Immer diese Mia Carlsson

Mia Carlsson

Mia Carlsson

AIK hat es vielleicht noch gar nicht gemerkt. Aber schon vor zwei Jahren, als AIK und Kristianstad aufeinander trafen, übrigens auch da Anfang Mai, erzielte Abwehrspielerin Mia Carlsson das 0:1. Danach gelang der heute 23-Jährigen kein Tor mehr in der ganzen Saison. Damals allerdings gab es 30 Schüsse auf die beiden Tore, heute nur deren 13. Entsprechend schwach war das Spiel.

Natürlich ist es ein Verlust, wenn AIK nach 35 Minuten seine Mannschaftskapitänin Petra Andersson wegen Schmerzen im Oberschenkel herausnehmen muss. Aber der Aufsteiger liefert dennoch viel zu wenig nach vorn, um in der ersten Liga bestehen zu können und so wird sich der Ruf AIK:s als Fahrstuhlmannschaft weiter verfestigen.

Trainer Mattias Eriksson sagte mir nach der Begegnung zwar, dass das Spiel ein Schritt in die richtige Richtung gewesen sei, aber ich unterließ höflichkeitshalber die Antwort, dass da noch ein halber Marathonlauf zu absolvieren sein wird, wenn man nicht wieder absteigen will. Und die Saison hat nur 22 Spiele oder 22 Schritte, wenn man so will.

Elisabet Gunnarsdottir, die isländische Trainerin des Gegners, begegnete mir entspannt und freute sich schon auf die angenehme Rückfahrt: „Wir haben das Spiel ungefähr genauso geplant. Keine großen Risiken eingehen, aus einer kompakten Abwehr heraus spielen und möglichst früh in Führung gehen. Es ist immer schwer, hier zu spielen, aber unser Plan ist aufgegangen.“

Den zweiten Treffer markierte Linnéa Liljegärd nach einer Stunde. Zwar brachte die eingewechselte Nationalspielerin Emma Lundh in ein paar Szenen noch etwas frische Luft herein, aber mehr als ein brillianter Lupfer auf den Kopf von Madeleine Tegström, die aus fünf Metern butterweich in die fangbereiten Arme von Hedvig Lindahl köpfte sprang dabei nicht heraus. Selbst so ein Kopfball taucht dann als „Schuss auf das Tor“ in der Statistik auf.

 

Zwischenfall bei AIK

Skytteholms IP in Solna. Am Samstag spielten sich hier unschöne Szenen ab

Skytteholms IP in Solna. Am Samstag spielten sich hier unschöne Szenen ab

Samstagnachmittag in Solna, einen guten Kilometer entfernt von der Friends Arena, wo Deutschland am 28.07. durch einen Treffer von Anja Mittag gegen Norwegen Europameister wurde.

Skytteholms IP, Heimarena der Frauen von AIK, die am Samstag gegen Lokalrivalen Hammarby spielen mussten. Wenn die Männer gegeneinander spielen, dann braucht man immer einen massiven Polizeieinsatz, die gegnerischen Lager sind einander verhasst. Hammarbyfans sind schon mal mitten auf Södermalm in einer Kneipe auf AIK-Fans losgegangen, Straßenschlachten, bei der auch Unbeteiligt verletzt und Autos sowie Schaufenster beschädigt wurden.

Beim Frauenfußball hat es nie diese tiefen Gegensätze gegeben. Im Laufe der Jahre habe ich zahlreiche Derbys zwischen AIK, Djurgården und Hammarby gegeben und immer lief das im Grunde genommen fair ab, auch wenn die Stimmung auf dem Platz schon etwas kämpferischer war, als wenn man gegen Malmö oder Piteå spielte.

Aber am Samstagnachmittag, als ich in Tyresö das Spitzenspiel der ersten Liga gegen Malmö sah, da verirrten sich einige Fans der AIK-Männermannschaft nach Skytteholm. Sie brachten ihre Bengalos mit und wollten offenbar richtig Spaß haben.

Die Spielerinnen von Hammarby mussten sich Zurufe anhören, dass sie „Huren“ wären, sie sollten endlich „die Titten zeigen“ und man solle ihnen doch „Tampons geben“.

Offenbar hat der Veranstalter AIK Frauenfußball nichts gegen die sich gründlich daneben benehmenden Fans getan, dafür verließ unter anderem der ehemalige Vorsitzende von Hammarby Frauenfußball Urban Rybrink aus Protest das Spiel. Mit ihm sollen auch andere das Stadion verlassen haben.

Da bleiben mussten nur leider die Spielerinnen von Hammarby und ihre Betreuer.

Beim Fußball, Männer wie Frauen, wird von der FIFA und der UEFA sehr viel von Respekt geredet, Respekt gegenüber anderen Fans, anderen Hautfarben, gegenüber sexuellen Präferenzen. Rassistische Zurufe können sogar zum Spielabbruch führen und das ist richtig so.

