Jönsson macht noch ein halbes Jahr

Die ehemalige Torfrau der schwedischen Nationalmannschaft, die 34-Jährige Caroline Jönsson, hat mitgeteilt, dass sie noch eine halbe Saison bei Umeå IK spielen wird und dann zurück in ihre Heimatstadt Malmö ziehen wird. Jönsson wurde mit Schweden 2003 Vizeweltmeisterin in den USA.

Kosovare Asllani hat jetzt auf die kürzlich von Pia Sundhage an ihr geäußerte Kritik reagiert. Sundhage hatte gesagt, dass Asllani sich technisch verbessern müsse. In einem Interview mit Kristianstadsbladet sagte „Kosse“: „Das steht für sie selber. Pia hat mich jetzt zweimal spielen sehen. Ich weiß, was ich verbessern muss, das ist eher meine Physis als meine Technik.“

In Piteå sucht man nach dem verletzungsbedingten Rücktritt von Jennifer Nobis nach einer Alternative im Angriff. Die Amerikanerin Lindsay Taylor hat ein Vertragsangebot abgelehnt. Jetzt bemüht man sich um die isländische Nationalspielerin Fanndis Fridriksdottir, was diese bestätigt hat. Hinter der 22-Jährigen Isländerin ist aber wohl auch ein norwegischer Club her. Piteå bemüht sich ebenso wie Sunnanå um die Außenverteidigerin Johanna Andersson, die 2012 bei ihrem Verein Assi in der zweiten Liga besonders aufgefallen war.

 

 

Jennifer Nobis macht Schluss

Sorgen in Piteå, denn die 28-Jährige Amerikanerin Jennifer Nobis, 2012 mit ihren 13 Toren mit Abstand beste Torschützin ihres Teams, hat aus den USA mitgeteilt, dass sie mit dem Fußball aufhören wird.

„Es ist die schwerste Entscheidung meines Lebens gewesen, aber ich will nicht zurückkommen und nicht so gut sein können wie bisher,“ so die Amerikanerin per E-Mail an ihren Verein. Der hat das durchaus kommen sehen, denn Nobis plagt sich bereits seit Monaten mit Schmerzen im Beckenbereich und die Ärzte haben ihr offenbar geraten, Schluss zu machen, wenn sie nicht ernste gesundheitliche Folgen in Kauf nehmen will.

Jetzt muss Piteå schnell auf dem Markt nach Ersatz suchen. Jessica Landström ist eine Spielerin, die sicher auf dem Schirm der Mannschaft aus dem hohen Norden ist.

Vermischtes und Fehlstart in die Silly Season

Margret Lara Vidarsdottir spielt am nächsten Samstag noch gegen Jitex in Mölndal und vier Tage später kommt sie in Oslo unters Messer. Die Operation ihrer langwierigen Oberschenkelverletzung steht endlich an, ein recht komplizierter Eingriff, der zu einer Rehazeit von 4-6 Monaten führen wird. Die Isländerin ist optimistisch, dass sie in der nächsten Saison noch deutlich besser ist. Nach ihrer Rückkehr vom deutschen Meister Turbine Potsdam hat sie immerhin schon drei Tore für Kristianstad erzielt.

Piteå IF hat schon eine Reihe von Unterschriften für die nächste Saison gesammelt. Jetzt kann man sich über folgenden Satz freuen: „Ich liebe Piteå und will nirgendwo anders spielen.“ So die Amerikanerin Jennifer Nobis, mit elf Saisontoren immerhin die erfolgreichste Torschützin. „Wenn ich nach Hause in die USA komme, werde ich mich erst einmal zwei Wochen ausruhen und dann werde ich überlegen, ob ich weitermache oder nicht. Spiele ich, dann wird die nächste Saison meine letzte,“ so die 28-Jährige aus Illinois, die aufgrund mehrerer Verletzungen überlegt, ob sie ihrenm Körper noch einmal eine solche Anstrengung zumuten soll.

Canberra war daran interessiert, die Amerikanerin in die australische Liga zu holen, um in der Pause dort zu spielen, aber Nobis sagte ab. „Ich muss mich ausruhen und werde definitiv nicht zu einem australischen Club im Winter gehen.“

Unterdessen will Piteås Innenverteidigerin Faith Ikidi einen Dreijahresvertrag von ihrem Verein. Andere Clubs sind ebenfalls an der Abwehrspielerin aus Nigeria interessiert, die nach meiner Ansicht auf ihrer Position zu den weltbesten Spielerinnen gehört. Ikidis Chancen dürften nach ihrem gestrigen Traumtor gegen Vittsjö, das die Lokalpresse schon als das Tor des Jahres in der Damallsvenskan feierte, gestiegen sein.

