Nach etlichen Tagen ist in Stockholm die Sonne wieder mal zum Vorschein gekommen und bei starkem Wind und Temperaturen um -2 Grad ist es draußen bitterkalt. An Fußball ist da nur wenig zu denken.
Trotzdem gibt es Nachrichten. Was soll man von Olympique Lyon halten? Da sind sie sowieso schon das beste Team in Europa und haben unlängst auch den Weltcup aus Japan abgeholt, verpflichten aber für das neue Jahr zwei weitere Spielerinnen absoluter Weltklasse: Shinobu Ohno vom japanischen Meister INAC Kobe Leonessa hat einen 2-Jahresvertrag unterschrieben und zumindest für ein halbes Jahr hat man sich die Dienste von Megan Rapinoe gesichert. Da kann sich LdB FC Malmö im März schon mal warm anziehen. Wer soll das französische Team jetzt noch schlagen, dass 2012 sowieso kein einziges Spiel verloren hat?
Nazanin Vaseghpanah, 25 Jahre alte Mittelfeldspielerin von AIK, hat ihren Rücktritt erklärt. Und zwar mir gegenüber. Natürlich vorher schon anderen aus ihrem Familien- und Freundeskreis, aber medial bekam ich die Nachricht als erster zu hören, zwei Tage vor Weihnachten, als ich Naza, wie sie im Allgemeinen genannt wird, in einem Stockholmer Café (Vero) zu einem Interview traf. Sie sei einfach müde nach so vielen Jahren, wo man ihr immer wieder von verschiedenen Seiten vorgehalten habe, dass sie zu viel wolle, als ob man im Sport zu viel wollen könne. Nazanin beklagt auch, dass es im Frauenfußball oft zu „mädchenhaft“ vor sich geht: zu niedrige Anforderungen, Schwierigkeiten für die besseren Spielerinnen, sich weiterzuentwickeln und zu viel Gerede hinter dem Rücken und zu wenig Mut, sich Wahrheiten oder Meinungen auch mal ins Gesicht zu sagen, ohne, dass die Welt untergeht. 2008 und 2009 gehörte sie zu den besten Spielerinnen der Damallsvenskan und schoss für ihren damaligen Club Hammarby immerhin 20 Tore in der Liga, was bei einem Verein im unteren Mittelfeld eine echte Leistung ist.