Und Göteborg will es wissen

Wie oft wird Göteborg 2014 jubeln?

Wie oft wird Göteborg 2014 jubeln?

Tyresö hat einen Plan, der alle Nervosität zerstreuen wird und Göteborg setzt auf die Meisterschaft und die Erde ist eine Scheibe,

Auch aus Westschweden heute eine beruhigende Nachricht. Nach dem Abgang von Kristin Hammarström, Marie Hammarström, Anita Asante, Yael Averbuch und Olivia Schough brauchen wir uns überhaupt keine Gedanken darüber machen, dass Kopparberg/Göteborgs FC nicht nach dem Meistertitel greifen würde. Bitte?

Man hat ja Manon Melis und Loes Geurts geholt, dazu ein paar erstligaerfahrene Spielerinnen vom Lokalkonkurrenten Jitex rübergelockt. Lieke Martens ist schon seit Wochen im Gespräch und auch eine weitere Niederländerin, aber bei denen hat jetzt sicher auch Tyresö angerufen und treibt den Preis in die Höhe.

Rehn hofft auf noch mehr Spielerinnen“ lautet die Überschrift eines Artikels in Göteborgs Posten. Und noch mehr ist gut, denn er hat gerade mal 16 nach Angaben der Zeitung. Nicht gerade 16, mit denen man etwa über 22 Spiele gegen Rosengård oder Linköping konkurrieren könnte. Wahrscheinlich reicht es auch nicht für Tyresö oder Umeå im Moment.

„Wir haben einiges am Laufen,“ sagt Rehn der Zeitung. „Wir diskutieren mit Spielerinnen, wir kriegen Besuch zum Probetraining. Aber nichts ist entschieden. Wir brauchen Verstärkung in allen Mannschaftsteilen, am meisten in der Mitte,“ so Rehn.

Nach dem Aufbruch zu den Topplatzierungen sieht das bei aller Liebe noch nicht aus. Eine Melis macht noch keinen Sommer, schrieb ich hier vor sechs Wochenund dabei bleibt es.

 

Manon Melis wird Großverdienerin

Naja, etwas übertrieben ist die Überschrift. Aber im Frauenfußball sind 75.000 Kronen im Monat ein sehr ordentliches Gehalt. So viel soll die Holländerin Manon Melis nach Angaben von Sydsvenska Dagbladet bei ihrem neuen Arbeitgeber Kopparberg/Göteborgs FC bekommen. Malmös Sportchef Erling Nilsson erklärte, man habe eine Gehaltspolicy, an die man sich halte und da sei Göteborgs Angebot nun einmal in einer anderen Liga. 8.400 Euro im Monat, da dürfte dann nur noch Marta besser verdienen als die 27-Jährige Niederländerin.

Göteborg hat einen Neubeginn angekündigt und das Ziel, mit den beiden Großen in Schweden, LdB FC Malmö/Rosengård und Tyresö FF zu konkurrieren, gesteckt.

Da macht eine Melis noch keinen Sommer, insbesondere dann, wenn man auf der Minusseite die Hammarström-Zwillinge, Yael Averbuch und Anita Asante hat.

Deshalb wurde neben der spektakulären Neuverpflichtung noch mehr enthüllt. Annica Sjölund verließ zwar Jitex, bleibt aber in Göteborg und geht ebenfalls zum Lokalkonkurrenten wie auch Kathlene Fernström. Für die Schluss machende schwedische Nationaltorhüterin holte man sich Hollands Nummer 1 Lois Geurts von Vittsjö GIK.

Hier ein Video von der Pressekonferenz am Freitag:

https://www.youtube.com/watch?v=HL_XUi3n7oM#t=19

Hammarström-Schwestern: Pause, Karriereende oder was?

Die beiden schwedischen Nationalspielerinnen Kristin und Marie Hammarström sind eineiige Zwillinge und glücklicherweise auseinanderzuhalten, weil Kristin im Tor steht und Marie im Mittelfeld spielt. Demzufolge auf dem Platz unterschiedliche Sachen anhaben.

Nach der Saison 2013 sieht es so aus, als ob beide nicht beim schwedischen Pokalsieger Kopparberg/Göteborgs FC weitermachen, was ein weiterer herber Schlag für Göteborg wäre. In einem Interview mit Nerikes Allehanda sagte die Nummer 1 im Tor der schwedischen Nationalmannschaft: „Nächste Woche kommt meine Entscheidung. Aber ich kann sagen, dass ich dazu tendiere, ein Jahr Pause zu machen.“

Würde wohl bedeuten, dass Hedvig Lindahl wieder die Nummer 1 in der Nationalmannschaft wird, zumal Sofia Lundgrens Karriere nach dem Bandscheibenvorfall noch ungewiss ist.

Marie Hammarström ist nach Angaben von Nerikes Allehanda wieder nach Örebro gezogen, wo sie einst gespielt hat und arbeitet dort als Lehrerin an einer Wirtschaftsfachschule.

Anita Asante hat in Malmö unterschrieben und die Amerikanerin Yael Averbuch wird schon offiziell als vereinslos geführt.

Göteborg läuft in Gefahr, vier Schlüsselspielerinnen zu verlieren.

Kopparberg/Göteborgs FC – KIF Örebro 4:1

Im einzigen Samstagsspiel der Damallsvenskan  ein klarer Sieg für den Pokalsieger, 4:1 gegen die Überraschungsmannschaft des Jahres, KIF Örebro. Aber nach dem Bericht von Göteborgs Posten war der Sieg alles andere als klar und besonders das früher für Örebro spielende Zwillingspaar Kristin und Marie Hammarström zeichnete sich mehrfach aus.

