Zweite Liga (1)

Hammarby-Jubel nach dem 1:0 durch Helén Eke (20) gegen Hovås Billdal

Hammarby-Jubel nach dem 1:0 durch Helén Eke (20) gegen Hovås Billdal

Auch die zweite schwedische Liga, die Elitettan absolvierte am Wochenende ihre erste Runde. 14 Teams in der eingleisigen Ausgabe sollen mittelfristig die Klasse verbessern und den Abstand zur Damallsvenskan verringern. Nun beginnt Saison 2.

Und wie schon im letzten Jahr ist eine Prognose sehr schwer, wer am Ende der Saison die beiden begehrten Aufstiegsplätze holt.

Am Samstag war ich beim Spiel von Aufstiegsfavorit Hammarby gegen Hovås Billdal aus Göteborg und sah einen klaren 3:0 Sieg der Mannschaft, die vor drei Jahren aus der ersten Liga abstieg und sich dann drei (!) Jahre gab, um wieder aufzusteigen. Hammarby glänzte nicht, aber sie setzten sich durch, daran fühlte ich mich sehr stark gestern erinnert, als Rosengård 4:0 bei AIK gewann.

Der Kader ist gut besetzt, selbst Verletzungen sollten locker abgefangen werden können und mit Anna Lindblom, Matilda Agné und Helén Eke hat Hammarby viel Erstligaerfahrung.

Noch stärker vermutlich: Sunnanå aus dem hohen Norden, genauer aus Skellefteå. Perpetua Nkwocha ist dort heimisch geworden, scheints. Die mehrfache Fußballerin des Jahres in Afrika, dazu Carina Holmberg und Torfrau Sussie Nilsson (die unlängst für Serbien debütierte, nachdem sie gefühlte zwei Jahre vergeblich auf einen Anruf vom schwedischen Fußballverband gewartet hatte) sind drei Topnamen, die Sunnanå wieder nach oben führen sollten.

Konkurrenzfähig ist trotz vieler ausländischer Abgänge auch der zweite Absteiger Mallbacken und – eine Außenseiterchance könnte schon in diesem Jahr Djurgården haben. Letztes Jahr stieg man mit einem sehr jungen Kader entgegen aller Unkenrufe nicht ab und hat sich dieses Jahr u.a. durch die Norwegen-Heimkehrerin Mia Jalkerud gut verstärkt. Auch 2014 wird aber publikumstechnisch weitgehend gähnende Leere herrschen im weiten Rund des Stockholmer Olympiastadions von 1912. Unglaublich, dass es keine andere Arena für die Frauen von Djurgården gibt, zumal die einstige Heimarena Kristinebergs IP auch Jahre nach dem angeblich unmittelbar bevorstehenden Abriss immer noch da steht…

In Älta, unweit von Stockholm in der Gemeinde Nacka, gibt es auch ein interessantes Team, dessen Mittelfeld vorwiegend erstklassig ist: die ehemalige brasilianische Nationalspielerin Elaine Moura, die letztjährige englische Meisterin Louise Fors (die dieses Jahr in Schweden spielt, weil sie ihre Hochzeit plant und ein eigenes Fußballschulunternehmen auf die Beine stellen will) und bei Heimspielen bald Dr. Elin Ekblom, die früher bei Djurgården und später bei AIK und Tyresö zu den besten Spielerinnen der Damallsvenskan zählte.

Ich werde die Elitettan hier nur sporadisch behandeln und immer wieder mal etwas schreiben, wenn ich ein Spiel sehe, vielleicht auch mal ein Interview machen. Aber erwartet bitte nicht eine vollständige Berichterstattung. In der Seitenliste wie schon vergangenes Jahr immer die Tops in der Tabelle. Heute aber mal die Ergebnisse des ersten Spieltags:

Kvarnsveden – Limhamn Bunkeflo 2-1
QBIK – Brommapojkarna 3-1
Halmia – Djurgården 1-3
Hammarby – Hovås Billdal 3-0
Bollstanäs  – Mallbacken 1-3
Umeå Södra – Älta 3-2
Sirius – Sunnanå 0-3

 

 

Onome Ebi: Türkei – Schweden – Türkei – Schweden- ?

Onome Ebi (Foto: Annika Kukkonen)

Onome Ebi (Foto: Annika Kukkonen)

Nigerianische Fußballspielerinnen haben in der Damallsvenskan eine lange Tradition. Aus keinem afrikanischen Land kommen so viele Legionäre – in der schwedischen Liga hatten wir in dieser Saison acht: Sarah Michael (KIF Örebro), Ogonna Chukwudi, Rita Chikwelu (beide Umeå IK), Faith Ikidi, Fransisca Ordega (beide Piteå IF) und Perpetua Nkwocha, Helen Ukaonu und Onome Ebi (alle Sunnanå SK).

Einige davon sind zentral für das Leistungsvermögen ihrer Mannschaften: Michael schoss vielleicht die beiden spektakulärsten Tore dieser Saison gegen Tyresö und Malmö, Ikidi ist wohl die beste Abwehrspielerin der Liga und Nkwocha und Sunnanå gehören nach fünf Jahren untrennbar zusammen, während Umeås Mittelfeld ohne Chikwelu wesentlich weniger kreativ wäre.

Onome Ebi spielte in den letzten Wochen für Sunnanå, konnte aber ihrer Mannschaft nicht mehr helfen. Zu tief unten stand man bereits, auch wenn Ebi, wie sie von ihren Mannschaftskameraden genannt wird, der Abwehr sichtbar Stabilität gab.

Schwierigkeiten bei der Visumsbeschaffung führten dazu, dass sich die Anreise Ebis um Wochen verzögerte. Nicht ungewöhnlich in Schweden. Vergangene Woche war ich auf einer Lesung der mittlerweile weltberühmten Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie in Stockholm und auch sie berichtete halb amüsiert darüber, dass die schwedischen Behörden ihr ein hohes Maß an Papieren abverlangt hatten, weil man wohl Angst habe, dass Adichie in Schweden bleiben wolle, dabei besuchte sie das Land lediglich drei Tage.

