Djurgården im Soll

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Zoe Ness stößt mit Gudbjörg Gunnarsdottir zusammen

 

Seit vielen Jahren ist Frauenfußball in der schwedischen Hauptstadt Stockholm keine Erfolgsgeschichte. Die drei Männerfußballtraditionsvereine AIK (aus Solna), Djurgården und Hammarby steigen meist genauso schnell wieder ab wie sie aufgestiegen sind. Besonders AIK hat sich den Stempel einer klassischen „Fahrstuhlmannschaft“ zugelegt. Rauf und gleich wieder runter, um dann wioeder aufzusteigen. Aber kein Geld, um das Team so zu verstärken, dass es in Liga 1 konkurrenzfähig ist.

2011 stieg dann auch noch Hammarby ab, die Grünweißen, die von Beginn (1988) an in der Damallsvenskan gespielt hatten. Drei Jahre zweite Liga und schließlich dann der Wiederaufstieg und sofortige Wiederabstieg – hauchdünn zwar aufgrund eines einzigen Tores im Verhältnis zum Tabellenzehnten Mallbacken, aber doch.

Aber Tyresö wird der geneigte Leser bemerken, aber Tyresö FF hat sich nach der kometenhaften Aufstiegsgeschichte vom bedeutungslosen Viertligisten zum Champions League Finalisten, der nur sehr knapp (3:4) am europäischen Player VfL Wolfsburg scheiterte ebenso schnell wieder verabschiedet. Zahlungsunfähigkeit, Konkurs der A-Mannschaft – das überehrgeizige Projekt eines größenwahnsinnigen Managers, der vor allem sein eigenes Ego permanent befriedigte. Kein Ruhmesblatt für den Frauenfußball, der anfangs so viel Hoffnung in das Modell investiert hatte. Dass ausgerechnet Nigeria im Rahmen eines Entwicklungshilfeprojektes Millionen an den notleidenden schwedischen Verein spendieren sollte, glaubte am Ende niemand mehr.

Der Aufstieg von Djurgården aus der Elitettan 2015 wurde gemeinhin erwartet und auch tatsächlich erreicht. Als ich vor der Saison Gudbjörg Gunnarsdottir traf, die nach ein paar Jahren im Exil auch aus privaten Gründen nach Stockholm zurückkehrte, war die jetzt 31-Jährige noch recht unsicher, was die Qualität der Liga im Allgemeinen anging und wie sich ihr alter und neuer Verein da schlagen würde. Sie bemerkte allerdings, dass die Organisation des Vereins wesentlich verbessert sei, vor allem weil man wieder unter dem gemeinsamen Dach mit dem Männerclub firmiert.

Nach sechs Spieltagen ist Djurgården im Soll. Neun Punkte aus sechs Spielen und Niederlagen gegen Rosengård, Eskilstuna und in Piteå, das ist eigentlich eine beinahe optimale Ausbeute.

Am Samstag kamen knapp 320 Zuschauer, das Stockholmer Olympiastadion von 1912 ist immer noch gähnend leer, aber hier gehen auch 35.000 rein oder gingen, denn 35.000 ist der offiielle Publikumsrekord, aufgestellt bei einem Konzert der Rolling Stones.

Und Gunnarsdottir ist eine Spielerin, die enorm wichtig ist für den Aufsteiger. Beim Spiel gegen Mallbackens IF Sunne, nicht gerade eine Spitzenmannschaft mit beinahe ausgewechseltem Spielerinnenkader im Vergleich zur vorigen Saison war sie eine derjenigen, die den Unterschied ausmachten. Die Isländerin hat Pondus im Tor und man sollte sich hüten, mit der 1,78 m großen und über 70 kg schweren Nationalspielerin zusammenzustoßen. Die Schottin Zoe Ness bekam das zu spüren (siehe Foto) und lag mehrere Minuten lang benommen am Boden. Es war bisweilen ein hartes Spiel ohne aber unfair zu werden. Die Neuseeländerin Anna Green schied verletzt aus, das Knie hatte sich verdreht und Green sass mit ausgestrecktem Bein und schmerzverzerrtem Gesicht auf der Bank. Stürmerin Madelen Janogy landete nach einem Duell mit Sofia Nilsson auf der Laufbahn des Stadions und verletzte sich an beiden Händen. Mindestens eine Hand ist verstaucht, wie sie mir nach dem Spiel sagte.

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Katrin Schmidt beim Freistoss für Djurgården

Die andere Schlüsselspielerin Djurgårdens ist Katrin Schmidt. Die 29-Jährige ist Europas beste Mittelfeldspielerin, die nicht in einer Nationalmannschaft spielt.

In Deutschland hat man offenbar kein Interesse und in Schweden kann sie nicht zum Einsatz kommen, da sie die schwedische Staatsbürgerschaft zwar beantragt, aber noch nicht bekommen hat. Dabei sollte es eigentlich „im Interesse der Nation“ sein, Schmidt einzubürgern, denn nachdem sich auch noch Mannschaftskameradin Emilia Appelqvist verletzt hat und sowohl bei Djurgården wie auch in Sundhages Nationalmannschaft für mindestens zwei Monate ausfällt,. bräuchte Sundhage unbedingt eine zentrale Mittelfeldspielerin internationaler Klasse.

Katrin Schmidt ackert und arbeitet und anders als in Malmö, wo sie meist die Kärrnerarbeit leistete, inszeniert sie bei Djurgården das Spiel, setzt andere in Szene und sorgt auch immer wieder selber für Gefahr für das gegnerische Tor. Dabei ist ihr niedrigstes Niveau ungemein hoch und sie ist in nahezu jedem Spiel die Beste ihrer Mannschaft.

