Schwedens Aufgebot für Kroatien

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Lina Hurtig im Pokalfinale gegen Rosengård am Sonntag

Mit Spannung wurde das erste Aufgebot des neuen Nationaltrainers Peter Gerhardsson erwartet. Er hatte das Amt unmittelbar nach der EURO 2017 übernommen, die für Pia Sundhage den Schlusspunkt einer nach außen hin erfolgreichen, spielerisch aber sehr durchwachsenen Zeit gebildet hatte.

Große Hoffnungen auf ein Signal des Wandels wurden mit dem gestrigen Datum verbunden und die Hoffnungen wurden nicht enttäuscht.

Im Vergleich zu Pia Sundhages Aufgebot für Holland gab es gleich neun Änderungen, der Altersdurchschnitt der Truppe wurde von 26,9 auf 25,0 gesenkt.

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Olivia Schough ist nicht mehr im Aufgebot des schwedischen Teams

Nicht mehr mit dabei sind Lisa Dahlkvist und Olivia Schough. Dahlkvist zeigte sich in einem Interview mit dem schwedischen Fernsehen auch sehr enttäuscht und sagte, das habe sie unvorbereitet getroffen. Der neue Trainer habe sie am Vormittag angerufen und mitgeteilt, dass sie nicht dabei sei. Olivia Schough war unter Sundhage ebenfalls Stammspielerin und ist nun ganz aus dem Kader gerutscht.

Nicht dabei ist auch Lotta Schelin. Bei ihr allerdings sagte Gerhardsson gestern, dass sie immer noch an Nackenproblemen leide und ikhm gesagt habe, dass sie wohl bis Mitte September nicht 100% fit werden würde. „Da habe ich entschieden, dass sie nicht dabei sein soll.“ Gerhardsson sagte, dass Schelin sich zu Hause in Malmö erholen soll und hoffte, dass sie im Oktober, wenn es gegen Dänemark geht, wieder nominierbar sei. Diese Entscheidung geht ebenfalls quer zu Pia Sundhages Praxis, die Schelin sicherlich dennoch mitgenommen hätte. Während der gesamten EURO spielte die 33-Jährige Stürmerin mit schmerzstillenden Mitteln und fällt nun für ihren Verein FC Rosengård wochenlang aus.

Dabei ist nach langer Zeit wieder Marija Banusic. Die 21-Jährige war bei Sundhage/Persson in Ungnade gefallen, weil sie „sich nicht unterordnen wollte“ und weil sie nicht bereit gewesen sei, auf einer Außenposition im Mittelfeld zu spielen (Persson). Banusic ist Mittelstürmerin. Gerhardsson stellte Banusic mit den Worten vor, dass sie mit beiden Füßen Freistöße verwandeln könne. „So etwas kann man sehr lange suchen“, so Gerhardsson, der auch die Neu-Potsdamerin Amanda Ilestedt nach mehr als einem Dreivierteljahr ohne Nominierung wieder zurückholte.

Zecira Musovic wurde trotz ihrer derzeitigen Reservistenrolle hinter Erin McLeod nominiert. Alks ich am Sonntag noch kurz mit „Zesse“ sprach, wie die 21-Jährige genannt wird, war sie nicht gerade guter Laune vor dem Pokalfinale. Gestern sagte sie mir, sie hätte nichts gewusst, das sei eine Riesenüberraschung und sie war begeistert, dass die neue Leitung unter Peter Gerhardsson und Magnus Wikman ihre Trainingssituation in Malmö sieht. Neue Zeiten scheinen anzubrechen.

Das gesamt Aufgebot:

Hilda Carlén, Hedvig Lindahl, Zecira Musovic

Nilla Fischer, Amanda Ilestedt, Linda Sembrant, Magdalena Eriksson, Jessica Samuelsson, Jonna Andersson, Mia Carlsson, Natalie Björn

Caroline Seger, Petra Andersson, Hanna Folkesson, Kosovare Asllani, Stina Blackstenius, Mimmi Larsson, Julia Spetsmark, Lina Hurtig, Marija Banusic, Fridolina Rolfö, Tove Almqvist, Johanna Rytting Kaneryd

Pia Sundhage benennt Olympiakader

Es hat Tradition. Wie seinerzeit Kollege Thomas Dennerby 2012  vor London, so nutzte auch Pia Sundhage die Gelegenheit des Elitentrainingslagers in Halmstad, das allsommerlich veranstaltet wird, um ihren Kader für Rio (und Brasilia) zu benennen.