Kristin machte mehrere Glanzparaden und Marie schoss das Führungstor, das Sanna Talonen vorübergehend ausglich. Doch dann trafen Anita Asante, Marlene Sjöberg (Elfmeter) und Yael Averbuch für die Göteborgerinnen, bei denen nach langer Zeit mal wieder Jessica Landström von Beginn an auflaufen durfte.

Bilder vom Supercup-Finale Tyresö FF – Kopparberg/Göteborgs FC

Annica_Svensson_Olivia_Schough

Ein Spiel mit harten Zweikämpfen. Hier Annica Svensson und Olivia Schough

Caroline_Seger

Caroline Seger – wie so oft weitgehend unsichtbar, wurde erst gegen Ende der Begegnung stärker

Johanna_Almgren

Johanna Almgren mit einer starken Partie

Marta_Anita_Asante

Marta, längst nicht mehr so dominant wie früher, aber immer gefährlich. Hier mit der besten Göteborger Feldspielerin Anita Asante

Vero_Boquete

Tyresös Dominant: Veronica „Vero“ Boquete – sie wird eine überragende Saison spielen, wenn sie von Verletzungen verschont bleibt

Göteborg_celebrating

Am Ende jubelte Göteborg. Hier: Yael Averbuch, Camille Levin, Olivia Schough

Yael Averbuch im Gespräch: „Das ist wie ein Puzzle“

Yael Averbuch (Foto: marthametz)

Yael Averbuch (Foto: marthametz)

Nach dem gestrigen Supercupfinale sprach ich mit Göteborgs Mittelfeldspielerin Yael Averbuch. Die 26 Jahre alte Averbuch stammt direkt aus New York City und hat in North Carolina studiert und bei den legendären Tar Heels gespielt, jenem Team, das Titel um Titel im amerikanischen Collegefußball sammelt und die absolute Elite darstellt.

Yael, wie hast du das Spiel erlebt?

Die haben uns unerhört unter Druck gesetzt und es ist klar, dass sie ein hervorragendes, offensives Team sind. Ich denke, wir haben ein bisschen Glück gehabt, andererseits aber auch unsere Möglichkeiten ausgenutzt. Wir sind sehr glücklich, dass wir gewonnen haben, aber das ist definitiv ein Qualitätsteam, dass wir da geschlagen haben.

Was sagt das heutige Resultat eine Woche vor dem Start der Liga über Göteborg?

Ich denke, wir hatten schon eine sehr gute Vorbereitung durch die Champions League. Unglücklicherweise sind wir ausgeschieden und haben jetzt gegen ein Team gespielt, das zu den besten´in Europa gehört, es kann kaum eine bessere Vorbereitung geben. Es ist ein gutes Gefühl mit so einem tollen Sieg in die Saison zu gehen.

Du bist in den letzten Wochen sehr viel gereist, hast mit der amerikanischen Mannschaft gegen Deutschland gespielt, mit Göteborg gegen eine französische Spitzenmannschaft und bist jetzt wieder in Schweden. Was bringt das für die Erfahrung?

Ich war sehr beeindruckt von Juvisy. Aber das ist schon sehr interessant. Jedes Team, gegen das ich spiele, in jedem Land hat einen leicht anderen Stil. Das ist wie ein Puzzle. Ich lege die Teile zusammen und ich lerne einfach unglaublich viel. Und jetzt, wo ich in der amerikanischen Nationalmannschaft spiele, hilft das natürlich auch. Ich habe etwas mehr Erfahrung und jedes Mal, wenn wir auf ein europäisches Team treffen, dann kenne ich schon ein paar Gesichter, weiß ungefähr, was uns erwarten wird und fühle mich gut vorbereitet.

In deinem sehr lesenswerten Blog hast du geschrieben, dass der neue US-Trainer Tom Sermanni die Spielweise verändert. Kannst du das nochmal erklären?

Naja, etwas richtig Drastisches hat er noch nicht verändert, das wäre sicher auch nicht gut, in ein siegreiches Team zu kommen und allerhand zu verändern. Das will man auch nicht. Aber er ist langsam dabei, neuen Spielerinnen Chancen zu geben, einigen jungen Spielerinnen, aber auch einigen Spielerinnen, die nah an der Nationalmannschaft dran waren, aber trotzdem nie die Chance bekamen zu spielen. Ich fand, es war sehr interessant, zuletzt ein paar neue Gesichter zu sehen. Das wird sich weiter verändern, wenn auch langsam.

Yael Averbuch, vielen Dank für das Gespräch und eine gute Heimreise nach Göteborg.

Ich danke auch.

 

Göteborg holt den Supercup

GöteborgJa, dann habe ich mich eben geirrt. Wahrscheinlich sollte man nicht tippen. Statt des von mir erwarteten klaren Siegs für Tyresö im Heimendspiel um den schwedischen Supercup gewann Pokalsieger Göteborg nun auch den Supercup durch ein 6:4 nach Elfmeterschießen (2:2 nach Verlängerung).

Am enttäuschendsten war wohl die Kulisse. Gottlob war das protzige Gerede von der Friends Arena schon seit Wochen kein Thema mehr, denn bei herrlichem Wetter, aber kalten Temperaturen um 0 Grad am Ostermontag kamen rund 600 Zuschauer auf den Tyresövallen. Eine offizielle Zuschauerzahl wurde auch wohlweislich nicht genannt.

Aber TV4 Sport übertrug live und an den Bildschirmen sahen sicherlich wesentlich mehr Menschen eine recht biedere erste Halbzeit, in der Tyresö wie erwartete mehr Ballbesitz hatte. Die beste Chance aber hatte Göteborg: Jodie Taylor traf die Querlatte des von Carola Söberg gehüteten Gehäuses.