Einen Tag vor ihre Abreise nach Lagos habe ich mich mit Onome Ebi unterhalten. Sie ist 1,79 m groß und spielt hauptsächlich in der zentralen Abwehr und ist sehr kopfballstark.

„Ich habe angefangen, mit Jungs zu Hause in Nigeria zu spielen,“ erzählte sie mir und darin unterscheidet sich ihre Geschichte kaum von den vielen, die ich mittlerweile gehört habe. „Dann habe ich in der nigerianischen Frauenliga gespielt und im Laufe der Jahre auf vielen verschiedenen Positionen, auch im Angriff, aufgrund meiner Größe und meiner Kopfballstärke.“

Nigeria war lange Zeit in Afrika das, was Deutschland in Europa ist: deutlich überlegen und die beste Mannschaft des Kontinents. Bislang hat das bevölkerungsreichste Land Afrikas an jeder WM teilgenommen, sechs Mal seit 1991. Drei Turniere, in den USA 2003, in China 2007 und Deutschland 2011 hat auch Onome Ebi gespielt. 2010 gewann sie mit Afrika die Kontinentalmeisterschaft, international bislang ihr größter Erfolg.

Nach ein paar Spielzeiten in der nigerianischen Liga erhielt sie ein Angebot von Atasehir Belediyesi aus der Türkei. Nicht unbedingt das Land, das man vielleicht erwartet, wenn es um professionellen Frauenfußball geht, aber Ebi gefiel es in der Türkei, das Klima sei ähnlich dem zu Hause und die Bezahlung sei ok gewesen, erzählte sie mir.

Dann kam die erste Zeit in Schweden, der Erstligist Piteå holte sie und Sarah Michael und als der Aufsteiger wieder abstieg, gingen beide zu Djurgården nach Stockholm. Von dort ging es wieder zurück in die Türkei.

„Natürlich ist das Niveau in Schweden wesentlich höher, aber ich habe die Zeit in der Türkei wirklich genossen.“

2012 wurde Ebi zur Mannschaftskapitänin von Atasehir Belediyesi ernannt und holte auch mit ihrem Team die Meisterschaft. Im entscheidenden Spiel, das man mit 7:1 gewann, stellte ihr Trainer sie überraschend ins linke Mittelfeld und Onome Ebi schoss drei Tore.

Man nahm, erfolglos, an der Qualifikation zur Champions League teil und dann, in diesem Sommer, kam ein Anruf aus Schweden. „Ich brauchte einen Wechsel, also ging ich gern nach Schweden, ich wollte auch unbedingt mit Pepe einmal auf Vereinsebene spielen.“

Pepe ist Perpetua Nkwocha, dreifache Fußballerin des Jahres in Afrika und so etwas wie eine lebende Legende.

Und nächste Saison? „Ich weiß noch nicht, es ist noch alles offen, ich möchte aber schon gern in Schweden bleiben,“ so Ebi, die schon auf gepackten Koffern saß, als wir miteinander Ende letzter Woche telefonierten. „Jetzt werde ich erst einmal nach Hause nach Lagos fliegen und mich ausruhen.“

Die letzte Runde – Damallsvenskan 2013

Tanz zwischen Göteborg und Sunnanå

Tanz zwischen Göteborg und Sunnanå

Die Saison ist vorbei, zumindest für die Clubs zwischen Platz 3-12. Lediglich Meister LdB FC Malmö und Tyresö FF spielen noch in der Champions League gegen den VfL Wolfsburg und Fortund Hjørring.

Und wie so oft haben letzte Spieltage ihre eigenen Ergebnisse.

In Mallbacken, beim Tabellenvorletzten durften heute Anja Mittag & Co. den Meisterpokal in Empfang nehmen. Mallbacken steigt ab, aber auf dem sehr speziellen Strandvallen in den värmländischen Wäldern, zu dem nur eine Schotterpiste führt, haben die besten drei Teams des Jahres alle Punkte gelassen. Auch Malmö lag zurück, konnte durch Mittag ausgleichen, beim 1:1 blieb es.

Tyresö trat nach der Abwehrschlacht von Paris am Mittwoch beim Tabellendritten Linköping ohne seine Amerikanerinnen Ashlyn Harris, Meghan Klingenberg, Ali Krieger und Christen Press an, ließ darüber hinaus noch Marta zu Hause und Vero Boquete auf der Bank. Die immer noch ganz ordentliche Elf, die dann auf Seriensieger Linköping traf, verlor am Ende deutlich mit 1:4, was den Vorsprung Malmös in der Abschlusstabelle auf sieben Punkte anwachsen ließ.

Selber war ich nach einem Wochenende auf einer Deutschlehrertagung in Göteborg und ging heute Nachmittag zum Valhalla IP, einer älteren Sportanlage unweit des Scandinaviums und sah das letzte Spiel von Torbjörn Nilsson als Trainer. Göteborg spielte gegen den Tabellenletzten Sunnanå, gewann mit 3:0 und beendet die Saison zwar als Vierter, aber unzufrieden mit einem riesigen Abstand zu Meister Malmö. In der zweiten Halbzeit unterhielt ich mich lange mit der englischen Nationalspielerin Anita Asante, die dem Spiel auf Krücken beiwohnte. Anita hat sich im Training einen Knochen im Fuß gebrochen. Gemeinhin wird erwartet, dass die 28-Jährige im kommenden Jahr für Meister Malmö spielen wird. Sie gab mir zwar keine 100%-ige Antwort auf die Frage nach dem Vereinswechsel, aber sagte, dass die meisten in Göteborg nicht damit rechnen würden, dass sie auch 2014 für Göteborg spielen würde. Immer ein Vergnügen, mit der Londonerin zu reden, die tiefe Einsichten und Analysen hat und die ihren Weg zielstrebig und konsequent gegangen ist. Mehr zum englischen Fußball und Anita Asante in einigen Wochen, wenn mein England-Artikel, mit dem ich mich schon gut fünf Monate beschäftigt habe, endlich fertig ist.