Möglicherweise ist es an der Zeit, auch im Frauenfußball ein Regelwerk zu schaffen, das grobe, widerliche Beleidigungen verbietet und sanktioniert. Leider hat es AIK jedoch offenbar versäumt, unmittelbar auf die „Ausschreitungen“, die vermutlich in einem rechtlichen Sinne keine sind, zu reagieren. Leider hat der Verein auch im Männerfußball eine nicht immer saubere Geschichte, in der ehemalige Randalierer und Hooligans in der Vereinsorganisation wichtige Posten besetzen konnten, wie im Frühjahr die Sendung Uppdrag granskning des schwedischen Fernsehens SVT gezeigt hat.

Zugänge und Abgänge (Stand: 05.01.2013)

So allmählich füllen sich die Kader der Vereine in der Damallsvenskan. Es ist Zeit für einen ersten Überblick. Hier kommen die 12 Teams der Saison 2012 plus die beiden Neulinge.

Tyresö FF

Zugänge: Christen Press (Kopparberg/Göteborgs FC), Malin Diaz (AIK)

Abgänge: Helén Eke (Verein steht noch nicht fest)

Kommentar: Erstmals auf seiner Reise von der vierten Liga zum Meistertitel gibt es in Tyresö keine wesentlichen Personalwechsel. Marta, Vero Boquete, Caroline Seger hatten allesamt laufende Verträge auch für 2013, obwohl es um Marta wieder einmal Wechselgerüchte gab und auch noch gibt. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass die Brasilianerin Tyresö in diesem Jahr verlässt. Für die USA ist ihr Marktwert nicht groß genug und keiner der neuen Vereine könnte sie mit den erlaubten Budgets bezahlen. Christen Press wird den Stammplatz von Madelaine Edlund gefährden. Sowohl deren wie Elaines auslaufender Vertrag wurde verlängert. Tyresö ist ein Topteam mit erstklassigen Alternativen auf der Bank. Auch Meghan Klingenberg hat verlängert. Wunschelf (Linda Sembrant in der Reha nach Kreuzbandriss):

Carola Söberg, Meghan Klingenberg, Johanna Frisk, Karin Lissel, Line Röddik Hansen, Lisa Dahlkvist, Caroline Seger, Vero Boquete, Marta, Kirsten van de Ven, Christen Press.

Bank: Annica Svensson, Elaine, Malin Diaz, Madelaine Edlund, Jessica Höglander.

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LdB FC Malmö

Zugänge: Yoreli Rincon (XV de Piracicaba), Zecira Musovic (Stattena), Manon Melis (Linköping)

Abgänge: Emma Wilhelmsson (Jitex), Christina Öyangen Örntoft (Bröndby), Hilda Carlén (noch unbekannt)

Kommentar: Nach der finanziellen Rettung durch Milliardär Dan Olofsson nimmt auch Malmö Kurs auf den Meistertitel. Die Liga wird (wenn sich nichts wesentlich ändert) zu einem Zweikampf Malmö – Tyresö werden, in dem Tyresö abermals klarer Favorit ist, trotz der Verpflichtung von Melis. Rincon überrascht, riskant, eine 19-Jährige Kolumbianerin zu integrieren. Die 1,54 m kleine Filigrantechnikerin wurde mit Marta verglichen, muss das aber noch beweisen. Malmö hat aber immer gut eingekauft…

Voraussichtlich:

Thora Helgadottir, Lina Nilsson, Malin Levenstad, Amanda Ilestedt, Ali Riley, Sara Björk Gunnarsdottir, Therese Sjögran, Ramona Bachmann, Elin Rubensson, Anja Mittag, Manon Melis.

Reserve:

Zecira Musovic, Frida Nordin, Katrin Schmidt, Katrine Veje, Yoreli Rincon, Sofi Anker Kofoed.

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Linköpings FC

Zugänge: Lina Rinshamre (Sundsvalls DFF), Magdalena Ericsson (Djurgården), Stina Blackstenius (Vadstena GoIF), Renée Slegers (Djurgården), Emma Lennartsson (IFK Norrköping)

Abgänge: Manon Melis (LdB FC Malmö), Lisa DeVanna (Perth Glory), Emma Lundh (noch unbekannt, Hammarby?), Karen Bardsley (Lincoln LFC), Louise Fors (Western Sydney Wanderers, ab Frühjahr FC Liverpool Ladies), Nora Holstad Berge (Arna-Björnar), Matilda Agné (Hammarby DFF), Ingrid Schjelderup (Vålerenga), Josefine Alfsson (Kisa BK)

Kommentar: Linköping beendet nach einem Jahr seinen Versuch, mit Tyresö und Malmö zu konkurrieren und hat Sparmaßnahmen eingeführt. Neun Spielerinnen verlassen den Verein und fünf kommen neu hinzu, im Gespräch ist immer noch AIK:s U19-Europameisterin Jennie Nordin. Mit Ringshamre und Ericsson hat man zwei weitere junge Europameisterinnen verpflichtet. Linda Sällström, die gegen Ende der Saison noch gehen wollte (Jitex war eine Option), bleibt nun doch, vermutlich, weil die Konkurrenz in der Offensive nach ihrer Rehazeit nach dem Abgang von DeVanna, Melis und Lundh deutlich entspannter geworden ist. Linköping ist auch immer noch das bessere Team. Wichtig, dass Trainer Martin Sjögren zwei weitere Jahre bleibt.