Fünf Minuten in der zweiten Halbzeit waren vergangen, als Marta, die über weite Strecken recht unsichtbar blieb, zeigte, dass man sie eben nicht vergessen sollte, auch wenn sie kaum zu sehen ist. 1:0 für Tyresö und nun schien alles seinen gewohnten Gang zu gehen, aber Göteborg hielt dagegen. Und wie: Einspiel von Olivia Schough, Schuss von Anita Asante – 1:1. Nur unwesentlich später Freistoß von Yael Averbuch und Olivia Schough erzielte die Führung für die Gäste. Die Christen Press ausglich. Dabei blieb es dann. Verlängerung. Elfmeterschießen.

Kristin Hammarström, die ihr Team mit zahlreichen Paraden in die Verlängerung gebracht hatte, hielt Elfer von Lisa Dahlkvist und Marta und die eingewechselte Norwegerin Cathrine Dyngvold verwandelte den entscheidenden Elfer für die Gäste. Damit gewinnt Göteborg auch das dritte Cupfinale gegen Tyresö, zweimal im Elfmeterschießen und einmal durch einen Elfmeter.

Tyresö ist trotz optischer Dominanz und bisweilen hoher Aggressivität besiegbar. Das ist die wohl wichtigste Erkenntnis des Tages. Und: Mit Göteborg sollte man rechnen. Averbuch und Asante machten ein großes Spiel und mit Schough auf Außen und Taylor in der Mitte könnte passieren, dass Jessica Landström auch hier öfters die Bank wird drücken müssen.

 

Die Woche

In der vergangenen Woche ist nicht so viel passiert in Sachen Frauenfußball und Schweden. Ich war drei Tage in München und staunte darüber, dass sich rund neun Millionen Deutsche anschauen wollen, wie ein magersüchtiges Model einen gekochten Kamelpenis isst und große Zeitungen wie BILD (nicht erstaunlich) und SPIEGEL ONLINE (oft SPON genannt) ausführlichst damit beschäftigen, aber das wäre ein anderes Thema für einen anderen Blog.

Pia Sundhage hat hierzulande bald (naja, ich übertreibe) Zlatan Ibrahimovic in Sachen Popularität eingeholt. Zumindest hamstert die bald 53-Jährige einen Preis nach dem anderen ein. Im Januar holte sie sich den Titel beste Frauenfußballtrainerin der Welt der FIFA, Trainerin des Jahres auf der Sportler-des-Jahres-Gala in Schweden und Trainer des Jahres der Nachrichtenagentur TT, Einen Ehrendoktortitel gibt es auch noch in diesem Jahr und wie immer ist Sundhage bescheiden und teilt diesen akademischen Würdentitel „mit allen, die sich wie ich für den Frauenfußball einsetzen“.

Mallbacken, das kleine, aber sympathische Dörfchen, das 2013 wieder in der höchsten Spielklasse anwesend sein wird, dürfte seinen Namen ändern. Auf der Jagd nach Sponsoren hat man mit der Gemeinde Sunne, zu der Mallbacken gehört, Verhandlungen geführt. Sven Eriksson, Boss des Vereins, der 2012 die Söderettan gewann und sich dann im Ausscheidungsspiel gegen Sirius durchsetzte, teilte mit, dass der Name des Vereins wohl Mallbackens IF Sunne lauten werde, wenn die Damallsvenskan beginnt. Dafür lässt die Gemeinde dann eine nicht näher genannte Summe springen.

Der neue US-Trainer Tom Sermanni hätte gerne drei Spielerinnen aus der Damallsvenskan in seinem nächsten Trainingslager gehabt. Da Meghan Klingenberg (Tyresö FF) jedoch verletzt ist, wurden es nur zwei: Erwartungsgemäß Christen Press (ebenfalls Tyresö) und dazu überraschend (weil von Pia Sundhage ignoriert) Mittelfeldspielerin Yael Averbuch von Kopparberg/Göteborgs FC. Die beiden Spielerinnen werden Anfang Februar zum 29-köpfigen Kader Sermannis stoßen, der zwei Spiele gegen Schottland bestreiten soll.Für das erste Spiel am 9. Februar in Jacksonville (Florida) sind übrigens schon 10.000 Karten verkauft. Christen Press wird noch vorher am 2. Februar ihr Debüt für Tyresö gegen den norwegischen Spitzenclub Stabaek geben. Das wird dann mein erstes Spiel in dieser Saison.

Im Kader Sermannis ist die 17-Jährige Torhüterin Jane Campbell von Concorde Fire South die größte Überraschung, auch wenn nicht damit zu rechnen ist, dass Campbell letztlich der Truppe gegen Schottland angehören wird. Denn mit Hope Solo, Ashlyn Harris, Jill Loyden und Nicole Barnhart sind vier etablierte Torfrauen aufgeboten.

Crystal Dunn ist nominiert. Sie gilt als DAS größte Talent im amerikanischen Fußball und studiert noch ein weiteres Jahr in North Carolina. Whitney Engen stößt wieder hinzu, die Abwehrspielerin, die vorletzte Saison ein paar Monate in Tyresö spielte, wird 2013 für den FC Liverpool spielen.

Die schwedische Nationalmannschaft wird am 6. April ein Vorbereitungsspiel gegen Island in Växjö bestreiten. Wie man hörte, wollte der isländische Trainer gerne in Växjö spielen, wo sein Team bei der EURO dann auf Deutschland treffen wird.

