Maren Mjelde nach Schweden

marenUmeå IK hat nach drei Spielen ein Torverhältnis von 1:0. Gestern gab es daheim in der T3-Arena (einstmals Gammliavallen) ein am Ende durchaus glückliches 0:0 gegen Kopparberg/Göteborgs FC. Die Göteborgerinnen hatten sich vergangenes Jahr bei einem alles andere als glücklich verlaufenen Wechsel die Dienste von Andrine Stolsmo Hegerberg gesichert. Heute nun wurde bekannt, dass mit Maren Mjelde im Sommer die zweite Norwegerin Potsdam Richtung Göteborg verlassen wird. Die Nummer 3, Megatalent Ada Stolsmo Hegerberg hat noch Vertrag bis zum 30.06.2015. Dass Mjelde Potsdam verlassen würde, konnte man mehr als deutlich schon zwischen den Zeilen in einem Interview der Bergens Tidende in der vergangenen Woche lesen. Da sagte Mjelde, dass man in Potsdam leider nur erfahren würde ob man spielt oder nicht und keine konkreten Ratschläge bekomme, um sich spielerisch zu verbessern. Außerdem spiele man dort mit einer Dreierkette und Manndeckung, was im europäischen Spitzenfußball eher ungewöhnlich sei, so die 24-Jährige Norwegerin. In der heute offiziellen Erklärung gab Mjelde vor allem private Gründe für den Wechsel an, da sie näher an Oslo wohnen wolle, wo sowohl ihr Bruder Erik studiere wie auch ihr/e Liebste/r (im Norwegischen wird das nicht zwangsläufig deutlich, ist aber auch sowieso irrelevant) Göteborg hatte sich bereits vor der Saison mit einer weiteren Spielerin aus der Bundesliga, der Niederländerin Lieke Martens verstärkt, die bislang einen exzellenten Saisonstart hatte.

In Örebro gab es wieder einmal einen Galaauftritt der Nigerianerin Sarah Michael, die beim 3:1 gegen Vittsjö zwei Tore schoss und eines vorbereitete.

Die schwedische Meisterschaft könnte 2014 spannender werden, als man vor Beginn geglaubt hat. Denn Rosengård wird es mit Göteborg und Linköping im Titelkampf zu tun bekommen. Der gestrige Ausrutscher des Meisters hat gezeigt, dass der Abstand geringer ist als vermutet. Zu Tyresö, das auch wenn es nicht spielt, immer für neue Nachrihten gut ist, im nächsten Post.

Vermischtes

Schnee liegt in Schweden. Seit gut einer Woche ist es wieder schwieriger geworden, draußen zu trainieren, was normalerweise in dieser Jahreszeit für die meisten Vereine, zumal im Norden, sowieso nicht geht.

Ein paar Kurznachrichten:

Zlatan Ibrahimovic und Pia Sundhage haben sich bei der Verleihung des Ballon D’Or am Montag in Zürich kurz unterhalten. Dabei soll Sundhage den 32-Jährigen Superstar, der zuletzt despektierliche Bermerkungen über den Frauenfußball gemacht hatte, zum Länderspiel Schwedens am 8. Februar gegen Frankreich in der Nähe von Paris ein. Ibrahimovic antwortete, dass er kommen würde, wenn er nicht durch Termine verhindert sei. Man darf also gespannt sein. Damit wird mein alter Vorschlag also aufgegriffen:). Sicher die beste Möglichkeit, die unselige „Fahrrad“-Geschichte ad acta zu legen. Ibrahimovic und sein Management täten klug daran, sich den Termin freizuschaufeln.

