stehen: Kosovare Asllani (Manchester City), Lotta Schelin (FC Rosengård), Caroline Seger (PSG), Olivia Schough (Eskilstuna), Stina Blackstenius (Linköping), Emilia Appelqvist (Djurgården), Sofia Jakobsson (Montpellier), Lisa Dahlkvist (KIF Örebro), Fridolina Rolfö (Linköping), Elin Rubensson (Göteborg).
Die drei übrigen Reservistinnen sind Emelie Lundberg (Eskilstuna) im Tor, Abwehrspielerin Amanda Ilestedt (Rosengård) und Stürmerin Pauline Hammarlund (Göteborg).
Malmös Lina Nilsson fiel überraschenderweise in Ungnade.
Kosovare Asllani ist zurück und Nilla Fischer macht aus privaten Gründen Pause, wenn Schweden am 02. und 06. Juni auf Polen (in Lodz) uind Moldawien (in der Nationalarena für Frauenfußball in Göteborg) trifft.
Dass Asllani eher früher als später zurückkehren würde, daran hat wohl seit dem Wechsel der 26-Jährigen nach Manchester niemand gezweifelt. Trainerin Pia Sundhage geht es immer darum, dass ihre Nationalspielerinnen gute Vereine und regelmässiges Training haben. Wer keinen Verein hat, der wird schon mal aussen vor gelassen, das hat es bereits früher so ähnlich auch bei Sofia Jakobsson gegeben.
Ansonsten sieht das Aufgebot sehr vertraut aus. Niemand ist zum ersten Mal dabei.Neben Fischer fehlt verletzungsbedingt auch Emilia Appelqvist (Djurgården).
Obere Reihe von links nach rechts: Lina Hurtig (Umeå IK), Denise Sundberg (Kvarnsvedens IK), Carola Söberg (KIF Örebro), Emma Berglund (FC Rosengård), Clara Markstedt (Vittsjö GIK), Julia Karlenäs (Mallbackens IF Sunne). Untere Reihe von links nach rechts: Alice Nilsson (Kristianstads DFF), Irma Helin (Piteå IF), Elin Rubensson (Kopparbergs/Göteborg FC), Olivia Schough (Eskilstuna United), Emilia Appelquist (Djurgården), Magdalena Ericsson (Linköpings FC). Foto: Anders Henrikson
Zurück vom Medienauftakt der Damallsvenskan 2016. Wenn es nach den versammelten Trainern, Spielerinnen und Journalisten und sonstigen Teilnehmern geht, dann wird der schwedische Meistertitel in dieser Saison zwischen dem FC Rosengård (vier von fünf Titeln in den letzten Jahren) und Linköpings FC ausgespielt.
Bis auf die wegen Krankheit fehlende Maria Bergkvist (Umeå IK) waren alle Trainer anwesend und wie immer hatten diese auch Spielerinnen mitgebracht (auf dem Foto zu sehen und dort auch aufgelistet).
Da aber TV4 nicht mehr der Medienpartner ist, wurde die Veranstaltung vom Elitföreningen Damfotboll (EFD) und seinen Partnern selber moderiert und produziert und auch live auf http://www.damallsvenskan.tv gesendet.
Moderiert wurde das Ganze von der ehemaligen Spielerin Emelie Ölander und Expertin Hanna Marklund. Wie üblich mussten alle auf die Bühne und über Erwartungen und Aussichten sprechen, dazu kam natürlich Pia Sundhage, die über die Vorbereitungen auf Rio berichtete. Anna Oscarsson und Michelle De Jongh und ihr Trainer Calle Barrling freuen sich auf die U20-WM in Papua Neu Guinea im November und Oscarssons Mannschaft Hammarby gilt als Favorit für den Wiederaufstieg in die erste Liga.
Man ist sich allenthalben einig, dass es an der Spitze den oben genannten Zweikampf geben wird, dass Eskilstuna knapp dahinter kommen dürfte und dann Göteborg ein großes Mittelfeld anführen könnte. Unten rangiert das Quartett Kristianstad, Djurgården, Mallbacken und Kvarnsveden.
Göteborgs Trainer Stefan Rehn antwortete auf die Frage Ölanders, was denn dran sei an Gerüchten, dass Lotta Schelin eventuell zurück in die schwedische Liga kommen könnte: „Sie ist eine interessante Spielerin.“
Ein paar kürzere Interviews folgen in den nächsten Tagen.
Aufgrund eines Zusammenpralls im Ligaspiel gegen Guingamp letzte Woche, muss Schweden gegen Deutschland heute auf seinen Superstar Lotta Schelin verzichten. Die 31-Jährige sitzt aus Sicherheitsgründen auf der Bank und wird wohl auch nicht eingewechselt.