Rebecca Johnson, Mittelfeldspielerin mit Vergangenheit bei QBIK, Djurgården und Dalsjöfors hatte ein spektakuläres Jahr 2012. Zuerst ging ihr Verein Dalsjöfors in Konkurs, dann zog sie kurzentschlossen für ein paar Wochen in das isländische Örtchen Akureyri und gewann mit dem Verein Thor K/A ihren ersten Meistertitel. Aber keine Vereine meldeten sich bei ihr. Nach einem Interview mit damfotboll.com vor ein paar Wochen, begann aber das Telefon zu klingeln. Nun kann Johnson aus mehreren Angeboten wählen. Einiges spricht dafür, dass sie sich für Erstligist Jitex entscheiden wird, aber wir werden sehen…

 

 

Zugänge und Abgänge (Stand: 05.01.2013)

So allmählich füllen sich die Kader der Vereine in der Damallsvenskan. Es ist Zeit für einen ersten Überblick. Hier kommen die 12 Teams der Saison 2012 plus die beiden Neulinge.

Tyresö FF

Zugänge: Christen Press (Kopparberg/Göteborgs FC), Malin Diaz (AIK)

Abgänge: Helén Eke (Verein steht noch nicht fest)

Kommentar: Erstmals auf seiner Reise von der vierten Liga zum Meistertitel gibt es in Tyresö keine wesentlichen Personalwechsel. Marta, Vero Boquete, Caroline Seger hatten allesamt laufende Verträge auch für 2013, obwohl es um Marta wieder einmal Wechselgerüchte gab und auch noch gibt. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass die Brasilianerin Tyresö in diesem Jahr verlässt. Für die USA ist ihr Marktwert nicht groß genug und keiner der neuen Vereine könnte sie mit den erlaubten Budgets bezahlen. Christen Press wird den Stammplatz von Madelaine Edlund gefährden. Sowohl deren wie Elaines auslaufender Vertrag wurde verlängert. Tyresö ist ein Topteam mit erstklassigen Alternativen auf der Bank. Auch Meghan Klingenberg hat verlängert. Wunschelf (Linda Sembrant in der Reha nach Kreuzbandriss):

Carola Söberg, Meghan Klingenberg, Johanna Frisk, Karin Lissel, Line Röddik Hansen, Lisa Dahlkvist, Caroline Seger, Vero Boquete, Marta, Kirsten van de Ven, Christen Press.

Bank: Annica Svensson, Elaine, Malin Diaz, Madelaine Edlund, Jessica Höglander.

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LdB FC Malmö

Zugänge: Yoreli Rincon (XV de Piracicaba), Zecira Musovic (Stattena), Manon Melis (Linköping)

Abgänge: Emma Wilhelmsson (Jitex), Christina Öyangen Örntoft (Bröndby), Hilda Carlén (noch unbekannt)

Kommentar: Nach der finanziellen Rettung durch Milliardär Dan Olofsson nimmt auch Malmö Kurs auf den Meistertitel. Die Liga wird (wenn sich nichts wesentlich ändert) zu einem Zweikampf Malmö – Tyresö werden, in dem Tyresö abermals klarer Favorit ist, trotz der Verpflichtung von Melis. Rincon überrascht, riskant, eine 19-Jährige Kolumbianerin zu integrieren. Die 1,54 m kleine Filigrantechnikerin wurde mit Marta verglichen, muss das aber noch beweisen. Malmö hat aber immer gut eingekauft…

Voraussichtlich:

Thora Helgadottir, Lina Nilsson, Malin Levenstad, Amanda Ilestedt, Ali Riley, Sara Björk Gunnarsdottir, Therese Sjögran, Ramona Bachmann, Elin Rubensson, Anja Mittag, Manon Melis.

Reserve:

Zecira Musovic, Frida Nordin, Katrin Schmidt, Katrine Veje, Yoreli Rincon, Sofi Anker Kofoed.

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Linköpings FC

Zugänge: Lina Rinshamre (Sundsvalls DFF), Magdalena Ericsson (Djurgården), Stina Blackstenius (Vadstena GoIF), Renée Slegers (Djurgården), Emma Lennartsson (IFK Norrköping)

Abgänge: Manon Melis (LdB FC Malmö), Lisa DeVanna (Perth Glory), Emma Lundh (noch unbekannt, Hammarby?), Karen Bardsley (Lincoln LFC), Louise Fors (Western Sydney Wanderers, ab Frühjahr FC Liverpool Ladies), Nora Holstad Berge (Arna-Björnar), Matilda Agné (Hammarby DFF), Ingrid Schjelderup (Vålerenga), Josefine Alfsson (Kisa BK)

Kommentar: Linköping beendet nach einem Jahr seinen Versuch, mit Tyresö und Malmö zu konkurrieren und hat Sparmaßnahmen eingeführt. Neun Spielerinnen verlassen den Verein und fünf kommen neu hinzu, im Gespräch ist immer noch AIK:s U19-Europameisterin Jennie Nordin. Mit Ringshamre und Ericsson hat man zwei weitere junge Europameisterinnen verpflichtet. Linda Sällström, die gegen Ende der Saison noch gehen wollte (Jitex war eine Option), bleibt nun doch, vermutlich, weil die Konkurrenz in der Offensive nach ihrer Rehazeit nach dem Abgang von DeVanna, Melis und Lundh deutlich entspannter geworden ist. Linköping ist auch immer noch das bessere Team. Wichtig, dass Trainer Martin Sjögren zwei weitere Jahre bleibt.

Voraussichtlich:

Sofia Lundgren, Maja Krantz, Nilla Fischer, Charlotte Rohlin, Jessica Samuelsson, Marianne Gajhede Knudsen, Renée Slegers, Petra Larsson, Pernille Harder, Jonna Andersson, Linda Sällström.

Hier und bei den weiteren Clubs erspare ich mir die potentielle Bankbesetzung, da lediglich Malmö und Tyresö um die Meisterschaft spielen werden.