Gegen Mallbacken hätte das Spiel auch unentschieden enden können. Beide Teams kamen mit einem Sieg in diese Begegnung und begannen mit entsprechendem Selbstbewusstsein. Mallbacken spielte sehr gefällig und hatte in der ersten halben Stunde durchaus Chancen durch Janogy und die sehr umtriebige Australierin Tameka Butt. Butt hätte in der 23. Minute auch das Führungstor machen müssen als sie endlich nach vielen Abseitspfiffen mal den Ball von der Gegnerin bekam und dann aber einen halben Meter am Tor von einer chancenlosen Gunnarsdottir vorbeizirkelte.

Auf der anderen Seite traf Madeleine Stegius den Pfosten und die robuste Angreiferin war es in der 57. Minute dann auch, die das 1:0 erzielte. Zu dem Zeitpunkt verdient, denn Djurgården hatte wesentlich mehr Spielanteile und Mallbacken versuchte sich lediglich mit langen Bällen auf Ness oder Butt anstatt sich nach vorn zu spielen. Trainerin Yvonne Ekroth brachte die Portugiesin Carolina Mendes und Gegenüber David Uvenclir wechselte die neuverpflichtete Antonia Göransson ein. Mendes machte das 2:0 nach einem Gewühl im Strafraum. Mallbackens Spielerinnen waren sauer und protestierten, Mendes hätte die Torhüterin Lee Alexander ungebührlich behindert, aber der Treffer wurde gegeben. Eine Minute später traf auch die andere Einwechselspielerin. Göransson signalisierte auf der linken Seite, wollte den Ball, bekam ihn und schräg frei vor Ex-Potsdammitspielerin Gunnarsdottir liess sie sich die Chance nicht nehmen und platzierte gekonnt und trocken knapp zwischen Gunnarsdottir und dem linken Pfosten. 2:1.

Der Sieg für Djurgården verdient am Ende, aber doch eine Zitterpartie. Ekroth, Mutter der wieder genesenen Innenverteidigerin Petronella und gleichermassen deren Trainerin, jubelte nach dem Schlusspfiff als hätte sie ein Pokalfinale gewonnen. Und so ähnlich ist es auch, denn neun Punkte lassen Djurgården sehr gut dastehen. Das könnte Richtung Klassenerhalt gehen. Mir scheinen derzeit Umeå und Kristianstad die beiden schwächsten Teams zu sein und Kristianstad ist der nächste Heimspielgegner für Djurgården nach der Länderspielpause.

Nach dem Spiel sprach ich mit Carolina Mendes und Tameka Butt.

Carolina, herzlichen Glückwunsch, das war dein zweites Tor für Djurgården.

„Das ist mein Job als Stürmerin. Ich denke, wir hatten eine ganze Reihe von Chancen, wir hatten aber Schwierigkeiten, sie auszunutzen.“

Du bist aus Russland nach Schweden und zu Djurgården gekommen?

„Ich denke, das ist fast so etwas wie das Gegenteil. Die Trainer, die Gesellschaft, da gibt es große Unterschiede, auch im Fußball. Aber ich bin auch gerade erst seit eineinhalb Monaten hier. Also bisher geht es mir hier richtig gut und ich fühle mich bequem.“

Du bist jetzt die zweite portugiesische Spielerin, die dabei ist, sich in der ersten Liga zu etablieren, die andere ist natürlich Claudia (Neto) in Linköping. Wie wichtig ist das für den Frauenfußball in Portugal?

„Ich denke, dass es sehr gut ist für uns. Wir haben die Möglichkeit, in einer sehr guten Liga zu spielen, das ist eine der besten Ligen in Europa. Für Portugal ist das sehr bedeutsam, vielleicht gelingt es uns, auch anderen, jüngeren Spielerinnen zu ermöglichen, hierhin zu kommen. Es gibt in Portugal wirklich eine Reihe von richtig guten Talenten. Aber die haben nicht dieselben guten Entwicklungsmöglichkeiten. Das könnte ein Fenster für andere sein.“

„Mallbacken hat uns echt Schwierigkeiten bereitet heute. Ich denke, dass wir das Spiel einfacher hätten haben können, wenn wir Tore gemacht hätten. Die hatten auch Möglichkeiten, mehr als ein Tor zu machen, aber wenn das Ergebnis anders gewesen wäre, fände ich das nicht ok, denn wir waren die bessere Mannschaft. Wir haben jetzt neun Punkte, werden weiter arbeiten und Spiel für Spiel nehmen.“

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Tameka Butt machte ein gutes Spiel

 

Tameka Butt: „Ich denke, das Spiel heute hätte so oder so ausgehen können. Wir hatten eine Reihe guter Chancen, die wir hätten ausnutzen können. Ich denke, es war ein gutes Spiel und spannend, ein echtes Kampfspiel beider Mannschaften. Ich denke, wir haben irgendwann unseren Rhythmus verloren, aber wir haben in den letzten fünfzehn Minuten versucht, das wieder zurück zu bekommen, als wir probiert haben, den Ausgleich zu erzielen.“

 

Eine Schottin in Värmland

Hayley Lauder in Tyresö

Hayley Lauder in Tyresö

In der Damallsvenskan spielen auch diese Saison wieder mehr als 60 Ausländerinnen. Viele, wie Nationaltrainerin Pia Sundhage, sind der Meinung, das sei entschieden zu viel und die schwedischen Talente könnten sich nicht richtig entwickeln, weil sie allzu oft ausländische Spielerinnen vor die Nase gesetzt bekommen, die ihnen mögliche Spielpraxis in der ersten Liga wegschnappen.

