
Torhüterin Hilda Carlén zeigte eine Klasseleistung gegen Linköping (hier noch im Hammarbydress von 2013)
Dass sein Arbeitgeber die Champions League eindeutig vor der Meisterschaft prioritiert, das hatte mir Tony Gustavsson, Tyresös Trainer, schon im Februar gesagt – bevor das Chaos auch nur andeutungsweise nach außen bekannt wurde.
Dass die Damallsvenskan in den Überlegungen Tyresös keine sonderlich große Rolle (mehr?) spielt, sah man auch heute in Kristianstad. Nach 50 Sekunden schoss die von mir hoch geschätzte Marija Banusic Kristianstad gegen Tyresö mit 1:0 in Führung. Olivia Welin machte in der 79. Minute alles klar, in Abwesenheit von Meghan Klingenberg, Caroline Seger, Marta und Vero Boquete. Letztere saß übrigens mit Annica Svensson (früher Tyresö, jetzt Eskilstuna und morgen dran) auf der Tribüne von Skytteholms IP und sah AIK gegen Rosengård verlieren. Fabiana hat keine Arbeitserlaubnis, die Startformation Tyresös sah so aus: Carola Söberg, Line Røddik Hansen, Linda Sembrant, Lisa Dahlkvist, Rilany, Thaysa, Mayara, Johanna Rytting Kaneryd, Malin Diaz, Lisa Klinga, Madelaine Edlund.
Sowohl Goalgetterin Christen Press wie Abwehrbollwerk Whitney Engen begannen auf der Bank, waren erst gestern von den beiden Länderspielen der USA gegen China aus Kalifornien zurückgekehrt. Die Brasilianerinnen landeten am Freitag nach einem Ausflug ihrer Natio nach Australien.
Allein schon deshalb war der Sieg Kristianstads keine Überraschung, es zeigt aber auch, dass Tyresö weiterhin wenig Interesse an der Liga hat und alles auf die an den nächsten beiden Sonntagen zu spielende Halbfinals gegen die Birmingham Ladies setzt.
Bei den Gastgebern lief übrigens Therese Björck heute mit der vermutlichen Rekordrückennummer 400 (!!) auf. Grund: Das Städtchen Kristianstad feiert in diesen Tagen und Wochen seinen 400. Geburtstag.
Die größere Überraschung schaffte aus meiner Sicht Piteå, dass dem von fast allen auf Platz 2 getippten Linköping gleich eine Auftaktniederlage beibrachte. Torschützin: Ausgerechnet die in Linköping ausgemusterte ehemalige Tyresöspielerin Pauline Hammarlund. Die 19-Jährige traf vor knapp über 1.000 Zuschauern in der LF-Arena, der nördlichsten Stadt in der Damallsvenskan. Dort ist es, das bezeugen alle, nicht leicht zu gewinnen, aber nach einem eher negativen Wechselverhältnis vor der Saison hatten viele Piteå alles zugetraut, aber nicht den von Martin Sjögren trainierten Mädels aus Linköping alle drei Punkte abzinöpfen. Die junge Keeperin Hilda Carlén zeigte offenbar eine Klasseleistung und Faith Ikidi wird hier als Abwehrchefin grundsätzlich gelobt:).
„Natürlich ist das eine Enttäuschung,“ sagte die neue Torhüterin Linköpings, Katie Fraine, der Zeitung Östgöta Correspondenten.
„Aber wenn du gegen eine Mannschaft spielst, die so sehr nach hinten arbeitet, wird es schwer, vorne was zu machen. Sie zwingen dich dazu, ein Spiel zu spielen, dass du eigentlich nicht spielen willst. Wir müssen besser werden, diese Art von „hässlichen“ Spielen zu spielen, aber mich beunruhigt das Ergebnis nicht. Wir sind immer noch die beste Mannschaft der Liga,“ so Fraine weiter.
Bleibt noch zu erwähnen, dass das hochgetippte Umeå sich beim Jungbrunnen der Liga, dem als sicheren Absteiger gehandelten Jitex Mölndal BK sehr schwer tat und erst zehn Minuten vor dem Ende den Siegtreffer erzielen konnte.
Die Ergebnisse und die Toschützen aller Spiele könnt ihr übrigens ab jetzt immer auf der Seite Damallsvenskan 2014 (oben im Menü) finden. Da wird dann ab dem 2. Spieltag jeweils die aktuelle Tabelle auftauchen und auch die Torschützenliste.