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Kopparberg/Göteborgs FC

Zugänge: Jessica Landström (Djurgården), Marie Hammarström (KIF Örebro), Cathrine Dyngvold (Klepp),

Abgänge: Christen Press (Tyresö FF), Ingrid Wells (noch unbekannt)

Göteborg wollte eigentlich angreifen. Dann kam der Abgang von Press dazwischen. Tyresös Zampano Hans Löfgren schnappte die Amerikanerin den Göteborgern vor der Nase weg. Landström ist vom Typ her kein Press-Ersatz, aber sie ist eine Kämpfernatur mit einer enormen fysischen Kraft. Dennoch muss sich das Angriffsspiel ändern. Torbjörn Nilsson hat seinen Trainervertrag um 2 Jahre verlängert, weil ihm versichert wurde, dass die Mannschaft sukzessiv verstärkt wird. Mindestens eine Klassespielerin muss noch kommen.

Voraussichtlich: Kristin Hammarström, Catrine Johansson, Anna Ahlstrand, Stina Segerström, Camille Levin, Yael Averbuch, Anita Asante, Johanna Almgren, Olivis Schough, Cathrine Dyngvold, Jessica Landström.

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Kristianstads DFF

Zugänge: Josefine Öqvist (vereinslos), Marija Banusic (IK Sirius), Brett Maron (Valur), Elin Borg (AIK)

Abgänge: Elin Nilsen (Vittsjö), Katrin Ómarsdóttir, Becky Edwards (beide unbekannt), Emelie Johnsson (Borens IK),  Moa Pettersson (Wä IF), Anna Persson (Glimåkra IF), Lisa Petersson, Julia Molin (AIK)

Auf den Plätzen 5-12 und bei den Aufsteigern erspare ich mir die mögliche Aufstellung am ersten Spieltag. Maron wird sicher in den ersten Monaten im Tor stehen, da Hedvig Lindahl in der Reha nach dem Kreuzbandriss ist. Trainerin Beta Gunnarsdottir ist wie immer super ambitioniert und will sicher Meister werden. Mit der Verpflichtung von Banusic ist ihr ein Coup gelungen. Für mich das größte Talent im schwedischen Fußball VOR der allenthalben gepriesenen Lina Hurtig (Umeå). Dass Josefine Öqvist letztlich der Offensive maßgebliches Gewicht verleihen wird, steht außer Frage. Kristianstad hat jetzt den drittbesten Angriff der Liga.

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Vittsjö GIK

Zugänge: Elin Nilsen (Kristianstad), Jane Ross (Glasgow City)

Abgänge: Emma Kullberg (Umeå Södra), Josefine Mårtensson (Glimåkra IF)

Das zweite Jahr ist immer das Schwerste. Das wird auch für Sensationsaufsteiger Vittsjö GIK gelten. Niemand hätte das Team aus Skåne auf Rang 6 erwartet. Die Verpflichtung von Jane Ross deutet eventuell darauf hin, dass Danesha Adams geht. Die Amerikanerin war sehr wichtig. Möglich, dass Vittsjö, wie immer, von Beta Gunnarsdottir geschasste Spielerinnen überimmt. Becky Edwards?

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Umeå IK

Zugänge: Hanna Folkesson (AIK)

Abgänge: Erica Carlén (Morön)

Wenig passierte in Umeå. Keeperin Caroline Jönsson hat ihr Karriereende zur Saisonmitte angekündigt. Da braucht es Ersatz.

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Piteå IF

Zugänge: Clara Markstedt (AIK), Johanna Andersson (Assi)

Abgänge: Camilla Johansson, Jessica Olovsson (unbekannt), Ann-Mari Dovland (Klepp), Jennifer Nobis (Karriereende)

Piteå hat zwar die beste Torschützin Nobis durch Clara Markstedt ersetzt, aber es fehlt an einer weiteren offensiven Spielerin, die dem Angriff mehr Durchschlagskraft verleiht. Faith Ikidi hat ihren Vertrag bis einschließlich 2015 verlängert, eine finanzielle Deckung dafür gibt es noch nicht.

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Jitex BK

Zugänge: Emma Wilhelmsson (LdB FC Malmö)

Abgänge: Katri Nokso-Koivisto (LSK Kvinner), Nanna Jansson (Hovås Billdal), Caroline Lindblad (unbekannt)

Jitex wird weder schwächer noch stärker.

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KIF Örebro

Zugänge: Fehlanzeige

Abgänge: Marie Hammarström (Kopparbergs/Göteborg FC), Emelie Lundberg (Eskilstuna United), Hanna Ågren-Åhbom, Nina Fellbrant,  Fanny Persson (hören auf), Edda Garðarsdóttir,  Ólína Viðarsdóttir (beide zurück nach Island, , Linda Fransson (noch nicht klar)

Das sieht wieder nicht gut aus für Örebro, das erhebliche finanzielle Probleme hat.

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Sunnanå SK

Zugänge: Anikka Kukkonen (Djurgården), Hanna Glas (Sundsvalls DFF),  Carys Hawkins (Perth Glory

Abänge: Anna Bodén (Morön),  Yanru Zhang (China)

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Mallbacken

Zugänge: Sarah Bergman, Emmie Johansson (beide QBIK), Maija Saari (AIK), Hayley Lauder (Åland United)

Abgänge: Anna Arnfeldt (Karriereende)

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Djurgården

Abgänge: Gudbjörg Gunnarsdottir, Mia Jalkerud, Freja Hellenberg (alle Avaldsnes IL), Jessica Landström (Göteborgs FC), Renée Slegers (Linköping), Anna Lindblom (Hammarby), Katrine Petrous, Natalia Rickne, Annika Kukkonen (Sunnanå), Katrin Jonsdottir, Caroline Frånberg.

