Schough nach Russland

De 23-Jährige schwedische Nationalspielerin Olivia Schough wechselt vom FC Bayern München zum russischen Club Rossiyanka.

„Ich wollte zu einem Verein in Schweden, aber alle haben ihre Kader fertig und sie hatten keinen Platz für mich,“ sagte Olivia Schough der Lokalzeitung Hallands-Posten

Als der Deal mit Rossiyanka dann klar war, meldete sich Umeå IK, aber da war es bereits zu spät und der 6-Monats-Vertrag unterschrieben.

Nach Sofia Jakobsson und Linnéa Liljegärd ist Schough schon die dritte Schwedin bei dem einstigen Champions-League-Teilnehmer aus dem Nordosten Moskaus. Sowohl Jakobsson wie auch Liljegärd sind am Ende mehr oder minder „geflüchtet“ ob der chaotischen Zustände im letzten Jahr. Das hat sich möglicherweise in diesem Jahr alles wesentlich gebessert.

2011 hatte der Club Schlagzeilen gemacht, als er zur „Werbung“ für seine Heimspiele die Spielerinnen in knappen Bikinis posieren liess. Derzeit liegt Rossiyanka mit acht Punkten Rückstand auf Tabellenführer Zorkij auf Rang 4 der russischen Liga. Trainiert wird das Team inzwischen von der ehemaligen russischen Nationalspielerin Elvira Fomina.

Mit den meisten ihrer neuen Mannschaftskameradinnen wird sich Olivia Schough erst einmal nur mit Händen und Füssen unterhalten können, bis sie gelernt hat, fliessend Russisch zu sprechen. Sie spricht von einem „Abenteuer“ und der Möglichkeit in nur drei Monaten zehn Wettkampfspiele zu absolvieren.

Pia Sundhage hat letztens u.a. Schough nicht mehr nominiert, weil diese noch keinen neuen Verein hat. Rossiyanka und Moskau zu wählen ist sicher auch darin begründet.

Ich halte die Entscheidung Olivia Schoughs zu Rossiyanka zu wechseln, für grundlegend falsch.Der Verein hat nach all den Eskapaden der letzten drei Jahre in der Branche keinen sonderlich guten Ruf mehr. Wie es Sofia Jakobsson an gleicher Stelle vor zwei Jahren erging, kann man hier nachlesen.

Hoffentlich habe ich unrecht und der Schritt bringt sie wirklich weiter. Aber offenbar stand sie auch unter enormem Druck, nicht zuletzt aufgrund des Wunsches, wieder in der Nationalmannschaft sein zu können. Ihr aklter Verein Göteborgs FC kommentierte kühl, dass man für sie keine Verwendung habe. Der Kader sei bereits gut aufgestellt und ausserdem habe Olivia Schough auch im letzten Jahr schon kaum einen Stammpatz gehabt, so Sportchef Lasse Svensson.

Mir scheint, da wurde schnell eine Sechsmonatslösung gestrickt und währenddessen soll dann nach dem Ende der schwedischen Saison ein neuer Verein gesucht. Die beiden Aufsteiger, von denen einer ziemlich sicher Mallbacken heissen wird oder ein anderer Club könnten zu diesem günstigeren Zeitpunkt vielleicht jemanden wie Schough suchen.

7: Topteams geben Punkte ab

Christen Press holt aus zum Tor des Monats gegen Rosengård (Foto: Anders Henrikson)

Christen Press holt aus zum Tor des Monats gegen Rosengård (Foto: Anders Henrikson)

Der siebte Spieltag der Damallsvenskan markiert das Ende des ersten Drittels der Saison. Und alle Topteams gaben Punkte ab.

Meister Rosengård verlor seinen Auftritt bei Champions-League-Finalist Tyresö FF mit 1:2. Verdienter Sieg der Elf, die zum letzten Mal in dieser Formation zusammen spielte. Marta hat die Mannschaft bereits am Donnerstagabend nach dem Finale verlassen und wird nicht mehr nach Tyresö zurückkehren.

Auf dem Feld standen aber die drei amerikanischen Nationalspielerinnen und Vero Boquete. Rosengård begann stark und nach achtzehn Minuten spielte Ramona Bachmann wunderbar auf Elin Rubensson, die mit einem geraden, strammen Schuss der am Sonntag stehenden Tinja-Riikka Korpela keine Chance ließ. Alles schien seinen Gang zu gehen.

Aber Malmö oder Rosengård kam Sand ins Getriebe. Und Tyresö hatte (doppelte Bedeutung) Christen Press. In der 28. Minute bekam sie einen Ball im Strafraum und machte die schwedische Nationalspielerin Lina Nilsson buchstäblich schwindlig und nass. Mit zwei Körpertäuschungen brachte sie Nilsson wie eine Anfängerin aus dem Glechgewicht und zu Fall und verwandelte trocken aus nun schussfreier Bahn zum Ausgleich.

Zwar blieb Rosengård im Spiel und hatte Chancen, meisterlich sah das aber nicht aus. In der 63. Minute wurde dann Caroline Seger für Malin Diaz ausgewechselt Die Umarmungen zwischen Seger und Diaz und Seger und Trainer Tony Gustavsson ließen mehr auf einen unmittelbar bevorstehnden Abschied schließen, offiziell macht Seger jedoch noch einen Monat weiter.