Umeå schlug Kristianstad mit 3:1 und sicherte sich damit doch noch Rang fünf und fing KIF Örebro am letzten Spieltag ab. Auch hier verabschiedet man sich von einem Trainer. Joakim Blomqvist verlässt Umeå IK, wie Torbjörn Nilsson mit einem Sieg. Trotz einer mehr als enttäuschenden Saison wird aber Elisabet Gunnarsdottir wohl auf der Bank von Kristianstad sitzen bleiben. Sie, die eigentlih Meister werden wollte mit KDFF, beendet die Saison somit auf Rang 9.

Örebro gab Rang fünf in der letzten Runde ab, nicht unerwartet gewann ein zum Schluss der Saison stabil spielendes Vittsjö GIK mit 3:0.

Und Jitex verabschiedete sich von Trainer Stefan Rehn, der nun doch Nilssons nachfolger beim Lokalrivalen Göteborg wird. Ob Rehn der Richtige ist, bleibt abzuwarten. Symptomatisch, dass er nicht mit einem Sieg geht, sondern mit einem schmeichelhaften Unentschieden, dass Mimmi Löfwenius erst in der 88. Minute rettete. 1:1 gegen Piteå.

Kreuzband #3

Nach den Verletzungen von Linda Sällström in der Vorsaison und Emma Berglund am ersten Spieltag, stellte sich heraus, dass auch U19-Nationalspielerin Nina Jakobsson (Sunnanå SK) einen Kreuzbandriss hat. Die 18-Jährige verletzte sich auch im ersten Spiel gegen Vittsjö. Da aber die Beschwerden nicht so stark waren, kam sie erst nach ein paar Tagen zur Magnetröntgenuntersuchung, die dann offenbarte, dass auch Jakobssons Saison 2013 zu Ende ist.

Bittere Heimpleite für Aufsteiger

Mit einer derben 1:5 Schlappe daheim in Skellefteå begann die Saison für Aufsteiger Sunnanå SK gegen Vittsjö. Dabei erzielte die aus Kristianstad gekommene Elin Nilsen gleich drei Tore und setzte sich an die Spitze der Torjögerliste. Wer in Kristianstad nichts wird oder nicht mehr erwünscht ist, der geht oft nach Vittsjö, das keine 50 km entfernt ist. Und Trainer Thomas Mårtensson macht dann oft aus diesen Spielerinnen Siegerinnen. So ist es ihm schon mit Sofie Andersson gelungen, die bei Elisabet Gunnarsdottir keine Rolle mehr hatte und nun wohl auch mit Nilsen, die schon in der Vorbereitung etliche Tore erzielt hat. Jane Ross und Emma Sjödahl für Vittsjö und Julia Spetsmark für Sunnanå erzielten die übrigen Tore.

Wie schwer es ist, in der Damallsvenskan (wieder) Fuß zu fassen, mussten also die Aufsteiger Mallbacken (0:4 in Örebro) und Sunnanå bitter erfahren. Beide verloren zudem nicht gerade gegen Meisterschaftsaspiranten und das jeweils mit vier Toren Unterschied.

In Skellefteå hatte man der Premiere so entgegengefiebert und gottlob ist der Männereishockey-Verein gerade dabei, das Finale um die schwedische Eishockeymeisterschaft gegen den Rivalen aus Luleå zu gewinnen.

„Wir haben gegen eine bedeutend bessere Mannschaft gespielt,“ fasste Trainer Marti Tikkanen die Klatsche zusammen. „Wir machen zu viele individuelle Fehler und auf diesem Niveau sind die sehr teuer. In den Zweikämpfen sind wir zu zaghaft. Es gibt einen großen Unterschied zur zweiten Liga, wo wir scheinbar noch sind.“

Und die heutige Mannschaftskapitänin Annika Kukkonen fügt hinzu: „Wir müssen wesentlich tougher sein. Ein paar von uns sind einfach zu nett da draußen. Das müssen wir nächstes Mal besser machen. Es ist nicht lustig, einer Mannschaft zu begegnen, die hart spielt.“

Im zweiten Sonntagsspiel kam Kristianstads DFF, das ja Ambitionen auf einen Spitzenplatz hat, zu Hause nicht über ein 1:1 gegen Piteå hinaus. Victoria Forsmark hatte die Gäste in Führung gebracht und Marija Banusic glich mit einem Freistoßtor aus.

 

 

Julia Spetsmark nach Sunnanå

Perpetua_Nkwocha

Perpetua Nkwocha stürmt bald mit Julia Spetsmark

Der Aufsteiger aus Skellefteå hat den Wettstreit um eine Spielerin gewonnen, die angeblich die halbe Liga haben wollte: Julia Spetsmark wechselt von QBIK in Karlstad nach Nordosten zu Sunnanå SK. Die 23-Jährige war im Januar sogar von Pia Sundhage in den 28-köpfigen Kader berufen worden, der auf Bosön zusammenkam, fehlt aber in der Reduktion auf 23 Spielerinnen. Spetsmark wird beim Traditionsverein, für den auch Bianca Rech und Rebecca Smith gespielt haben (nicht zu vergessen Hanna Marklund) wohl neben der 37-Jährigen Perpetua Nkwocha eingesetzt werden. Nkwocha war drei Mal Afrikas Fußballerin des Jahres und ist seit mehreren Jahren in Nordschweden zu Hause.

Zugänge und Abgänge (Stand: 05.01.2013)

So allmählich füllen sich die Kader der Vereine in der Damallsvenskan. Es ist Zeit für einen ersten Überblick. Hier kommen die 12 Teams der Saison 2012 plus die beiden Neulinge.