Die Aufstellung gab Pia Sundhage gemäß alter schwedischer Tradition am Abend vorher bekannt:
Hedvig Lindahl, Elin Rubensson, Nilla Fischer, Linda Sembrant, Jessica Samuelsson, Caroline Seger, Lisa Dahlkvist, Hanna Folkesson, Therese Sjögran, Kosovare Asllani, Sofia Jakobsson.
Die 27 Jahre alte Abwehrspieleri Alexandra Riley spielt seit 2012 für den amtierenden schwedischen Meister FC Rosengård (früher LdB FC Malmö). 2015 nimmt sie an ihrer dritten Weltmeisterschaft teil, als eine der Schlüsselspielerinnen für Neuseeland. Dabei ist Ali Riley in Los Angeles geboren und auch in Kalifornien aufgewachsen. Aber da Vater John Neuseeländer ist, hatte sie von Geburt an zwei Pässe und entschied sich früh für das Land am anderen Ende der Welt. Darüber und über die Champions League, Marta und die Abgänge von Kathrin Schmidt und Elin Rubensson habe ich mich mit Ali Riley unterhalten.
Während wir in Stockholm kurz vor Weihnachten graues, eher trostloses Wetter hatten, schien bei Ali in Los Angeles die Sonne. Neun Stunden Zeitunterschied und etliche Flugstunden entfernt.
Wie lange habt ihr noch frei und fährst du noch weg?
„Wir fangen am 7. Januar wieder mit dem Training an. Ich war schon in Urlaub in der Dominikanischen Republik, jetzt bin ich einfach nur zu Hause, am 6. Januar geht es zurück nach Malmö.“
Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Marta einen 3-Jahresvertrag in Malmö unterschrieben hat. Du hast mit ihr schon in jetzt drei Vereinen zusammengespielt. Was sagst du zu der langfristigen Bindung an den Verein?
„Ich bin begeistert. Natürlich haben wir gehofft, dass sie bleiben würde. Sie war ein toller Zugewinn für das Team, um die Explosivität zu bringen, die wir brauchten. Es lief auch schon vorher gut für das Team, aber sie bringt uns ganz einfach diesen Faktor X und ich glaube, das ist genau das, was wir brauchen, wenn wir raus aus Schweden gehen und nach Europa. Ich mag sie sehr sowohl als Spielerin wie auch als Person. Wir haben auf der linken Seite zusammengespielt und ich habe viel von ihr gelernt. Nächstes Jahr wird das vierte Jahr, in dem wir zusammen spielen.“
Schon mit dem FC Gold Pride und mit Western New York Flash haben Marta und Riley zusammen in der WPS Titel geholt. Wie war diese WPS-Erfahrung für dich?
„Es war der Anfang meiner Karriere als Profi und ich liebte es. Was das Spielen auf dem Platz angeht und die Teams, in denen ich war: Ich habe mit Christine Sinclair gespielt, mit Marta, mit Alex Morgan und mit Ashlyn Harris, wirklich mit den Besten der Welt. Ich hatte wirklich großes Glück in zwei tollen Teams zu sein, aber natürlich gibt es auch einen bitteren Nachgeschmack, weil unser Team aufgelöst wurde und später dann sogar die ganze Liga. Das wird leider immer bleiben und ist schon etwas traurig, aber ich liebte es und denke, dass es klug ist, wie sie jetzt arbeiten in den USA und irgendwann in der Zukunft werde ich vielleicht auch wieder in der Liga spielen. Natürlich könnte man dassselbe auch über Schweden und Tyresö sagen, aber dass eine ganze Liga aufgelöst wird, das wird es mit der Damallsvenskan wohl nicht geben.“
In einem Interview mit ESPN hast du dich mal als Spätentwicklerin beschrieben, kannst du das ein wenig erklären?
Ali lacht und sagt: „Naja, ich habe ja erstmals mit 14 in einem Verein gespielt und viele der Mädchen da draußen, die in Jungsmannschaften sind oder in Vereinen, sind viel früher dran. Ich war sehr schnell, hatte aber null Technik. Und ich hatte auch nicht das beste Training, du kannst sagen, dass es eigentlich erst losging als ich in Stanford an der Uni studierte, weil da auch ein Trainer war, der sich Zeit für mich nahm. Er hat mich von einer Flügelstürmerin zur Abwehrspielerin gemacht und das war vermutlich der wichtigste Schritt in meiner Karriere. Und ich entwickle mich immer noch und finde, dass das auch gut so ist. Ich bin keineswegs ausgebrannt, sondern voller Leidenschaft für das Spiel. Erst als ich an der Uni spielte und dann bei der WM 2007 dabei war, kam ich auf das internationale Level und bekam den Geschmack dafür und sah auch mein eigenes Potential.“
Du hättest eigentlich für die USA spielen können und wärst dann bei der aktuellen Nummer 2 der Welt dabei, startest aber für Neuseeland. Ich weiß, dass du das schon oft gefragt wurdest, aber erzähle es doch bitte nochmal.
