WM-Qualifikation ohne Überraschungen

Caroline Hansen im Zweikampf gegen Janice Cayman vom französischen Erstligisten Juvisy (Foto: Karin Reuter)

Caroline Hansen im Zweikampf gegen Janice Cayman vom französischen Erstligisten Juvisy (Foto: Karin Reuter)

Vor einer Woche begann der europäische Teil der WM-Qualifikation für Kanada und es gab bislang keine Überraschungen. Der Einrichtung dieses Blogs folgend konzentriere ich mich auf die nordeuropäischen Länder.

Finnland startete mit zwei Siegen in die Quali-Gruppe 7, in der Frankreich wohl durchmarschieren wird, die Truppe von Andrée Jeglertz jedoch gegen Österreich um Rang 2 kämpfen will. 2:0-Sieg in Kasachstans Hauptstadt Astana, 3739 km von Helsinki entfernt. Katri Nokso-Koivisto und Sanna Talonen schossen die Tore.

Wichtig vor allem der 2:1 Sieg über Hauptkonkurrent Österreich in Turku. Adelina Engman und Emmi Alanen trafen für Finnland, der Siegtreffer nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Nina Burger fiel erst in der 86. Minute. Wie schon bei der WM war Finnland in der Defensive, die Österreicherinnen gewannen die Torschussstatistik klar mit 13:6, verloren aber das Spiel…

Schwedens 2:0 gegen Polen in Malmö war glanzlos. Caroline Seger und Lotta Schelin trafen erst nach der Halbzeit gegen den Weltranglistendreißigsten, der sehr defensiv spielte und nicht ein einziges Mal auf des Gegners Tor schoss. Antonia Göransson spielte zehn Minuten in der Abwehr.

Norwegen ließ beim 4:1 über Belgien nichts anbrennen. Ein Hattrick von Kristine Hegland und ein Treffer von Caroline Hansen aus Tyresö setzten Norwegen auf die Spur zur WM. Solveig Gulbrandsen spielte zum 180. Mal (!!!) im Trikot des Vize-Europameisters.

Für Island wird es sehr schwer, sich zur WM zu qualifizieren. denn in Gruppe 3 hat man es nicht nur mit Favorit Dänemark zu tun, dass noch kein Spiel absolviert hat, sondern auch mit der Schweiz. Die kam mit dem Selbstbewusstsein eines 9:0 über Serbien auf die Atlantikinsel und nahm am Donnerstag alle drei Punkte mit. Ramona Bachmann und Lara Dickenmann schossen die Tore zum 2:0 Sieg der Schweizerinnen, die hoch überlegen waren. Im Tor Islands stand wieder Gudbjörg Gunnarsdottir, die wohl Thora Helgadottir aus Malmö durch eine hervorragende EM erst einmal vom Stammplatz verdrängt hat.

Tyresö stolpert in Örebro

Dass es nicht leicht ist, in dieser Saison auf KIF Örebro zu treffen, dass sich trotz finanzieller Sorgen und der Abwanderung von Nationalspielerin Marie Hammarström deutlich besser macht als im Vorjahr, ist unbenommen.

7:0 und 5:0 hatte Tyresö letzte Saison gegen KIF gewonnen. Gestern Abend hätte es beinahe eine Niederlage gegeben.

Mit Carola Söberg und Sara Thunebro auf der Bank und den erst am Dienstag in Schweden angekommenen Ashlyn Harris und Ali Krieger auf dem Platz sollte si9ch die Formation weiter der annähern, mit der man die Spiele in der Champions League ab Oktober bestreiten will. Da fehlen erst einmal „nur“ Caroline Hansen und Whitney Engen obwohl Tyresö nach Angaben der Zeitung Uppsala Nya Tidning am 25.08. noch eine neue Ofrfensivspielerin präsentieren wird, nachdem mit Jennifer Egelryd das vorletzte schwedische Talent den Club verlassen hat, um beim Zweitligadritten IK Sirius spielen zu dürfen.

In der ersten Halbzeit schaffte Tyresö so gut wie keine Torchance trotz sehr viel Ballbesitz. Örebro verteidigte intelligent und kompromisslos. Krieger zweikampfstark und Harris selten geprüft. Caroline Seger meinte zur Pause, dass man den Gegner in der zweiten Halbzeit weiter müde machen wolle, aber Ex-Nationalspielerin Sara Larsson konstatierte nach dem Spiel, dass weder sie noch ihre Kameradinnen zur Pause müde gewesen wären.

Am allerwenigsten traf das auf die Nigerianerin Sarah Michael zu. Die schnappte sich in der 75. Minute den Ball in der eigenen Hälfte und lief Richtung Tor von Ashlyn Harris. Aus 18 Metern zog sie dann fulminant mit dem rechten Fuß ab und hämmerte den Ball schnurgerade in den Winkel – 1:0 für KIF Örebro und den Jubel aus Malmö hörte man bis Stockholm – fast.

Tyresö, der millionenschwere Club, der eben in der Sommerpause noch mal vier neue Spielerinnen auf dem Transfermarkt geholt hat, lag zurück und auf einmal gab es einen 3-Punkterückstand auf LdB FC Malmö.

Man forcierte nun, endlich und an der Seitenlinie tanzte ein nervöser Tony Gustavsson entlang, der hektisch Kommentare auf den Platz schrie. Da sah man erstmals den Druck, unter dem Gustavsson in Tyresö stehen muss. Und zehn Minuten später schaffte denn dann auch Lisa Dahlkvist nach einer gelungenen Kombination mit ihrem ersten Saisontreffer den Ausgleich. Zu mehr reichte es nicht. Und nun hat es Malmö in der Hand, Meisterb zu werden und Tyresö verspielt möglicherweise den Titel, weil man glaubte, dass es eh nur noch um die UWCL gehen würde, Spielerinnen ausmusterte und die Neuen sich erst einmal einspielen müssen.