Tyresö FF

Zugänge: Christen Press (Kopparberg/Göteborgs FC), Malin Diaz (AIK)

Abgänge: Helén Eke (Verein steht noch nicht fest)

Kommentar: Erstmals auf seiner Reise von der vierten Liga zum Meistertitel gibt es in Tyresö keine wesentlichen Personalwechsel. Marta, Vero Boquete, Caroline Seger hatten allesamt laufende Verträge auch für 2013, obwohl es um Marta wieder einmal Wechselgerüchte gab und auch noch gibt. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass die Brasilianerin Tyresö in diesem Jahr verlässt. Für die USA ist ihr Marktwert nicht groß genug und keiner der neuen Vereine könnte sie mit den erlaubten Budgets bezahlen. Christen Press wird den Stammplatz von Madelaine Edlund gefährden. Sowohl deren wie Elaines auslaufender Vertrag wurde verlängert. Tyresö ist ein Topteam mit erstklassigen Alternativen auf der Bank. Auch Meghan Klingenberg hat verlängert. Wunschelf (Linda Sembrant in der Reha nach Kreuzbandriss):

Carola Söberg, Meghan Klingenberg, Johanna Frisk, Karin Lissel, Line Röddik Hansen, Lisa Dahlkvist, Caroline Seger, Vero Boquete, Marta, Kirsten van de Ven, Christen Press.

Bank: Annica Svensson, Elaine, Malin Diaz, Madelaine Edlund, Jessica Höglander.

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LdB FC Malmö

Zugänge: Yoreli Rincon (XV de Piracicaba), Zecira Musovic (Stattena), Manon Melis (Linköping)

Abgänge: Emma Wilhelmsson (Jitex), Christina Öyangen Örntoft (Bröndby), Hilda Carlén (noch unbekannt)

Kommentar: Nach der finanziellen Rettung durch Milliardär Dan Olofsson nimmt auch Malmö Kurs auf den Meistertitel. Die Liga wird (wenn sich nichts wesentlich ändert) zu einem Zweikampf Malmö – Tyresö werden, in dem Tyresö abermals klarer Favorit ist, trotz der Verpflichtung von Melis. Rincon überrascht, riskant, eine 19-Jährige Kolumbianerin zu integrieren. Die 1,54 m kleine Filigrantechnikerin wurde mit Marta verglichen, muss das aber noch beweisen. Malmö hat aber immer gut eingekauft…

Voraussichtlich:

Thora Helgadottir, Lina Nilsson, Malin Levenstad, Amanda Ilestedt, Ali Riley, Sara Björk Gunnarsdottir, Therese Sjögran, Ramona Bachmann, Elin Rubensson, Anja Mittag, Manon Melis.

Reserve:

Zecira Musovic, Frida Nordin, Katrin Schmidt, Katrine Veje, Yoreli Rincon, Sofi Anker Kofoed.

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Linköpings FC

Zugänge: Lina Rinshamre (Sundsvalls DFF), Magdalena Ericsson (Djurgården), Stina Blackstenius (Vadstena GoIF), Renée Slegers (Djurgården), Emma Lennartsson (IFK Norrköping)

Abgänge: Manon Melis (LdB FC Malmö), Lisa DeVanna (Perth Glory), Emma Lundh (noch unbekannt, Hammarby?), Karen Bardsley (Lincoln LFC), Louise Fors (Western Sydney Wanderers, ab Frühjahr FC Liverpool Ladies), Nora Holstad Berge (Arna-Björnar), Matilda Agné (Hammarby DFF), Ingrid Schjelderup (Vålerenga), Josefine Alfsson (Kisa BK)

Kommentar: Linköping beendet nach einem Jahr seinen Versuch, mit Tyresö und Malmö zu konkurrieren und hat Sparmaßnahmen eingeführt. Neun Spielerinnen verlassen den Verein und fünf kommen neu hinzu, im Gespräch ist immer noch AIK:s U19-Europameisterin Jennie Nordin. Mit Ringshamre und Ericsson hat man zwei weitere junge Europameisterinnen verpflichtet. Linda Sällström, die gegen Ende der Saison noch gehen wollte (Jitex war eine Option), bleibt nun doch, vermutlich, weil die Konkurrenz in der Offensive nach ihrer Rehazeit nach dem Abgang von DeVanna, Melis und Lundh deutlich entspannter geworden ist. Linköping ist auch immer noch das bessere Team. Wichtig, dass Trainer Martin Sjögren zwei weitere Jahre bleibt.

Voraussichtlich:

Sofia Lundgren, Maja Krantz, Nilla Fischer, Charlotte Rohlin, Jessica Samuelsson, Marianne Gajhede Knudsen, Renée Slegers, Petra Larsson, Pernille Harder, Jonna Andersson, Linda Sällström.

Hier und bei den weiteren Clubs erspare ich mir die potentielle Bankbesetzung, da lediglich Malmö und Tyresö um die Meisterschaft spielen werden.

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Kopparberg/Göteborgs FC

Zugänge: Jessica Landström (Djurgården), Marie Hammarström (KIF Örebro), Cathrine Dyngvold (Klepp),

Abgänge: Christen Press (Tyresö FF), Ingrid Wells (noch unbekannt)

Göteborg wollte eigentlich angreifen. Dann kam der Abgang von Press dazwischen. Tyresös Zampano Hans Löfgren schnappte die Amerikanerin den Göteborgern vor der Nase weg. Landström ist vom Typ her kein Press-Ersatz, aber sie ist eine Kämpfernatur mit einer enormen fysischen Kraft. Dennoch muss sich das Angriffsspiel ändern. Torbjörn Nilsson hat seinen Trainervertrag um 2 Jahre verlängert, weil ihm versichert wurde, dass die Mannschaft sukzessiv verstärkt wird. Mindestens eine Klassespielerin muss noch kommen.

Voraussichtlich: Kristin Hammarström, Catrine Johansson, Anna Ahlstrand, Stina Segerström, Camille Levin, Yael Averbuch, Anita Asante, Johanna Almgren, Olivis Schough, Cathrine Dyngvold, Jessica Landström.