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AIK

Zugänge: Lisa Pettersson, Julia Molin (beide Kristianstad)

Abgänge: Maija Saari (Mallbacken), Elin Borg (Kristianstad), Nazanin Vaseghpanah (hört auf), Hanna Folkesson (Umeå), Malin Diaz (Tyresö), Clara Markstedt (Piteå), Lori Chalupny (unbekannt)

Göteborg will zurück

Pokalsieger und vierter Platz und ein Platz im Viertelfinale der Champions League. Die Saison endete versöhnlich für Kopparberg/Göteborgs FC, obwohl Trainer Torbjörn Nilsson im April noch von der Meisterschaft gesprochen hatte. Aber mit Malmö und Tyresö konnte man nicht mithalten.

Aber nach der Sommerpause lief es bedeutend besser für den Vizemeister des Vorjahres. Die Amerikanerinnen Christen Press, Yael Averbuch, Ingrid Wells, und Camille Levin sowie die Engländerin Anita Asante haben das Spiel belebt. Vor allem Press und Asante waren eine konstante Größe, während Averbuch, die für Lisa Ek kam, ihre schwedische Vorgängerin deutlich übertraf.

Nun hat Trainer Nilsson bereits bis einschließlich 2014 unterschrieben. Und der starke Mann des Vereins, der Besitzer der Brauerei Kopparberg, Peter Bronsman, will mehr in die Mannschaft investieren. Angeblich (wenn man der Zeitung GT glauben darf) werden Press und Asante verlängern und in den nächsten beiden Wochen sollen Neuverpflichtungen einer schwedischen und einer ausländischen Nationalspielerin bekannt gegeben werden.

Bronsmans Brauerei hat einen jährlichen Umsatz von umgerechnet 175 Millionen €, sein Cider mit Birnengeschmack ist der meistverkaufte der Welt. Wirtschaftliches Potential ist da vorhanden und ich bin gespannt, wer in der nächsten Saison zum Team gehören wird.

Tore von Averbuch und Mittag für schwedische Clubs

Noch haben Kopparberg/Göteborgs FC und LdB FC Malmö das Viertelfinale der Champions League im Frühjahr 2013 nicht erreicht.

Göteborg holte beim dänischen Vertreter Fortuna Hjörring ein 1:1 Unentschieden. Nadia Nadim brachte die Däninnen in Führung und wieder einmal trug sich die Amerikanerin Yael Averbuch in die Torschützenliste ein.

„Wir haben eine schlechte erste Halbzeit gespielt. Die waremn tüchtig. Dann übernehmen wir nach etwa zehn Minuten in der zweiten Halbzeit das Kommando. Naturgras ist nicht unsere Spezialität, aber unsere letzten 30 Minuten waren gut. Da waren wir die ganze Zeit in deren Hälfte,“ summierte Trainer Torbjörn Nilsson gegenüber Göteborgs Posten.

Übrigens: Die 24-Jährige Nadia Nadim sollten sich mal schwedische Vereine anschauen. Sie könnte sich in einer stärkeren Liga als der dänischen sicher noch weiterentwickeln.

Nach zwei Minuten machte Anja Mittag auf Vorlage von Ramona Bachmann das 1:0 gegen Bardolino Verona. Das ließ sich gut an, mit mehr Toren hätte man rechnen können. Aber es blieb nach 90 Minuten beim 1:0 und das Rückspiel in einer Woche sollte man daher sehr ernst nehmen. Denn gegen Birmingham United verlor Verona 0:2 in der letzten Runde, um dann daheim 3:0 zu gewinnen.

Unzufrieden waren offenbar  beide Teams mit der Leistung der englischen Schiedsrichterin Alexandra Ihringova.

Olympique Lyon zeigte auf eindrucksvolle Weise, dass Frauenfußball in Europa selbst in Achtelfinalspielen der Champions League noch nicht sonderlich ausgeglichen ist. Man gewann beim russischen Vizemeister Zorkij in Krasnogorsk mit 9:0. Drei Mal traf dabei Louisa Necib.

Stabaek kam in Oslo gegen den französischen Vizemeister Juvisy nicht über ein 0:0 hinaus. Dabei hatten die Norwegerinnen mehrere 100%-ige Torchancen und vergaben teils frei vorm Tor von Tanya DeSouza.

 

Beinahe

wäre es KIF Örebro gelungen, den Klassenerhalt bei Pokalsieger Göteborg auch theoretisch klarzumachen. Aber die exzellente Yael Averbuch wollte das verhindern und erzielte in den Schlussminuten den 2:1-Siegtreffer. Zwischenzeitlich hatte Göteborg durch Anna Ahlstrand die Führung übernommen und Marina Pettersson Engström den umjubelten Ausgleich erzielt der zum Klassenerhalt gereicht hätte.

Nun hat man immerhin drei Punkte und sieben Tore Vorsprung auf Djurgården und das sollte dann doch reichen, zumal man die Saison daheim gegen den Tabellenletzten AIK beendet, es reicht ein Unentschieden oder eine Niederlage mit einem Tor, wenn Djurgården nicht mit sechs Toren Differenz gegen Piteå gewinnt.

Lediglich 243 Zuschauer setzen das x.te Fragezeichen hinter die Entscheidung des schwedischen Fußballverbands, Göteborg zur Haupstadt des Frauenfußballs zu erklären und das Stadion Nya Gamla Ullevi zur Nationalarena. Achteinhalb Monate vor der EURO 2013 sehe ich noch keine Werbekampagne und befürchte, dass außer bei den Schweden-Spielen gähnend leere Ränge das Bild bestimmen werden.

Göteborg holt den Pokal – und Tyresö geht wohl leer aus

Mit einem durchaus verdienten 2:1 nach Verlängerung gewann gestern Abend Kopparberg/Göteborgs FC den schwedischen Pokal 2012 und verteidigte damit seinen Titel gegen denselben Gegner wie im Vorjahr an gleicher Stelle.