Andere, zu denen Kristianstads Trainerin Elisabet Gunnarsdottir gehört, sagen, dass ausländische Spielerinnen erstens billiger seien, weil einheimische Talente oft unverhältnismäßig hohe Gehaltsvorstellungen haben und auch Malmös Trainer Jonas Eidevall sagte mir im Frühjahr beim Auftakttreffen, dass die jungen U19-Spielerinnen etwa sehr oft fehlen würden, was bei den meisten Ausländerinnen nicht der Fall wäre.

Am vergangen Sonntag habe ich in Tyresö nach dem Spiel mit der Schottin Hayley Lauder gesprochen. Hayley hat mit 23 Jahren schon einiges an Auslandserfahrung gesammelt. Sie war fünf Jahre bei den Spartans, einem Team aus ihrer Heimatstadt Edinburgh, bevor sie sich dann auf den Weg nach Zypern machte, um bei Apollon Limassol Champions League zu spielen.

„Es war wirklich unglaublich warm da,“ sagt sie lachend, als ich sie darauf anspreche und meine, dass das graue Wetter in Tyresö sie wohl mehr an ihre Heimat erinnern müsse. „Das stimmt, Schweden ist da schon mehr wie Schottland.“

Hayley Lauder spielt bei Mallbacken im linken Mittelfeld, ich habe sie an diesem Sonntag speziell beobachtet, weil wir nach dem Spiel verabredet waren. Mallbacken bekam, wie die meisten Teams, die nach Tyresö kommen, wenig Gelegenheit, ein eigenes Angriffsspiel aufzubauen, die Stärke von Hayley liegt in der Offensive. Da bekam sie es wenige Male mit Ali Krieger zu tun, die bei Tyresö auf der rechten Seite verteidigt bzw. angreift.

In der finnischen Liga verbrachte Hayley Lauder die Saison 2012 und da schoss sie in 26 Spielen immerhin 18 Tore für den Tabellenzweiten des Vorjahres, der sich dieses Jahr bereits die finnische Meisterschatt gesichert hat.

Ob das nicht ein Unterschied sei, ein Jahr bei einem Spitzenteam zu spielen, das meist auf Angriff setzen kann und nun fast eine Saison bei einem Aufsteiger, der sich verzweifelt gegen den Abstieg wehrt?

„Ich wollte wirklich in der Damallsvenskan spielen. Das ist eine der besten Ligen in Europa,vielleicht sogar die Beste. Man sieht das an der Qualität der Spieler, gegen die wir heute in Tyresö gespielt haben. Ich genieße es wirklich, hier in Schweden zu spielen, man kann einfach so viel lernen und auch Erfahrung sammeln. Åland United war ein richtig gutes Team, aber wenn man die Gesamtheit betrachtet, dann hat Schweden ganz klar eine bessere Liga als Finnland.“

Hayley im Duell mit Ali Krieger

Hayley im Duell mit Ali Krieger

Du spielst in der schottischen Nationalmannschaft und ihr wart sehr nah dran, euch für die EURO in diesem Jahr zu qualifizieren. Im entscheidenden Spiel in Spanien, wo die Spanierinnen gewinnen mussten, führtet ihr mit 2:1 in der 89. Minute, um dann doch noch 2:3 zu verlieren.

„In diesem Spiel ist man wirklich durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen. Mit ein wenig Abstand kann man jetzt sagen, dass wir wirklich ganz nah dran waren und wenn man sieht, wie gut es für Spanien bei der EM lief, dann weiß man vielleicht auch, wozu wir in der Lage sein müssten. Vero Boquete hat damals das Siegtor für Spanien geschossen, die ist in ihren besten Momenten in einer Klasse für sich, auch heute hat sie das wieder für Tyresö gezeigt. Unser nächstes Ziel muss die WM 2015 in Kanada sein. Wir haben eine schwere Gruppe mit Schweden, Polen und Nordirland, aber das Ziel muss die WM sein.“

Es gibt jetzt eine Reihe von Schottinnen im Ausland. Du spielst in Mallbacken, Jane Ross mit viel Erfolg in Vittsjö, Lisa Evans in Potsdam und nicht zuletzt Kim Little in London bei Arsenal. Wie wichtig ist das für die Entwicklung des schottischen Fußballs?

„Naja, man hat jetzt die Augen aufbekommen für Spielerinnen aus Schottland und wir haben bewiesen, dass wir uns in guten Ligen behaupten können. Das wird letztlich nur gut für unsere Nationalmannschaft sein.“

Und die Spiele gegen Schweden?

„Das sind natürlich die Spiele, auf die wir uns am meisten freuen, man will sich immer mit den Besten messen. Auf dem Weg dahin sind wir gezwungen, alle Spiele zu gewinnen. Unsere schwedischen Trainerinnen Anna Signeul und Ann-Helen Grahm wissen natürlich fast alles über die Schwedinnen und das kann nur von Vorteil für uns sein.“

Wie geht die Saison für Mallbacken aus? Ihr seid auf dem Abstiegsplatz, drei Punkte hinter Jitex.

„Die Saison nähert sich jetzt dem Ende, aber wir kämpfen weiter um den Klassenerhalt. Das Heimspiel gegen Sunnanå nächsten Sonntag {lies: heute} müssen wir unbedingt gewinnen.“

Nach neun Runden

Erwartungsgemäß sind Tyresö und Malmö dem Rest des Feldes deutlich voraus. Die letzten vier Spiele des neunten Spieltags fanden vorgestern und vor allem gestern statt

Bereits am Mittwochabend führte Piteå zwar mit 1:0 gegen Linköping, aber Martin Sjögrens junge Mannschaft drehte die Begegnung und wie schon gegen Malmö am Spieltag zuvor wurde die Dänin Pernilla Harder zum Matchwinner für die Gäste. Piteå rutschte nun aufgrund der Donnerstagsergebnisse auf einen Abstiegsplatz, wo es definitiv nicht hingehört. Aber in der nördlichsten Stadt der Liga ist in der Lokalpresse jetzt schon die Devise durchhalten bis zur Sommerpause und Verstärkungen besorgen ausgegeben worden.