Und die Silly Season geht los. Schon werden die besten Spielerinnen der beiden Stockholmer Absteiger umworben. Drei Spielerinnen haben bei AIK ihren Abschied erklärt, offiziell ist das freilich noch nicht. In Linköping geht gleich ein ganzes Rudel und während ein Blogger (Expressens Sportjournalist Anders Nilsson) Göteborgs Johanna Almgren mit Linköping in Verbindung bringt, behauptet er, dass Emma Wilhemsson aus Malmö und Linda Sällström aus Linköping vom Göteborger Vorstadtclub Jitex umworben werden. Zumindest das Gerüchtekarussell ist in Gang, es werden erfahrungsgemäß noch viele prominente Namen hinzukommen. Ich versuche am Ball zu bleiben.

 

 

Vittsjö geht die Luft aus

Dem so fantastisch in die Saison gestarteten Aufsteiger Vittsjö GIK geht auf der Zielgeraden endgültig die Luft aus. Am Sonntag setzte es in Piteå mit 0:2 eine weitere Niederlage in einer Begegnung, die vom Tabellenachten aus Nordschweden völlig dominiert wurde. Jennifer Nobis und Faith Ikidi erzielten die Treffer.

Ikidis Tor war ein Slalomlauf aus der eigenen Hälfte durch eine Vielzahl von Gegnerinnen und ein satter Schuss ins Eck. „Das war mein schönstes Tor in meiner Karriere und dafür danke ich Gott,“ sagte die Nigerianerin zufrieden nach der Begegnung, mit der man sich nun den achten Platz endgültig sicherte.

Für die kommende Saison glaubt Piteå-Tidningen, dass der Kader im Wesentlichen gleich bleiben wird., Dazu soll dann auch die Australierin Lydia Williams (Tor) gehören, die dieses Jahr kam und sich dann schnell einen Kreuzbandriss zuzog.

Vittsjö hat seit der Sommerpause in neun Spielen lediglich fünf Punkte geholt und sechs Mal verloren. Ein Fingerzeig, dass die alte Regel, dass die zweite Saison oft die schwerste ist, für Vittsjö gelten könnten. Seit der Kreuzbandverletzung von Ifeoma Dieke, die mit Kendall Fletcher das vielleicht beste Innenverteidigergespann abgab, geht es bergab.

Theoretisch noch alles drin da unten

Vittsjös Torhüterin Lois Geurts beim Warmmachen vor dem Spiel gegen Djurgården

In einer halben Stunde wird der 20. Spieltag der Liga mit der Begegnung Erster gegen Letzter LdB FC Malmö gegen AIK abgeschlossen, da bleibt nicht viel Zeit, die gestrigen fünf Begegnungen zu summieren.

Hanna Persson, Ersatz für Kristianstads kreuzbandverletzte Nationalkeeperin Hedvig Lindahl, hielt gegen Tyresö FF einige fulminante Schüsse und musste dennoch nach zehn Minutenmit einer Fußverletzung hinkend das Spielfeld verlassen. Reserve? Fehlanzeige. Elisabet Gunnarsdottir entschied, dass Mittelfeldspielerin Katrin Omarsdottir sich mal schnell umziehen musste und das gegen das torgefährlichste Team der Liga. Am Ende gewann Tyresö verdient nach zwei Toren von Kirsten van de Ven mit 2:0 und hielt damit den Kampf um die Meisterschaft einigermaßen offen.

Kristianstads Torwarttrainer Benny Johansson war voll des Lobes über die unfreiwillige Torhüterin Omarsdottir: „Sie hat sich selbst übertroffen. Dass sie das Spiel so gut lesen konnte, war keine Überraschung, aber das Spiel in der Luft war euine große Überraschung. Sie zeigte Mut, Sprungkraft und Timing bei fast allen Ecken und Standards von denen.“ Gleichzeitig äußerte er Mitleid mit Hanna Persson im Interview mit Kristianstadsbladet: „Sie hat lange auf so eine Chance gewartet und dann gleich im dritten Spiel selber verletzt zu werden, das ist bitter.“

Omarsdottir sagte, dass sie lieber im Mittelfeld spiele, aber falls Persson bis zum Ende der Saison ausfiele, würde sie da spielen wo Elisabet Gunnarsdottir sie haben will, notfalls auch im Tor. Wie eine Reihe Zuschauer bereits auf Twitter äußerten, war auch Katrin Omarsdottir der Ansicht, dass die 1:0-Führung Tyresös ein klares Abseitstor war.

Kristianstads Vorsitzender Mikael Forsberg glaubt, dass die Liga am 12. November in Stockholm mit Sicherheit über die angestrengte wirtschaftliche Situation vieler Vereine reden wird. „Dass die Liga in einer Saison, in der wieder viele der besten Spieler der Welt in der Liga spielen Zuschauer verliert, ist beunruhigend. Diesen Trend müssen wir wenden. Wir selber können jetzt auch nur den nächsten Schritt nach oben mit einer breiter angelegten Organisation schaffen,“ so Forsberg.