Das kürzlich ausgefallene Trainingslager der schwedischen Nationalmannschaft aufgrund des Boykotts von zehn der zwölf Vereine der Damallsvenskan hat am Freitag zu einem Treffen zwischen Vertretern des schwedischen Fußballbundes SvFF und EFD (der Interessenorganisation der ersten und zweiten Liga) geführt. In sehr salbungsvollen Worten beiderseits, die ich den Lesern hier ersparen möchte, weil sie vom gemeinsamen Willen, dem schwedischen Fußball zu dienen getragen sind und abzielen, jedwede Missverständnisse künftig zu vermeiden und Friede, Freude, Eierkuchen usw., erklärte man einander die Freundschaft, Loyalität und Hingebung. Ergebnis: Alle für 2014 geplanten Trainingslager sollen stattfinden.

Die Tschechin Lucie Martinkova, in Diensten von KIF Örebro, wurde auf der Fußballgala im heimischen Prag zum zweiten Mal hintereinander als Tschechiens Fußballerin des Jahres ausgezeichnet.

Im dritten Jahr hintereinander wird über LdB FC Malmös (jetzt: FC Rosengård) Steuerschuld von rund 700.000 € gesprochen, die der neue Verein übertragen bekommen hat. Das könnte Rosengård in arge Not bringen, aber offenbar kann man diese Summe immer wieder ein Jahr aufschieben, so dass wir 2015 im Jänner sicher wieder eine Notiz hierzu finden werden…

Morgen, Montag, fliegt die Mannschaft von Linköpings FC zu einem außergewöhnlich weit entfernten Trainingslager nach Thailand. Man wird dort u.a. auch auf die thailändische Nationalmannschaft treffen. Es gibt Schlimmeres.

Wenn der schwedische Meister FC Rosengård am 1. Februar zu Gast beim Champions-League-Viertelfinalisten Turbine Potsdam (Achtung, Potsdam-Fans: Gelegenheit, Anja Mittag mal wieder bei euch zu sehen) sein wird, könnte es sein, dass im Tor der Schwedinnen die 18-Jährige Kroatin Doris Bacic stehen wird. Denn sowohl die Nummer 1 Thora Helgadottir und die Nummer 2 Zecira Musovic sind noch angeschlagen. Bacic kommt vom englischen Topclub Arsenal Ladies, wo sie fast gar nicht eingesetzt wurde.

 

 

Ärger um Andrine

twitVorige Woche gab Kopparberg/Göteborgs FC die Verpflichtung der Norwegerin Andrine Stolsmo Hegerberg bekannt, da ging man überall davon aus, dass alles rechtens sei.

In dieser Woche meldet sich Turbine Potsdam, das einen Vertrag mit Stolsmo Hegerberg hat, der bis Ende Juli 2015 läuft. Und sagt offenbar, dass die offizielle Anfrage des Agenten erst Anfang DIESER Woche zum Verein gekommen sei, wobei man sie also schon letzte Woche im Trikot von Göteborg im Internet gesehen hatte.

Heute schrieben die Spielerinnen von Turbine (zu denen auch Andrines jüngere Schwester Ada Stolsmo Hegerberg gehört) auf der Homepage des Vereins, dass sie enttäuscht von dem Verfahren sind und überrascht, dass sie nichts gewusst haben, vom Weggehen ihrer Mannschaftskameradin, die auf Facebook schon vor gut einer Woche geschrieben hatte, dass sie nicht länger mit Bernd Schröder als Trainer arbeiten wolle.

Dem Verein hatte sie zu Beginn der Vorsaison mitgeteilt, dass sie weg will. Am liebsten angeblich zu einem deutschen Verein in der Bundesliga, aber das habe Potsdam angeblich nicht gewollt.

Wie auch immer eine sehr unglückliche Aktion, die wohl damit enden wird, dass Stolsmo Hegerberg in Göteborg spielen wird, aber das Ganze wird einen sehr bitteren Beigeschmack haben. Ob Turbine Potsdam rechtliche Schritte einleitet, wird man noch sehen, gleichwohl hat Bernd Schröder mal in einem anderen Wechselfall gesagt, dass man Reisende nicht aufhalten solle.