Immer wieder setzte Christen Press die überforderte Amanda Ilestedt unter Druck, die mehrfach ihre Nervosität zeigte und Fehler machte, die Anita Asante ausbügeln musste. Nilsson hatte bereits in der ersten Halbzeit das Nachsehen gegen die 25-Jährige Amerikanerin gehabt, die sich dann in der 85. Minute einen fantastischen Abgang verschaffte. Anspiel, kurze Wende und dann aus 25 Metern der Schuss in den Winkel. Tony Gustavsson hielt es nicht mehr, er rannte vor Begeisterung die Linie rauf und runter, der Sieg war ihm sehr wichtig in diesem wohl letzten Spiel der dann vielleicht doch besten Mannschaft Schwedens, zumindest an diesem Tag. Hungriger wirkte Tyresö, weil sich Press und Boquete mit einem guten Spiel verabschieden wollten.

Wie es jetzt weitergeht: Mittwoch Pokalviertelfinale gegen Umeå daheim, ohne mindestens fünf Leistungsträgerinnen und vielleichtauch ohne Caroline Seger. Dann Linköping auswärts und dann Nacka – Gerichtstermin. Und wohl das Aus, wenn kein Wunder geschieht und Hans Löfgren mit einem Geldkoffer über die Oberfläche des Mälarsees spazieret kommt.

Seger machte aus ihrem Herzen nach dem Spiel keine Mördergrube und sagte dem Fernsehsender TV4Sport, dass sie sich nun überlegen würde wie es weitergeht. „Wenn du die ganze Zeit für jemanden was tust, der seinerseits nichts für dich tust, dann fängst du an nachzudenken. Seit März kriegen wir kein Gehalt mehr.“

Vor dem Spiel überreichte Präsident Hans Lindberg den Spielerinnen Wimpel und auch hier sagte Seger, dass sie sich bei der Übergabe sehr unwohl gefühlt habe und am liebsten weggegangen wäre. „Fünf Monate lang habe ich nichts von ihm gehört und dann kommt er und will uns Wimpel überreichen.“

Im zweiten Spitzenspiel teilten sich Eskilstuna und Linköping die Punkte und weiter überzeugt der Aufsteiger aus Eskilstuna vor allem mit solider Abwehrarbeit. 1:1 hieß es am Ende vor 1.500 Zuschauern.

Nach dem Sieg bei Abstiegskandidat Jitex gewann AIK am Sonntag auch gegen Piteå. Dieses Mal 2:1 und AIK entfernte sich damit sogar von den Abstiegsplätzen.

Kristianstad schlug Umeå durch einen von Linnéa Liljegärd in der ersten Minute erzielten Treffer mit 1:0.

 

Immer diese Mia Carlsson

Mia Carlsson

Mia Carlsson

AIK hat es vielleicht noch gar nicht gemerkt. Aber schon vor zwei Jahren, als AIK und Kristianstad aufeinander trafen, übrigens auch da Anfang Mai, erzielte Abwehrspielerin Mia Carlsson das 0:1. Danach gelang der heute 23-Jährigen kein Tor mehr in der ganzen Saison. Damals allerdings gab es 30 Schüsse auf die beiden Tore, heute nur deren 13. Entsprechend schwach war das Spiel.

Natürlich ist es ein Verlust, wenn AIK nach 35 Minuten seine Mannschaftskapitänin Petra Andersson wegen Schmerzen im Oberschenkel herausnehmen muss. Aber der Aufsteiger liefert dennoch viel zu wenig nach vorn, um in der ersten Liga bestehen zu können und so wird sich der Ruf AIK:s als Fahrstuhlmannschaft weiter verfestigen.

Trainer Mattias Eriksson sagte mir nach der Begegnung zwar, dass das Spiel ein Schritt in die richtige Richtung gewesen sei, aber ich unterließ höflichkeitshalber die Antwort, dass da noch ein halber Marathonlauf zu absolvieren sein wird, wenn man nicht wieder absteigen will. Und die Saison hat nur 22 Spiele oder 22 Schritte, wenn man so will.

Elisabet Gunnarsdottir, die isländische Trainerin des Gegners, begegnete mir entspannt und freute sich schon auf die angenehme Rückfahrt: „Wir haben das Spiel ungefähr genauso geplant. Keine großen Risiken eingehen, aus einer kompakten Abwehr heraus spielen und möglichst früh in Führung gehen. Es ist immer schwer, hier zu spielen, aber unser Plan ist aufgegangen.“

Den zweiten Treffer markierte Linnéa Liljegärd nach einer Stunde. Zwar brachte die eingewechselte Nationalspielerin Emma Lundh in ein paar Szenen noch etwas frische Luft herein, aber mehr als ein brillianter Lupfer auf den Kopf von Madeleine Tegström, die aus fünf Metern butterweich in die fangbereiten Arme von Hedvig Lindahl köpfte sprang dabei nicht heraus. Selbst so ein Kopfball taucht dann als „Schuss auf das Tor“ in der Statistik auf.

 

Rosengård verliert erstes Pflichtspiel

Der FC Rosengård (früher LdB FC Malmö) hat das erste Pflichtspiel seiner Frauenfußballgeschichte gestern Nachmittag überraschend verloren.

Auf dem heimischen Malmö IP verlor der schwedische Meister im Achtelfinale des schwedischen Pokals 2013/14 mit 1:2 gegen KIF Örebro und schied damit vorzeitig aus.

Sanna Talonen hatte die Gäste in Führung gebracht und die neue Mannschaftskapitänin, die Isländerin Sara Björk Gunnarsdottir, in der zweiten Halbzeit den Ausgleich erzielt. In der Nachspielzeit leistete sich dann Elin Rubensson einen fatalen Rückpass, der für die trotz Knieproblemen spielende Thora Helgadottir gedacht war, aber bei Sarah Michael landete, die leichtfüßig Helgadottir umrundete und zum 2:1 Sieg einschob.