„Ich habe nie in einer der Jugendmannschaften für eine Nationalmannschaft gespielt und kam auch nicht in das Olympiaentwicklungsteam (ODT) der USA. Da waren einige meiner Teamkameradinnen, aber wie ich schon gesagt habe, brauchte ich etwas mehr Zeit, um mich zu entwickeln. Neuseeland bot mir 2006 die Möglichkeit an, für die U20 zu spielen und das war dann schon mein letztes Jugendjahr. 2007 dann hatte ich die Chance an der WM in China teilzunehmen und ich wäre doch blöd gewesen, wenn ich das nicht gemacht hätte, mit 20 Jahren. Ich musste das einfach machen und ich habe jede einzelne Minute mit der Mannschaft Neuseelands genossen. Wir haben tolle Dinge vor uns. Natürlich ist das was anderes, für die Nr 1 oder 2 der Welt zu spielen, aber ich habe die Reise, die ich gemacht habe, genossen. Und die Mannschaft bedeutet mir viel und ist sowas wie eine Familie für mich.“
Riley gewinnt dem Spiel für Neuseeland aber auch positive Seiten für ihre eigene Entwicklung ab.
„Als wir nicht so gut gespielt haben, bedeutete es schon viel, diesen enormen Druck auf die Abwehr zu haben und mit 18, 19 Jahren in Turnieren gegen die USA und Japan spielen zu können, war gut. Du wächst sehr schnell daran und siehst auch, was du noch brauchst, um die beste Abwehrspielerin zu werden. Diese Entscheidung zu treffen, war richtig, das hat meine Entwicklung befördert.“
An der Stanford Universität hast du für das Uni-Team, die Cardinals, gespielt, wahrscheinlich also auch mit Christen Press?
„Ja, ich habe mit Christen Press gespielt, aber auch mit Kelly O’Hara und Rachel Buehler. Christen ist sowas wie eine Tormaschine, sie ist einfach jedes Jahr besser geworden und es ist toll zu sehen, wie sie weiterkommt. Ich glaube, es war sehr mutig von ihr, nach Schweden zu gehen, was sicher nicht einfach war und ich glaube, hier haben sich die Dinge für sie geändert. Ich bin immer sehr beeindruckt von ihr und glaube, dass sie eine sehr wichtige Spielerin für die USA sein wird. Und ich freue mich darauf, sie bei der WM zu sehen.“
irgendwo habe ich gelesen, dass es in Schweden zuerst mal eine Sprachbarriere gab, wie sieht das nach drei Spielzeiten aus?
„Im alltäglichen Leben schaffe ich es gut auf Schwedisch, wenn ich über Politik diskutieren sollte, dann würde ich wohl nicht viel sagen, dazu fehlen mir die Vokabeln. Ich lebe in Schweden, warum sollte ich da Englisch reden, obwohl die meisten Schweden das sehr gut können? Ich finde, das macht der Verein ganz toll, sie zwingen dich nicht, aber motivieren dich. Alle Trainingseinheiten und Mannschaftsbesprechungen sind auf Schwedisch und ich weiß von Mannschaftskameradinnen, dass das ein großer Unterschied ist zu Teams wie Vittsjö oder Göteborg, wo überwiegend Englisch gesprochen wird. In Malmö übersetzen die anderen Mädels anfangs für dich beim Training, bis du selber verstehen kannst. Ramona und Marta konnten ja schon Schwedisch, die Isländerinnen wie Sara Björk schnappen das sehr schnell auf, auch bei Anja war es so, für Anita und mich war es vielleicht die größte Herausforderung, aber alle wollen wirklich lernen und ein Teil der Kultur werden.“
Wo du schon Anita Asante erwähnst, ich habe gesehen, dass ihr beide Videos dreht, die „A & A Show“. Kannst du erklären, was es damit auf sich hat und wird es weitere Folgen geben?
„Wir werden tatsächlich eine neue Folge in den nächsten Tagen hinzufügen. Wir machen sehr gerne Videos. Ich habe das schon an der Uni mit dem Standord-Team gemacht und dann mit Kelly O’Hara, dann habe ich das für ESPNW und die Flash in der WPS gemacht und habe die Fans auch durch unsere neuseeländische WM-Reise 2011 geführt. Anita hat eine tolle Persönlichkeit und sie liebt es, vor der Kamera zu stehen. Ich glaube, wir hatten ein Treffen im Verein, es ging um soziale Medien und Anita sagte, dass sie gerne öfter vor Leuten sprechen würde und ich sagte gleich, dass wir uns zusammentun sollten. Wir haben Ideen gesammelt und lustige Sachen gemacht. Am Ende der Saison haben wir etwas für das Team gemacht. Ein paar Episoden sind auf YouTube, aber wir haben die „A & A Show“ jetzt der Frauenfußballseite Women Soccer United gegeben und da sind die Videos zu finden.“
Ein paar gibt es auf YouTube, hier die Premiere mit den zehn wichtigsten Wörtern, die man als Fußballerin in Schweden wissen sollte:
Lass uns vielleicht gegen Ende nochmal auf die Champions League zurückkommen, du hast schon gesagt, dass Marta da die ideale Ergänzung für eine sonst gute Truppe ist. Aber habt ihr sie wirklich gebraucht?