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Kristianstads DFF

Zugänge: Josefine Öqvist (vereinslos), Marija Banusic (IK Sirius), Brett Maron (Valur), Elin Borg (AIK)

Abgänge: Elin Nilsen (Vittsjö), Katrin Ómarsdóttir, Becky Edwards (beide unbekannt), Emelie Johnsson (Borens IK),  Moa Pettersson (Wä IF), Anna Persson (Glimåkra IF), Lisa Petersson, Julia Molin (AIK)

Auf den Plätzen 5-12 und bei den Aufsteigern erspare ich mir die mögliche Aufstellung am ersten Spieltag. Maron wird sicher in den ersten Monaten im Tor stehen, da Hedvig Lindahl in der Reha nach dem Kreuzbandriss ist. Trainerin Beta Gunnarsdottir ist wie immer super ambitioniert und will sicher Meister werden. Mit der Verpflichtung von Banusic ist ihr ein Coup gelungen. Für mich das größte Talent im schwedischen Fußball VOR der allenthalben gepriesenen Lina Hurtig (Umeå). Dass Josefine Öqvist letztlich der Offensive maßgebliches Gewicht verleihen wird, steht außer Frage. Kristianstad hat jetzt den drittbesten Angriff der Liga.

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Vittsjö GIK

Zugänge: Elin Nilsen (Kristianstad), Jane Ross (Glasgow City)

Abgänge: Emma Kullberg (Umeå Södra), Josefine Mårtensson (Glimåkra IF)

Das zweite Jahr ist immer das Schwerste. Das wird auch für Sensationsaufsteiger Vittsjö GIK gelten. Niemand hätte das Team aus Skåne auf Rang 6 erwartet. Die Verpflichtung von Jane Ross deutet eventuell darauf hin, dass Danesha Adams geht. Die Amerikanerin war sehr wichtig. Möglich, dass Vittsjö, wie immer, von Beta Gunnarsdottir geschasste Spielerinnen überimmt. Becky Edwards?

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Umeå IK

Zugänge: Hanna Folkesson (AIK)

Abgänge: Erica Carlén (Morön)

Wenig passierte in Umeå. Keeperin Caroline Jönsson hat ihr Karriereende zur Saisonmitte angekündigt. Da braucht es Ersatz.

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Piteå IF

Zugänge: Clara Markstedt (AIK), Johanna Andersson (Assi)

Abgänge: Camilla Johansson, Jessica Olovsson (unbekannt), Ann-Mari Dovland (Klepp), Jennifer Nobis (Karriereende)

Piteå hat zwar die beste Torschützin Nobis durch Clara Markstedt ersetzt, aber es fehlt an einer weiteren offensiven Spielerin, die dem Angriff mehr Durchschlagskraft verleiht. Faith Ikidi hat ihren Vertrag bis einschließlich 2015 verlängert, eine finanzielle Deckung dafür gibt es noch nicht.

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Jitex BK

Zugänge: Emma Wilhelmsson (LdB FC Malmö)

Abgänge: Katri Nokso-Koivisto (LSK Kvinner), Nanna Jansson (Hovås Billdal), Caroline Lindblad (unbekannt)

Jitex wird weder schwächer noch stärker.

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KIF Örebro

Zugänge: Fehlanzeige

Abgänge: Marie Hammarström (Kopparbergs/Göteborg FC), Emelie Lundberg (Eskilstuna United), Hanna Ågren-Åhbom, Nina Fellbrant,  Fanny Persson (hören auf), Edda Garðarsdóttir,  Ólína Viðarsdóttir (beide zurück nach Island, , Linda Fransson (noch nicht klar)

Das sieht wieder nicht gut aus für Örebro, das erhebliche finanzielle Probleme hat.

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Sunnanå SK

Zugänge: Anikka Kukkonen (Djurgården), Hanna Glas (Sundsvalls DFF),  Carys Hawkins (Perth Glory

Abänge: Anna Bodén (Morön),  Yanru Zhang (China)

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Mallbacken

Zugänge: Sarah Bergman, Emmie Johansson (beide QBIK), Maija Saari (AIK), Hayley Lauder (Åland United)

Abgänge: Anna Arnfeldt (Karriereende)

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Djurgården

Abgänge: Gudbjörg Gunnarsdottir, Mia Jalkerud, Freja Hellenberg (alle Avaldsnes IL), Jessica Landström (Göteborgs FC), Renée Slegers (Linköping), Anna Lindblom (Hammarby), Katrine Petrous, Natalia Rickne, Annika Kukkonen (Sunnanå), Katrin Jonsdottir, Caroline Frånberg.

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AIK

Zugänge: Lisa Pettersson, Julia Molin (beide Kristianstad)

Abgänge: Maija Saari (Mallbacken), Elin Borg (Kristianstad), Nazanin Vaseghpanah (hört auf), Hanna Folkesson (Umeå), Malin Diaz (Tyresö), Clara Markstedt (Piteå), Lori Chalupny (unbekannt)

Carys Hawkins nach Sunnanå

Während die einen (Tyresö & Göteborg) am Freitag große Brötchen (Press & Landström) backten, muss sich ein Aufsteiger für gewöhnlich mit weniger klingenden Namen begnügen.

Nachdem Elin Borg (AIK) bei Sunnanå im hohen Norden abgesagt hatte und stattdessen in Vittsjöl unterschrieben hatte, suchte man weiter nach einer Außenverteidigerin und konnte ebenfalls am Freitag die Unterschrift der Australierin (und Britin) Carys Hawkins vermelden. Die spielte in der letzten Saison noch bei Umeå Södra in der zweiten Liga und derzeit beim australischen Tabellenführer Perth Glory.