Piteå rutschte auf Rang 11, weil Vittsjö bei Mallbacken 3:1 gewann. Erste Niederlage der Värmländerinnen auf eigenem Platz seit zwei Jahren, der Strandvallen mit seinen fehlenden Tribünen (die Zuschauer sitzen meist auf selbst mitgebrachten Stühlen am Spielfeldrand) war eine Bastion. Er ist zudem Schwedens einziger Topfußballplatz, den man nur über eine Schotterstraße erreicht. Großes Pech für Mallbacken und noch mehr wohl fürr die finnische Nationalmannschaft:

Maija Saari, Kapitänin Finnlands und wichtiges Glied in der Abwehrkette Mallbackens, zog sich beim Training unter der Woche einen Kreuzbandriss zu. Maija ist damit schon das zehnte Opfer mit dieser Verletzung in der Damallsvenskan 2013.

Grund zur Freude hatte Finnlands Trainer Andrée Jeglertz auch gestern. Annica Sjölund, 2012 mit Kreuzbandriss ausgefallen, machte ihr erstes Spiel über 90 Minuten daheim gegen Umeå IK: Es kamen für Jitex sehr erfreuliche 900 Zuschauer und sie wurden zudem Zeugen eines eminent wichtigen 2:1 über Umeå. Zweifache Torschützin: Annica Sjölund.

Dass Kristianstad Sunnanå eine deutliche Niederlage mitgeben würde, glaubten wohl alle und tatsächlich gab es für den Aufsteiger (und wohl Absteiger) erneut ein empfindliches 5:1. Marija Banusic schoss das 1:0 schon in der ersten Spielminute, Margret Lara Vidarsdottir traf zweimal und Josefine Öqvist und Johanna Rasmussen je einmal. Mit Banusic hatte ich mich schon für Sonntag in Tyresö für ein Interview nach dem Spiel verabredet, aber die 17-Jährige sah ihre dritte gelbe Karte (wegen Wassertrinken auf dem Spielfeld!) und ist damit gegen Meister Tyresö gesperrt. Für ihre Handverletzung hat man ihr in Malmö übrigens eine Spezialmanschette angefertigt.

 

Malmö wieder vorn

Malmö hat Tyresö nach vier Runden die Tabellenführung abgeluchst. Mit einem 2:1 in Umeå am Sonntag (Siegtreffer durch Neuzugang Yoreli Rincon) setzte sich der Vizemeister dank der mehr geschossenen Tore an die Tabellenspitze. Dabei flog Therese Sjögran nach zwei gelben Karten vom Platz.

Ereignis des Tages aber wohl die Stadioneröffnung in Linköping. Das neue Stadion für die Europameisterschaft gebaut wird Heimstatt für Linköpings FC sein. Freier Eintritt und schönes Wetter und eine Rekordkulisse von 5300 Zuschauern, vermutlich ein Saisonrekord, den keiner in der Liga überbieten wird. Und wieder sorgte Örebro für eine Überraschung, lag 2:0 in Führung, ehe am Ende die Abwehrspielerinnen Charlotte Rohlin und Magdalena Eriksson noch für das dritte Unentschieden in Folge für Linköping sorgten.

Und Mallbacken strafte mich Lügen. Nachdem ich am Samstag nach dem neuerlichen Debakel Sunnanås noch behauptete, dass beide Aufsteiger sang- und klanglos absteigen würden, gewann das Team sein zweites „Heimspiel“ in Munkfors mit 3:0 gegen das bislang starke Piteå.

Aber auch trotz dieses sporadischen Erfolgs kann ich so recht nicht daran glauben, dass Mallbacken mit seinem bescheidenen Kader in der Liga bleibt.

Kreuzbandriss Nummer 6: Hanna Petterssons Knieschmerzen aus einem Training vor dem Spiel in Mallbacken rührten von einem gerissenen Kreuzband her. Saison zu Ende. Auch diese Saison werden wohl wieder 20-25 Spielerinnen mit dieser Diagnose von Magnetröntgenuntersuchungen nach Hause kommen.

Örebro und Malmö gleichauf

Ja, den Tipp, dass KIF Örebro gegen den Abstieg spielt und sogar in die Elitettan absteigt, den können wir hiermit einstampfen. Nach dem dritten Spieltag hat das Team nämlich schon sieben Punkte und liegt damit gleichauf mit LdB FC Malmö an der Spitze der Liga. Besser gesagt, knapp dahinter.

Vittsjö gastierte in der Behrns Arena in Örebro und nach sechs Minuten lag man durch zwei Tore durch die von Tyresö gekommene Helén Eke mit 0:2 hinten. Zur Halbzeit stand es 1:3, dabei blieb es dann.

Dass Aufsteiger Mallbacken in Malmö keine Chance haben dürfte, das sahen die Spielgesellschaften alle so mit entsprechend extrem niedrigen Quoten auf einen Sieg Malmös. Es wurde kein Kantersieg, den manche erwartet hatten, aber beim 3:0 durch Treffer von Sara Björk Gunnarsdottir, Anja Mittag und Katrine Veje ließ Malmö nichts anbrennen.