Wieder ging es in die Verlängerung. Christen Press hatte hoch konzentriert aufspielende Gastgeberinnen schon in der neunten Minute in Führung gebracht. Die erste Halbzeit endete mit einem klaren Punktsieg Göteborgs, dass vor allem durch exzellente Defensivarbeit bestach. Zwar hatte Tyresö mehr Ballbesitz und durchaus auch Chancen, aber Göteborg hätte etwa durch einen Freistoß von Yael Averbuch auf 2:0 erhöhen können, aber die nach leichten Rückenproblemen zurückgekehrte Carola Söberg rettete das Millionenteam von Hans Löfgren mit einer Glanzparade vor der Vorentscheidung.

Marta erzielte in der zweiten Halbzeit, das ein deutlich stärkeres Tyresö sah, dann mit einem für sie typischen Treffer den Ausgleich, beide Seiten hätten das Spiel entscheiden können. Press und Kirsten van de Ven hatten weitere Möglichkeiten, am Ende gab es aber ein Unentschieden nach 90 Minuten und wie im Vorjahr Verlängerung.

In der brachte Elaine, die nach er Auswechslung von Emilia Appelquist als Innenverteidigerin eingesetzt wurde, Christen Press regelwidrig zu Fall und die insgesamt schlecht, sehr schlecht pfeifende Unparteiische Linn Andersson zeigte auf den Elfmeterpunkt. Eine vertretbare Entscheidung in diesem Fall. Mit einem platzierten Schuss ins linke untere Eck ließ Marlene Sjöberg Söberg keine Chance. Sjöberg war auch die auffälligste Spielerin auf dem Platz. Sie zeigte eine herausragende Leistung in der Abwehr und bereitete Marta einen eher unerfreulichen Abend. Die Brasilianerin meckerte auch immer wieder und beschwerte sich über Schiedsrichterentscheidungen, manchmal zu Recht, aber oft eben auch leider zu Unrecht.

„Ein tolles Gefühl, den Pokal wieder zu gewinnen. Das war ja unser Ziel und wir haben es geschafft,“ sagte Marlene Sjöberg nach dem Spiel zum schwedischen Radio. „Das war ein spezielles Gefühl mit dem Elfmeter. Ich bin ja die Elfmeterschützin der Mannschaft und als wir den Elfer bekamen, habe ich mich nur gefreut. Eine echte Traumsituation, toll. Ich denke wir haben das ganze Spiel wie eine Mannschaft gekämpft. Wir wissen, dass Tyresö individuell so stark ist und dass man die ganze Zeit über sehr aufmerksam sein muss. Aber wir haben wirklich toll gekämpft. Immer wenn sie eine von uns ausgespielt haben, war schon die nächste da und dann so weiter und irgendwann war Schluss.“

„Die haben zwei Tore geschossen und wir eins,“ sagte Tyresös Mittelfeldspielerin Caroline Seger nach dem Spiel auf die Frage warum Göteborg gewonnen hat. „Die haben heute ein sehr gutes Spiel gemacht, aber ich denke das haben wir auch getan. Das war ein Spiel, in dem jeder seine Vorteile hatte. Wir haben bis zur letzten Sekunde gekämpft, dann denke ich, dass wir in den letzten Minuten einen Handelfmeter hätten bekommen müssen, aber da kann man nichts machen. Schade, dass das spielentscheidend ist. Wir sind eine Mannschaft die mit Rückenwind gut spielt und Schwierigkeiten hat, wenn wir Gegenwind bekommen und da haben wir einiges, woran wir arbeiten müssen. Ich glaube, dass viele bei uns frustriert werden und einfach den Kopf hängen lassen, wenn wir Schiedsrichterentscheidungen gegen uns bekommen.“

Marta hingegen übte in einem Interview mit der Zeitung Aftonbladet scharfe Kritik an der Schiedsrichterin. „Wir waren 100mal besser als die. Und die Schiedsrichter dürfen nicht auf einem so niedrigen Niveau pfeifen. Ich bin sehr enttäuscht,“ so Marta nach dem Spiel.

Nun sieht es so aus, als ob das wohl teuerste Team der Liga am Ende der Saison 2012 „lediglich“ die Qualifikation für die Champions League 2013/14 in den Händen halten wird. Die Meisterschaft MUSS LdB FC Malmö mit fünf Punkten Vorsprung bei drei ausstehenden Spielen einfahren, der Pokal wurde gestern Abend wieder im Trophäenschrank in Göteborg eingeschlossen. Mal schaun, wie es am Tyresövallen 2013 weitergeht.

Die Verträge von Elaine, Madelaine Edlund, Annica Svensson und anderen laufen aus. Marta, Caroline Seger, Vero Boquete sind auch nächstes Jahr vertraglich gebunden.

Möglicherweise wird Löfgren versuchen, noch einmal aufzurüsten, um dann das Gold wirklich ganz sicher zu holen und auch perspektivisch die Champions League gewinnen zu können. Man wird wohl versuchen, Meghan Klingenberg zu behalten. Die Amerikanerin hat sich als Glücksgriff erwiesen und die offensiv weniger starke Annica Svensson auf die Bank verdrängt. Im Tor sehen manche Beobachter noch „Luft“, aber Carola Söberg ist aus meiner Sicht eine sehr stabile und sichere Torfrau. Madelaine Edluind hat ihre große Qualitäten, ist sehr laufstark und mannschaftsdienlich, aber sie lässt einfach zu viele Chancen aus. Zwar hat sie elf Tore in der Liga gemacht, aber andere Stürmerinnen in Spitzenvereinen hätten aus den erstklassigen Vorlagen von nicht zuletzt Marta sicher fast doppelt so viele Tore erzielt.