Voraussichtlich:

Sofia Lundgren, Maja Krantz, Nilla Fischer, Charlotte Rohlin, Jessica Samuelsson, Marianne Gajhede Knudsen, Renée Slegers, Petra Larsson, Pernille Harder, Jonna Andersson, Linda Sällström.

Hier und bei den weiteren Clubs erspare ich mir die potentielle Bankbesetzung, da lediglich Malmö und Tyresö um die Meisterschaft spielen werden.

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Kopparberg/Göteborgs FC

Zugänge: Jessica Landström (Djurgården), Marie Hammarström (KIF Örebro), Cathrine Dyngvold (Klepp),

Abgänge: Christen Press (Tyresö FF), Ingrid Wells (noch unbekannt)

Göteborg wollte eigentlich angreifen. Dann kam der Abgang von Press dazwischen. Tyresös Zampano Hans Löfgren schnappte die Amerikanerin den Göteborgern vor der Nase weg. Landström ist vom Typ her kein Press-Ersatz, aber sie ist eine Kämpfernatur mit einer enormen fysischen Kraft. Dennoch muss sich das Angriffsspiel ändern. Torbjörn Nilsson hat seinen Trainervertrag um 2 Jahre verlängert, weil ihm versichert wurde, dass die Mannschaft sukzessiv verstärkt wird. Mindestens eine Klassespielerin muss noch kommen.

Voraussichtlich: Kristin Hammarström, Catrine Johansson, Anna Ahlstrand, Stina Segerström, Camille Levin, Yael Averbuch, Anita Asante, Johanna Almgren, Olivis Schough, Cathrine Dyngvold, Jessica Landström.

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Kristianstads DFF

Zugänge: Josefine Öqvist (vereinslos), Marija Banusic (IK Sirius), Brett Maron (Valur), Elin Borg (AIK)

Abgänge: Elin Nilsen (Vittsjö), Katrin Ómarsdóttir, Becky Edwards (beide unbekannt), Emelie Johnsson (Borens IK),  Moa Pettersson (Wä IF), Anna Persson (Glimåkra IF), Lisa Petersson, Julia Molin (AIK)

Auf den Plätzen 5-12 und bei den Aufsteigern erspare ich mir die mögliche Aufstellung am ersten Spieltag. Maron wird sicher in den ersten Monaten im Tor stehen, da Hedvig Lindahl in der Reha nach dem Kreuzbandriss ist. Trainerin Beta Gunnarsdottir ist wie immer super ambitioniert und will sicher Meister werden. Mit der Verpflichtung von Banusic ist ihr ein Coup gelungen. Für mich das größte Talent im schwedischen Fußball VOR der allenthalben gepriesenen Lina Hurtig (Umeå). Dass Josefine Öqvist letztlich der Offensive maßgebliches Gewicht verleihen wird, steht außer Frage. Kristianstad hat jetzt den drittbesten Angriff der Liga.

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Vittsjö GIK

Zugänge: Elin Nilsen (Kristianstad), Jane Ross (Glasgow City)

Abgänge: Emma Kullberg (Umeå Södra), Josefine Mårtensson (Glimåkra IF)

Das zweite Jahr ist immer das Schwerste. Das wird auch für Sensationsaufsteiger Vittsjö GIK gelten. Niemand hätte das Team aus Skåne auf Rang 6 erwartet. Die Verpflichtung von Jane Ross deutet eventuell darauf hin, dass Danesha Adams geht. Die Amerikanerin war sehr wichtig. Möglich, dass Vittsjö, wie immer, von Beta Gunnarsdottir geschasste Spielerinnen überimmt. Becky Edwards?

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Umeå IK

Zugänge: Hanna Folkesson (AIK)

Abgänge: Erica Carlén (Morön)

Wenig passierte in Umeå. Keeperin Caroline Jönsson hat ihr Karriereende zur Saisonmitte angekündigt. Da braucht es Ersatz.

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Piteå IF

Zugänge: Clara Markstedt (AIK), Johanna Andersson (Assi)

Abgänge: Camilla Johansson, Jessica Olovsson (unbekannt), Ann-Mari Dovland (Klepp), Jennifer Nobis (Karriereende)

Piteå hat zwar die beste Torschützin Nobis durch Clara Markstedt ersetzt, aber es fehlt an einer weiteren offensiven Spielerin, die dem Angriff mehr Durchschlagskraft verleiht. Faith Ikidi hat ihren Vertrag bis einschließlich 2015 verlängert, eine finanzielle Deckung dafür gibt es noch nicht.

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Jitex BK

Zugänge: Emma Wilhelmsson (LdB FC Malmö)

Abgänge: Katri Nokso-Koivisto (LSK Kvinner), Nanna Jansson (Hovås Billdal), Caroline Lindblad (unbekannt)

Jitex wird weder schwächer noch stärker.

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KIF Örebro

Zugänge: Fehlanzeige

Abgänge: Marie Hammarström (Kopparbergs/Göteborg FC), Emelie Lundberg (Eskilstuna United), Hanna Ågren-Åhbom, Nina Fellbrant,  Fanny Persson (hören auf), Edda Garðarsdóttir,  Ólína Viðarsdóttir (beide zurück nach Island, , Linda Fransson (noch nicht klar)

Das sieht wieder nicht gut aus für Örebro, das erhebliche finanzielle Probleme hat.

