Inzwischen werden alle Spiele der Damallsvenskan übertragen, aber leider kann man nicht alle Tore in einem Zusammenschnitt a la DFB-TV sehen. Immerhin hier vom heutigen Spiel Vittsjö – AIK.
Inzwischen werden alle Spiele der Damallsvenskan übertragen, aber leider kann man nicht alle Tore in einem Zusammenschnitt a la DFB-TV sehen. Immerhin hier vom heutigen Spiel Vittsjö – AIK.
Wenn man nach nur einem Spieltag eine Tendenz erkennen kann, was natürlich NICHT der Fall ist, aber wenn, nur mal angenommen, dann hießen die Favoriten der Saison 2014 eindeutig FC Rosengård und Kopparberg/Göteborgs FC.
Rosengård (zum letzten Mal: früher LdB FC Malmö) ging als Erster ins Rennen, auswärts bei Aufsteiger AIK und für schwedische Verhältnisse zur ungewöhnlich frühen Stunde: 12.30 Uhr Anstoß. Grund: AIKs Männermannschaft war um 15.00 Uhr in der gut einen Kilometer entfernten Friends Arena angesetzt gegen Örebro und man wollte sich nicht im Wege stehen bzw. hoffte, dass ganz Fußballverrückte zuerst zu den Frauen und dann zu den Männern gehen würden. Naja, so ganz haute das dann doch nicht hin: 466 sahen die Frauen 0:4 gegen Rosengård verlieren und 15 873 (34 mal so viel) sahen das 1:1 der Männer gegen Örebro.
Anja Mittag, Sarah Mellouk, Ramona Bachmann und Paula (Kathleen) Radtke schossen die Tore für den Meister, der sich noch besser einspielen muss, da war vieles noch nicht überzeugend, nicht ineinander verzahnt, aber die überragenden Einzelpielerinnen kriegen es dann doch irgendwie hin und zwar so, dass man sich nie fragte, ob hier etwas anderes als die gesetzte Auswärts-2 herauskommen könnte.
Später hatte es das umgekrempelte Göteborg auswärts mit Vittsjö zu tun, schon schwieriger die Aufgabe und die von Malmö nach Göteborg gewechselte Manon Melis schickt mit ihrem Hattrick zu Beginn eine Ansichtskarte nach Malmö. Natürlich ist der Wechsel von der einen (Melis) zur anderen (van de Ven) in Malmö nicht einfach nur ein Wechsel, sondern eine Schwächung. Nicht weil van de Ven keine gute Fußballerin wäre oder es an Ehrgeiz mangeln ließe. Aber Melis ist halt Weltklasse, wenn sie gut drauf ist und bei Kirsten van de Ven weiß man momentan nicht einmal, wann sie spielen kann. Statt einer Klassebank mit Spielerinnen wie Katrine Veje oder Yoreli Rincon setzt man jetzt auf eigene Talente und das mag richtig sein. Sarah Mellouk, gerade erst 15 Jahre und acht Monate alt, deutete das an. Spielte von Beginn und machte ein Kopfballtor und hatte ein paar gute Szenen. Auch Anja Mittag, Therese Sjögran und Paula Radtke gefielen, Thora Helgadottir gab bei den wenigen Bällen Rückhalt und Anita Asantes Zweikampfstärke wird Rosengård noch viel Freude machen, auch wenn AIK:s talentierte Ex-Malmöerin Sarah Storck ihr wenigstens einmal ganz schön auf der Nase herumtanzte, also bildlich gesprochen.
Neunationalspielerin Emma Lundh sah das alles von der Tribüne aus. Knieprobleme. „Ich bin magnetgeröngt worden, kriege das Ergebnis morgen. Irgendwas knackt im Meniskus,“ sagte mir die Stürmerin nach dem Spiel. Auch die Routine von Maija Saari, der Mannschaftskapitänin der finnischen Nationalmannschaft wird AIK neben Malin Levenstad gut tun. Aber eben erst in einem Monat.
„Teilweise waren wir nur zu zehnt beim Training und haben mit ein paar Jungs aufgefüllt,“ erzählte mir Paula Radtke nach dem Spiel. „Jetzt sind endlich alle wieder von ihren Nationalmannschaften zurück, das merkte man heute schon, dass die Abstimmung noch nicht da ist.“
Dass 79,5% der Experten Rosengård als Meister sehen, belastet Radtke nicht: „Das war ja schon letztes Jahr bei Tyresö so. Göteborg und Linköping ist das natürlich schon Recht, dass wir die Favoriten sind und sie so den Druck von sich nehmen können.“
Ob man sich denn bei vier Spielerinnen mit Muttersprache Deutsch auch mal auf Deutsch unterhalte, will ich noch wissen.
„Hast du was gehört vom Spielfeld?“ fragt Paula zurück. „Manchmal rufen wir uns tatsächlich auch auf dem Platz was auf Deutsch zu, das ist ja dann schon fast Geheimsprache. Aber bei uns wird meist Schwedisch gesprochen. Ab und an erklärt der Trainer auch mal was auf Englisch.“
Sie hat ihren Platz gefunden, die Deutsche, die vom USV Jena kam. Anfangs waren viele, auch ich skeptisch, ob Paula Radtke sich beim schwedischen Topclub würde durchsetzen können, aber sie zeichnet sich durch hohe Professionalität aus und ist sehr flexibel einsetzbar, was natürlich ein großes Plus für Trainer Eidevall ist.
