VOLVO WINNERS CUP: Schweden – Japan= (0:1) 0:1

Schweden hat auch sein zweites Spiel beim Volvo Winners Cup verloren. Am Mittwochabend gewann Weltmeister Japan im Stadion Nya Gamla Ullevi in Göteborg durch einen Treffer von Yuki Nagasato mit 1:0.

Während die Japanerinnen in der ersten Halbzeit das Spiel bestimmten und erwartungsgemäß viel Ballbesitz hatten, wurde Schweden in der zweiten Hälfte deutlich stärker und dominierte in den letzten 20 Minuten beinahe vollständig. Vor allem Lotta Schelin hatte mehrere Chancen zum Ausgleich, zielte allerdings jeweils knapp am Tor der Weltmeisterinnen vorbei.

Thomas Dennerby hatte sein Team auf zwei Positionen in der Abwehr verändert: für Annica Svensson spielte Lina Nilsson auf der rechten Abwehrposition und in der Mitte ersetzte Tyresös Linda Sembrant die routinierte Stina Segerström. Stark in der zweiten Halbzeit in der Offensive die bei Frankfurt kaum zum Einsatz kommende Sara Thunebro, die mehrfach durch starken Zug zum japanischen Tor auffiel.

Thomas Dennerby war nach dem Spiel der Meinung, dass ein Unentschieden gerecht gewesen wäre. 5000 Zuschauer bei dieser Begegnung lassen nicht unbedingt die Hoffnung aufkeimen, dass die EURO 2013 ein Zuschauererfolg wird. Immerhin waren wieder über 40 japanische Journalisten akkrediert.

USA holen Volvo Winners Cup nach 4:1 gegen den Weltmeister

Abby Wambach und Alex Morgan erzielten je zwei Tore beim souveränen 4:1 Sieg der USA beim Volvo Winners Cup im schwedischen Halmstad. Gegner kein Geringerer als Weltmeister Japan, das nie zu seinem Spiel fand und regelrecht überrannt wurde. Nach dem 3:1 gegen Schweden am Samstag steht das Team von Pia Sundhage damit vorzeitig als Sieger des Dreiländerturniers fest.

Für mich war der Aufwand einer Reise nach Westschweden leider zu groß. Urlaub nehmen, Hotel, Hundepension, Anreise, Aufenthalt hätte leider in keinem Verhältnis gestanden. Aber die Berichte zweier Kollegen, die das Spiel gesehen haben, lassen leider keine sonderlich positiven Rückschlüsse auf den kommenden EM-Arrangeur Schweden zu. Die Namen beider Aufstellungen wurden furchtbar verstellt vorgelesen, am schlimmsten „Saki Kuma, Kuma, Kuma, Kumagajjjj heisst sie jawohl“, da wurde vorher nicht geübt und dann passieren solche grandiosen Peinlichkeiten.

Die Zuschauerkulisse von 1300 am Montagnachmittag verwundert nicht, aber die frühe Anstosszeit wurde damit begründet dass zwei japanische Fernsehstationen das Spiel zur Prime Time nach Ostasien ausstrahlten. Aber auch bei Schweden – USA waren am Samstag, wo die meisten frei hatten nur 2700. Das sieht nicht gut aus, aber wie gedankienlos kann man sein, wenn man das Turnier mitten in die EM der Männer legt, wo alle Zeitungen nur über Polen und die Ukraine schreiben. Sicher, das Turnier ist sportlich wichtig für die drei Teams, die alle an der Olympiade teilnehmen, aber man muss ein Jahr vor der EURO auch mal an Marketing denken. Denn wie viele Leute sollen sich dann Spiele von Italien gegen Finnland in Kalmar, Halmstad oder Linköping anschauen? Es kann eine grandiose Peinlichkeit werden, die das schlechte Marketing der finnischen Nachbarn noch in den Schatten stellt. Dabei wollte man von Deutschland lernen und sich anschauen, wie man dort das Turnier WM 2011 präsentiert hat. So wird die EURO 2013 ein Publikumsfiasko, aber der schwedische Fußballbund interessiert sich nur sehr sekundär für Frauenfußball und wir haben auch keinen Theo Zwanziger, sondern einen Karl Erik Nilsson, der schon im April einen mehr als peinlichen Einstand auf dem Pressetreffen der Damallsvenskan abgab, als er die Pokale verwechselte.

Ach so, das japanische Tor erzielte Potsdams Yuki Nagasato.

Schweden gewinnt, Island, Dänemark, Norwegen verlieren

Vier der fünf nordischen Nationalmannschaften halten sich dieser Tage an der Algarve auf, lediglich die Finninnen gingen einen eigenen Weg und buchten das immer stärker werdende Turnier auf Zypern.

Als erstes Team ging Norwegen auf den Platz und Gegner war heute am frühen Nachmittag Weltmeister Japan. Zwar brachte Isabell Herlovsen die Skandinavierinnen in der 20. Minute mit 1:0 in Führung, aber Turbine Potsdams Yuki Nagasato glich in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit aus und Goalgetterin Nahomi Kawasumi vom japanischen Meister INAC Kobe Leonessa schoss in der 66. Minute den Siegtreffer.

Kawasumis Schuss wurde von einer norwegischen Abwehrspielerin unglücklich abgefälscht und Caroline Knutsen hatte keine Chance. „Ich bin der Meinung, dass wir heute mehr verdient gehabt hätten,“ sagte Norwegens Trainerin Eli Landsem nicht ganz unerwartet. Wir sind auf dem richtigen Weg, ein großes Lob an die Mannschaft.“

Island traf auf Europameister Deutschland, das stark ersatzgeschwächt antreten musste. Dennoch gab es fast keine einzige Torchance für die Spielerinnen von der Vulkaninsel. Und beim Treffer des Tages in der ersten Halbzeit bezwang Malmös Anja Mittag Malmös Thora Helgadottir.

Thomas Dennerby war zufrieden, denn der WM-Dritte Schweden besiegte China durch einen späten Treffer von Antonia Göransson mit 1:0. „Ich bin mit dem Sieg zufrieden,“ sagte er, „und über 90 Minuten gesehen, war es auch verdient. China hatte eine gute Phase in der zweiten Halbzeit, aber wir hatten auch ein paar Chancen. Wir haben ein paar technische Fehler gemacht, aber die Saison hat noch gar nicht angefangen, da muss man damit rechnen.“

Erwähnenswert, dass Lotta Schelin ein paar Tage nach ihrem 28. Geburtstag heute ihr 100. Länderspiel absolvierte.

Vizeweltmeister USA deklassierte im vierten Spiel des Tages Dänemark mit 5:0 und unterstrich eindrucksvoll die Ambitionen auf Algarve-Cup und Olympia. Alex Morgan traf zweimal, je einen Treffer erzielten Abby Wambach, Carli Lloyd und Sydney Leroux.