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Sunnanå SK

Zugänge: Anikka Kukkonen (Djurgården), Hanna Glas (Sundsvalls DFF),  Carys Hawkins (Perth Glory

Abänge: Anna Bodén (Morön),  Yanru Zhang (China)

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Mallbacken

Zugänge: Sarah Bergman, Emmie Johansson (beide QBIK), Maija Saari (AIK), Hayley Lauder (Åland United)

Abgänge: Anna Arnfeldt (Karriereende)

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Djurgården

Abgänge: Gudbjörg Gunnarsdottir, Mia Jalkerud, Freja Hellenberg (alle Avaldsnes IL), Jessica Landström (Göteborgs FC), Renée Slegers (Linköping), Anna Lindblom (Hammarby), Katrine Petrous, Natalia Rickne, Annika Kukkonen (Sunnanå), Katrin Jonsdottir, Caroline Frånberg.

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AIK

Zugänge: Lisa Pettersson, Julia Molin (beide Kristianstad)

Abgänge: Maija Saari (Mallbacken), Elin Borg (Kristianstad), Nazanin Vaseghpanah (hört auf), Hanna Folkesson (Umeå), Malin Diaz (Tyresö), Clara Markstedt (Piteå), Lori Chalupny (unbekannt)

Abgestiegen – AIK wird zum JoJo-Team

Nilla Fischer wird sowohl im Verein wie auch in der Nationalmannschaft zur Innenverteidigigerin umgeschult

Aufgestiegen, abgestiegen, aufgestiegen, abgestiegen. So sind die letzten vier Spielzeiten für AIK (Solna) in Schweden verlaufen. Nur mit zwei Siegen in den letzten beiden Spielen bei gleichzeitig zwei Niederlagen für KIF Örebro und gleichzeitig höchstens einem Sieg für Djurgården hätte AIK den Abstieg in die neue zweite Liga Elitettan noch vermeiden können.

Trotzdem glaubten die Spielerinnen natürlich noch an ihre Chance. Nicht mehr die Zuschauer. Die offizielle Zahl von 84 Besuchern ist in der Liga 2012 der absolute Minusrekord. Dabei glaube ich dieses Mal durchaus, dass es vielleicht 120 waren, es wäre der erste Fall, bei dem man als Veranstalter weniger statt mehr Zuschauer angibt. Aber es hatte ja auch eh keinen Sinn mehr.

Ich kam pünktlich zum Anpfiff ins Stadion. Das Spiel in Tyresö war um 15.50 Uhr zu Ende, also verzichtete ich auf das geplante Interview mit Tyresös Amerikanerin Meghan Klingenberg (ich hoffe, das klappt noch später) und legte die 23 km mit Bus und U-Bahn in einer guten Stunde zurück, um zum Anpfiff um 17.00 Uhr in Solna zu sein. Am Abend fiel mir dann auf, dass das eine Premiere war – zwei Spiele der Damallsvenskan in voller Länge an einem Tag. Check.

Gast Linköping kam mit fünf Siegen in Folge nach Solna. Obwohl man im nächsten Jahr wohl Sparmaßnahmen zu erwarten hat, wie ich berichtet habe, hängt man sich ganz professionell noch voll rein, um wenigstens Dritter zu werden. Auch hier hätte man nominell wohl eher mit Malmö und Tyresö konkurrieren müssen. Aber Kreuzbandrisse bei Linda Sällström und Charlotte Rohlin und eine sehr schwache Trainerleistung im ersten Halbjahr der Saison sorgten dafür, dass 2012 eine enttäuschende Saison ist, die man nun am Ende mit dem „kleinen Silber“, wie der dritte Platz aus unerfindlichen Gründen schöngeredet wird, abschließen will.

0:0 nach 45 Minuten mit einer deutlich überlegenen Mannschaft aus Linköping, die zweimal die Latte traf. Aber AIK besser als jemand, der Letzter wird. Man kämpfte, rannte und bemühte sich defensiv gut zu stehen und Konter zu setzen. Das zahlte sich in der zweiten Halbzeit zunächst aus – Clara Markstedt brachte AIK mit einem Kopfball in Führung, bei dem Nationalkeeperin Sofia Lundgren überlobt wurde und somit nicht gut aussah.

Hoffnung keimte auf, sollte das Wunder doch möglich sein, zumal AIK im letzten Spiel dann beim direkten Konkurrenten KIF Örebro antreten würde?

Nein, ein Kopfball der kleinsten Spielerin brachte den Ausgleich. Lisa DeVanna (1,56 klein) machte den Ausgleich, die Australierin, die gehen wird, zeigte ohnehin an ihrer alten Wirkungsstätte eine ansprechende Leistung. Pernille Harder, Dänemarks größtes Talent seit Jahren, brachte die Führung und Manon Melis sorgte am Ende mit einem Knaller aus 15 Metern für den Endstand von 3:1 für Linköping, das nun zu Hause gegen Umeå beim letzten Spiel im alten Stadion Folkungavallen (für die EM 2013 wird neu gebaut) den dritten Platz klar machen kann.