 

Mallbacken mit der zweiten Niederlage, Punkteteilung in Umeå

Dass es für Umeå IK nicht leicht werden würde gegen KIF Örebro, das konnte man sich vorher denken. Örebro war von vielen Experten weit unten getippt worden, hatte aber mit einem furiosen 4:0 gegen Mallbacken die Saison eröffnet. Außerdem sieht der Kader so schlecht nicht mehr aus, seitdem die tschechischen Zwillingsschwestern Lucie und Irena Martinkova hinzugestoßen sind.

Und Umeå muss, wie berichtet, auf seine Kapitänin Emma Berglund verzichten, die nach ihrem Kreuzbandriss für den Rest der Saison ausfällt. Neue Mannschaftskapitänin für die Saison wird nun die Nigerianerin Rita Chikwelu. Trainer Joakim Blomqvist zu der Entscheidung: „Rita war unsere klar beste Spielerin, sie gibt immer Alles und sie hat auch gut Schwedisch gelernt. Außerdem besitzt sie Führungseigenschaften.“

Gegen Örebro brachte Jenny Hjohlman ihre Mannschaft zwar in Führung, aber nach dem Ausgleich durch Helén Eke tat sich nichts mehr in der Protokollierung von Toren. Punkteteilung und bis morgen Tabellenführung für Örebro.

In Munkfors wurde zum ersten (und vorläufig letzten?) Mal Damallsvenskan gespielt. Denn der eigentliche Sportplatz auf dem Mallbacken spielt, ist nach dem langen Winter immer noch nicht spielbereit. Danach sehnt sich der Aufsteiger, denn so gab es heute auswärts eine Heimniederlage. Mit 2:1 gewann Kristianstads DFF sein Auswärtsspiel und hatte dabei den Gegner über weite Strecken unter Kontrolle.

 

Sanna Talonen schießt das erste Tor – Damallsvenskan 2013

Mit dem Spiel zweier Mannschaften, die fast alle Experten weit unten sehen, begann am Náchmittag die Damallsvenskan 2013. KIF Örebro besiegte Aufsteiger Mallbacken in der heimischen Behrns Arena deutlich mit 4:0. Tore: Sanna Talonen, Sarah Michael (2) und Irena Martinkova.

Die Expertentipps scheinen Örebro beflügelt zu haben. Noch früh, um über den weiteren Verlauf der Saison zu spekulieren, aber möglicherweise wird uns ja Örebro alle überraschen…

Die Woche

In der vergangenen Woche ist nicht so viel passiert in Sachen Frauenfußball und Schweden. Ich war drei Tage in München und staunte darüber, dass sich rund neun Millionen Deutsche anschauen wollen, wie ein magersüchtiges Model einen gekochten Kamelpenis isst und große Zeitungen wie BILD (nicht erstaunlich) und SPIEGEL ONLINE (oft SPON genannt) ausführlichst damit beschäftigen, aber das wäre ein anderes Thema für einen anderen Blog.

Pia Sundhage hat hierzulande bald (naja, ich übertreibe) Zlatan Ibrahimovic in Sachen Popularität eingeholt. Zumindest hamstert die bald 53-Jährige einen Preis nach dem anderen ein. Im Januar holte sie sich den Titel beste Frauenfußballtrainerin der Welt der FIFA, Trainerin des Jahres auf der Sportler-des-Jahres-Gala in Schweden und Trainer des Jahres der Nachrichtenagentur TT, Einen Ehrendoktortitel gibt es auch noch in diesem Jahr und wie immer ist Sundhage bescheiden und teilt diesen akademischen Würdentitel „mit allen, die sich wie ich für den Frauenfußball einsetzen“.

Mallbacken, das kleine, aber sympathische Dörfchen, das 2013 wieder in der höchsten Spielklasse anwesend sein wird, dürfte seinen Namen ändern. Auf der Jagd nach Sponsoren hat man mit der Gemeinde Sunne, zu der Mallbacken gehört, Verhandlungen geführt. Sven Eriksson, Boss des Vereins, der 2012 die Söderettan gewann und sich dann im Ausscheidungsspiel gegen Sirius durchsetzte, teilte mit, dass der Name des Vereins wohl Mallbackens IF Sunne lauten werde, wenn die Damallsvenskan beginnt. Dafür lässt die Gemeinde dann eine nicht näher genannte Summe springen.

Der neue US-Trainer Tom Sermanni hätte gerne drei Spielerinnen aus der Damallsvenskan in seinem nächsten Trainingslager gehabt. Da Meghan Klingenberg (Tyresö FF) jedoch verletzt ist, wurden es nur zwei: Erwartungsgemäß Christen Press (ebenfalls Tyresö) und dazu überraschend (weil von Pia Sundhage ignoriert) Mittelfeldspielerin Yael Averbuch von Kopparberg/Göteborgs FC. Die beiden Spielerinnen werden Anfang Februar zum 29-köpfigen Kader Sermannis stoßen, der zwei Spiele gegen Schottland bestreiten soll.Für das erste Spiel am 9. Februar in Jacksonville (Florida) sind übrigens schon 10.000 Karten verkauft. Christen Press wird noch vorher am 2. Februar ihr Debüt für Tyresö gegen den norwegischen Spitzenclub Stabaek geben. Das wird dann mein erstes Spiel in dieser Saison.

Im Kader Sermannis ist die 17-Jährige Torhüterin Jane Campbell von Concorde Fire South die größte Überraschung, auch wenn nicht damit zu rechnen ist, dass Campbell letztlich der Truppe gegen Schottland angehören wird. Denn mit Hope Solo, Ashlyn Harris, Jill Loyden und Nicole Barnhart sind vier etablierte Torfrauen aufgeboten.

Crystal Dunn ist nominiert. Sie gilt als DAS größte Talent im amerikanischen Fußball und studiert noch ein weiteres Jahr in North Carolina. Whitney Engen stößt wieder hinzu, die Abwehrspielerin, die vorletzte Saison ein paar Monate in Tyresö spielte, wird 2013 für den FC Liverpool spielen.