„Tyresö war ja auch ein sehr starkes Team mit tollen Spielern, aber man hat gemerkt, wenn Marta nicht dabei war. Als sie ein paar Spiele verpasste 2013, übernahmen wir in der Liga die Führung. Allein, wenn man sie 2014 im Champions League Finale gesehen hat – sie war phänomenal, sie bringt einfach dieses gewisse Extra. Jeder kennt sie, jeder hat Angst vor ihr und du willst gegen sie definitiv nicht verteidigen müssen, selbst ihr rechter Fuß hat sich jetzt toll entwickelt. Sie hat einfach alles und ist so eine unglaublich hart arbeitende Mannschaftsspielerin. Und das ist, glaube ich, etwas, was nicht alle begreifen.“
Jetzt geht es gegen Wolfsburg, gegen die in der letzten Saison ausgeschieden seid. Den zweifachen Sieger und mit 34:1 Toren souveränen Tabellenführer der Bundesliga.
„Ich glaube, der Schlüssel zum Erfolg ist der klinische Abschluss. Wie du schon gesagt hast, die sind sehr stark in der Defensive und wenn wir Chancen bekommen, dann müssen wir sie nutzen. Wir hätten damals gegen sie zu Hause gewinnen müssen, haben aber so viele Chancen ausgelassen und dann war es aus nach diesem Spiel. Klinische Abschlüsse und ich denke, es ist alles eine Mentalitätssache. Die sind selbstbewusst, haben eine tolle Einstellung. Nimm nur das Champions League Finale, was die da mitgemacht haben und wie sie es trotzdem geschafft haben. Ich denke, dass wir uns gerade da verbessern müssen. Wir haben eine gute Abwehr, wir haben gute Teamarbeit, es dreht sich alles um den Kopf und den Abschluss. Gegen Wolfsburg wird unser erstes richtiges Spiel in der Vorsaison sein. Wir müssen in der Vorsaison die Einstellung bekommen, dass wir tough sind und unbesiegbar. Die ersten zehn Minuten werden entscheidend sein und den Ton bestimmen.“
Zwei wichtige Spielerinnen haben den Verein verlassen, Kathrin Schmidt und Elin Rubensson, sie werden euch fehlen, besonders Kathrin, die meiner Meinung nach eine der besten defensiven Mittelfeldspielerinnen ist.
„Das sind wirklich zwei große Veränderungen, besonders mit Schmittie. Sie war meine Zimmerkameradin und eine meiner besten Freundinnen in der Mannschaft und ja, ich gebe dir Recht: Ich finde, sie wird unterschätzt; so wie wir spielen, brauchst du eine Spielerin die diese Art von ruhmloser Arbeit mache, da hinten drin ist, die wichtige Tacklings macht und wichtige Pässe spielt, aber niemand sieht sie da so richtig und das ist wirklich eine harte Rolle. Ich glaube aber, dass Anita und ich bin nicht sicher, dass es so kommt, aber wenn Anita ihre Rolle übernehmen soll, dann glaube ich, dass sie das brilliant lösen wird. Ich glaube,dass sie nach vorne dann auch etwas mehr Freiheiten bekommen würde, was sie mögen dürfte. Aber ich habe auch tolle Sache über Emma Berglund gehört und bin sicher, dass sie ein toller Neuzugang ist. Was Elin angeht, so freue ich mich für sie, denn sie sollte von Beginn an spielen können und das ist auch wichtig für die schwedische Nationalmannschaft, die inzwischen sowas wie mein zweites Team ist.
Zum Schluss noch ganz kurz zur WM, wo ihr mit Neuseeland unter anderem gegen den Gastgeber Kanada spielen müsst.