Bei AIK natürlich betretene Mienen und traurige Gesichter. Bitter, dass die neben Djurgården wohl einzige Mannschaft, die ihre Finanzen in Ordnung gehalten hat und vor allem auf den eigenen Nachwuchs setzt, absteigen muss. Dieses Mal werden andere Vereine stark an manchen der großen Talente ziehen: Susanne Nilsson (bei Potsdam im Gespräch), Jennie Nordin und Malin Diaz dürften besonders interessant sein. Zweifelhaft ob Dauertalent Nazanin Vaseghpanah und Daniella Chamoun Stockholm verlassen wollen. Gleiches gilt für Arbeitstier Hanna Folkesson im Mittelfeld, die beruflich (und nicht nur) an Stockholm gebunden ist. Mit Sicherheit dürfte die finnische Nationalmannschaftskapitänin Maija Saari anderswo einen Arbeitsplatz suchen, während Lori Chalupnys Engagement eh nur begrenzt war.

Susanne Nilsson nach Deutschland?

Dass AIK einer der beiden Absteiger aus der Damallsvenskan sein dürfte, ist zwei Spieltage vor Saisonende so gut wie klar. Möglich wäre dann ein Wechsel von Keeperin Susanne Nilsson nach Deutschland.

Die 21-Jährige machte in einem Interview mit Kristianstadsbladet keinen Hehl daraus, dass sie im Falle des Abstiegs von der Ausstiegsklausel in ihrem Vertrag Gebrauch machen wird. Ein Verein, der offenbar Interesse an der U23-Nationalspielerin hat ist der deutsche Meister Turbine Potsdam. Angaben von Kristianstadsbladet zufolge waren Beobachter des Vereins beim Spiel von AIK im in Südschweden gelegenen Kristianstad, um Nilsson zu beobachten.

Leichtes Spiel

Dass der Erste gegen den Letzten daheim gewinnt, ist keine große Überraschung. In keiner Liga, erst recht nicht im Frauenfußball, weder in der Damallsvenskan der Bundesliga oder der französischen Liga.

Am Abend gab es eine TV-Liveübertragung vom Malmö IP und dabei war die wichtigste Erkenntnis für mich, dass das Flutlicht wohl kaum internationalen Ansprüchen gerecht werden dürfte, denn auf dem Bildschirm wirkte die Atmosphäre vor 711 Zuschauern etwas schumrig, an den Rändern beinahe zu dunkel.

Aber das ist ein anderes Thema. Als es nach einer halben Stunde jedoch bereits 3:0 für Malmö stand (Anja Mittag per Foulelfmeter und zweimal Ramona Bachmann) beschäftigte ich mich teils dann doch mit Haushaltstätigkeiten und auch dem vorhergehenden Post in diesem Blog, der noch nicht fertig geworden war. Nochmal Bachmann und die hungrige Sofie Anker-Kofoed erhöhten standesgemäß auf 5:0 und Malmö ist nurmehr einen Auswärtssieg bei Umeå von der schwedischen Meisterschaft 2012, der dritten in Serie entfernt.

Anja Mittag fliegt morgen vermutlich von Kopenhagen (das sind nur knapp 20 Minuten mit dem Zug über die Öresund-Brücke zum dortigen Flughafen Kastrup) nach Frankfurt und trifft da die deutsche Nationalmannschaft, die dann Richtung USA fliegt. Christen Press, einzige noch ernst zu nehmende Verfolgerin um den Titel der Torschützenkönigin sagte mir, dass sie nicht dabei sein werde, wenn das USWNT zweimal auf Deutschland trifft. Die USA werden von Jill Ellis betreut werden, für einige Insider Favoritin auf die Sundhage-Nachfolge. Doch Ellis hat mittlerweile erklärt, dass sie den Job aus privaten Gründen ebensowenig übernehmen wird wie die Mitfavoritin April Heinrichs. Bleiben rund 25 Namen, die im Gespräch sind. Aber erst einmal vertritt Jill Ellis also N.N. Einen Kader sucht man auf der Webseite von US Soccer aber vergebens, Press sagte mir jedoch am Freitag, dass sie nicht dabei ist.

Auch Sara Björk Gunnarsdottir und Thora Helgadottir werden wohl ihre Reisetaschen packen, denn die Isländerinnen treffen bald auf zwei sicher offene Playoff-Spiele auf die Ukraine im Kampf um einen von noch drei zu vergebenden Plätzen bei der EURO 2013.

Ramona Bachmann nimmt es am 23.10. dann in Växjö mit Schweden und Pia Sundhage auf, deren erster Kader am Vormittag doch etwas enttäuschend alle schon von Thomas Dennerby nominierten Spielerinnen enthielt. Aber da Sundhage 24 Namen präsentierte, waren mit Malmös Elin Rubensson (da hätten die Wettbüros wohl wenig gezahlt), Emmelie Konradsson und Carola Söberg eben auch drei neue Namen im Vergleich zmit Dennerbys Kadern dabei.