Die schwedische Nationalmannschaft wird am 6. April ein Vorbereitungsspiel gegen Island in Växjö bestreiten. Wie man hörte, wollte der isländische Trainer gerne in Växjö spielen, wo sein Team bei der EURO dann auf Deutschland treffen wird.

Rebecca Johnson, Mittelfeldspielerin mit Vergangenheit bei QBIK, Djurgården und Dalsjöfors hatte ein spektakuläres Jahr 2012. Zuerst ging ihr Verein Dalsjöfors in Konkurs, dann zog sie kurzentschlossen für ein paar Wochen in das isländische Örtchen Akureyri und gewann mit dem Verein Thor K/A ihren ersten Meistertitel. Aber keine Vereine meldeten sich bei ihr. Nach einem Interview mit damfotboll.com vor ein paar Wochen, begann aber das Telefon zu klingeln. Nun kann Johnson aus mehreren Angeboten wählen. Einiges spricht dafür, dass sie sich für Erstligist Jitex entscheiden wird, aber wir werden sehen…

 

 

Zugänge und Abgänge (Stand: 05.01.2013)

So allmählich füllen sich die Kader der Vereine in der Damallsvenskan. Es ist Zeit für einen ersten Überblick. Hier kommen die 12 Teams der Saison 2012 plus die beiden Neulinge.

Tyresö FF

Zugänge: Christen Press (Kopparberg/Göteborgs FC), Malin Diaz (AIK)

Abgänge: Helén Eke (Verein steht noch nicht fest)

Kommentar: Erstmals auf seiner Reise von der vierten Liga zum Meistertitel gibt es in Tyresö keine wesentlichen Personalwechsel. Marta, Vero Boquete, Caroline Seger hatten allesamt laufende Verträge auch für 2013, obwohl es um Marta wieder einmal Wechselgerüchte gab und auch noch gibt. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass die Brasilianerin Tyresö in diesem Jahr verlässt. Für die USA ist ihr Marktwert nicht groß genug und keiner der neuen Vereine könnte sie mit den erlaubten Budgets bezahlen. Christen Press wird den Stammplatz von Madelaine Edlund gefährden. Sowohl deren wie Elaines auslaufender Vertrag wurde verlängert. Tyresö ist ein Topteam mit erstklassigen Alternativen auf der Bank. Auch Meghan Klingenberg hat verlängert. Wunschelf (Linda Sembrant in der Reha nach Kreuzbandriss):

Carola Söberg, Meghan Klingenberg, Johanna Frisk, Karin Lissel, Line Röddik Hansen, Lisa Dahlkvist, Caroline Seger, Vero Boquete, Marta, Kirsten van de Ven, Christen Press.

Bank: Annica Svensson, Elaine, Malin Diaz, Madelaine Edlund, Jessica Höglander.

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LdB FC Malmö

Zugänge: Yoreli Rincon (XV de Piracicaba), Zecira Musovic (Stattena), Manon Melis (Linköping)

Abgänge: Emma Wilhelmsson (Jitex), Christina Öyangen Örntoft (Bröndby), Hilda Carlén (noch unbekannt)

Kommentar: Nach der finanziellen Rettung durch Milliardär Dan Olofsson nimmt auch Malmö Kurs auf den Meistertitel. Die Liga wird (wenn sich nichts wesentlich ändert) zu einem Zweikampf Malmö – Tyresö werden, in dem Tyresö abermals klarer Favorit ist, trotz der Verpflichtung von Melis. Rincon überrascht, riskant, eine 19-Jährige Kolumbianerin zu integrieren. Die 1,54 m kleine Filigrantechnikerin wurde mit Marta verglichen, muss das aber noch beweisen. Malmö hat aber immer gut eingekauft…

Voraussichtlich:

Thora Helgadottir, Lina Nilsson, Malin Levenstad, Amanda Ilestedt, Ali Riley, Sara Björk Gunnarsdottir, Therese Sjögran, Ramona Bachmann, Elin Rubensson, Anja Mittag, Manon Melis.

Reserve:

Zecira Musovic, Frida Nordin, Katrin Schmidt, Katrine Veje, Yoreli Rincon, Sofi Anker Kofoed.

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Linköpings FC

Zugänge: Lina Rinshamre (Sundsvalls DFF), Magdalena Ericsson (Djurgården), Stina Blackstenius (Vadstena GoIF), Renée Slegers (Djurgården), Emma Lennartsson (IFK Norrköping)

Abgänge: Manon Melis (LdB FC Malmö), Lisa DeVanna (Perth Glory), Emma Lundh (noch unbekannt, Hammarby?), Karen Bardsley (Lincoln LFC), Louise Fors (Western Sydney Wanderers, ab Frühjahr FC Liverpool Ladies), Nora Holstad Berge (Arna-Björnar), Matilda Agné (Hammarby DFF), Ingrid Schjelderup (Vålerenga), Josefine Alfsson (Kisa BK)

Kommentar: Linköping beendet nach einem Jahr seinen Versuch, mit Tyresö und Malmö zu konkurrieren und hat Sparmaßnahmen eingeführt. Neun Spielerinnen verlassen den Verein und fünf kommen neu hinzu, im Gespräch ist immer noch AIK:s U19-Europameisterin Jennie Nordin. Mit Ringshamre und Ericsson hat man zwei weitere junge Europameisterinnen verpflichtet. Linda Sällström, die gegen Ende der Saison noch gehen wollte (Jitex war eine Option), bleibt nun doch, vermutlich, weil die Konkurrenz in der Offensive nach ihrer Rehazeit nach dem Abgang von DeVanna, Melis und Lundh deutlich entspannter geworden ist. Linköping ist auch immer noch das bessere Team. Wichtig, dass Trainer Martin Sjögren zwei weitere Jahre bleibt.