Kein weiteres Jahr in Sunnanå wird es leider für die chinesische Torhüterin Yanru Zhang geben. Sowohl Sunnanå wie auch Zhang hätten gerne weiter zusammengearbeitet, aber ihr chinesischer Mutterclub machte dem Geschäft einen Strich durch die Rechnung. Stattdessen hat man nun die exzellente Susanne Nilsson (AIK) zu einem Probetraining eingeladen.

Ruhiger November

Bislang ist es auffallend ruhig im Wechselkarussell der Damallsvenskan. Viele Spielerinnen nutzen die Pause nach der Saison 2012 und reisen nach Thailand, Vietnam oder Ägypten. Dementsprechend ist in der Silly Season noch nicht so viel passiert.

Djurgårdens finnische Nationalspielerin Annika Kukkonen geht nach nur einer Saison und zieht ins kleine Skellefteå, 773 km nördlich von Stockholm gelegen. Nur noch Piteå ist ein wenig weiter im Norden Schwedens gelegen. In Skellefteå ist zwar nicht der Bär los (oder vielleicht doch?), aber Aufsteiger Sunnanå SK rüstet sich nach zwei Jahren Abstinenz für eine weitere Saison im Oberhaus und bislang sieht das gut aus. Wichtig, dass die unverwüstliche Perpetua Nkwocha noch ein Jahr dran hängt.

Katrine Petrous wird Djurgården verlassen, konnte man heute lesen. Auch Gudbjörg Gunnarsdottir wird wohl nach vier Jahren in Stockholm notgedrungen woanders ihre Zelte aufschlagen müssen. Jessica Landström kann kaum in der zweite Liga stürmen, wenn sie ihre Fußballkarriere nicht aufgeben will und um einen Platz in Pia Sundhages Nationalmannschaft konkurrieren will. Auch das spät von AIK gekommene Talent Susan Varli wird wohl anderweitig spielen müssen, wenn sie nicht stagnieren will. U19-Europameisterin Magdalena Ericsson dürfte eine begehrte Beute sein und ihre beste Freundin Anna Lindblom ist zwar privat an Stockholm gebunden, hat aber (eigentlich) zu viel Talent, um hier zu versauern. Islands Nationalmannschaftskapitänin Katrin Jonsdottir wird es mit ihren 35 Lenzen nicht ganz so einfach haben, einen neuen Verein zu finden, aber bei allen Spielerinnen mit EURO-Ambitionen ist die zweite Liga eigentlich keine Alternative.

Hollands Weltklassestürmerin Manon Melis ist derzeit bei ihrem Freund in Groningen, aber ihr Agent verhandelt nach Aussagen von Melis mit Tyresö, Göteborg und Malmö und Insider favorisieren Malmö, jenen Verein bei dem Melis in fünf Spielzeiten 84 Tore schoss. Aber kann sich Malmö auch noch die Holländerin leisten? Zumal Caroline Segerf schon öffentlich erklärt hat, dass sie gerne nach Malmö gehen würde. Aber Tyresös starker Mann Hasse Löfgren lässt Seger wohl nur gehen, wenn er etwas Gleichwertiges bekommt.

Ob Christen Press in Göteborg bleibt, ist noch nicht sicher. Die Amerikanerin könnte eine von 24 Spielerinnen werden, deren Gehalt vom amerikanischen Fußballverband in der sich neu gründenden Liga 2013 gezahlt wird. 24 Amerikanerinnen, 16 Kanadierinnen und 12 Mexikanerinnen sollen jeweils von ihren nationalen Verbänden in der neuen Liga finanziert werden, das würde dann wohl ausschließen, dass namhafte US-Girls nach Europa kommen. Auch für einen Umzug der Kanadierin Christine Sinclaiur dürften die Aktien dann tief fallen.

 

 

 

Pokal, Runde 3, Teil 2

Dass der schwedische Pokal glanzlos über die Runden gebracht wird, darüber regen sich Frauenfußballfans und -experten schon seit Jahren auf. Umsonst. Vergangenes Jahr wurde das Finale zwischen Kopparberg/Göteborgs FC und Tyresö FF im Fernsehen übertragen, es war sogar hinreichend dramatisch und erst im Elfmeterschießen von der Heimmannschaft (!) gewonnen, aber es kamen dennoch nur 920 Zuschauer. Das nimmt man grad nun gern zum Vergleich, wenn in Köln beklagt wird, dass „nur“ knapp 16.000 den FC Bayern seinen ersten großen Titel gegen bis heute in dieser Saison titellose Frankfurterinnen gewinnen sahen.

Immerhin: Gestern Abend kamen zum Zweitligisten Sirius in Uppsala sage und schreibe 1.526 Zuschauer zum Pokalspiel der dritten Runde. Warum? Marta Vieira da Silva war zu Gast und im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen, die in solchen Begegnungen die Stars auf der Bank sitzen lassen, muss man Tyresö und seinem Trainer Stefan Fredriksson ein Kompliment machen. Zwar ließ auch er Torfrau Carola Söberg, dazu Linda Sembrant, Johanna Frisk und Madelaine Edlund zunächst auf der Bank sitzen und gab den Reserven Jessica Höglander (U19-Nationaltorfrau), Jennifer Egelryd, Pauline Hammarlund (U19-Torschützin beim 1-0 in Västerås, das Deutschland aus der EM kickte) und Helén Eke einen Starteinsatz, aber Superstar Marta spielte von Beginn an und wurde erst nach 75 Minuten vom Feld geholt. Bis dahin war das Spiel aber auch schon gelaufen. Kirsten van de Ven hatte zweimal getroffen und Lisa Dahlkvist ihren ersten Treffer in einem Wettbewerbsspiel für Tyresö erzielt. Da war nur noch Statistik, als am Ende U16-Nationalspielerin Marija Banusic (die ich im Januar traf und deren Talent mich sehr beeindruckte) noch das umjubelte Ehrentor schoss.