„Da haben wir das Spiel nicht verloren,“ sagte Trainer Jonas Eidevall nach der Partie der Zeitung Sydsvenska Dagbladet, „Es ist leicht, auf den einfachen Fehler am Ende des Spiels zu zeigen, aber wir haben den Sieg schon in der ersten Halbzeit verpasst, wo wir völlig von der Rolle waren.“

Ramona Bachmann spielte erst in der zweiten Halbzeit, ansonsten war Rosengård in Bestbesetzung.

„Ramona hat im letzten Monat zwei Mal trainiert. Ein ganzes Spiel hätte sie nicht durchgehalten. Und weil das ein Pokalspiel warm, war es mir lieber, sie am Ende des Spiels dabei zu haben, falls es eine Verlängerung gegeben hätte,“ erklärte Eidevall das Fehlen seiner Topspielerin.

Für KIF Örebro war dieses Spiel nach mehreren klaren Niederlagen in Testspielen zuvor das erste Spiel, in dem die beiden Kanadierinnen Stephanie Labbé und Marie-Eve Nault wieder dabei waren.

Im ersten Achtelfinalspiuel am Freitagabend gewann Kristianstads DFF loker mit 6:1 beim Zweitligisten Hovås Billdal. Susanne Moberg (3), Mia Carlsson (2) und Linnéa Liljegärd schossen die Tore für den Erstligisten.

Tschüss, Torbjörn!

TorbjörnNehmen wir es gleich einmal vorweg. Der Mann hat Charisma. Mit ihm verlässt einer der sympathischsten und mit Sicherheit der erfolgreichste ehemalige Fußballprofi die Damallsvenskan.

Torbjörn Nilsson und sein Club Kopparberg/Göteborgs FC gaben heute Nachmittag gemeinsam auf der Webseite des Vereins bekannt, dass nach sechs Spielzeiten Schluss ist für ihn als Cheftrainer.

Nach einer enttäuschenden Rückrunde mit drei Siegen, einem Unentschieden und fünf Niederlagen ist die Luft raus, wie Nilsson selber klug sagte. Möglicherweise hatte er der Mannschaft nichts mehr zu geben, konnte definitiv kein Feuer mehr entzünden.

Aber Personalien fallen einem in Göteborg ein. Christen Press war die ideale Stürmerin für das Spiel Göteborgs. Als einzige Spitze hatte sie den Auftrag „in the deep“ zu gehen, wie Nilsson ihr vergangenes Jahr erklärte. Nach einer akzeptablen Saison, in der man aber weder Malmö noch Göteborg gefährden konnte, ließ es die sportliche Leitung und der Vorstand zu, dass Press dem aggressiven Werbegebaren von Meister Tyresö FF nachgab und den Verein wechselte. Da lockte wohl die Champions League, das Geld und auch die eine oder andere Mitspielerin in Tyresö.

Aber es gab einen Glücksgriff. Von den Birmingham Ladies kam Jodie Taylor, für die meisten ein unbeschriebenes Blatt, eine Spielerin, die dem Nationalkader von Hope Powell in England nicht angehörte. Und Jessica Landström wollte es auch noch einmal wissen und kam von Absteiger Djurgården.

Taylor schlug ein wie eine Bombe. Zehn Tore in zehn Spielen, ein perfekter Ersatz für Press und Taylors Erfolg war gleich mit Landströms Rückkehr auf die Bank – wie schon in Frankfurt. Jodie Taylor war schnell, schussstark, konnte das Spiel lesen und nutzte ihre Chancen. Und wurde nicht für die EURO nominiert. Eine Fehlentscheidung von Powell wie so viele andere, die dann zum kläglichen Ausscheiden Englands bei der EURO führten und zu Powells Abschied nach mehr als 15 Jahren an der Macht im englischen Frauenfußball. Jodie Taylor haute ab. Nach Hause. Sie sagte, sie habe so viel investiert, um in die Nationalmannschaft zu kommen, habe ihr Zuhause, ihre Freunde, sogar eine Beziehung aufgegeben dafür. Zu viel. Torbjörn Nilsson sagte, dass man jemanden, dem es so schlecht wie Taylor gehe, nicht aufhalten könne.

Da blieben Cathrine Dyngvold, Jessica Landström und Olivia Schough. Aber keine konnte Taylor ersetzen. Schough ist ein Wirbelwind auf den Außenpositionen, aber sie ist kein Goalgetter. Jessica Landström fehlt die Technik und Cathrine Dyngvold ist zu langsam. Und so holte man eine Spielerin, die in puncto Schnelligkeit angeblich auch noch nachlegen muss: Andrine Hegerberg und die Art wie dieser Wechsel zustande kam, mit Abschied ohne sich zu verabschieden, einem Testspiel, von dem der alte Verein Turbine Potsdam nichts wusste und einer Bitte um Freigabe 24 Stunden bevor das Transferfenster schloss, war schon kein gutes Zeichen. Am Samstag kann ich mir das alles noch einmal anschauen, dann gastiert Göteborg nach drei Niederlagen in Serie bei Tyresö.

Der Kader von Göteborg besteht nach wie vor aus 15-16 Spielerinnen, zu wenig, um an der Spitze mithalten zu können. In Tyresö sitzen derzeit Sara Thunebro, Kirsten van de Ven, Jennifer Hermoso Fuentes und Malin Diaz auf der Bank und nach der Ankunft Whitney Engens letzte Woche wird wieder eine geopfert werden müssen, möglicherweise Nationalspielerin Linda Sembrandt.