 

 

AIK zieht Jitex in den Abstiegskampf

Die Saison bei Jitex aus Mölndal ist in vieler Hinsicht nicht so verlaufen, wie man sich das vorgestellt hatte. Stefan Rehn als neuer Trainer sollte neuen Wind bringen. Man wollte weg aus den Niederungen der Tabelle, in denen man sich 2011 aufgehalten hatte. Das Team war verstärkt worden, aber nicht alle erfüllten die Erwartungen. Die Kanadierin Christina Julien etwa kehrte nach den Sommerferien nicht mehr zurück. Eine U20-Nationalspielerin aus Nigeria wurde schon als Zugang gemeldet, nachdem sich mit Annica Sjölund eine Leistungsträgerin das Kreuzband gerissen hatte, taucht aber jetzt beim russischen Meister Rossiyanka im Kader auf.

Und AIK griff gestern den letzten Strohhalm wie Djurgården. Gewann nach 0:1 Rückstand durch Kristine Lindblom doch noch mit 3:1 nach Toren von Nazanin Vaseghpanah, Klara Markstedt und Lori Chalupny. 

Nur 186 Zuschauer kamen zu Skytteholms IP in Solna, AIK hat nun 13 Punkte und sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer bei noch neun insgesamt zu vergebenden Punkten. Zu spät kann man da wohl vermuten, zumal man noch nach Malmö muss.

Aus die Maus

Nach dem Weggang von Kosovare Asllani zu dem Verein, der Europas Nr. 1 im Männer- UND Frauenfußball werden will (Paris St. Germains), der rätselhaften Ohnmacht von Susanne Moberg im Spiel gegen Göteborg sowie dem Kreuzbandriss von Hedvig Lindahl, dazu noch dem Lapsus, dass man in der Vereinsführung „übersehen“ hatte, dass die meisten Verträge vor Ende der Saison auslaufen (wir haben über jede einzelne Nachricht hier berichtet), fuhr der Tabellenelfte AIK nicht ohne Hoffnung nach Südschweden. Drei Punkte hier und die Jagd auf einen Platz in der Liga 2013 wäre noch einmal spannend geworden.

Aber Islands Trainerfüchsin Elisabet Gunnarsdottir nutzte all die negativen Nachrichten der letzten Tage aus, um ihre Mannschaft so richtig heiß zu machen. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase übernahm Kristianstad das Kommando und gab es bis zum Schluss nicht mehr ab.

Für Susanne Moberg natürlich ein Riesending, nach einer zittrigen Woche und zahlreichen Untersuchungen im Krankenhaus, in der 23. Minute das 1:0 zu machen. Die Schützin des 2:0 per Foulfelfmeter braucht ebenfalls Selbstbewusstsein: Margret Lara Vidarsdottir gelang das 2:0 und am Ende sorgte die Dänin Johanna Rasmussen dafür, dass AIK wieder ans Tabellenende rückte und wohl endgültig 2013 in der neuen Liga 2 sein Glück versuchen muss. Theoretisch ist noch immer alles möglich, Artikel hierzu folgt später.

 

Marta macht den Unterschied

Nein, das ist Effekthascherei und nicht korrekt. Vorgestern behauptete ich, dass Anja Mittag den Unterschied machte im Spiel gegen Vittsjö, weil sie in der 90. Minute beim Stand von 2:2 das Spiel entschied. Und das war richtig. Anja Mittag war Matchwinnerin.

Das war auch Marta am Dienstagabend in Solna. Allerdings war der Gegner nicht Vittsjö, sondern der zweite, wesentlich erfolglosere Aufsteiger AIK, und Marta schoss auch nicht das entscheidende Tor. Sie machte zwei und bereitete die anderen beiden vor. Tyresö gewann nach einer wieder einmal schwierigen ersten Halbzeit dann doch mit 4:0, weil es in jeder Hinsicht mehr Ressourcen hat als AIK. Man hat die besseren Spielerinnen auf jeder Position, man hat die Möglichkeit, diese Spielerinnen im Wesentlichen als Vollprofis leben zu lassen, man hat einen Vollzeit angestellten Konditionstrainer, man kann es sich leisten, wesentlich mehr Trainingseinheiten zu absolvieren als Spielerinnen, die nebenher arbeiten müssen oder zur Schule gehen und man hat einige der weltbesten Spielerinnen. Marta wird meiner Einschätzung nach in diesem Jahr nicht unter die ersten Drei der FIFA-Auswahl zur besten Spielerin des Jahres kommen. Aber wenn ich sie in den letzten Wochen so sehe, frage ich mich, ob es wirklich eine bessere Spielerin gibt auf der Welt. In der Torschützenliste liegt sie „nur“ auf Platz 3, aber neben ihren 12 Toren hat sie eben auch 13 Assists vorzuweisen und wenn ihre Mitspielerinnen manchmal ebenso schnell reagieren könnten oder so standsicher schießen könnten, dann wären es wesentlich mehr Vorlagen. Denn wie sie es etwa schafft auf einem Flügel die Hälfte einer gegnerischen Verteidigung auszuspielen und trotzdem voll im Blick zu haben, wer 5-6 Meter weiter innen wo frei steht und wie sie es dann immer wieder einmal kurz vor der Außenlinie in voller Fahrt schafft, den exakten Pass auf genau die freie Spielerin zu spielen, das ist Extraklasse. Das ist in der Dichte ein Alleinstellungsmerkmal.