In Göteborg trennten sich Jitex und Umeå 1:1. Umeå ging durch Ogonna Chukwudi in Führung und Sofia Skog glich wenig später aus. „Dieser Punkt kann wichtig sein,“ sagte Jitex‘ Trainer Stefan Rehn zu Göteborgs Posten. 174 Zuschauer bei Jitex bedeuteten wieder einmal die Minuskulisse der Liga. Jitex spielt und wenig mehr als Eltern, Geschwister und Freunde interessiert es. Schade.

99 Zuschauer zählte ich selber im Stockholmer Olympiastadion, fünf Minuten bevor das Spiel begann. Dabei schien die Sonne, aber das Wetter war sehr wechselhaft in den 90 Minuten, in denen Djurgården seinen dritten Heimsieg in Folge landen wollte. Aber Aufsteiger Vittsjö ging schnell mit 1:0 in Führung durch einen Treffer von Kapitänin Sofie Andersson. Keine sechs Minuten waren gespielt als Danesha Adams gute Vorarbeit leistete und Andersson einen Abpraller verwertete.

Daach hatte es Djurgården sehr schwer, erst in der zweiten Halbzeit kam man in Fahrt und dominierte die Begegnung und es dauerte bis zur 72. Minute, ehe Matilda Rosqvist der Ausgleich gelang. Die abschließende Druckperiode (Jessica Landström kämpfte um jeden Ball in Abwehr und Angriff) brachte dennoch keine klaren Torchancen mehr und der Punktgewinn gegen Vittsjö scheint zu wenig, besonders, wenn man die Punktgewinne der Konkurrenten Jitex und Piteå sieht und das Schlussprogramm von Djurgården und Hauptkonkurrent Örebro.

KIF Örebro kann nicht mehr nur von einer verkorksten Saison sprechen. Sie ist grottenschlecht und völlig misslungen. Früher und das ist höchstens ein Jahr her, konnte sich Örebro einer der besten Abwehrketten der Liga rühmen. Es war schwer gegen KIF Tore zu machen. 2012 aber ist der Tabellenzehnte die Schießbude der Liga mit den meisten Gegentoren. Zwar ging man gestern daheim gegen Mitkonkurrent Piteå (beide 19 Punkte vor dem Spiel) durch Linda Hallin mit 1:0 in Führung, zwar hielt Stephanie Labbé sogar einen Elfmeter von Piteå, aber am Ende stand dann doch 1:2 auf der Anzeigentafel. June Pedersen und Jennifer Nobis wendeten das Blatt und damit dürfte Piteå für dieses Mal gerettet sein. Örebro spielt nun in Göteborg (Djurgården in Kristianstad) und noch daheim gegen AIK (Djurgården gegen Piteå). Das Schlussprogramm verlangt von Djurgården mindestens vier Punkte, um die drei aufholen zu können. KIF Örebro wird wohl mit dem Schrecken davon kommen und Djurgården wird AIK Gesellschaft leisten beim Gang in die neue zweite Liga, die nun wohl Elitettan heißen wird, nachdem man Damettan nur als Arbeitsnamen geoutet hat.

Im Spitzenspiel des Tages schlug Linköping Göteborg mit 3:2. Nur zwei freie Tage zwischen den 120 Minuten Pokalfinale gegen Tyresö waren zu wenig für Göteborg. Aber Linköping ist mit dem neuen Trainer Martin Sjögren zu Saisonende auch gut drauf. Manon Melis schoss die Führung für Linköping und nachdem Christen Press mit zwei Toren das Spiel gedreht hatte, kam dann Lisa DeVanna immer besser in Form Zuerst besorgte die Norwegerin Nora Holstad Berge den Ausgleich und dann gelang DeVanna der Siegtreffer in einer sehenswerten Partie vor 407 (!) Zuschauern. Ein echtes Problem das kaum vorhandene Publikumsintereresse ein Jahr vor der EM. Hier schwant mir nichts Gutes.

 

 

AIK und Djurgården verlieren – Stockholm bald ohne Erstligafußball

Ingrid Wells aus den USA – eine von vier Amerikanerinnen in der Startelf von Göteborg

Mit jedem Spieltag verdichtet sich die Gewissheit, dass Stockholm (und Solna) im nächsten Jahr ohne Erstligafußball sein werden und dass Stockholmer Frauenfußballfreunde dann die 20 km nach Tyresö fahren müssen, um die Stars der Damallsvenskan zu sehen.

Während AIK sang- und klanglos mit 0:3 in Piteå verlor, hatte letztlich auch Djurgården beim 0:2 daheim gegen Kopparberg/Göteborgs FC kaum eine Chance. Sechs Spieltage vor Schluss steht man damit sechs bzw. sieben Punkte hinter dem rettenden zehnten Platz.