In Göteborg sitzt Jane Törnqvist (ja, genau die) offiziell zumindest auf der Bank, meist jedoch auf der Tribüne. Und unten zwei junge Spielerinnen und Landström.

Sponsor Peter Bronsman hatte Nilsson versprochen, dass der Club investiert, dass man mithalten wolle mit Tyresö und Malmö. Aber er hat seine Millionen dann doch lieber im Tresor gelassen. Das ist schon ein wenig unfair, denn wie ich es verstanden habe, hatte Nilsson gerade unter der Prämisse der Verstärkung für zwei Jahre unterschrieben, von denen er sich nun eines sparen wird.

Ich werde ihn vermissen, den verschmitzten Gentleman, den Mann, der seinerzeit seinen IFK Göteborg zum UEFA-Pokalsieg schoss, im Finale gegen den Hamburger SV. Den Mann, der seine Spielerinnen auch schon mal Samstagabend anrufen konnte, um zu hören wie es ihnen ging. Linnéa Liljegärd hat mir das einmal erzählt. „Das kann schon mal nerven,“ sagte sie lächelnd, „aber es ist eigentlich auch ganz schön, denn er meint es ernst.“

 

 

 

Josefine Öqvist verlässt Schweden

jossanTyresö legte am Sonntag vielleicht sein Meisterstück hin, als man einen 1:2-Rückstand beik Kristianstads DFF noch in einen 3:2-Sieg ummünzte und damit am Samstag mit mindestens drei Punkten Vorsprung den einzig ernstzunehmenden Herausforderer LdB FC Malmö empfängt.

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel geriet das jedoch zur Nebensache, denn da platzte eine unerwartete Bombe: Die 30-Jährige Stürmerin Josefine Öqvist, die nach ihrer Babypause (wo sie noch bei Tyresö unter Vertrag stand) bei Kristianstad anheuerte, wird den Verein nach nur 12 Spieltagen mit sofortiger Wirkung verlassen und sich kommende Woche dem französischen Vorjahresvierten Montpellier HSC anschließen.

„Ich bin 30 Jahre alt und vermutlich ist das für mich die letzte Chance, noch einmal im Ausland in Europa zu spielen,“ sagte Öqvist auf der Pressekonferenz. Kontakt hatten die Franzosen nach Angaben Öqvists erst während der EM per E-Mail (!) aufgenommen. Das hatte die Stürmerin ignoriert, nach dem EM-Aus gegen deutschland aber ging es Schlag auf Schlag.

„Es gab keine realistische Möglichkeit, sie davon abzuhalten,“ erklärt Trainerin Elisabet „Beta“ Gunnarsdottir. „Aber ehrlich gesagt reicht es mir jetzt, immer Spielerinnen unter der Saison zu verlieren. Letztes Jahr Kosovare Asllani (nach Paris), jetzt Jossan.“

Kristianstad gab auf der Pressekonferenz bekannt, dass man sich selber noch mit einer Defensivspielerin verstärken wolle. Der Wechsel vin Linnéa Liljegärd nach Kristianstad ist nun in einem anderen Licht zu sehen, denn da sagte Gunnarsdottir vor ein paar Tagen noch, dass sie im zentralen Mittelfeld spielen werde. Nach Öqvists Weggang kann Liljegärd nun um die Angriffsposition konkurrieren.

Linnéa Liljegärd nach Norwegen

Die ehemalige Toschützenkönigin der Damallsvenskan, Linnéa Liljegärd, die vor einigen Wochen ihren Vertrag mit dem russischen Meister FC Rossiyanka gekündigt hat, spielt 2013 für den norwegischen Aufsteiger Avaldsnes IL.

Liljegärd ist damit nach Mia Jalkerud und Freja Hellenberg schon die dritte Schwedin im Team, in dem auffallend wenige Norwegerinnen stehen. Island und Schweden bilden die größten Kontingente des ambitionierten Vereins von der Westküste, dessen starker Mann, der Multimillionär Arne Utvik, das Team zur Meisterschaft führen will, wenn nicht in diesem, so doch in den nächsten Jahren.

Russische Profiträume – Sofia Jakobsson packt aus

Dieses Interview hätte ich gerne selber geführt. Nachdem Sofia Jakobsson wochenlang mehr oder weniger verzweifelt versucht hat, ihren russischen Club Rossiyanka zu verlassen und letztlich bei Chelsea London landete und dann auch noch Linnés Liljegärd mit dem russischen Meister brach, konnte man sich an den Fingern einer Hand abzählen, dass da einiges vorgefallen sein muss.

Bislang hat Jakobsson geschwiegen oder niemand hat sie danach gefragt. In einem Interview mit der Seite Fotbollskanalen des TV4-Imperiums hat Sofia Jakobsson jetzt breit und ausführlich über Russland gesprochen.

Im Sommer 2011, so erzählt Jakobsson dem Fernsehsender, tauchte Rossiyankas damaliger Trainer Farid Benstiti (früher Lyon und jetzt Paris) auf in Umeå und machte der jungen Schwedin sportliche Avancen. Er solle in Russland eine Weltklassemannschaft aufbauen und man wolle ganz hoch hinaus. Jakobsson behauptet heute, dass sie erst sehr zögerlich war, ablehnen wollte. Aber der Promi mit Frankreich-Hintergrund und seine Zukunftsvisionen, die er mit ihr verbinden wollte, schmeichelte ihr dann doch.Das Gehalt war sensationell und als Rossiyanka auch bereit war, 400.000 Kronen Ablöse an Umeå zu zahlen brachen die Dämme. Der Vertrag kam zustande.