Dabei will ich es nach diesem Spiel einfach mal belassen. Die beiden Tore, die Marta auflegtem, schoss Madelaine Edlund. AIK kämpfte brav 45 Minuten lang, danach schaltete Marta zwei Gänge höher und das Spiel wurde innerhalb von 20 Minuten entschieden. Ich habe es vorher gesagt, ich wiederhole es. Marta macht den Unterschied. Am 3. November spielt sie in Malmö gegen Ramona Bachmann und Anja Mittag, die im Hinspiel nicht viel gesehen haben. Da schossen Marta und die heute verletzte Elaine die Tore zum 2:0. Die Stärke Tyresös liegt in der Breite. Denn selbst wenn Marta einmal nicht überragen sollte, was sie im Moment jedoch tut, dann sind da mit Vero Boquete, Caroline Seger, Kirsten van de Ven, Line Röddik Hansen andere, die den Unterschied machen können. Ich bin mir jedoch sicher, dass es Marta sein wird…

AIK und Djurgården verlieren – Stockholm bald ohne Erstligafußball

Ingrid Wells aus den USA – eine von vier Amerikanerinnen in der Startelf von Göteborg

Mit jedem Spieltag verdichtet sich die Gewissheit, dass Stockholm (und Solna) im nächsten Jahr ohne Erstligafußball sein werden und dass Stockholmer Frauenfußballfreunde dann die 20 km nach Tyresö fahren müssen, um die Stars der Damallsvenskan zu sehen.

Während AIK sang- und klanglos mit 0:3 in Piteå verlor, hatte letztlich auch Djurgården beim 0:2 daheim gegen Kopparberg/Göteborgs FC kaum eine Chance. Sechs Spieltage vor Schluss steht man damit sechs bzw. sieben Punkte hinter dem rettenden zehnten Platz.

Und da auch der dritte Traditionsverein Hammarby nach dem Abstieg 2011 nicht den Direktwiederaufstieg schaffen wird (drei Spieltage vor dem Ende der Saison hat man 17 Punkte Rückstand auf einen Platz, der zu einem Qualifikationsspiel berechtigt), wird es somit in der 2013 neu gegründeten Superettan, der landesweiten zweiten Liga viele Derbys geben.

Piteå ging gegen AIK schnell durch eine direkt von der Norwegerin June Pedersen verwandelte Ecke mit 1:0 in Führung. Die Mannschaft spielte mit Trauerflor, um den 29-Jährigen Victor Brännström vom lokalen Männerverein Piteå IF zu ehren. Brännström war vor einer Woche bei einem Spiel der dritten Liga auf dem Platz der LF Arena (in der auch die Frauen spielen) mit Herzversagen tot zusammengebrochen.

In der Schlussphase der Begegnung erhöhten Jennifer Nobis (nach Ecke Pedersen) per Kopf auf 2:0 und Hanna Pettersson auf 3:0 für den Gasteber gegen AIK, das auf seine Innenverteidigerin Jennie Nordin verzichten musste. Nach vier Niederlagen in Folge konnte sichj Piteå mit diesem Sieg deutlich von der Abstiegszone absetzten., Der Abstand auf AIK beträgt nun neun Punkte.
Djurgården musste im „heimischen“ Olympiastadion von Stockholm (Yael Averbuch: „Das schönste Stadion, in dem ich je gespielt habe.“) auf Jessica Landström zunächst verzichten. Die hatte Fieber und saß auf der Bank, spielte aber die letzten 22 Minuten. Statt ihrer versuchte es Trainer Patrik Eklöf mit der von AIK gekommenen Susan Varli. Die hatte durchaus ein paar gute Szenen, aber die beste Gelegenheit hatte Magdalena Ericsson, die die Latte traf. Im Tor stand doch Kristin Hammarström trotz mutmaßlicher Gehirnerschütterung aus dem Spiel gegen Piteå vor Wochenfrist.
Göteborg hatte mehr Ball und kontrollierte das Geschehen, ohne jedoch nur annähernd sein Potential zu erreichen. Abgemeldet auch weitgehend Christen Press. Bis zur 43. Minute. Da setzte sich Johanna Almgren auf der rechten Seite durch, flankte nach innen und Press wurde für einen Moment allein gelassen, nahm den Ball an und ein paar Zehntelsekunden später hatte sie Djurgården dafür bestraft und ihren 14. Saisontreffer erzielt.
Yael Averbuch, die bei Göteborg Lisa Ek ersetzen soll und die mir, ehrlich gesagt, nach zwei Spielen, die ich von ihr gesehen habe, als deutliche Verstärkung erscheint (eine Spielmacherin mit Power) konnte aus ungefähr 18 Metern ins linke untere Eck von Gudbjörg Gunnarsdottir schießen. ‚Gugga‘, die Kapitänin Djurgårdens, redet offiziell noch nicht vom Abstieg, aber beim kurzen Gespräch nach dem Spiel kam sie mir doch recht zweifelnd vor.
Nationalspielerin Johanna Almgren lief mir noch vor das Mikrofon meines IPhones. „Wenn wir etwas Glück haben und die restlichen Spiele gewinnen, können wir Dritter werden. Aber die Meisterschaft und ein CL-Platz haben sich erledigt. Aber wir wollen weiterhin in guter Form bleiben, denn mit der Champions League und dem Pokalfinale haben wir trotz allem noch vieles, um das wir spielen können in diesem Jahr,“ so Johanna Almgren.