Und da auch der dritte Traditionsverein Hammarby nach dem Abstieg 2011 nicht den Direktwiederaufstieg schaffen wird (drei Spieltage vor dem Ende der Saison hat man 17 Punkte Rückstand auf einen Platz, der zu einem Qualifikationsspiel berechtigt), wird es somit in der 2013 neu gegründeten Superettan, der landesweiten zweiten Liga viele Derbys geben.

Piteå ging gegen AIK schnell durch eine direkt von der Norwegerin June Pedersen verwandelte Ecke mit 1:0 in Führung. Die Mannschaft spielte mit Trauerflor, um den 29-Jährigen Victor Brännström vom lokalen Männerverein Piteå IF zu ehren. Brännström war vor einer Woche bei einem Spiel der dritten Liga auf dem Platz der LF Arena (in der auch die Frauen spielen) mit Herzversagen tot zusammengebrochen.

In der Schlussphase der Begegnung erhöhten Jennifer Nobis (nach Ecke Pedersen) per Kopf auf 2:0 und Hanna Pettersson auf 3:0 für den Gasteber gegen AIK, das auf seine Innenverteidigerin Jennie Nordin verzichten musste. Nach vier Niederlagen in Folge konnte sichj Piteå mit diesem Sieg deutlich von der Abstiegszone absetzten., Der Abstand auf AIK beträgt nun neun Punkte.
Djurgården musste im „heimischen“ Olympiastadion von Stockholm (Yael Averbuch: „Das schönste Stadion, in dem ich je gespielt habe.“) auf Jessica Landström zunächst verzichten. Die hatte Fieber und saß auf der Bank, spielte aber die letzten 22 Minuten. Statt ihrer versuchte es Trainer Patrik Eklöf mit der von AIK gekommenen Susan Varli. Die hatte durchaus ein paar gute Szenen, aber die beste Gelegenheit hatte Magdalena Ericsson, die die Latte traf. Im Tor stand doch Kristin Hammarström trotz mutmaßlicher Gehirnerschütterung aus dem Spiel gegen Piteå vor Wochenfrist.
Göteborg hatte mehr Ball und kontrollierte das Geschehen, ohne jedoch nur annähernd sein Potential zu erreichen. Abgemeldet auch weitgehend Christen Press. Bis zur 43. Minute. Da setzte sich Johanna Almgren auf der rechten Seite durch, flankte nach innen und Press wurde für einen Moment allein gelassen, nahm den Ball an und ein paar Zehntelsekunden später hatte sie Djurgården dafür bestraft und ihren 14. Saisontreffer erzielt.
Yael Averbuch, die bei Göteborg Lisa Ek ersetzen soll und die mir, ehrlich gesagt, nach zwei Spielen, die ich von ihr gesehen habe, als deutliche Verstärkung erscheint (eine Spielmacherin mit Power) konnte aus ungefähr 18 Metern ins linke untere Eck von Gudbjörg Gunnarsdottir schießen. ‚Gugga‘, die Kapitänin Djurgårdens, redet offiziell noch nicht vom Abstieg, aber beim kurzen Gespräch nach dem Spiel kam sie mir doch recht zweifelnd vor.
Nationalspielerin Johanna Almgren lief mir noch vor das Mikrofon meines IPhones. „Wenn wir etwas Glück haben und die restlichen Spiele gewinnen, können wir Dritter werden. Aber die Meisterschaft und ein CL-Platz haben sich erledigt. Aber wir wollen weiterhin in guter Form bleiben, denn mit der Champions League und dem Pokalfinale haben wir trotz allem noch vieles, um das wir spielen können in diesem Jahr,“ so Johanna Almgren.

Zu Ende mit 9

Es geht um nichts mehr für Kopparberg/Göteborgs FC, aber das Team um Trainer Torbjörn Nilsson hat sich vorgenommen, die verkorkste Saison mit so vielen Punkten wie möglich zu beenden, um dann für 2013 die Kräfte neu zu formieren.

Zehn Minuten vor Schluss führte man durch Tore von Christen Press und Linnéa Liljegärd mit 2:0, Nilsson hatte dreimal ausgewechselt. Da verletzte sich Sara Lindén und kurz darauf auch Torfrau Kristin Hammarström (Gehirnerschütterung). Beide konnten nicht weitermachen. Auswechseln ging nicht mehr.

Ins Tor ging die sonst offensive Mittelfeldspielerin Johanna Almgren: „Ich habe vielleicht am wenigsten Angst vor dem Ball und war mal vor langer Zeit Handballtorwart,“ sagte Almgren nach dem Spiel. „Aber es war ganz schön aufregend, das Publikum war total nervös und jedes Mal wenn der Ball sich unserem Tor näherte, sahen meine Mannschaftskameraden erschrocken aus,“ so Almgren über das ungewöhnliche Ende ihres Arbeitstags.