In ihrem Vorort, nordöstlich von Moskau, lebten die Spielerinnen das gute Leben, das man heute in Russland leben kann. Schöne Wohnungen, eine internationale Athmosphäre mit vier Brasilianerinnen, darunter Weltklassespielerin Cristiane und eine Südafrikanerin, mit der sich Sofia anfreundete. Die Spielerinnen unternahmen Dinge in der Freizeit, registrierten die großen Unterschiede in der russischen Gesellschaft in Krasnoarmejsk, aber sie waren Profis und lebten ihren Traum.

Sofia Jakobsson sagt heute, dass die Qualität, das Talent vieler russischer Spielerinnen hoch sei, dass sich viele ihrer ehemaligen Mannschaftskameradinnen auch in der Damallsvenskan gut behaupten könnten. Das ist sowieso ein Punkt, den ich nicht verstehe, kleiner Exkurs: Warum holt man nicht öfters osteuropäische Spielerinnen nach Schweden? Sie sind talentiert, billiger als Amerikanerinnen und Afrikanerinnen und oft leichter zu integrieren.

Vor der Olympiapause verlängerte Sofia ihren Vertrag in Moskau um ein weiteres Jahr. Und als sie aus London bzw. Schweden nach dem Sommerurlaub zurückkam, war auf einmal alles anders. Farid Benstiti war nicht mehr da, er war von Paris SG abgeworben worden und auch die vier Brasilianerinnen hatten bereits die Koffer gepackt und Russland auf Nimmerwiedersehen verlassen.

Das Training übernahm der Sohn eines Vorstandsmitglieds und was Jakobsson derm Fernsehsender erzählt, so hätte wohl auch ich das Training übernehmen können, es wäre kaum schlechter gewesen.

„Es war fast wie eine Rückkehr zum Kinderfußball und für mich war das einfach nicht seriös,“ sagt Jakobsson dem Fernsehsender TV4. „Ich habe keine Ahnung, ob dieser Sohn irgendeine Fußballausbildung hatte, aber ich glaube es nicht. Er hatte einfach nicht die Art Übungen.“

Jakobsson packte langsam die Panik. Hier war sie in einem inzwischen runtergekommenen Verein und in Schweden löste Pia Sundhage Thomas Dennerby ab. Sofia sah ihre EM-Chance, noch dazu beim Turnier im eigenen Land, in großer Gefahr. Sprach mit Rossiyankam, bat entlassen zu werden. Dort zeigte man Verständnis, sagt sie, aber sie müsse ausgelöst werden aus dem Vertrag. Inzwischen war auch noch Göteborgs Linnéa Liljegärd eingetroffen, die Jakobsson in dem Interview merkwürdigerweise mit keinem einzigen Wort erwähnt.

In Moskau wusste man, dass die Schwedin weg will und setzte sie auf die Bank. Und manchmal nicht mal das. Nun hatte sie ein grottenschlechtes Training und dazu noch keine Spielpraxis. Dann kam ein deutscher Trainer (Achim Feifel, früher Hamburger SV), der Disziplin als Waffe benutzte, so der Artikel. Da er sich kaum mit dem Team verständigen konnte, hätte er oft „stopp, stopp, stopp“ über den Platz geschrien und als disziplinarische Maßnahme serienweise Strafrunden laufen lassen.

Ende Januar dann gelang der Schwedin der Absprung nach England, wo sie jetzt für Chelsea London spielen wird. Die Engländer zahlten eine Ablöse, von der es heißt, dass sie deutlich geringer war als die ursprüngliche Kaufsumme.

Linnéa Liljegärd bleibt in Schweden

Linnéa Liljegärd wechselte in der vergangenen Saison von Kopparberg/Göteborgs FC zum russischen Meister FC Rossiyanka. Sie spielt in Göteborg nicht mehr dieselbe Rolle wie noch vor einigen Jahren (2009 war sie Torschützenkönigin in der Damallsvenskan) und außerdem wollte sie ihre Selbständigkeit beweisen und sicher auch ein bisschen Geld verdienen.

Aber Liljegärds Monate in Russland schienen unter einer Art Fluch zu stehen. Zuerst schlampte ihr neuer Verein bei der ordentlichen Meldung der neuen Spielerin bei der UEFA, so dass Linnéa bei den Champions-League-Spielen im Herbst nicht spielberechtigt war. Dann wurde die 24-Jährige beim Mannschaftsbesuch einer orthodoxen Kirche durch den bei kirchlichen Zeremonien in Russland verwendeten Rauch (eine Mischung aus mehreren Harzen) ohnmächtig und wurde ein paar Tage später in ein Sanatorium eingeliefert, in dem sie eine Woche verbringen musste. Dort sprach niemand Englisch und Linnéa Liljegärd verbrachte ihre Tage in einem Sechsbettzimmer mit russischen Frauen, wurde verschiedenen Untersuchungen unterzogen und dann ohne Diagnose entlassen.

Seit einigen Wochen machte ihre schwedische Mannschaftskameradin Sofia Jakobsson Schlagzeilen, die in jedes entgegengehaltene Mikrofon diktierte, dass sie Rossiyanka verlassen möchte. Das gelang ihr vergangene Woche, als der Wechsel zu Chelsea Ladies FC publik wurde. Neben allen Unpässlichkeiten und Ereignissen verlor Linnéa Liljegärd somit auch die einzige Mannschaftskameradin, mit der sie in der kleinen Stadt nordöstlich von Moskau ihre Muttersprache sprechen konnte.