„Wir hatten China als sie Gastgeber waren, wir hatten Großbritannien, als sie Gastgeber waren. Diese Ehre zu haben ist entweder ein Fluch oder ein Segen. Es ist aufregend und ich denke, unsere Gruppe ist ganz schön ausgeglichen. Da gibt es kein Team, das einfach überrollt wird. Ich bin froh, dass es Kanada geworden ist und nicht eines der fünf Powerhäuser der WM. Kanada ist ei sehr respektables Team und die machen tolle Arbeit, aber es ist ein Unterschied, ob du gegen die USA, Deutschland, Japan oder Frankreich spielen musst. Es ist eine gefährliche Gruppe, weil es keine einfachen Siege gibt, aber es ist auch gut für uns. Wir spielen oft gegen China, wir spielen oft gegen Kanada und Holland kennen wir aus jedem Jahr beim Zypern-Cup. Wir hoffen natürlich, die Gruppe zu gewinnen, aber Erster oder Zweiter muss das Ziel sein, um dann eine gute Position in der nächsten Runde zu haben.“
Dass in Malmö mit über 2000 Zuschauern ein neuer Saisonrekord aufgestellt wurde, kann man wohl mit fünf Buchstaben erklären: Marta machte ihr erstes Heimspiel im Trikot des schwedischen Meisters und brauchte lediglich 13 Minuten gegen Tabellenschlusslicht Jitex, um ihren ersten Treffer für den neuen Club abzuliefern.
Am Ende hieß es dann 3:0 gegen den punktlosen Jumbo, nachdem auch noch Anja Mittag und Amanda Ilestedt (nach Ecke von Marta) in die Torerubrik Eingang fanden
Die Brasilianerin wurde nach etwas mehr als einer Stunde ausgewechselt und für sie kam die Niederländerin Kirsten van de Ven, die ihre ersten Heimminuten für den Club absolvierte, dem sie schon das ganze Jahr angehört. Van de Ven hat nach mindestens zwei Gehirnerschütterungen in den letzten Jahren immer wieder mal Probleme mit dem Kopf gehabt und scheint nun endlich wieder fit zu sein Hoffentlich ist sie auch gesund.
Da Ali Riley und Lina Nilsson auf den Außenverteidigerpositionen starteten, musste auch Dänemarks Nationalmannschaftskapitänin Line Røddik Hansen auf der Bank Platz nehmen und bekam nur 14 Minuten am Ende Neben van de Ven und Røddik saß auch Elin Rubensson unter Plexiglas. Durch die Personalverstärkungen wird Rosengårds Bank inzwischen immer hochkarätiger.
Wo man die 2.000 plus von Malmö recht leicht erklären kann, schienen mir die 5.200 von Linköping zunächst sehr rätselhaft. Warum wollten so viele den frisch gebackenen Pokalsieger (vielleicht deswegen?) sehen?
Freier Eintritt alleine war es nicht, was so viele Menschen wie seit der Europameisterschaft nicht mehr in die Linköping Arena lockte Ein offenbar rundum gelungenes Wochenende unter dem alten EM-Motto „Winning Ground“ (Raum für den Frauenfußball gewinnen) fand in Linköping am Samstag und Sonntag statt und viele Akteure machen mit: die Stadt, die Region, Hotels, lokale Unternehmer machten das Wochende speziell. Zwei Tage, angefüllt mit Fußball-Aktivitäten, bei denen das Spiel von Linköping gegen Umeå dann der Höhepunkt war.
Und die Spielerinnen dankten es mit einem Sieg. Pernille Harder und Fridolina Rolfö schossen die Tore zum 2:0-Sieg und die Damallsvenskan scheint einen neuen Star zu bekommen. Abermals wird die neue Portugiesin Claudia Neto gefeiert und alle noch kommenden Gegner von Linköping werden vor der Kombination Neto/Harder gewarnt. Dazu kommt auch Rolfö in immer bessere Verfassung.
Aber der Rückstand von Linköping auf KIF Örebro beträgt dennoch satte sechs Punkte mit einem Spiel mehr als der Tabellenzweite.
Am 4. August trifft Schweden in Hartlepool, südlich von Newcastle, auf England. Verletzungsbedingt gibt es im Kader von Pia Sundhage zwei Veränderungen: Elin Rubensson (Rosengård) und Malin Diaz (Eskilstuna) mussten absagen, dafür rücken Magdalena Ericsson (Linköping) und Olivia Schough (Rossiyanka) nach.
Pia Sundhage bat zur Pressekonferenz nach Solna und gab den Kader für das WM-Qualifikationsspiel am 5. April im Shamrock Park zu Portadown (knapp 40 km südwestlich von Belfast) bekannt. Nominiert sind:
Hedvig Lindahl, Carola Söberg, Nilla Fischer, Lina Nilsson, Charlotte Rohlin, Elin Rubensson, Jessica Samuelsson, Linda Sembrant, Sara Thunebro, Emilia Appelqvist, Kosovare Asllani, Lisa Dahlkvist, Hanna Folkesson, Antonia Göransson, Sofia Jakobsson, Emma Lundh, Lotta Schelin, Olivia Schough, Caroline Seger, Therese Sjögran.
