Zweite Klatsche für KIF Örebro

KIF Örebro war immer ein Garant für relativ spektakulärarmen, defensiv ausgerichteten Fußball. Stabilität hinten, vorn gefährlich mit Sanna Talonen und Sarah Michael. Zwei fünfte Plätze in Folge, im letzten Jahr sogar streckenweise mit einer Chance, im Titelrennen mitzuspielen. Man tat das dann indirekt, besiegte Tyresö zu Hause mit 1:0 durch ein Tor von Talonen in der Nachspielzeit und stieß damit Tyresö von der Tabellenspitze, einen Spieltag vor Saisonende.

Auch vor dieser Saison sprach alles dafür, dass Örebro sich im oberen Mittelfeld festsetzen würde. Momentan, nach vier Spieltagen sieht es aber nicht so aus. 15 Gegentore in vier Spielen. Am ersten Spieltag an die Wand gespielt von Marta & Co. in Tyresö. Da hatte es 0:7 geheißen und man nahm das als Ausrutscher und sich viel vor, als der erfste Gast Umeå IK in die Behrns Arena kam. Nach einer ersten torlosen Halbzeit, in der KIF eigentlich das Heft in der Hand gehabt hatte, glitt das Spiel aus der Hand und Umeå gewann mit 2:0. Immerhin gab es im Gefolge dann den ersten Sieg und mit dem 2:0 bei Aufsteiger und Abstiegskandidat AIK sollte alles anders werden.

Heute jedoch ging man daheim gegen auf Wiedergutmachung nach dem sensationellen 1:2 gegen Vittsjö aufspielende Göteborgerinnen (wieder ohne Trainer Torbjörn Nilsson, der angeblich immer noch nach einem Hundebiss im Krankenhaus liegt) mit sage und schreibe 0:6 daheim ein.

Drei Spielerinnen fehlen bei Örebro: Nationalspielerin Sara Larsson in der Innenverteidigung und Olina Vidarsdottir im linken Mittelfeld, dazu Kim Arodin, die nach ihrer Hochzeit im Herbst wieder zurück in die Heimatstadt Eskilstuna und die zweite Liga wechselte. Larsson sollte in ein paar Wochen wieder dabei sein, Vidarsdottir ist schwanger und wenigstens diese Saison nicht dabei.

Zwei Bälle schoss Örebro während der 90 Minuten auf das Tor von Kristin Hammarström. Zehnmal zischte die Lederkugel auf das Gehäuse von Stephanie Labbé, sechs Mal ging sie rein. Christen Press, die in der letzten Woche zweimal über den Atlantik geflogen war und ein paar Tage im Traingscamp der US-Nationalmannschaft verbrachte, zeigte jedenfalls nicht auf dem Feld, dass der Jetlag sie behinderte. Mit ihren Saisontreffern vier und fünf setzte sie sich an die Spitze der Torjägerinnenliste. Zweimal traf auch Lisa Ek, die viele noch gerne in der schwedischen Nationalmannschaft sehen würden, je einmal waren Anita Asante und Sara Lindén erfolgreich.

Krise in Örebro und in Göteborg ist man nach dem Ausrutscher wieder obenauf.