Dazu schmerzte ihr Fuß. Nicht seit Wochen oder Monaten, sogar schon jahrelang, wie sie in ihrem (großartigen) Blog  schrieb: „Bei den Untersuchungen zeigte sich, dass ich ein loses Stück Knochen im Fuß habe, das bei jedem Schritt, den ich mache, im Weg ist. Ich habe auch einen weiteren Knochen, der angefangen hat, eine Entzündung im Fuß, eine Sehne, die völlig zerstört ist und sehr viel Flüssigkeit im Fuß. Mit anderen Worten war der Fuß völlig kaputt.“

Mit diesen Ergebnissen konfrontiert, beschloss Liljegärd mit Einverständnis der Mannschaftsführung, aus dem Trainingslager Rossiyankas auf Zypern abzureisen und die empfohlene und angezeigte Operation in Schweden vornehmen zu lassen. Insgesamt drei Monate Pause sollten anstehen. Danach, so Liljegärd im selben Blogpost, wolle sie zurück nach Russland: „Aber ich werde dieses Jahr zurückkommen., ich werde ein paar Spiele machen. Ich werde die russische Liga gewinnen und auch den Pokal. So zielbewusst wie jetzt habe ich mich lange nicht gefühlt. Ganz plötzlich ist etwas in mir geweckt worden, ein Kampfgeist, den ich lange nicht gehabt habe.“

Ein paar Tage später jetzt ist alles anders. Zuerst auf Twitter und dann auch in verschiedenen Medien teilte Linnéa Liljegärd mit, dass sie ihren Vertrag mit Rossiyanka nicht erfüllen wird und nicht nach Russland zurückkehren wird. Sie bleibe in Schweden. Rossiyanka wollte, dass sich die Schwedin in Russland operieren lässt und dort auch ihre Rehab-Zeit absolviert. Nach den drei Monaten Verletzungspause, von der ausgegangen wurde, seien dann nur drei Spiele übrig und dann sei ihr Vertrag abgelaufen.

Liljegärd hofft nun, ein Angebot von einem schwedischen Verein zu bekommen. Wenn sie geographisch in der Nähe von Göteborg bleiben möchte, wofür einiges spricht, käme da wohl vor allem Jitex in Frage, denn ihr Ex-Verein Kopparberg/Göteborgs FC braucht sie wohl nicht mehr.

Wohin geht Sofia Jakobsson?

Sofia Jakobsson wurde groß in Umeå, spielte sich über die U19 in die schwedische A-Nationalmannschaft und wurde dann zum russischen Erstligisten FC Rossiyanka geholt, wo sie Ende des Jahres 2012 Gesellschaft von Linnéa Liljegärd bekam. Dann „verschwand“ die 22-Jährige Schweden scheinbar aus dem Kader von Rossiyanka. Eine Bemerkung Liljegärds in ihrem Blog, das Fehlen auf der Homepage.

In Malmö soll sie im Gespräch gewesen sein, dort kam aber Manon Melis und offensiv braucht man dort nun keine Verstärkung mehr. Es ist auch nicht Turbine Potsdam. Bernd Schröder hatte sich im Sommer für die schnelle Schwedin interessiert, man konnte aber nicht mit dem Geld in Russland konkurrieren. Mit Frankreich ginge das wohl auch nicht.

Denn die französische Frauenfußball-Seite Une-deux.net platziert die Schwedin zusammen mit ihrer ehemaligen Mannschaftskameradin Olga Petrova beim Hauptstadtclub Paris Saint-Germaines, für den bereits Kosovare Asllani und die Deutschen Linda Bresonik und Annike Krahn spielen.

Champions League ohne Überraschungen

Die Hauptrunde der Champions League Saison 2012/13 begann am Mittwoch mit insgesamt elf Begegnungen. Im Frauenfußball sind Überraschungen oder gar Außenseitersiege mindestens bis zum Viertelfinale wieder einmal eher nicht zu erwarten. Der schwedische Vizemeister und Pokalsieger (von 2011) Kopparberg/Göteborgs FC gewann sein Auswärtsspiel beim serbischen Meister Spartak Subotica mit 1:0. In einer ausgeglichenen Partie, in der beide Seiten je fünfmal auf das Tor der Gegnerinnen schossen, erzielte die Amerikanerin Camille Levin den Siegtreffer in der 40. Minute. Trainer Torbjörn Nilsson hatte interessanterweise die vor der Sommerpause zurückgetretene Jane Törnqvist im Aufgebot auf der Bank. Törnqvist wurde vorige Woche als neue Co-Trainerin bekanntgegeben, da die Truppe aber nach dem Weggang von Linnéa Liljegärd nach Russland und dem Kreuzbandriss von Sara Lindén arg dezimiert ist, wird Törnqvist möglicherweise öfters die Bank drücken.

Norwegens Meister Röa gewann seinen Auftritt beim kasachischen Vertreter BIIK Shymkent mit 4:0. Shymkent liegt knapp 700 km westlich der ehemaligen Hauptstadt Almaty im Süden des Landes und damit so tief in Zentralasien wie das nur irgend geht, aber da Kasachstan Mitglied der UEFA ist, spielt man in Europa mit und beschert so Besuchern weite Reisen in eine hochinteressante Region. Mit der 28-Jährigen Bruna und der 21-Jährigen Thaynara Lima spielen zwei Brasilianerinnen für die Kasachinnen, dazu die nigerianische Stürmerin Emueje Ogbiagbevha und die Serbin Milica Mijatović  – Frauenfußball auch in Kasachstan scheint sich zu entwickeln.