Djurgården verbrachte den Abend in Västerås beim Drittligisten Gideonsberg und gewann locker mit 8:0. Torschützen: Mia Jalkerud, Sofia Nilsson (je 2), Madeleine Stegius, Irma Helin, Natalia Rickne, Linda Lundberg. Dort stand Ersatztorfrau Tove Enblom erstmals in einem Wettkampfspiel zwischen den Pfosten.

Jitex gewann 7:0 in Mariestad, einem idyllischen Ort am südlichen Ufer des großen Vänern-Sees. 200 Zuschauer sahen Tore von Annica Sjölund (3), Caroline Lindblad, Kristine Lindblom, Christina Julien und Kristin Karlsson.

Nach drei Niederlagen in Folge gewann Umeå IK sein Auswärtsspiel beim Tabellenführer der zweiten Liga Nord, Sunnanå SK, mit 2:1. Nationalspielerin Emma Berglund brachte Umeå durch einen Foulelfmeter in der zweiten Halbzeit in Führung. Nina Jakobsson glich nach Vorlage von Perpetua Nkwocha aus. Jenny Hjohlman sorgte schließlich für die Entscheidung in der 67. Minute, obwohl Sunnanå durchaus Chancen zum Ausgleich hatte. Die UIK-Spielerinnen, deren bizarre Trikot- oder besser Hosenbodenwerbung ich in einem Ohne-Worte-Post gezeigt habe, feierten den Sieg mit einem Duschwettkampf zwischen Caroline Jönsson und Pernilla Nordlund, deren Siegerin mir aber nicht gemeldet wurde.

Ebenfalls nur 2:1, wenn man so will, siegte der Pokalsieger 2010 KIF Örebro bei Jennifer Meiers früherem Club Bollstanäs SK. Sarah Michael und Marie Hammarström schossen die Tore für die Gäste, den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Jocelyn Charetteerzielt.

In einem Spiel zweier Drittligisten gewann Torslanda bei Stångenäs mit 5:4.

Und in Stockholm trafen die Traditionsclubs Hammarby und AIK aufeinander. Der Erstligist AIK siegte durch einen Treffer von Clara Markstedt verdient mit 1:0. Allerdings war ein Klassenunterschied weder im Ergebnis noch im Spiel zu bemerken. Der größte Unterschied zwischen beiden Teams schien mir, dass Hammarby, dass eben bis auf die Torhüterin einen völlig neuen Kader hat, sich in allen Mannschaftsteilen noch finden muss. AIK ist da wesentlich weiter. Der Tabellenletzte der Damallsvenskan hatte in Malin Diaz und Elin Bragnum seine besten Spielerinnen. Die früheren Hammarby-Spielerinnen Nazanin Vaseghpanah und Madeleine Tegström wurden eingewechselt.

Testspiele am Samstag

Am Samstag spielten schwedische Mannschaften eine Reihe von Testspielen.

Bereits um 11.00 Uhr standen sich KIF Örebro und Djurgården in der Behrns Arena gegenüber. Eine Neuauflage des Pokalfinales von 2010. Örebro dominierte wie Erwarten nach Belieben, erzielte aber lediglich zwei Tore durch die Youngster Moa Narving (19) und Linda Hallin (16). Djurgården sieht vor der neuen Saison recht schwach aus. Zwar hat man sich mit Anna Lindblom gut verstärkt, schwerer wird aber der Verlust von Dora Maria Larusdottir und Emma Lundh werden. Auf beiden Positionen gibt es keinen auch nur annähernd vergleichbaren Ersatz, sondern eine bunte Sammlung junger Spielerinnen,die ihre Feuertaufe erst noch bestehen müssen.

Umeå IK und Sunnanå SK spielen ständig gegeneinander, naja sagen wir öfters. Für beide Teams aus dem Norden ist es auch schwer, ohne längere Reisen machen zu müssen, gute Gegner zu finden. Heute siegte der Erstligist mit 3:2. Jenny Hjohlman, Ogonna Chukwudi und Linda Molin hatten den Gastgeber 3:0 in Führung gebracht, ehe dann gegen Ende Erika Nilsson Waara und Perpetua Nkwocha gute Ergebniskosmetik betrieben. Nächste Woche dürften sich beide Teams wiedersehen beim Norrporten Cup.

Die aus den USA nach Dänemark zurückgekehrte Tiffany Weimer schoss das Tor des Tages als Fortuna Hjörring den schwedischen Goldanwärter Linköpings FC verdient, aber etwas überraschend mit 1:0 schlug. Die Schwedinnen sind allerdings gestern lange mit dem Bus unterwegs gewesen und bleiben noch ein paar Tage in Dänemark. Immerhin hielt Sofia Lundgren einen Elfmeter der Norwegerin Lisa Marie Woods in einer Begegnung, in der die Däninnen tonangebend waren.

Noch ein Spiel mit zwei Teams aus der Damallsvenskan fand statt. Jitex BK besiegte Aufsteiger Vittsjö GIK mit 2:0 nach Toren von Christina Julien und Elin Carlsson. Laut Homepage von Vittsjö eine ausgeglichene Angelegenheit, das habe ich öfter bei Vittsjö gelesen, aber all diese Spiele gehen verloren.

Auf Lidingö bei Stockholm gewann Piteå auch sein zweites Spiel im Trainingslager, dieses Mal 6:0 gegen Zweitligist Bollstanäs SK. Jessica Olovsson 2, Hanna Petterson, Victoria Forsmark und Jennifer Nobis trafen, der sechste Treffer war ein Eigentor. Das erste Spiel hatte Piteå am Mittwoch 3:1 gegen Djurgården gewonnen.

Tyresö will unbedingt Meister werden in diesem Jahr, aber eine meisterliche Berichterstattung auf der eigenen Homepage steht noch aus. Um herauszufinden, wie denn das erste Spiel beim Traningslager von Marta & Co. in der Türkei ausgegangen ist, musste ich meine Norwegischkenntnisse hervorkramen und auf die Seite des gestrigen Gegners Arna-Björnar gehen. 2:1 gewann Tyresö gegen das Team aus der westnorwegischen Stadt Bergen. Dabei verschoss Maren Mjelde in der 72. Minute einen Elfmeter und die große Chance zum Ausgleich für die Norwegerinnen. Wer für Tyresö traf, bleibt ein Geheimnis.