Kritik gibt es dabei an der fehlenden Öffentlichkeit Nicht einmal eine Live-Übertragung im Netz fand statt.

Überraschungen gab es (fast) keine. Die eine Überraschung ist, dass es KIF Örebros 23-Jährige Abwehrspielerin Hanne Gråhns als Reserve in den Kader geschafft hat.

Im Tor werden Hedvig Lindahl (Chelsea Ladies) und Hilda Carlén (Piteå) stehen.

Sieben Spielerinnen stehen für die Abwehr zur Verfügung: Nilla Fischer (Wolfsburg), Emma Berglund (Rosengård), Linda Sembrant (Montpellier) sowie Magdalena Eriksson, Jessica Samuelsson und Jonna Andersson (alle Linköping).

In Mittelfeld und Angriff stehen: Kosovare Asllani (Manchester City), Lotta Schelin (FC Rosengård), Caroline Seger (PSG), Olivia Schough (Eskilstuna), Stina Blackstenius (Linköping), Emilia Appelqvist (Djurgården), Sofia Jakobsson (Montpellier), Lisa Dahlkvist (KIF Örebro), Fridolina Rolfö (Linköping), Elin Rubensson (Göteborg).

Die drei übrigen Reservistinnen sind Emelie Lundberg (Eskilstuna) im Tor, Abwehrspielerin Amanda Ilestedt (Rosengård) und Stürmerin Pauline Hammarlund (Göteborg).

Malmös Lina Nilsson fiel überraschenderweise in Ungnade.

 

 

 

Mit bekannten Gesichtern gegen Polen und Moldawien

Kosovare Asllani ist zurück und Nilla Fischer macht aus privaten Gründen Pause, wenn Schweden am 02. und 06. Juni auf Polen (in Lodz) uind Moldawien (in der Nationalarena für Frauenfußball in Göteborg) trifft.

Dass Asllani eher früher als später zurückkehren würde, daran hat wohl seit dem Wechsel der 26-Jährigen nach Manchester niemand gezweifelt. Trainerin Pia Sundhage geht es immer darum, dass ihre Nationalspielerinnen gute Vereine und regelmässiges Training haben. Wer keinen Verein hat, der wird schon mal aussen vor gelassen, das hat es bereits früher so ähnlich auch bei Sofia Jakobsson gegeben.

Ansonsten sieht das Aufgebot sehr vertraut aus. Niemand ist zum ersten Mal dabei.Neben Fischer fehlt verletzungsbedingt auch Emilia Appelqvist (Djurgården).

Tor: Hilda Carlén (Piteå IF), Hedvig Lindahl (Chelsea Ladies), Emelie Lundberg (Eskilstuna United)

Abwehr: Jonna Andersson, Magdalena Eriksson, Jessica Samuelsson (alle Linköpings FC), Emma Berglund, Amanda Ilestedt, Lina Nilsson (alle FC Rosengård), Freja Hellenberg (Kopparbergs/Göteborg FC), Linda Sembrant (Montpellier HSC)

Mittelfeld und Angriff: Stina Blackstenius, Fridolina Rolfö (beide Linköpings FC), Malin Diaz, Olivia Schough (beide Eskilstuna United), Lisa Dahlkvist, Caroline Seger (beide Paris Saint-Germains), Kosovare Asllani (Manchester City), Pauline Hammarlund, Elin Rubensson  (beide Kopparberg/Göteborgs FC), Sofia Jakobsson (Montpellier HSC), Josefine Johansson (Piteå IF), Lotta Schelin (Olympique Lyon)

 

Ohne Musovic und Rolfö – Schwedens letzter Kader vor der WM

Pia Sundhage ist keine Freundin von schnellen oder mutigen Entscheidungen. Nachdem sich Zecira Musovic wohl einen Stammplatz in Schwedens bester Vereinsmannschaft erspielt hat und zuletzt gegen Spitzenteams wie Linköpings FC und auch den VfL Wolfsburg glänzende Leistungen zeigte, hatte die Presse ihren Namen ins Spiel gebracht, aber wer Sundhage kennt, weiß, dass sie nichts von spontanen Entscheidungen hält, nicht einmal, wenn es nur um den dritten Platz als Torhüterin geht. Hedvig Lindahl, Carola Söberg und Hilda Carlén sind bei den Spielen gegen die Schweiz und Dänemark dabei.

Auch die zuletzt verletzte Fridolina Rolfö, die das Potential zu einem der besten WM-Joker des Turniers hätte, wird nicht dabei sein, obwohl sie jetzt wieder bei Linköping im Kader ist und am Sonntag gegen Brøndby die letzten 20 Minuten spielte. Damit ist die WM-Teilnahme für Schwedens vielleicht talentierteste Angreiferin durchaus fraglich.