Rosengårds Elin Rubensson erhielt ein Sonderlob Sundhages für ihr tolles Spiel gegen die USA beim Algvarve-Cup, wo sie Heather O’Reilly einen schweren Stand bereitete.
„Elin war ein sehr angenehmes und nettes Ausrufezeichen an der Algarve,“ so Sundhage auf der Homepage des SvFF. Wir finden, dass sie sowohl links wie rechts spielen kann. Dann werden wir mal sehen, wo sie im Verein landet. Aber sie kann unglaublich gut werden,“ so Sundhage voller Anerkennung.
Elin Rubensson hat auch schon im Verein von ihrer angestammten Stürmerposition kommend als Außenverteidigerin spielen dürfen (müssen). In der Nationalmannschaft startete Schweden zuletzt mit Elin Rubensson und Jessica Samuelsson auf den Außenverteidigerpositionen. Möglicherweise wird die Luft für Lina Nilsson und die bald 35-Jährige Sara Thunebro dünner.
Am 8. Mai findet dann das Rückspiel gegen die Nordirinnen in Växjö statt. Alles andere als sechs Punkte ohne Gegentor wäre eine große Überraschung.
Pia Sundhage fasste auch das Turnier an der Algarve kurz zusammen: „Es gab gleihermaßen Wein wie Wasser an der Algarve. Man kann sagen, dass ein Eindruck war, dass Motivation gegen Klasse gewinnt. Das sage ich und denke dabei sowohl an unseren Sieg über die USA wie auch den Sieg Islands über uns.“
Der FC Rosengård (früher LdB FC Malmö) hat das erste Pflichtspiel seiner Frauenfußballgeschichte gestern Nachmittag überraschend verloren.
Auf dem heimischen Malmö IP verlor der schwedische Meister im Achtelfinale des schwedischen Pokals 2013/14 mit 1:2 gegen KIF Örebro und schied damit vorzeitig aus.
Sanna Talonen hatte die Gäste in Führung gebracht und die neue Mannschaftskapitänin, die Isländerin Sara Björk Gunnarsdottir, in der zweiten Halbzeit den Ausgleich erzielt. In der Nachspielzeit leistete sich dann Elin Rubensson einen fatalen Rückpass, der für die trotz Knieproblemen spielende Thora Helgadottir gedacht war, aber bei Sarah Michael landete, die leichtfüßig Helgadottir umrundete und zum 2:1 Sieg einschob.
„Da haben wir das Spiel nicht verloren,“ sagte Trainer Jonas Eidevall nach der Partie der Zeitung Sydsvenska Dagbladet, „Es ist leicht, auf den einfachen Fehler am Ende des Spiels zu zeigen, aber wir haben den Sieg schon in der ersten Halbzeit verpasst, wo wir völlig von der Rolle waren.“
Ramona Bachmann spielte erst in der zweiten Halbzeit, ansonsten war Rosengård in Bestbesetzung.
„Ramona hat im letzten Monat zwei Mal trainiert. Ein ganzes Spiel hätte sie nicht durchgehalten. Und weil das ein Pokalspiel warm, war es mir lieber, sie am Ende des Spiels dabei zu haben, falls es eine Verlängerung gegeben hätte,“ erklärte Eidevall das Fehlen seiner Topspielerin.
Für KIF Örebro war dieses Spiel nach mehreren klaren Niederlagen in Testspielen zuvor das erste Spiel, in dem die beiden Kanadierinnen Stephanie Labbé und Marie-Eve Nault wieder dabei waren.
Im ersten Achtelfinalspiuel am Freitagabend gewann Kristianstads DFF loker mit 6:1 beim Zweitligisten Hovås Billdal. Susanne Moberg (3), Mia Carlsson (2) und Linnéa Liljegärd schossen die Tore für den Erstligisten.
Unter der Woche hat Pia Sundhages Assistentin Lillie Persson in Abwesenheit der Chefin den Kader für den alsbald in Portugal auszuspielenden Algarve-Cup bekanntgegeben.
Die schwedische Mannschaftsführung setzt auf albewährte Kräfte:
Abwehr: Nilla Fischer, Amanda Ilestedt, Emmelie Konradsson, Lina Nilsson, Charlotte Rohlin, Jessica Samuelsson, Linda Sembrant, Sara Thunebro
Mittelfeld und Angriff: Emilia Appelqvist, Kosovare Asllani, Lisa Dahlkvist, Hanna Folkesson, Antonia Göransson, Sofia Jakobsson, Emma Lundh, Elin Rubensson, Lotta Schelin, Olivia Schough, Caroline Seger, Therese Sjögran
Ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft hat am selben Tag Josefine Öqvist erklärt. Die 30-Jährige will sich mehr um ihre Tochter kümmern und setzt daher nur noch auf das Spiel mit ihrem Verein SC Montpellier.