Und noch immer dreht sich das Karussell

Kendall Fletcher verstärkt Vittsjö GIK

Exakt in einem Monat beginnt die Damallsvenskan und eine Woche später die zweiten Ligen. Nach einer gewissen Pause melden die Vereine zum Wochenende wieder Neuvwerpflichtungen.

Als da wäre Titelanwärter Sunnanå SK in der Norrettan. Hier stand schon einmal die brasilianische Torhüterin Barbara zwischen den Pfosten und auch in der neuen Saison setzt man auf internationale Klasse. Die chinesische Nationaltorhüterin Yanru Zhang reist vom Turnier an der Algarve direkt nach Skellefteå und zieht in den hohen Norden Europas. Die 25-Jährige habe man schon länger im Auge gehabt, sagt Clubdirektorin Inger Arnesson.

Mehr als 1.000 im Süden hat Erstligaaufsteiger Vittsjö GIK sich der Dienste der amerikanischen Abwehrspielerin Kendall Fletcher versichert. Die 27-Jährige hat eine 2010 und 2011 jeweils 15 Spiele für den FC Sky Blue in der WPS absolviert und spielte voriges Jahr in der Pause auch für den australischen Club Melbourne Glory. Vittsjö will demnächst noch die Verpflichtung einer Offensivspielerin mit WPS-Erfahrung bekanntgeben.

Dramatik in der 2. Liga Nord – Sunnanå schlägt AIK 4:1

Tiina Vatanens Kopfball geht geradewegs in den Winkel zum 1:0 für Sunnanå

12 Runden gespielt. Vier Teams an der Spitze, getrennt durch drei Punkte. Das hat man selten gesehen in der Nordgruppe der zweiten Liga.

Am Abend gewann Sunnanå SK das Spiel der beiden Absteiger 2010 und Topfavoriten auf den Wiederaufstieg 2011 bei AIK in Solna souverän mit 4:1.  Kurios: Das Hinspiel hatte AIK vor wenigen Wochen mit 6:0 in Skellefteå gewonnen. Da allerdings fehlten bei Sunnanå die beiden nigerianischen Nationalspielerinnen Perpetua Nkwocha und Helen Ukaonu.

Nkwocha, viermalige afrikanische Fussballerin des Jahres, erzielte mit dem 4:1 dabei den Treffer des Tages nach einem sehenswerten Slalomlauf durch die Abwehr des Gegners.

Dabei hatte AIK das Heft in der Hand gehabt, 30 Minuten lang, bis zur Führung durch Tiina Vatanen nach einer Ecke und einem fulminanten Kopfball.

„Das erste Tor ist ja immer sehr wichtig in einem Fussballspiel und es hat heute auch den Matchverlauf geändert,“ sagte mir Perpetua Nkwocha nach dem Spiel. Trotz der vier Tore und ihres ersten Saisontreffers war die 1992 geborene Vatanen, die in der Innenverteidigung spielt, noch kritisch: „Ich finde, wir haben viel zu viel mit langen Bällen nach vorne gespielt, es fehlte uns das Spiel in die Breite.“ Da mag sie Recht haben, aber die Effektivität der Angriffe Sunnanås war beachtlich. Insgesamt war man auch kompakter als Mannschaft, während bei AIK gerade Daniella Chamoun und Nazanin Vaseghpanah bisweilen zu indivuell agieren, beide sind technisch hoch talentiert, aber Fussball ist halt auch ein Mannschaftssport. Aufopfernd Hanna Folkesson bei AIK, die in die Kapitänsrolle hervorragend hineingewachsen ist.

Am 20.08. spielt dann der Tabellenführer AIK gegen den Zweiten Sundsvalls DFF und ffschweden wird dann wieder dabei sein.

Gelaufen scheint die Meisterschaft dagegen in der Gruppe Süd. Dort führt Vittsjö nach 12 Spieltagen bereits mit neun Punkten Vorsprung vor QBIK. Vittsjö liegt in Skåne in der Nähe von Hässleholm mitten in der Provinz. Bei einem Aufstieg wäre da sehr viel zu tun in der Heimatstadt des ehemaligen schwedischen Weltklassespielers Fredrik Ljungberg.

Halbfinale komplett

Das Halbfinale im schwedischen Pokal ist nun komplett. Am Dienstagabend gewann Pokalverteidiger KIF Örebro mit 5:2 beim Zweitligisten Sunnanå SK. Dabei traf die Nigerianerin Sarah Michael dreimal für die Gäste.

Die übrigen Tore erzielten Linda Fransson und Carina Holmberg für diastgeber und Olina Vidarsdottir sowie Kim Arodin (früher Ekebom) für Örebro. Im Halbfinale muss KIF Örebro nach Tyresö reisen.

Aufsteiger?

Die WM läuft und die zweite schwedische Liga spielte bis Ende Juni. Was hat das miteinander zu tun?

Zwei nigerianische Spielerinnen fehlen ihrem Zweitligisten Sunnanå SK, mit Perpetua Nkwocha sogar Afrikas Spielerin des Jahres 2010. So musste der Tabellenzweite Sunnanå vergangenes Wochenende den Tabellenführer AIK aus Solna (bei Stockholm) empfangen. Das vorentscheidende Spitzenspiel endete ohne die Afrikanerinnen 0:6.

AIK damit vier Punkte vor, möglicherweise bereits der entscheidende Vorsprung, denn beide Teams sind bislang durch die Serie spaziert und nichts deutet darauf hin, dass sich das nicht fortsetzen wird.

Damit hätte Stockholm dann wieder einen Aufsteiger, allerdings droht Hammarby derzeit auch der Abstieg,,,