Tyresös Nationalspielerin Josefine Öqvist ist schwanger

Gestern verbreitete sich das Gerücht in Windeseile in der Frauenfußballszene, heute kam die offizielle Bestätigung durch Tyresö FF:s Pressesprecherin Carina Johansson. Tyresös Nationalspielerin Josefine Öqvist ist schwanger und wird voraussichtlich im Juli 2013 Mutter und damit auch die Olympischen Spiele in London vermutlich nur vom Sofa aus erleben.

Das letzte Länderspiel der pfeilschnellen 28-Jährigen Öqvist war damit vorerst das Spiel um den Dritten Platz bei der WM, wo sie in der 68. Minute nach einem Tritt gegen Sonia Bompastor des Feldes verwiesen wurde.

„Ich hoffe, dass alles gut verläuft und dass ich 2013 mit dem Fußball weitermachen kann und am liebsten in Tyresö,“ sagt „Jossan“ (bitte JUSSAN aussprechen), wie sie von allen genannt wird. Ihr Vertrag mit dem Meisterschaftsaspiranten läuft allerdings nur bis Ende 2012 und Öqvists Freund und Vater des Kindes, der dänische Eishockeynationalspieler Stefan Lassen (26) spielt – beim schwedischen Erstligisten Malmö Redhawks, in der Stadt von Tyresös größtem Konkurrenten und nun zweifachen Meisters in Serie.

„Wir werden Josefines gute Laune und Energie vermissen, sowohl auf dem Platz wie in der Umkleide. Gleichzeitig beglückwünschen wir sie natürlich. Es gibt nichts Größeres als ein Kind zu bekommen. Ursprünglich hatten wir mit 3-4 neuen Spielerinnen geplant, aber wenn wir bedenken, dass Madelene Stegius ihre Schule mit unserem Trainingsschema nicht zusammenbringen konnte und dazu Josefines Schwangerschaft, da ist es nicht undenkbar, dass wir uns weiter verstärken müssen. Eine wichtige Verpflichtung in diesem Zusammenhang war Vero Boquete.“

In der Tat ist Josefine Öqvist immer gut drauf und sehr spontan. Schon mit gerade 19 Jahren spielte sie sich ins Gedächtnis von Millionen Schweden, als sie beim WM-Halbfinale gegen Kanada 2003 den entscheidenden Treffer markierte, der Schweden ins Finale gegen Deutschland brachte. Im Jahr darauf liess sie sich spärlich bekleidet von einem schwedischen „Herrenmagazin“ (was für ein blöder Ausdruck) ablichten und vomselben zur sexiesten Frau Schwedens gekürt. Was ihr eine Menge Schimpfe und Ärger einbrachte, weil sie angeblich als Vorbild sowas nicht tun dürfte, sagten Kritiker. Ebenso spontan ihr Trikottausch mit einem deutschen Fan bei der WM 2011 nach dem Spiel gegen Nordkorea in Augsburg, den auf YouTube inzwischen mehrere Hunderttausend gesehen haben. Oder eben ihr Tritt gegen Bompastor.

Josefine Öqvist ist wirklich eine sehr fröhliche und aufmerksame Gesprächspartnerin. Das konnte ich im Oktober letztes Jahr bei einem Interview feststellen. Sie lachte, als ich sie auf die drei Ereignisse oben ansprach und meinte, irgendwie gelänge es ihr scheinbar immer, Aufmerksamkeit zu erregen. Aber sie hätte sich wirklich nichts dabei gedacht. Den Tritt gegen Bompastor bedauerte sie sehr, sie sagte allerdings, dass sie es als ungerecht empfand, dass die Französin, die sie übel getreten hatte, nicht einmal gelb gesehen hätte. „Aber klar, sowas darf ich nicht machen und ich habe mir schon beim Rausgehen irrsinnige Vorwürfe gemacht, habe auch meine Mannschaft in Gefahr gebracht. Ich habe geheult da draussen und dachte, jetzt haben wir verloren.“ Dann schoss Marie Hammarström aus Örebro aus schwedischér Sicht das Tor des Jahres.