Eine ehemalige Nationalspielerin ist schwanger und verpasst deshalb die kommende Saison. Stina Segerström, die 31-Jährige Abwehrspielerin von Kopparberg/Göteborgs FC, erwartet ihr erstes Baby. Herzlichen Glückwunsch!
Zurück aus München, wo ich den größten Teil der letzten Woche verbracht habe. Gestern Abend übertrug der Fernsehsender TV4 Sport nun doch das erste Länderspiel der schwedischen Nationalmannschaft im neuen Jahr.
In Amiens bei Paris gab es eine hoch verdiente 0:3-Schlappe gegen Frankreich. Ich habe nur die zweite Halbzeit gesehen, aber ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass eine schwedische Nationalmannschaft so dermaßen vorgeführt wurde. Frankreich machte ein tolles Spiel und wenn man eines an den in zartblau spielenden Französinnen kritisieren will, dann ist es die mangelhafte Chancenverwertung. Das Spiel hätte 6:0 oder 7:0 enden können, ja beinahe müssen.
Sicher, die Schwedinnen sind überwiegend in der Saisonvorbereitung, die Französinnen mittendrin, aber das ist eine willkommene, aber zaghafte Verklärung des Spielverlaufs. In Abwesenheit von Pia Sundhage coachte Assistentin Lillie Persson und sicher, Lotta Schelin stand nicht zur Verfügung und auch nicht Therese Sjögran und Charlotte Rohlin. Das erklärt aber nicht, dass Sara Thunebro bis zur Auswechslung ihrer Gegenspielerin Elodie Thomis zur Slalomstange mutierte, die von der schnellen Französin nach Belieben ausgetanzt wurde.
Es erklärt nicht, dass Nachwuchskräfte wie Amanda Ilestedt zwar talentiert, aber noch lange nicht auf diesem Niveau, dem höchsten nämlich, angekommen sind. Da gab es haarsträubende Fehlpässe im Aufbauspiel, so dass die agilen und technisch zwei Klassen besseren Französinnen den Ball meist schon im Mittelfeld der Schwedinnen eroberten und Angriffswelle auf Angriffswelle auf das von Hedvig Lindahl, der wohl alten und neuen Nummer 1 schickte. Lindahl leistete sich zwei ihrer bekannten Ausrutscher, einmal war sie wieder spontan aus dem Tor geeilt, aber der Schuss der eingewechselten Miriam Makanza ging über die Querlatte ins Toraus.
Schweden hat ein Torwart, ein Abwehr, ein Mittelfeldproblem. Caroline Seger kämpfte unermüdlich, versuchte, zu retten, was zu retten war, stand aber auf verlorenem Posten. Elin Rubensson zeigte ein vielversprechendes Debüt als rechte Außenverteidigerin gegen einen übermächtigen Gegner und auch AIK:s Emma Lundh gelang es zwei, dreimal ihr außergewöhnliches Spielerfassungsvermögen zu zeigen. Torchancen der Gelbblauen: Fehlanzeige.
Mit dem neuen 4-1-3-2 Spielsystem, das man ausgerechnet gegen die wohl spielstärkste Mannschaft Europas in einem Auswärtsspiel testete, fiel man gründlich auf die Nase. An der Algarve geht es dann wohl mit Sundhage weiter.
0:1 durch Gaetane Thiney nach 14 Minuten, als Ilestedt gegen die wesentlich reifere Französin keinen Stich bekam. Ab da übernahmen die Blauen das Spielgeschehen. Zeitweilig herrschte Klassenunterschied in Amiens.
„Wir machen viele leichte Fehler und das kann man natürlich erklären. Vieles lag daran, dass wir nicht dasselbe Tempo wie die Französinnen spielen konnten und darüberhinaus fehlten uns einige gute Namen, während die ihre beste Mannschaft hatten,“ versuchte Lillie Persson nach Erklärungen für das Debakel zu suchen.
Am 08.02. wird die schwedische Nationalmannschaft ihr erstes Länderspiel im neuen Jahr bestreiten. Gegner außerhalb von Paris ist Frankreich.
In Abwesenheit von Cheftrainerin Pia Sundhage, die in den USA eine zweimonatige Gastprofessur wahrnimmt (sie wird zum Algarve-Cup wieder beim Team sein) benannte Co-Trainerin Lillie Persson folgenden Kader für das Frankreich-Spiel:
Abwehr: Magdalena Ericsson, Nilla Fischer, Amanda Ilestedt, Emmelie Konradsson, Charlotte Rohlin, Sara Thunebro
Mittelfeld & Angriff: Kosovare Asllani, Lisa Dahlkvist, Hanna Folkesson, Antonia Göransson, Emma Lundh, Lina Hurtig, Elin Rubensson, Olivia Schough, Lotta Schelin, Caroline Seger, Therese Sjögran, Josefine Öqvist.