Für Röa trafen Stine Andreassen (2), Elise Thorsnes und Emilie Haavi.

Wie weit Finnland und seine „naistenliiga“ hinter den besten Teams zurückliegt, zumal fast alle finnischen Nationalspielerinnen in Schweden tätig sind, zeigte heute die 0:7 Heimpleite von Meister PK-35 aus Vantaa gegen den zweimaligen CL-Sieger Olympique Lyon. Laëtitia Tonazzi (2), Wendie Renard, Eugenie Le Sommer, Lara Dickenmann, Amel Majri und Camille Abily schossen die Tore in einer Lehranderthalbstunde, in der die Schussstatistik am Ende 22:1 Torschüsse für die Gäste aufwies.

In einer innernordischen Auseinandersetzung schlug Norwegens Vertreter Stabaek den dänischen Ex-Meister Bröndby mit 2:0. Ingvild Stensland und die gerade erst 17 gewordene Ada Hegerberg schossen die Tore.

Dänemarks Meister Fortuna Hjörring gewann in einem der spannenderen Spiele mit 2:1 bei Glasgow City. Dabei schoss Nationalspielerin Nadia Nadim beide Tore für die Däninnen. Nadim vergab kurz vor der Pause noch einen Strafstoß. Jane Ross erzielte den Anschlusstreffer.

Im sechsten Spiel mit nordeuropäischer Beteiligung kam Islands Meister Stjärnan nicht über ein 0:0 daheim gegen den russischen Vizemeister Zorkij Krasnogorsk hinaus.

Morgen um 18.00 Uhr dann noch LdB FC Malmös erstes Match beim ungarischen Meister MTK Budapest.

Noch einmal alle Ergebnisse auf einen Blick:

FC Zürich – Juvisy (F) 1:1 [Inka Grings schoss den Ausgleich für Zürich]
BIIK Shymkent (Kasachstan) – Röa (N) 0:4
Spartak Subotica (Serbien) – Kopparberg/Göteborgs FC 0:1
Birmingham Ladies – Verona 2:0
Apollon Limassol – Torres (Italien) 2:3 (Hattrick der 37-Jährigen Patrizia Panico)
Olimpija Cluj (Rumänien) – Neulengbach 1:1
PK-35 (Finnland) – Olympique Lyon 0:7
Stabaek (Norwegen) – Bröndby 2:0
FC Barcelona – Arsenal London 0:3
Standard Lüttich – Turbine Potsdam 1:3
Glasgow City – Fortuna Hjörring 1:2
Stjärnan – Zorkij 0:0

 

 

 

 

 

 

Göteborg am Ziel – Moberg ins Krankenhaus – Örebro bleibt unten

Die Saison war verkorkst, um die Meisterschaft oder einen CL-Platz konnte Göteborg schon vor einigen Wochen nicht mehr mitspielen. Da gab man die Zielsetzung aus, dass man ab sofort jedes Spiel gewinnen wolle und dass Platz 3 noch in Reichweite sei.

Nach dem souveränen 3:0 über Kristianstad steht Göteborg zumindest bis morgen auf dem dritten Platz. Anna Ahlstrand, Christen Press und Yael Averbuch machten die Tore. Statistisch gesehen war das Spiel aber ausgeglichen. Bei Göteborg fehlte die nach Moskau emigrierte Linnéa Liljegärd, bei Kristianstad die nach Paris wechselnde Kosovare Asllani. Göteborgs Kader bleibt dünn, auch heute bot der Pokalsieger 2011 und Finalist 2012 wieder alle seine 15 Spielerinnen auf.

Nach dem Halbzeitpfiff brach Kristianstads Nationalspielerin Susanne Moberg zusammen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Henrik Nygren, Sportchef des Clubs, zu Aftonbladet: „Ich habe kürzlich mit ihr gesprochen, sie ist müde und mitgenommen.“ Näheres später.

Fünf Tore fielen in der Behrns Arena in Örebro. Dort gewann Linköping nach Toren von Louise Fors, Manon Melis und Marianne Gajhede mit 3:2. Wieder einmal konnte Örebros Abwehr nicht dicht halten. Linda Fransson und Linda Hallin trafen für Örebro, das nach wie vor auf Platz 10 mindestens fünf Plätze schlechter liegt als man sich vor der Saison vorgenommen hatte. Und das, obwohl man den Kader kaum verändert hat.

 

 

Linnéa Liljegärd verlässt Göteborg

2009 gewann Linnéa Liljegärd mit acht Toren Vorsprung die Torjägerliste der Damallsvenskan. Sie hatte 22-mal getroffen und lag damit vor Spielerinnen wie Ramona Bachmann (damals Umeå) und Victoria Svensson (Djurgården). Die letzte Saison lief nicht so gut für die heute 23-Jährige und auch in diesem Jahr saß sie immer wieder mal auf der Bank.

Gestern nun wurde mitgeteilt, dass Liljegärd mit sofortiger Wirkung Göteborg verlässt und sich dem russischen Meister Rossiyanka anschließt. Dort, eine knappe Stunde nordöstlich von Moskau, wird Liljegärd Mannschaftskameradin von Sofia Jakobsson, die zuletzt unter anderem bei LdB FC Malmö sowie Turbine Potsdam im Gespräch gewesen sein soll.

„Das wird ein fantastisches Abenteuer werden. Da konnte ich einfach nicht nein sagen,“ so Linnéa zur lokalen Göteborgs Posten.