Voraussichtlich:

Sofia Lundgren, Maja Krantz, Nilla Fischer, Charlotte Rohlin, Jessica Samuelsson, Marianne Gajhede Knudsen, Renée Slegers, Petra Larsson, Pernille Harder, Jonna Andersson, Linda Sällström.

Hier und bei den weiteren Clubs erspare ich mir die potentielle Bankbesetzung, da lediglich Malmö und Tyresö um die Meisterschaft spielen werden.

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Kopparberg/Göteborgs FC

Zugänge: Jessica Landström (Djurgården), Marie Hammarström (KIF Örebro), Cathrine Dyngvold (Klepp),

Abgänge: Christen Press (Tyresö FF), Ingrid Wells (noch unbekannt)

Göteborg wollte eigentlich angreifen. Dann kam der Abgang von Press dazwischen. Tyresös Zampano Hans Löfgren schnappte die Amerikanerin den Göteborgern vor der Nase weg. Landström ist vom Typ her kein Press-Ersatz, aber sie ist eine Kämpfernatur mit einer enormen fysischen Kraft. Dennoch muss sich das Angriffsspiel ändern. Torbjörn Nilsson hat seinen Trainervertrag um 2 Jahre verlängert, weil ihm versichert wurde, dass die Mannschaft sukzessiv verstärkt wird. Mindestens eine Klassespielerin muss noch kommen.

Voraussichtlich: Kristin Hammarström, Catrine Johansson, Anna Ahlstrand, Stina Segerström, Camille Levin, Yael Averbuch, Anita Asante, Johanna Almgren, Olivis Schough, Cathrine Dyngvold, Jessica Landström.

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Kristianstads DFF

Zugänge: Josefine Öqvist (vereinslos), Marija Banusic (IK Sirius), Brett Maron (Valur), Elin Borg (AIK)

Abgänge: Elin Nilsen (Vittsjö), Katrin Ómarsdóttir, Becky Edwards (beide unbekannt), Emelie Johnsson (Borens IK),  Moa Pettersson (Wä IF), Anna Persson (Glimåkra IF), Lisa Petersson, Julia Molin (AIK)

Auf den Plätzen 5-12 und bei den Aufsteigern erspare ich mir die mögliche Aufstellung am ersten Spieltag. Maron wird sicher in den ersten Monaten im Tor stehen, da Hedvig Lindahl in der Reha nach dem Kreuzbandriss ist. Trainerin Beta Gunnarsdottir ist wie immer super ambitioniert und will sicher Meister werden. Mit der Verpflichtung von Banusic ist ihr ein Coup gelungen. Für mich das größte Talent im schwedischen Fußball VOR der allenthalben gepriesenen Lina Hurtig (Umeå). Dass Josefine Öqvist letztlich der Offensive maßgebliches Gewicht verleihen wird, steht außer Frage. Kristianstad hat jetzt den drittbesten Angriff der Liga.

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Vittsjö GIK

Zugänge: Elin Nilsen (Kristianstad), Jane Ross (Glasgow City)

Abgänge: Emma Kullberg (Umeå Södra), Josefine Mårtensson (Glimåkra IF)

Das zweite Jahr ist immer das Schwerste. Das wird auch für Sensationsaufsteiger Vittsjö GIK gelten. Niemand hätte das Team aus Skåne auf Rang 6 erwartet. Die Verpflichtung von Jane Ross deutet eventuell darauf hin, dass Danesha Adams geht. Die Amerikanerin war sehr wichtig. Möglich, dass Vittsjö, wie immer, von Beta Gunnarsdottir geschasste Spielerinnen überimmt. Becky Edwards?

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Umeå IK

Zugänge: Hanna Folkesson (AIK)

Abgänge: Erica Carlén (Morön)

Wenig passierte in Umeå. Keeperin Caroline Jönsson hat ihr Karriereende zur Saisonmitte angekündigt. Da braucht es Ersatz.

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Piteå IF

Zugänge: Clara Markstedt (AIK), Johanna Andersson (Assi)

Abgänge: Camilla Johansson, Jessica Olovsson (unbekannt), Ann-Mari Dovland (Klepp), Jennifer Nobis (Karriereende)

Piteå hat zwar die beste Torschützin Nobis durch Clara Markstedt ersetzt, aber es fehlt an einer weiteren offensiven Spielerin, die dem Angriff mehr Durchschlagskraft verleiht. Faith Ikidi hat ihren Vertrag bis einschließlich 2015 verlängert, eine finanzielle Deckung dafür gibt es noch nicht.

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Jitex BK

Zugänge: Emma Wilhelmsson (LdB FC Malmö)

Abgänge: Katri Nokso-Koivisto (LSK Kvinner), Nanna Jansson (Hovås Billdal), Caroline Lindblad (unbekannt)

Jitex wird weder schwächer noch stärker.

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KIF Örebro

Zugänge: Fehlanzeige

Abgänge: Marie Hammarström (Kopparbergs/Göteborg FC), Emelie Lundberg (Eskilstuna United), Hanna Ågren-Åhbom, Nina Fellbrant,  Fanny Persson (hören auf), Edda Garðarsdóttir,  Ólína Viðarsdóttir (beide zurück nach Island, , Linda Fransson (noch nicht klar)

Das sieht wieder nicht gut aus für Örebro, das erhebliche finanzielle Probleme hat.