Piteå gelang allerdings nur noch der Anschlusstreffer durch Jennifer Nobis und Göteborg fuhr den dritten Sieg in Folge ein (Pokal mitgerechnet).

Tyresö nicht aufzuhalten

Tyresös Starensemble ist nicht aufzuhalten. Beim 5:1 in Piteå gab es keine Diskussionen darüber, wer hier am Ende die drei Punkte mitnehmen würde. Zweimal Kirsten van de Ven und Caroline Seger sowie ein Treffer von Madelaine Edlund bedeuteten einen weiteren Schritt Richtung Champions League und die vorläufige Tabellenführung vor Malmö, das erst am Abend spielte.

Jennifer Nobis hatte zwar zwischenzeitlich den Ausgleich erzielt, aber die 2203 Zuschauer in der LF Arena erlebten eine einseitige Partie. Immer mehr deutet darauf hin, dass sich die beiden Topteams immer weiter absetzen werden.

Halbzeit (7): Piteå IF

Faith Ikidi und AIK:s Susan Varli im Pokalspiel AIK -Piteå (1:3)

Fangen wir gleich mit dem wichtigsten an: Piteå IF steht besser da denn je zuvor. Ein gefestigter siebter Platz und mit dem Abstiegskampf hat man nichts, aber auch gar nichts zu tun. Zum ersten Mal. Frauenfußball ist in Piteå der Sport, der landesweit die höchste Division erreicht hat und vergangenes Jahr war man mit einem Schnitt von 1.700 Zuschauern die Nummer 1 in der Damallsvenskan.

Wo also sind die 600 Zuschauer geblieben, die man im Schnitt verloren hat? Naja, nicht immer nur negativ denken, vielleicht. Aber das ist schon ein immenser Verlujst an Publikum. Für mich ist die Erhöhung der Eintrittspreise die Ursache. Auch wenn ein Teil der Erhöhung dann wieder zurückgenommen wurde. Auch in Piteå ist das Geld knapper geworden, auch wenn das Horrorszenario Dalsjöfors hoffentlich auf lange Zeit einzigartig bleibt. Wichtig ist jedoch, dass man der Mannschaft nicht die Unterstützung durch das Publikum entzieht. Der Zuschauerschnitt wird weiter sinken, denn der Schnitt von jetzt 1100 beruht auch darauf, dass man gegen den „Lokalrivalen“ Umeå IK 2492 Zuschauer hatte, weil alle Teilnehmer der Piteå Summer Games, die an diesem Wochenende stattfanden, freien Eintritt hatten. Ohne diesen Spitzenwert läge man bei 840 Personen.

Jennifer Nobis ist zur mentalen Piteå-Bewohnerin des Jahres gewählt worden. Das hatte ich schon auf Twitter gelesen, dass sich die 28-Jährige Amerikanerin sehr darüber freute, nun in der Gesellschaft von Nelson Mandela und Mutter Theresa zu sein. Hätte nie gedacht, dass diese Beiden mal in diesem Blog Erwähnung finden würden. Mandela und Mutter Theresa allerdings haben nie in Piteå gewohnt, soweit ich weiß, im Gegensatz zu Nobis, die bereits in der dritten Saison beim nördlichsten Club der Liga spielt. Wie auch die Norwegerin June Pedersen, die inzwischen fast akzentfrei Schwedisch spricht nach Jahren in Umeå und Piteå, so gehört Nobis auch schon irgendwie zum Inventar. Mit bislang sechs Treffern spielt sie auch ihre beste Saison.

Sportlich geht es auf und ab für Piteå, aber man hat sich wohl im Mittelfeld der Liga, das allerdings sehr breit ist, etabliert. Nicht oft genug kann man die Nigerianerin Faith Ikidi hervorheben, die nahezu fehlerlos von Spiel zu Spiel agiert und für mich eine der besten Abwehrspielerinnen im internationalen Frauenfußball ist.

Sportlich am wertvollsten war wohl Piteås 2:0-Heimsieg gegen Kristianstad und für das eigene Selbstbewusstsein der 3:1 Heimsieg gegen den Rivalen Umeå, dem man zumindest bis jetzt den Rang als bester Mannschaft Nordschwedens abgelaufen hat. Und das ist in sich sicherlich ein Saisonziel, das neben dem sicheren Klassenerhalt alles andere in den Schatten stellen würde.