Göteborg und Rosengård führen die Tabelle an nach den ersten fünf Spielen. Mehr zu den anderen drei Begegnungen in einem späteren Post heute.
Am 22. Spieltag der letzten Saison wurde Malmö mit einem 6:0 über Örebro schwedischer Meister. Damals hatte die heute kreuzbandverletzte Frida Nordin schon in der ersten Minute den Torreigen eröffnet. Gestern Abend auf dem Malmö IP besorgte Emma Wilhelmsson das erste Tor schon nach drei Minuten und einer Ecke von Ramona Bachmann und weil Örebro in der Tabelle wesentlich schlechter dasteht als vor Jahresfrist, glaubte vielleicht der eine oder andere, das Spiel würde nun ähnlich verlaufen.
Nein. 840 Zuschauer sahen eine ausgeglichene Partie, in der Malmö sich sehr schwer tat gegen den Tabellenzehnten. Elin Magnusson glich in der 66. Minute aus und spätestens zu diesem Zeitpunkt müssen in Tyresö Hoffnungen aufgekeimt sein, der Meister würde zwei Punkte liegen lassen. Aber ein Foul an Anja Mittag und ein daraus resultierender Elfmeter, den Mittag selber verwandelte zu ihrem 13. Saisontreffer brachten den Sieg für den Tabellenzweiten.
Die Schlussphase gehörte den Gästen und am Ende wurde noch Trainer Peter Moberg von Malmös Bank auf die Tribüne verwiesen. „Warum? Frag die Schiedsrichtern,“ sagte er Sydsvenska Dagbladet nach dem Spiel. „Ich habe ‚Abseits!‘ gerufen und dann schickte sie mich weg. Das ist mir noch nie passiert und wird mir auch nicht wieder passieren.“
Und zum Spiel fügte er hinzu: „Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wir haben das Spiel gewonnen und das ist das Wichtigste. Es war ausgeglichen und es war knapp. Eigentlich haben wir nur in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit gut gespielt und haben glücklich gewonnen.“
Für Sarah Storck war es gestern das letzte Spiel für Malmö. Die hochtalentierte offensive Mittelfeldspielerin verlässt Malmö zur Olympiapause, ihren neuen Verein will sie noch nicht nennen, im Gespräch sollen Zweitligist Sirius (2. in der Norrettan) und der finnische Erstligist Åland United sein. Therese Sjögran verabschiedete Storck auf Twitter und schrieb, dass die 21-Jährige mehr Chancen verdient gehabt hätte.
Malmös Ersatztorfrau Hilda Carlén war am Ende die Heldin des Spiels gegen England. Nachdem es nach 90 Minuten unentschieden gestanden hatte, wobei Schweden zweimal in Führung gegangen war, hielt Carlén im Elfmeterschießen (im Turnierreglement bei Unentschieden nach 90 Minuten vorgesehen) einen Elfmeter und verwandelte anschließend den entscheidenden Strafstoß für die Blaugelben.
Die beste Spielerin auf dem Platz aber hieß Emma Lundh: „Sie macht ein fantastisch gutes Spiel, sowohl im defensiven Bereich und vor allem, was sie auch tun soll, im offensiven Bereich. Eine richtige Klassespielerin,“ lobte Trainerin Lillie Persson. Ffschweden glaubt nicht erst seit heute, dass Emma Lundh nach oder durch den Wechsel weg von Stockholm nach Linköping in dieser Saison eine der interessantesten Spielerinnen in Schweden werden könnte.
Den ersten Treffer erzielte Lundh nach Doppelpass mit Jenny Hjohlman, beim zweiten Tor legte sie auf für Malmös Sarah Storck.
Nach dem 0:2 gegen die USA in der ersten Partie in La Manga, schaffte Schweden in seiner zweiten Begegnung gegen Norwegen ein souveränes 3:0. Kapitänin Louise Fors, Kosovare Asllani und Jenny Hjohlman erzielten die Tore. Trainerin Lillie Persson wars zufrieden: „Wir haben heute mehr Vertrauen in unser Können gehabt und beim ersten Tor haben wir uns getraut, diesen extra Pass zu spielen. „Kosse“ [Asllani] bediente Lollo Fors, die den Ball ins Tor beförderte.“
Auch das zweite Tor hatte entscheidend mit der von Linköping nach Kristianstad gewechselten Asllani zu tun. Sie wurde gefoult und schoss den Elfmeter selber. Das 3:0 durch Umeås Neuzugang Jenny Hjohlman fiel in der Nachspielzeit.
Im abschließenden Spiel gegen England muss Persson nun auf Kosovare Asllani und Jessica Samuelsson verzichten. Beide Spielerinnen wurden ihrer guten leistungen wegen für die Algarve nachnominiert und ziehen von Spanien nach Portugal.
Statt Malmös Hilda Carlén durfte Örebros Emelie Lundberg das Tore hüten. Mia Jalkerud spielte von Anfang an, ebenso wie Sarah Storck (Malmö) während Emma Lundh und Olivia Schough auf der Bank saßen.