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Sunnanå SK

Zugänge: Anikka Kukkonen (Djurgården), Hanna Glas (Sundsvalls DFF),  Carys Hawkins (Perth Glory

Abänge: Anna Bodén (Morön),  Yanru Zhang (China)

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Mallbacken

Zugänge: Sarah Bergman, Emmie Johansson (beide QBIK), Maija Saari (AIK), Hayley Lauder (Åland United)

Abgänge: Anna Arnfeldt (Karriereende)

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Djurgården

Abgänge: Gudbjörg Gunnarsdottir, Mia Jalkerud, Freja Hellenberg (alle Avaldsnes IL), Jessica Landström (Göteborgs FC), Renée Slegers (Linköping), Anna Lindblom (Hammarby), Katrine Petrous, Natalia Rickne, Annika Kukkonen (Sunnanå), Katrin Jonsdottir, Caroline Frånberg.

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AIK

Zugänge: Lisa Pettersson, Julia Molin (beide Kristianstad)

Abgänge: Maija Saari (Mallbacken), Elin Borg (Kristianstad), Nazanin Vaseghpanah (hört auf), Hanna Folkesson (Umeå), Malin Diaz (Tyresö), Clara Markstedt (Piteå), Lori Chalupny (unbekannt)

Maija Saari zieht aufs Dorf, Ulf Palmqvist steigt ab

Immerhin stimmen die Abmessungen – das „Stadion“ von Avaldsnes in Norwegen (Foto: Avaldsnes IL)

Finnlands Nationalmannschaftskapitänin Maija Saari verlässt wie angekündigt den Absteiger AIK und Stockholm und begibt sich nach Mallbacken zum Aufsteiger nach Värmland. Auf dessen Platz führt eine Schotterstraße, Asphalt noch immer Fehlanzeige und wenn man sich die Wechsel mancher Spielerinnen anschaut, dann fragt man sich, ob sie wirklich so klug beraten sind. Das gilt für Saari beim Aufsteiger, bei dem sie als Abwehrspielerin allerdings genug zu tun haben dürfte. Das gilt aber auch für Gudbjörg Gunnarsdottir und Mia Jalkerud, die zum norwegischen Aufsteiger Avaldsnes wechseln, da geht immerhin auch die norwegische Nationalspielerin Cecilie Pedersen nach einem Jahr in Lilleström wieder hin,aber Pedersen ist da groß geworden am Fjord, wo es mehr regnet als anderswo.

Ulf Palmquist, mit Thomas Mårtensson unlängst noch Trainer des Jahres geworden, weil er den Aufsteiger Vittsjö GIK auf einen sensationellen sechsten Platz führte, geht in die sechste Liga der Männer. Sein Nachfolger heißt Simon Sjögren und kommt aus der vierten Liga der Herren und aus der Region.

 

 

Trainer ist kein Halbtagsjob

Aufsteiger Mallbacken hat seinem Trainer Stefan Johansson einen Halbtagsjob angeboten in der Damallsvenskan ab 2013. Das ist aber zu wenig, denn die Regeln des EFD (Leistungssportverband Frauenfussball) schreiben vor, dass ein Verein nur dann die Lizenz bekommt, wenn er einen ganztags angestellten Trainer bekommt. Im Falle eines Nichbeachtens der Regel könnte der Verein zwar spielen, müsste aber für jedes Spiel ohne Vollzeittrainer umgerechnet 2.800 € Strafe zahlen.

Mallbackens Bürochef Sune Eriksson sagte, dass man nun nach einer Lösung suche. Trainer Erikssons Firma war bereit, den Übungsleiter halbtags zu beurlauben. Ob das ganztags auch geht, wird sich zeigen.

In jedem Fall versucht man jetzt auch in Schweden, zumindest einige Schlüsselstellen zu professionalisieren.

Mallbacken ist erstklassig

Das kleine Örtchen Mallbacken hat es geschafft und steht als erster Aufsteiger in die Damallsvenskan 2013 fest. Nachdem man bereits das Hinspiel mit 1:0 gewonnen hatte, schoss Linda Wallin die Mannschaft aus Värmland mit ihrem Treffer in der 66. Minute endgültig zurück in die erste Klasse, aus der man 2006 abgestiegen war.

Mallbacken liegt rund 88 km nördlich von Karlstad, der größten Stadt Värmlands mitten im Wald und nicht ganz so weit von Sunne entfernt. Sunne wiederum wurde durch Göran Tunströms Roman „Solveigs Vermächtnis“ (Original: Juloratoriet) bekannt und ich glaube, das wars dann auch schon.

Zum Strandvallen führt nicht einmal eine asphaltierte Straße. Immerhin kamen dennoch 1050 Zuschauer dorthin und feuerten den Stolz der Region an. Deren Keeperin Katlynn Fraine war erst vergangene Woche zur wertvollsten Spielerin der zweiten Liga Süd gewählt worden. Wobei die Einteilung Mallbackens nach Süden wirklich diskussionswürdig gewesen wäre, aber da wir nächstes Jahr eh eine eingleisige Damettan bekommen, braucht man darüber nicht mehr zu diskutieren.

Morgen kommt dann der Sieger der Partie Sunnanå – QBIK hinzu und nach dem 1:1 in Karlstad ist die Mannschaft aus Skellefteå Favorit, was bedeuten könnte, dass in der kommenden Saison die meisten Teams aus dem Süden dreimal in den Norden fliegen müssen.

Unzweifelhaft ist jedoch wohl, dass Mallbacken sehr viel investieren wird müssen, um eine Chance zu haben, die Klasse auch zu erhalten. Und falls das gelingen sollte, müsste man den Strandvallen gewaltig aufrüsten, um die sehr anspruchsvollen Stadionanforderungen für 2014 zu erfüllen.(Ich habe bereits im Januar 2012 ausführlich darüber geschrieben.)