Lediglich Emilia Appelqvist aus Piteå nimmt anstelle von Antonia Göransson aus Vittsjö an dem Lehrgang teil. Einen Monat nach den beiden Spielen Anfang April steht dann die Bekanntgabe des Kaders auf dem Programm.

Tyresö und Linköping verlieren

Torhüterin Hilda Carlén zeigte eine Klasseleistung gegen Linköping (hier noch im Hammarbydress von 2013)

Torhüterin Hilda Carlén zeigte eine Klasseleistung gegen Linköping (hier noch im Hammarbydress von 2013)

Dass sein Arbeitgeber die Champions League eindeutig vor der Meisterschaft prioritiert, das hatte mir Tony Gustavsson, Tyresös Trainer, schon im Februar gesagt – bevor das Chaos auch nur andeutungsweise nach außen bekannt wurde.

Dass die Damallsvenskan in den Überlegungen Tyresös keine sonderlich große Rolle (mehr?) spielt, sah man auch heute in Kristianstad. Nach 50 Sekunden schoss die von mir hoch geschätzte Marija Banusic Kristianstad gegen Tyresö mit 1:0 in Führung. Olivia Welin machte in der 79. Minute alles klar, in Abwesenheit von Meghan Klingenberg, Caroline Seger, Marta und Vero Boquete. Letztere saß übrigens mit Annica Svensson (früher Tyresö, jetzt Eskilstuna und morgen dran) auf der Tribüne von Skytteholms IP und sah AIK gegen Rosengård verlieren. Fabiana hat keine Arbeitserlaubnis, die Startformation Tyresös sah so aus: Carola Söberg, Line Røddik Hansen, Linda Sembrant, Lisa Dahlkvist, Rilany, Thaysa, Mayara, Johanna Rytting Kaneryd, Malin Diaz, Lisa Klinga, Madelaine Edlund.

Sowohl Goalgetterin Christen Press wie Abwehrbollwerk Whitney Engen begannen auf der Bank, waren erst gestern von den beiden Länderspielen der USA gegen China aus Kalifornien zurückgekehrt. Die Brasilianerinnen landeten am Freitag nach einem Ausflug ihrer Natio nach Australien.

Allein schon deshalb war der Sieg Kristianstads keine Überraschung, es zeigt aber auch, dass Tyresö weiterhin wenig Interesse an der Liga hat und alles auf die an den nächsten beiden Sonntagen zu spielende Halbfinals gegen die Birmingham Ladies setzt.

Bei den Gastgebern lief übrigens Therese Björck heute mit der vermutlichen Rekordrückennummer 400 (!!) auf. Grund: Das Städtchen Kristianstad feiert in diesen Tagen und Wochen seinen 400. Geburtstag.

Die größere Überraschung schaffte aus meiner Sicht Piteå, dass dem von fast allen auf Platz 2 getippten Linköping gleich eine Auftaktniederlage beibrachte. Torschützin: Ausgerechnet die in Linköping ausgemusterte ehemalige Tyresöspielerin Pauline Hammarlund. Die 19-Jährige traf vor knapp über 1.000 Zuschauern in der LF-Arena, der nördlichsten Stadt in der Damallsvenskan. Dort ist es, das bezeugen alle, nicht leicht zu gewinnen, aber nach einem eher negativen Wechselverhältnis vor der Saison hatten viele Piteå alles zugetraut, aber nicht den von Martin Sjögren trainierten Mädels aus Linköping alle drei Punkte abzinöpfen. Die junge Keeperin Hilda Carlén zeigte offenbar eine Klasseleistung und Faith Ikidi wird hier als Abwehrchefin grundsätzlich gelobt:).

„Natürlich ist das eine Enttäuschung,“ sagte die neue Torhüterin Linköpings, Katie Fraine, der Zeitung Östgöta Correspondenten.

„Aber wenn du gegen eine Mannschaft spielst, die so sehr nach hinten arbeitet, wird es schwer, vorne was zu machen. Sie zwingen dich dazu, ein Spiel zu spielen, dass du eigentlich nicht spielen willst. Wir müssen besser werden, diese Art von „hässlichen“ Spielen zu spielen, aber mich beunruhigt das Ergebnis nicht. Wir sind immer noch die beste Mannschaft der Liga,“ so Fraine weiter.