Zurückgekehrt ist Carola Söberg. Im Tor gibt es nach dem Bandscheibenvorfall von Sofia Lundgren und dem Rücktritt von Kristin Hammarström Besetzungsprobleme und die nicht gerade stabile Hedvig Lindahl ist nun wieder die Nummer 1.
Die wieder genesene Emma Berglund wurde noch nicht berücksichtigt, ebensowenig Tyresös Linda Sembrant, die in der Champions League schon starke Spiele im Herbst gemacht hat.
Im Angriff darf man gespannt sein, ob Persson Supertalent Lina Hurtig testen wird. Die neuerliche Nominierung von Emma Lundh zeigt, dass das als schwierig geltende ewige Talent Lundh offenbar beim letzten Lehrgang überzeugt hat. Die mittlerweile 24-Jährige verfügt über eine manchmal geniale Spielintuition, hat aber den Durchbruch immer noch nicht geschafft.
Im Hallenturnier Skånecupen verlor der schwedische Meister LdB FC Malmö (FC Rosengård) heute gegen den Zweitligisten LB 07 mit 2:4. Die Tore für Malmö erzielten Elin Rubensson und Ebba Wieder.
Anja Mittag wurde im Finale des Feldes verwiesen. Sie spielte auf einer ungewohnten Position: im Tor. Schon in der vierten Spielminute passierte das Missgeschick. Bei einem gegnerischen Angriff kam Anja aus dem Tor und fing den Ball mit der Hand – die Unparteiischen kannten keine Gnade und schickten die Europameisterin in die Kabine.
Anschließend zog sich dann Therese Sjögran die Torwarthandschuhe an, kassierte vier Dinger, ehe Rubensson und Wieder zwar noch Ergebniskosmetik lieferten, aber am Sieg von LB 07 (LB= Limhamn Bunkeflo, ein Vorort von Malmö) nichts mehr ändern konnten.
Es war das letzte Spiel des schwedischen Meisters unter seinem „alten“ Namen. In Zukunft ist dann nur noch vom FC Rosengård die Rede.
Es ist eine bittere Niederlage für Pia Sundhage. Zehn Vereine der Damallsvenskan weigerten sich, ihre Nationalspielerinnen für das in Växjö geplante Trainingslager abzustellen. Der Zeitraum 12.-16.01. ist zwar ein sogenanntes FIFA-Fenster, aber da Schweden kein Länderspiel bestreitet, können die Vereine der charismatischen Trainerin ihre Zusage verweigern, was sie also auch taten.
Dagegen hatten Turbine Potsdam, der VfL Wolfsburg, BV Cloppenburg, Bayern München, Olympique Lyonnais und Paris Saint-Germains ihre Spielerinnen bereits freigestellt. Lotta Schelin, Kosovare Asllani, Nilla Fischer und Co. wären also gekommen, aber Emmelie Konradsson, Malin Reuterwall, Elin Rubensson und Co. wurde es verboten.
Was für ein Gesichtsverlust für Pia Sundhage. Man kann sich fragen, was diesen tiefen Graben verursacht hat, der offenbar zwischen der Führung der Nationalmannschaft, deren erste Vertreterin die zweifache Olympiasiegertrainerin ist, und den Vereinen der Liga besteht? Denn dies schadet dem Ansehen des schwedischen Fußballs, keine Frage und man fragt sich, wie die weitere Zusammenarbeit zwischen Pia Sundhage und „ihren“ Trainern in der Heimat verlaufen soll.
Der Verband ergab sich heute und sagte das Trainingslager aufgrund des Boykotts ab. Nationalmannschaftschefin Marika Domanski Lyfors: „Es wäre nicht richtig, die ausländischen Spielerinnen zu einem Lehrgang einzubestellen, an dem dann praktisch keine einheimischen Spielerinnen teilnehmen.“
Und Pia Sundhages Assistentin Lillie Persson: „Dieser Lehrgang sollte einigen Spielerinnen die Möglichkeit geben, sich mit den allerbesten zu messen. Spielerinnen, die es bislang nicht geschafft hatten, in eine 18er-Formation hereinzukommen, die wir zu Länderspielen nominieren. Darüber hinaus war der Lehrgang als wichtiger fysiologischer Test im Hinblick auf die WM 2015 geplant.“
Der nächste Lehrgang findet nun vom 6.-9. Februar in Stockholm (Bosön) statt. Sicherheitshalber hat man nun schnell ein Auswärts-Länderspiel (Gegner wird noch bekanntgegeben) vereinbart, um nicht eine neuerliche Blamage hinnehmen zu müssen.