Lair für Benstiti

Wieder einmal folgt Patrice Lair auf Farid Benstiti. Das war in Lyon so und ist auch jetzt in Paris der Fall. Die Klatschen gegen Olympique Lyon haben hart gesessen für das finanzstarke Team aus der französischen Hauptstadt mit den Ölmillionen aus Qatar im Rücken. Und so trennen sich PSG und sein langjähriger Trainer Farid Benstiti einvernehmlich nachdem der Vertrag des 49-Jährigen Fußballehrers ausläuft.

Nachfolger Patrice Lair startete seinerzeit in Lyon als Nachfolger Benstitis den Aufstieg in die europäische Spitze. Der 53-Jährige Lair gilt als harter Schleifer. Straftraining gab es nicht selten in Lyon, wenn die Stars nicht spurten. Lotta Schelin kam einmal zu spät zum Training und während die anderen sich einliefen, durfte zwar auch Schelin mitlaufen, aber als die anderen dann auf den Rasenplatz gingen und mit Ball trainierten, ließ Lair die Schwedin eine Runde nach der anderen laufen. Am Training durfte sie nicht teilnehmen. Danach, so sagte sie in einem Interview, kam sie nie mehr zu spät.

Noch interessanter, dass Lair dem französischen Sender Eurosport mitteilte, dass er gerne Caroline Seger und Jessica Houara behalten hätte. Beide jedoch hätten sich vorher bereits für Olympique Lyon entschieden. Französischen Medienberichten zufolge werden auch Shirley Cruz (nach Barcelona) und Anja Mittag den franzöischen Vizemeister verlassen.

Ob es dort dazu kommt, dass Caroline Seger und Lotta Schelin erstmals im selben Verein spielen, steht noch nicht fest, da die 32-Jährige Stürmerin ihren Vertrag mit dem Champions-League-Finalisten noch nicht verlängert hat.

Frankreich

Die französische Saison endete am nächsten Wochenende, aber die Elf der Saison wurde bereits veröffentlicht, ihr gehören gleich sechs Spielerinnen vom UWCL-Finalisten Olympique an, keine Schwedin, dafür aber die überlegene Siegerin der Torschützenliste Ada Stolsmo Hegerberg aus Norwegen, die 33 Tore in 21 Spielen erzielte. Hegerberg liegt damit 18 Tore (!) vor der Brasilianerin Cristiane (PSG) und 19 vor Lotta Schelin aus dem eigenen Team.

Anja Mittag (PSG) traf neun Mal, Sofia Jakobsson (Montpellier) erzielte acht Tore. Lyons deutsche Spielerin Pauline Bremer traf immerhin fünf Mal.

Die Assistliste führt Lyons Camille Abily an (13), vor ihren Mannschaftskameradinnen Louise Necib (11) und Eugenie Le Somer sowie Elodie Thomis (je 9).

Lyon hat ein Torverhältnis von 114: 3 und könnte noch die 120er Grenze passieren, obwohl der letzte Gegner am Samstag Montpellier sein wird. Schon der Tabellenfünfte Rodez hat ein negatives Torverhältnis, weil halt alle Vereine hohe Niederlagen gegen Lyon und auch PSG beziehen. Das spricht nicht für die Stärke und Ausgeglichenheit einer Liga, die zwei europäische Topvereine hat, wobei Lyon allerdings noch einmal in einer eigenen Klasse spielt.

 

 

Josefine Öqvist verlässt Schweden

jossanTyresö legte am Sonntag vielleicht sein Meisterstück hin, als man einen 1:2-Rückstand beik Kristianstads DFF noch in einen 3:2-Sieg ummünzte und damit am Samstag mit mindestens drei Punkten Vorsprung den einzig ernstzunehmenden Herausforderer LdB FC Malmö empfängt.

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel geriet das jedoch zur Nebensache, denn da platzte eine unerwartete Bombe: Die 30-Jährige Stürmerin Josefine Öqvist, die nach ihrer Babypause (wo sie noch bei Tyresö unter Vertrag stand) bei Kristianstad anheuerte, wird den Verein nach nur 12 Spieltagen mit sofortiger Wirkung verlassen und sich kommende Woche dem französischen Vorjahresvierten Montpellier HSC anschließen.

„Ich bin 30 Jahre alt und vermutlich ist das für mich die letzte Chance, noch einmal im Ausland in Europa zu spielen,“ sagte Öqvist auf der Pressekonferenz. Kontakt hatten die Franzosen nach Angaben Öqvists erst während der EM per E-Mail (!) aufgenommen. Das hatte die Stürmerin ignoriert, nach dem EM-Aus gegen deutschland aber ging es Schlag auf Schlag.

„Es gab keine realistische Möglichkeit, sie davon abzuhalten,“ erklärt Trainerin Elisabet „Beta“ Gunnarsdottir. „Aber ehrlich gesagt reicht es mir jetzt, immer Spielerinnen unter der Saison zu verlieren. Letztes Jahr Kosovare Asllani (nach Paris), jetzt Jossan.“

Kristianstad gab auf der Pressekonferenz bekannt, dass man sich selber noch mit einer Defensivspielerin verstärken wolle. Der Wechsel vin Linnéa Liljegärd nach Kristianstad ist nun in einem anderen Licht zu sehen, denn da sagte Gunnarsdottir vor ein paar Tagen noch, dass sie im zentralen Mittelfeld spielen werde. Nach Öqvists Weggang kann Liljegärd nun um die Angriffsposition konkurrieren.

Wohin geht Sofia Jakobsson?

Sofia Jakobsson wurde groß in Umeå, spielte sich über die U19 in die schwedische A-Nationalmannschaft und wurde dann zum russischen Erstligisten FC Rossiyanka geholt, wo sie Ende des Jahres 2012 Gesellschaft von Linnéa Liljegärd bekam. Dann „verschwand“ die 22-Jährige Schweden scheinbar aus dem Kader von Rossiyanka. Eine Bemerkung Liljegärds in ihrem Blog, das Fehlen auf der Homepage.

In Malmö soll sie im Gespräch gewesen sein, dort kam aber Manon Melis und offensiv braucht man dort nun keine Verstärkung mehr. Es ist auch nicht Turbine Potsdam. Bernd Schröder hatte sich im Sommer für die schnelle Schwedin interessiert, man konnte aber nicht mit dem Geld in Russland konkurrieren. Mit Frankreich ginge das wohl auch nicht.

Denn die französische Frauenfußball-Seite Une-deux.net platziert die Schwedin zusammen mit ihrer ehemaligen Mannschaftskameradin Olga Petrova beim Hauptstadtclub Paris Saint-Germaines, für den bereits Kosovare Asllani und die Deutschen Linda Bresonik und Annike Krahn spielen.