In der Viererkette hat man mit Röddik Hansen und Klingenberg erstklassige Außen, aber in der Mitte könnte man nach dem Kreuzbandriss von Linda Sembrant auch noch jemanden holen. Fraglich ist nur, ob die Sponsoren des geschickt geknüpften Netzwerks weiterhin bereit sind, tief in die Tasche zu greifen, wenn die Titel ausbleiben, mit denen sie ihre Namen verknüpfen wollen.

Favoriten siegen

In beiden Sonntagsspielen setzten sich die Favoriten jeweils mit 3:1 durch. Erst war Malmö an der Reihe, das gezwungen war, Piteå auf dem heimischen Malmö IP zu schlagen, um Tyresö wieder die Tabellenführung abzuknöpfen.

Katrin Schmidt brachte Malmö in Führung in einer ersten Halbzeit, die recht ausgeglichen war. Malmö überzeugt keinesfalls so wie Tyresö das tut, aber während Hans Löfgrens Auswahl jedes Mal die Kür läuft tut Malmö eben seine Pflicht. Entscheidend wird es dann am 3. November in Malmö.

Anna Westerlund erzielte in der zweiten Hälfte den überraschenden Ausgleich und während man vermutlich südlich von Stockholm überlegte, was man wohl den Spielerinnen aus Piteå zu Weihnachten schenken könnte, markierte Sara Björk Gunnarsdottir mit einem fulminanten Schuss von der Strafraumgrenze die abermalige Führung für den Meister, die Anja Mittag noch auf 3:1 erweiterte.

Wermutstropfen gab es zwei und es betrifft die wohl wichtigsten Füße des Teams: Ramona Bachmann wurde in der ersten Halbzeit bereits nach einem Schlag gegen den Fuß ausgewechselt und Anja Mittag verließ kurz nach ihrem Treffer den Platz.

Krankengymnastin Malin Lundgren: „Bei Ramona ist der Fuß nicht verstaucht, keine größere Gefahr. Anjas Fuß ist allerdings verstaucht, aber auch da habe ich keine großen Sorgen.“

Am Mittwoch wartet das nächste Spiel daheim gegen MTK Budapest. Da dürften Bachmann und Mittag wohl pausieren, da man bereits ein 4:0 mit nach Hause gebracht hat.

Auf dem Valhalla IP in Göteborg haben in dieser Saison sowohl Kopparberg/Göteborgs FC wie auch Jitex Heimrecht. Die Mölndaler warten auf den Bau eines neuen Stadions. Das mit Spannung erwartete Derby bot den Fans freien Eintritt und immerhin kamen 1153 und sahen einen Sieg der favorisierten Innenstädter gegen den Vorort. Die englischsprachigen Muttersprachler sind immens wichtig für Göteborg, einem Team, das noch vor zwei Jahren lediglich mit der Norwegerin Ingvild Stensland eine Ausländerin im Team hatte.

Heute sind die Leistungsträgerinnen aus den USA. Yael Averbuch hat Lisa Ek im Mittelfeld mehr als ersetzt. Die Klassespielerin erzielte zwei Tore und den dritten machte die Engländerin Anita Asante, die ihrerseits eine Vergangenheit in der amerikanischen Liga WPS hat. Zwischendurch hatte Kristine Lindblom die  frühe Führung durch Averbuch (2. Minute) ausgleichen können.

Göteborg konsolidierte somit seinen dritten Platz, 16 Punkte hinter Malmö und 14 hinter Tyresö, die damit beide die Champions-League-Qualifikation für die Saison 2013/14 in der Tasche haben.

Torbjörn Nilsson zu Göteborgs Posten über Averbuchs zweiten Treffer, einem Schuiss aus knapp 25-30 Metern Entfernung: „Das war ein toller Schuss. Sie schießt so wie ein Pferd tritt.“

 

 

 

Göteborg am Ziel – Moberg ins Krankenhaus – Örebro bleibt unten

Die Saison war verkorkst, um die Meisterschaft oder einen CL-Platz konnte Göteborg schon vor einigen Wochen nicht mehr mitspielen. Da gab man die Zielsetzung aus, dass man ab sofort jedes Spiel gewinnen wolle und dass Platz 3 noch in Reichweite sei.

Nach dem souveränen 3:0 über Kristianstad steht Göteborg zumindest bis morgen auf dem dritten Platz. Anna Ahlstrand, Christen Press und Yael Averbuch machten die Tore. Statistisch gesehen war das Spiel aber ausgeglichen. Bei Göteborg fehlte die nach Moskau emigrierte Linnéa Liljegärd, bei Kristianstad die nach Paris wechselnde Kosovare Asllani. Göteborgs Kader bleibt dünn, auch heute bot der Pokalsieger 2011 und Finalist 2012 wieder alle seine 15 Spielerinnen auf.

Nach dem Halbzeitpfiff brach Kristianstads Nationalspielerin Susanne Moberg zusammen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Henrik Nygren, Sportchef des Clubs, zu Aftonbladet: „Ich habe kürzlich mit ihr gesprochen, sie ist müde und mitgenommen.“ Näheres später.

Fünf Tore fielen in der Behrns Arena in Örebro. Dort gewann Linköping nach Toren von Louise Fors, Manon Melis und Marianne Gajhede mit 3:2. Wieder einmal konnte Örebros Abwehr nicht dicht halten. Linda Fransson und Linda Hallin trafen für Örebro, das nach wie vor auf Platz 10 mindestens fünf Plätze schlechter liegt als man sich vor der Saison vorgenommen hatte. Und das, obwohl man den Kader kaum verändert hat.