Bleibt noch zu erwähnen, dass das hochgetippte Umeå sich beim Jungbrunnen der Liga, dem als sicheren Absteiger gehandelten Jitex Mölndal BK sehr schwer tat und erst zehn Minuten vor dem Ende den Siegtreffer erzielen konnte.

Die Ergebnisse und die Toschützen aller Spiele könnt ihr übrigens ab jetzt immer auf der Seite Damallsvenskan 2014 (oben im Menü) finden. Da wird dann ab dem 2. Spieltag jeweils die aktuelle Tabelle auftauchen und auch die Torschützenliste.

 

 

 

 

Zwei verlassen Malmö

Ersatztorhüterin Hilda Carlén (21) verlässt LdB FC Malmö zum Ende der Saison. Das kann man auch sehr gut verstehen, denn Carlén hat seit ihrem ersten Engagement 2010 bis heute nicht einmal eine einzige Minute in der Damallsvenskan spielen dürfen.Bereits letztes Jahr hatte Hilda mit dem Gedanken gespielt, den Verein zu verlassen. Immerhin 151 mal hat Emma Wilhemsson für Malmö gespielt, aber auch die 26-Jährige sieht ihre Zukunft nicht beim alten und wohl auch neuen Meister.

„Es gibt Vereine aus der Damallsvenskan, die uns sowohl wegen Carlén als auch Wilhelmsson kontaktiert haben,“ sagte LdB-Fußballchef Erling Nilsson und fügte hinzu, dass es im Frauenfußball speziell für Torhüterinnen kein Problem gäbe, einen Verein zu finden.

Das sehen allerdings Spielervermittler anders, bei denen sind Torhüter oft Ladenhüter, denn hat man eine gute Keeperin, will man selten eine zweite. Feldspieler sind flexibler einsetzbar.

Nachfolgerin als Bankdrückerin für Thora Helgadottir wird die junge Zecira Musovic. Sie kommt vom Nachbarn Stattens aus Helsingborg und hat für Schweden in der U17 gespielt.

U23 in La Manga: Schweden schlägt England

Malmös Ersatztorfrau Hilda Carlén war am Ende die Heldin des Spiels gegen England. Nachdem es nach 90 Minuten unentschieden gestanden hatte, wobei Schweden zweimal in Führung gegangen war, hielt Carlén im Elfmeterschießen (im Turnierreglement bei Unentschieden nach 90 Minuten vorgesehen) einen Elfmeter und verwandelte anschließend den entscheidenden Strafstoß für die Blaugelben.

Die beste Spielerin auf dem Platz aber hieß Emma Lundh: „Sie macht ein fantastisch gutes Spiel, sowohl im defensiven Bereich und vor allem, was sie auch tun soll, im offensiven Bereich. Eine richtige Klassespielerin,“ lobte Trainerin Lillie Persson. Ffschweden glaubt nicht erst seit heute, dass Emma Lundh nach oder durch den Wechsel weg von Stockholm nach Linköping in dieser Saison eine der interessantesten Spielerinnen in Schweden werden könnte.

Den ersten Treffer erzielte Lundh nach Doppelpass mit Jenny Hjohlman, beim zweiten Tor legte sie auf für Malmös Sarah Storck.

Schwedische U23 ohne Problem gegen Norwegen: 3:0

Nach dem 0:2 gegen die USA in der ersten Partie in La Manga, schaffte Schweden in seiner zweiten Begegnung gegen Norwegen ein souveränes 3:0. Kapitänin Louise Fors, Kosovare Asllani und Jenny Hjohlman erzielten die Tore. Trainerin Lillie Persson wars zufrieden: „Wir haben heute mehr Vertrauen in unser Können gehabt und beim ersten Tor haben wir uns getraut, diesen extra Pass zu spielen. „Kosse“ [Asllani] bediente Lollo Fors, die den Ball ins Tor beförderte.“

Auch das zweite Tor hatte entscheidend mit der von Linköping nach Kristianstad gewechselten Asllani zu tun. Sie wurde gefoult und schoss den Elfmeter selber. Das 3:0 durch Umeås Neuzugang Jenny Hjohlman fiel in der Nachspielzeit.

Im abschließenden Spiel gegen England muss Persson nun auf Kosovare Asllani und Jessica Samuelsson verzichten. Beide Spielerinnen wurden ihrer guten leistungen wegen für die Algarve nachnominiert und ziehen von Spanien nach Portugal.

Statt Malmös Hilda Carlén durfte Örebros Emelie Lundberg das Tore hüten. Mia Jalkerud spielte von Anfang an, ebenso wie Sarah Storck (Malmö) während Emma Lundh und Olivia Schough auf der Bank saßen.