Eskilstuna das neue Tyresö?

Der schwedische Frauenfußball hat einen neuen Aufsteiger. Vergangenes Jahr war Eskilstuna United in die Damallsvenskan aufgestiegen und sorgte bereits im ersten Jahr für eine ordentliche Leistung, die mit einem am Ende guten siebten Platz belohnt wurde.Man war nicht unbedingt geplant aufgestiegen, hatte dann aber zielstrebig gute Verstärkungen geholt. Sara Thunebro und Annica Svensson wurden schon als Tyresö noch als Spitzenclub existierte dort nicht mehr gebraucht, als man die zukünftigen Weltmeisterinnen Meghan Klingenberg und Ali Krieger geholt hatte. Svensson landete mit einem Exkurs nach Vittsjö in Eskilstuna. Thunebro zog dorthin, weil sie ihren Eltern und ihrer Zwillingsschwester näher sein wollte. Malin Diaz kam ebenfalls aus der Konkursmasse des gescheiterten Stockholmer Vorortclubs und in der Kamerunerin Gaelle Engamanouit landete man einen Glücksgriff. Spätestens seit ihrem Hattrick gegen ein dennoch desolat schwaches Equador bei der WM ist die athletische Stürmerin aus Kamerun auch international ein Begriff. Mit Vaila Barsley und Louise Quinn hatte man bereits in der zweiten Liga ein äußerst kopfballstarkes Innenverteidigerpaar. Zur neuen Saison holte man das ewige Talent Olivia Schough, auch diese Verpflichtung entgegen allen Unkenrufen bislang ein Erfolg. Schough erzielte gestern ein äußerst wichtiges Tor gegen ihren ehemaligen Club Kopparberg/Göteborgs FC.

Ach ja, Eskilstuna gewann 3:1 in Göteborg und steht damit neben Linköping wohl als ernstzunehmender Konkurrent um den Champions-League-Platz für 2016/17 da. Mit 4-2-3 hat sich Göteborg, das wieder einmal ums Gold mitspielen wollte, wohl auch von Rang 2 verabschiedet. Drei Niederlagen und zwei Unentschieden sind eben 13 nicht eingefahrene Punkte, zu viel in einer so kurzen Saison.

KIF Örebro ist trotz des gestrigen Sieges die Enttäuschung der Saison. Der zweite schwedische Champions-League-Teilnehmer der kommenden Saison hatte fast eine komplette Mannschaft abgegeben und viele neue Spielerinnen geholt. Mit Hanna Folkessons Kreuzbandriss verschwand noch vor dem ersten Spiel der wichtigste Neuzugang und auch eine von Pia Sundhages Schlüsselspielerinnen, aber das alleine darf nicht der Grund sein, dass Örebro nun gerade mal zehn Pünktchen aus neun Spielen aufweist. In Umeå, das nach einem kurzzeitigen spielerischen Hoch wieder mal einen neuen Tiefpunkt lieferte, gewann Örebro dank zweier einfacher Torwartfehler von Malin Reuterwall.

Umeå IK – KIF Örebro (0:0) 0:2
Tore: 0:1 Sarah Michael (55.), 0:2 Lisa Dahlkvist (71.)
Zuschauer: 612

Kopparberg/Göteborgs FC – Eskilstuna United (1:3) 1:3
Tore: 1:0 Lieke Martens (10.), 1:1 Olivia Schough (12.), 1:2 Louise Quinn (30.), 1:3 Vaila Barsley (44.)