Am Montag vor einer Woche wurde der Spielbetrieb in der amerikanischen WPS abgesagt. Nur eine Woche später haben sich viele Spielerinnen auf allen kanälen an Kontakte in Schweden gewandt, um einen Verein zu finden. Selbst ffschweden bekam Anfragen von amerikanischen Spielerinnen, die statt in W-League oder WPSL lioeber erstklassig spielen wollen.
Allerdings kam der Kollaps der WPS zum ungünstigsten Zeitpunkt. Ende Januar ist bei den meisten der zwölf Erstligisten der Kader wohlgefüllt und zusätzliche Verpflichtungen würden ohnehin bis an die Grenze belastete Budgets noch weiter aufblähen. Außerdem kosten ausländische Spielerinnen mehr als einheimische. Um eine Arbeitsgenehmigung in Schweden zu bekommen, verlangt die Einwanderungsbehörde einen Nachweis über ein Mindesteinkommen von 13.000 Kronen (1.477 € nach aktuellem Kurs) pro Monat. Davon kann man eher schlecht als recht leben, aber schwedische Spielerinnen haben, wenn sie nicht gerade bei den Topclubs unter Vertrag stehen, in der Regel noch ein anderes Einkommen. Ausländische Spielerinnen sind teuer und sie haben einen höheren Betreuungsaufwand.
Dennoch kann man natürlich derzeit aus der WPS hervorragende Spielerinnen bekommen. Kristianstads Trainerin Elisabet Gunnarsdottir: „Mir wurden 15-20 Spielerinnen angeboten. Ich habe Anfragen von Spielerinnen und von Agenten bekommen. Wirklich gute Spielerinnen, man fragt sich, wo die alle spielen werden. Wir haben bereits einen guten Kader. Ich habe nicht so ein großes Interesse an Neuverpflichtungen wie in den jahren zuvor. Aber wir müssen schauen, ob wir uns eine Neuverpflichtung wirtschaftlich erlauben können. Ich glaube, dass der Marktpreis jetzt geringer ist aufgrund der eingetretenen Situation.“ So Gunnarsdottir im Gespräch mit der Lokalzeitung Kristianstadsbladet.
Einige Spielerinnen der amerikanischen Liga werden mit Sicherheit in Schweden landen. Und die Damallsvenskan wird so wieder ernsthaft um den Titel „beste Liga der Welt“ konkurrieren können, zumal der einzige Konkurrent wohl die Bundesliga ist.