Wichtig für Piteå sind insbesondere drei Neuzugänge: Sofie Persson, die nach Jahren in Kristianstad und Tyresö nun endlich zu Hause angekommen ist. Die Architektin hat einen guten Job in Piteå bekommen, hat endlich einmal die Chance, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken, trägt die Nummer 10 und ist gleich Mannschaftskapitänin. Da können wir noch etwas nach oben erwarten. Die Norwegerin Ann Mari Dovland hat sich nach ein paar Spielen Eingewöhnung etabliert und spielt neben Persson eine wichige rolle im Mittelfeld und vorne wird auch die von Umeå gekommene Hanna Pettersson (früher auch Stattena und KIF Örebro) den einen oder anderen Treffer hinzufügen.

Piteå bleibt im gesicherten Mittelfeld, Warnzeichen ergeben sich leider eher aus dem Zuschauerschwund und der wirtschaftlichen Lage. Viele Ausländerinnen kosten viel Geld.

 

 

237 sahen Punkteteilung

Jitex‘ größtes Problem bleibt der Zuschauerzuspruch. 237 für ein Erstligaspiel sind definitiv zu wenig, um nicht zuletzt Sponsoren dazu zu bringen, mehr Geld in die Mannschaft zu pumpen. Denn mit dem Eintrittsgeld von 237 (- wievielen mit freiem Eintritt?) kann man nicht mal eine Saison lang die Trikots der Spielerinnen waschen und bügeln lassen.

Gestern trennte sich Jitex nach zweimaliger Führung mit 2:2 von Piteå IF. Dabei hatten Sofia Karlsson und Katri Nokso-Koivisto die Heimmannschaft jeweils in Führung gebracht, Jennifer Nobis und schließlich Ann-Marie Dovland glichen aus.

Vittsjö – Das Märchen geht weiter

In der Saison 2012 verabschiedeten sich die Absteiger Hammarby und Dalsjöfors mit jeweils acht Punkten aus der Liga. Hammarby erzielte sieben, Dalsjöfors neun Tore – in der ganzen Saison. Nimmt man diese Vergleichszahlen, dann sieht es für Aufsteiger Vittsjö GIK, den ALLE Experten auf der Abstiegsliste hatten, rosig aus. Nach nur vier Spieltagen hat man bereits neun Punkte auf der Habenseite und acht Tore geschossen. Fünf davon gehen auf das Konto von Kapitänin Sofie Andersson, die nun das Kunststück geschafft hat, in 19 aufeinander folgenden Ligaspielen in Liga 2 und Liga 1 jeweils Tore zu schießen.

Gestern am frühen Nachmittag kamen 1100 Zuschauer auf den Sportplatz von Vittsjö und sahen den 2:1 Erfolg des Aufsteigers über Piteå IF. Zwei Tore von Sofie Andersson in der ersten Halbzeit bahnten den Weg. Der zweite Treffer ging dabei auf die Kappe von Ersatztorhüterin Maria Rönnbäck (die Australierin Lydia Williams erlitt einen Kreuzbandriss), die einen Abstoß kerzengerade in die Luft setzte, der Ball landete kurz hinter der eigenen (!) Strafraumgrenze bei Danesha Adams, die den Ball schnell zu Sofie Andersson weiterköpfte, die den Ball dann nur noch an Rönnbäck vorbei ins Netz rollen musste.

In der zweiten Halbzeit nahm Piteå das Heft die Hand,kam aber nur noch zum Anschlusstreffer durch die Amerikanerin Jennifer Nobis, die auch schon zum vierten Mal traf. Am Abend schrieb Nobis in ihrem Blog, dass sie Vittsjö eigentlich stärker erwartet hatte. Piteå hätte wenigstens einen Punkt gewinnen müssen in einem ausgeglichenen Spiel. Piteå-Tidningens Reporter Bo Lundkvist zeigt sich in seinem Bericht nicht begeistert von der Schiedsrichterin, die in engen Situationen immer für die Heimmannschaft gepfiffen hätte. Vittsjö hat am kommenden Wochenende ein weiteres Heimspiel gegen Meisterschaftsmitfavoriten Linköpings FC.

Umeå IK – Vittsjö GIK= (3:1) 4:1, AIK – Piteå= (0:1) 0:3, Kristianstad – Linköping= (0:0) 1:1,

Keine Probleme hatte Umeå IK mit Aufsteiger Vittsjö. Nach neun Minuten verwandelte die finnische Nationalspielerin Tuija Hyyrynen einen Freistroß direkt und Hyyrynen war es auch, die zum 2:0 durch Emmelie Konradsson ebenfalls mit einem Freistoß auflegte. Da war eine halbe Stunde gespielt. Vittsjö stand relativ hoch und bereitete Umeå damit durchaus Probleme. Vorne hatte man aber nur die Torschützenkönigin der zweiten Liga Süd Sofie Andersson, denn Neuzugang Danesha Adams hatte noch keine Arbeitserlaubnis und durfte demzufolge nicht spielen auf dem Gammliavallen, pardon in der T3-Arena.