Erst gestern habe ich mich noch mit einer Spielerin darüber unterhalten, dass es im Frauenfußball kaum jemals Ablösesummen gibt und Spielerinnen (leider) nicht aus bestehenden Verträgen freigekauft werden. Rossiyanka hat Liljegärd aus dem Vertrag in Göteborg herausgekauft, „Ich will nicht über die Summe sprechen. Aber der Club hat Linnéa herausgekauft und für uns ist das das größte Geschäft, seit Lotta Schelin nach Lyon gegangen ist“, so Göteborgs Präsident Peter Bronsman.

„Alles ging sehr schnell.Rossiyanka hat vor ein paar Wochen Kontakt mit mir aufgenommen und da habe ich noch drüber gelacht. Aber am Samstag passte auf einmal alles,“ sagt Liljegärd.

Schon nächste Woche wird die Stürmerin ihre Sachen packen und nach Moskau ziehen. „Ich hoffe, dass das hier ein Schritt auf dem Weg zurück sein kann. Weil ich in Göteborg meist auf der Außenposition im Mittelfeld spielen musste, konnte ich nicht mehr um einen Platz als Stürmerin in der Nationalmannschaft konkurrieren. Aber der deutsche (?!) Trainer von Rossiyanka hat mich ein paar Jahre lang beobachtet und will mich als Stürmerin verwenden,“ so Liljegärd weiter zu Göteborgs Posten. Der Vertrag läuft 1 + 1 Jahre.

Göteborg hat somit innerhalb dieser Saison drei Spielerinnen verloren: Liljegärd, Jane Törnqvist (Rücktritt vom Leistungssport) und Lisa Ek (LdB FC Malmö). Hinzu kommt noch der Kreuzbandriss von Stürmerin Sara Lindén vergangene Woche. Mit dem Abgang von Linnéa Liljegärd wurde aber auch ein Neuzugang vermeldet. Ab Januar 2013 steht die Norwegerin Cathrine Dyngvold für zwei Jahre unter Vertrag. Die Laufzeit deutet an, dass der Verein offenbar seine frühere Policy aufgegeben hat, wonach alle Spielerinnen immer nur einen Einjahresvertrag bekommen. Dyngvold ist 23 Jahre alt und kommt vom norwegischen Erstligisten Klepp IL und hat dort bislang 13 Tore geschossen.

Zu Ende mit 9

Es geht um nichts mehr für Kopparberg/Göteborgs FC, aber das Team um Trainer Torbjörn Nilsson hat sich vorgenommen, die verkorkste Saison mit so vielen Punkten wie möglich zu beenden, um dann für 2013 die Kräfte neu zu formieren.

Zehn Minuten vor Schluss führte man durch Tore von Christen Press und Linnéa Liljegärd mit 2:0, Nilsson hatte dreimal ausgewechselt. Da verletzte sich Sara Lindén und kurz darauf auch Torfrau Kristin Hammarström (Gehirnerschütterung). Beide konnten nicht weitermachen. Auswechseln ging nicht mehr.

Ins Tor ging die sonst offensive Mittelfeldspielerin Johanna Almgren: „Ich habe vielleicht am wenigsten Angst vor dem Ball und war mal vor langer Zeit Handballtorwart,“ sagte Almgren nach dem Spiel. „Aber es war ganz schön aufregend, das Publikum war total nervös und jedes Mal wenn der Ball sich unserem Tor näherte, sahen meine Mannschaftskameraden erschrocken aus,“ so Almgren über das ungewöhnliche Ende ihres Arbeitstags.

Piteå gelang allerdings nur noch der Anschlusstreffer durch Jennifer Nobis und Göteborg fuhr den dritten Sieg in Folge ein (Pokal mitgerechnet).

Malmö, Göteborg und Jitex im Halbfinale

Am Sonntag schon erreichte LdB FC Malmö durch einen knappen 1:0-Sieg über Umeå IK das Halbfinale des schwedischen Pokals. Die 17 Jahre alte Sofie Anker Kofoed erzielte den einzigen Treffer des Spiels. Ramona Bachmann wurde geschont und offenbar hat sich Anja Mittag leicht verletzt, denn sie fehlt heute Abend in der Truppe die Malmö nach Stockholm geschickt hat zum Nachholspiel gegen Djurgården. Ebenfalls nicht dabei Al Riley.

In Piteå kam es, wieder mal, zu einem spannenden Spiel gegen Jitex aus Mölndal bei Göteborg. Zwar sorgten Josefine Johansson und Hanna Pettersson für eine schnelle 2:0-Führung der Gastgeberinnen nach nur elf Minuten, aber der Anschlusstreffer von Elin Karlsson kurz vor der Pause war ungeheuer wichtig für die Gäste, die vor der Sommerpause eine Niederlagenserie hatten. Elin Sandgren schoss in der 64. Minute den Ausgleich und in der sechsten Minute der Verlängerung gelang Leena Puranen der Siegtreffer für die Gäste, die im Halbfinale in zwei Wochen auf den Sieger der heutigen Begegnung zwischen Zweitligatabellenführer Mallbacken und Tyresö treffen werden.

Auf Meister Malmö trifft im Halbfinale Pokaltitelverteidiger Kopparbergs/Göteborg. Nach den Abgängen von Lisa Ek und Jane Törnqvist vor der Sommerpause setzte man sich überraschend deutlich mit 3:0 gegen Kristianstad durch. Zweimal Christen Press und Linnéa Liljegärd die Tore für den Gastgeber, bei dem die neuen Amerikanerinnen Camille Levin und Yael Averbuch noch nicht zum Einsatz kamen.