Linda Molin erzielte das 3:0 und noch vor der Halbzeit gelang dann Sofia Andersson der erste Treffer von Vittsjö in der Damallsvenskan. Die 16-Jährige Lina Hurtig kam rein und schoss das 4:1 für Umeå in einer flotten Begegnung.

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Während Marta & Co. in Tyresö ihr Debut gaben, waren nur etwas mehr als 300 Zuschauer ins 30 km entfernte Solna gekommen, um sich die Heimpremiere von Aufsteiger AIK anzuschauen, den viele als Absteiger Nummer 1 sehen. Die aus Tyresö gekommene Mannschaftskapitänin Sofie Persson markierte in der siebten Minute den ersten Treffer der Damallsvenskan 2012. Ein Eigentor nach Flanke von Jennifer Nobis und in der Nachspielzeit die aus Umeå gekommene Hanna Pettersson sorgten für einen glatten 3:0-Sieg von Piteå, den Beobachter allerdings als leicht schmeichelhaft schilderten, zumindest zu hoch, da AIK doch eine gute Leistung gezeigt habe. Dennoch zeigt das Ergebnis, dass es sehr schwer werden wird, die Klasse zu erhalten.

Am zweiten Spieltag treffen beide Aufsteiger in Vittsjö aufeinander.

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Das einzige Spiel, in dem es keinen klaren Sieger gab, sondern ein Unentschieden hätte beinahe einen Sieger gehabt. Wenn nicht Manon Melis in der 91. Minute für den Ausgleich für Meisterschaftsmitfavorit Linköping gesorgt hätte. Kristianstads Trainerin Elisabet Gunnarsdottir dürfte sich sehr geärgert haben. Elin Nilsen hatte die Gastgeber vor 800 Zuschauern in Führung gebracht. Lob an Linköping, das Trainerreaktionen auf seiner Homepage hat.

LFC-Trainer Christian Andersson: „Mit dem Spiel als solchem sind wir nicht zufrieden. Kristianstad spielte auf eine Weise, die uns sehr gestört hat und uns ist es nicht gelungen, uns aus dieser Spielweise zu befreien. Die haben viele Leute nach vorne gebracht und wir haben keine Ordnung in unsere Offensive bekommen. Teilweise war der Abstand zwischen den Mannschaftsteilen zu groß, aber es war schön den Ausgleich zu bekommen, das ist wichtig für die Moral des Teams.“

Testspiele am Samstag

Am Samstag spielten schwedische Mannschaften eine Reihe von Testspielen.

Bereits um 11.00 Uhr standen sich KIF Örebro und Djurgården in der Behrns Arena gegenüber. Eine Neuauflage des Pokalfinales von 2010. Örebro dominierte wie Erwarten nach Belieben, erzielte aber lediglich zwei Tore durch die Youngster Moa Narving (19) und Linda Hallin (16). Djurgården sieht vor der neuen Saison recht schwach aus. Zwar hat man sich mit Anna Lindblom gut verstärkt, schwerer wird aber der Verlust von Dora Maria Larusdottir und Emma Lundh werden. Auf beiden Positionen gibt es keinen auch nur annähernd vergleichbaren Ersatz, sondern eine bunte Sammlung junger Spielerinnen,die ihre Feuertaufe erst noch bestehen müssen.

Umeå IK und Sunnanå SK spielen ständig gegeneinander, naja sagen wir öfters. Für beide Teams aus dem Norden ist es auch schwer, ohne längere Reisen machen zu müssen, gute Gegner zu finden. Heute siegte der Erstligist mit 3:2. Jenny Hjohlman, Ogonna Chukwudi und Linda Molin hatten den Gastgeber 3:0 in Führung gebracht, ehe dann gegen Ende Erika Nilsson Waara und Perpetua Nkwocha gute Ergebniskosmetik betrieben. Nächste Woche dürften sich beide Teams wiedersehen beim Norrporten Cup.

Die aus den USA nach Dänemark zurückgekehrte Tiffany Weimer schoss das Tor des Tages als Fortuna Hjörring den schwedischen Goldanwärter Linköpings FC verdient, aber etwas überraschend mit 1:0 schlug. Die Schwedinnen sind allerdings gestern lange mit dem Bus unterwegs gewesen und bleiben noch ein paar Tage in Dänemark. Immerhin hielt Sofia Lundgren einen Elfmeter der Norwegerin Lisa Marie Woods in einer Begegnung, in der die Däninnen tonangebend waren.

Noch ein Spiel mit zwei Teams aus der Damallsvenskan fand statt. Jitex BK besiegte Aufsteiger Vittsjö GIK mit 2:0 nach Toren von Christina Julien und Elin Carlsson. Laut Homepage von Vittsjö eine ausgeglichene Angelegenheit, das habe ich öfter bei Vittsjö gelesen, aber all diese Spiele gehen verloren.

Auf Lidingö bei Stockholm gewann Piteå auch sein zweites Spiel im Trainingslager, dieses Mal 6:0 gegen Zweitligist Bollstanäs SK. Jessica Olovsson 2, Hanna Petterson, Victoria Forsmark und Jennifer Nobis trafen, der sechste Treffer war ein Eigentor. Das erste Spiel hatte Piteå am Mittwoch 3:1 gegen Djurgården gewonnen.

Tyresö will unbedingt Meister werden in diesem Jahr, aber eine meisterliche Berichterstattung auf der eigenen Homepage steht noch aus. Um herauszufinden, wie denn das erste Spiel beim Traningslager von Marta & Co. in der Türkei ausgegangen ist, musste ich meine Norwegischkenntnisse hervorkramen und auf die Seite des gestrigen Gegners Arna-Björnar gehen. 2:1 gewann Tyresö gegen das Team aus der westnorwegischen Stadt Bergen. Dabei verschoss Maren Mjelde in der 72. Minute einen Elfmeter und die große Chance zum Ausgleich für die Norwegerinnen. Wer für Tyresö traf, bleibt ein Geheimnis.

Piteå knapp am Konkurs vorbei geschrammt

Eine gute Frauenfußballmannschaft kostet vergleichsweise extrem viel weniger Geld als ein gutes Herrenteam. Piteå IF, der nördlichste Verein der Damallsvenskan, ist wohl knapp an der finanziellen Katastrophe vorbeigeschrammt. Das schrieb diese Woche die Lokalzeitung Piteå Tidningen.

„Wenn man auf diesem Niveau mitspielen will, dann kostet das Geld, sonst geht es nicht,“ sagte Piteås Vereinsvorsitzender Lennart Lindgren der Zeitung. Ebenso wie in diesem Jahr spielten 2011 schon eine ganze Reihe von Ausländerinnen in Piteå: Neben Weltklasseverteidigerin Faith Ikidi auch die Kanadierin Stephanie Labbé, die Amerikanerin Jennifer Nobis, die Irin Fiona O’Sullivan und am Ende auch mit Carmelina Moscato und Melissa Tancredi zwei weitere Kanadierinnen.

Ausländische Spielerinnen kosten oft wesentlich mehr als einheimische. Am Ende schaffte man mit all den Söldnerinnen den Klassenerhalt, in der Jahresbilanz stand dann aber ein Minus von immerhin 90.000 €. Kalkuliert hatten die Funktionäre aber mit einem Gewinn von 28.000 €, ein wesentlich schlechteres, um nicht zu sagen ernüchterndes Ergebnis für die Mannschaft, die mit rund 1.800 Zuschauern pro Spiel die Publikumsliga gewonnen hatte.

Jetzt müssen die anderen Abteilungen des Vereins das Minus ausbaden und sparen. Denn der schwedische Fußballverband verlangt eine ausgeglichene Bilanz. Man fragt sich, was wohl all die anderen Mannschaften unter dem Dach von Piteå davon halten, dass sie nun schon zum achten Mal innerhalb der vergangenen zehn Jahr selber sparen müssen, damit die Frauenmannschaft auf hohem Niveau existieren kann.

Zum einen musste der Verein das Gehalt seines geschassten Trainers Peter Grundström bis zum 1. April 2012 weiterzahlen zum anderen sind die Reisen für die Mannschaft von Piteå extrem teurer, da das Team bei zehn von elf Reisen zu Auswärtsspielen fliegen muss. Lediglich ins 215 km südlich gelegene Umeå kann man den Bus nehmen.

Der neue Vorsitzende der Frauenfußballabteilung Berndt Siljemark denkt laut über eine Erhöhung der Eintrittspreise nach. „Zu guter letzt geht es um die Existenz unserer A-Mannschaft,“ sinniert er laut.

Torlos in der Behrns Arena

Stephanie Labbé zeigte eine sehr gute Leistung (Foto: Mikael Sundberg / Skillnad AB)

Jennifer Nobis schrieb auf Twitter, dass sie schon wieder in Stockholm spielen würde. Meinen zarten Hinweis, dass mich das wundern würde, beantwortete sie dann mit einem herzlichen Lachen und dem Eingeständnis, dass die Geographie Schwedens der US-Amerikanerin noch etwas fremd sei.

Denn Piteå spielte nicht in Stockholm, sondern in Örebro und zumindest mit dem Ergebnis konnte man hochzufrieden sein. 0:0 am Ende bedeutete einen sehr wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt. Besonders gelobt wurden Torfrau Stephanie Labbé und Faith Ikidi. Dicker Wermutstropfen: Josefin Johansson verletzte sich schwer und wurde mit Verdacht auf Achillessehnenriss vom Platz getragen.