AIK punktet gegen Dritten und verliert trotzdem

Wasserspiele in Solna mit Jennie Nordin und Danesha Adams

Ein 1:1 gegen den Tabellendritten daheim ist für einen potentiellen Abstiegskandidaten zunächst einmal kein schlechtes Ergebnis. Aber das 1:1 von AIK gegen Mitaufsteiger Vittsjö GIK ist letztlich für AIK ein Verlust von zwei Punkten, denn die beiden Konkurrenten über der gestrichelten Linie – Jitex BK und KIF Örebro gewannen ihre Spiele und vergrößerten den Abstand, den es aufzuholen gilt, auf sechs Punkte.

Gesprächsstoff gab es aber vor allem wegen des Wechsels von Susan Varli zu Djurgården wenige Stunden vor Schließen des Transferfensters. Auch Daniella Chamoun sei  nicht im Aufgebot, erzählte man mir, als ich die Anlage betrat. Beide seien ausgeschlossen worden, es habe Ärger gegeben. Und während Chamoun nicht ins Stadion kam, saß Djurgårdens neue Stürmerin – bei AIK auf der Tribüne. Vor dem Anpfiff sprintete die dritte im Freundinnentrio, nämlich Nazanin Vaseghpanah, schnell zum Spielfeldrand und herzte Varli mit mehreren Gesten und einer Umarmung.

Schnell ging Vittsjö in Führung, nach der dritten Ecke besorgte Danesha Adams aus kurzer Distanz den Führungstreffer, den die Finnin Maija Saari nach etwas mehr als einer halben Stunde nach einem Freistoß mit dem Kopf egalisierte.

In der zweiten Halbzeit war AIK besser, aber da man nach dem Weggang Varlis nun gar keine Goalgetterin in den Reihen mehr hat und stattdessen zwei 17-Jährige vom Drittligisten Bele Barkarby in die A-Mannschaft geholt hat, vermochte man nicht, das Spiel zu gewinnen.

Der Streit bei AIK aber interessiert die Gemüter. Wir erinnern uns: 2010 hatten Vaseghpanah und Chamoun damals Hammarby wenige Wochen vor Saisonende im Streit verlassen und waren zu AIK weitergezogen. Varli war wenig später nachgefolgt. Nun scheint sich die Geschichte leider zu wiederholen. Dem Ruf der beteiligten Spielerinnen kann das nicht zuträglich sein, auch wenn die sicher eine gute Erklärung haben für das, was vorgefallen sein muss. Es wird gemunkelt, dass die beiden Spielerinnen wegen ungebührlichen Verhaltens ausgeschlossen wurden, während Mittelfeldspielerin Vaseghpanah lediglich ‚verwarnt‘ worden sei.

Vittsjö spielte sicher deutlich unter seiner Kapizität auf einem Kunstrasen, der aufgrund massiver Regenfälle teilweise Lotteriepässe sah.

Susan Varli verlässt AIK

 

Susan Varli im AIK-Dress

Gestern Abend um 23.59 Uhr ging das Transferfenster zu und ein paar Stunden vorher gab Djurgården bekannt, dass man sich der Dienste vonAngreiferin Susan Varli von Abstiegs- und Lokalkonkurrent AIK versichert hätte.

Susan Varli kam 2010 von Hammarby zu AIK im Gefolge eines Streits, nachdem auch Nazanin Vaseghpanah und Daniella Chamoun Hammarby mitten in der Saison verlassen hatten. Die 21-Jährige Varli hat 11 der 14 Spiele von AIK von Beginn an bestritten und dabei fünf Tore erzielt. Insgesamt gelangen AIK elf Treffer, man verliert also die mit Abstand beste Torschützin an den Lokalrivalen.

Ein Wechsel, der national relativ ohne Bedeutung ist, lokal aber zu Spekulationen anregt. Denn ohne Probleme verlässt man wohl nicht seine Mannschaft mitten im Abstiegskampf zugunsten eines ebenfalls abstiegsbedrohten Lokalrivalen.

 

Thérese Boström nach Umeå

Thérese Boström wechselt nach Umeå

AIK hatte fünf nominierte Spielerinnen zur U19-EM in der Türkei, bei der Schweden den Titel gewann. Eine davon verlässt den Verein bereits jetzt mit sofortiger Wirkung aus eher privaten Gründen: Thérese Boström zieht es aus Studiengründen nach Norden, sie wird an der Universität Umeå ein Studium aufnehmen. Und Umeå IK vermeldet, dass man Boström mit sofortiger Wirkung in seinen Kader aufnehmen wird.

In 52 Spielen für AIK hat Thérese immerhin zehn Tore erzielt.

AIK schöpft Hoffnung

Zweikampfballet zwischen Christen Press und Maija Saari

Es war weniger Neuzugang Lori Chalupny, der AIK seinen zweiten Saisonsieg bescherte, sondern vielmehr eine aufopferungsvolle Abwehrarbeit. Defensiv zeigteder Tabellenelfte in der zweiten Halbzeit eine tolle Leistung, wobei Göteborg sich allerdings auch nicht genügend entgegenstemmte.

Christen Press war in der ersten Halbzeit ein ständiger Unruheherd, wann immer sie angespielt wurde, sorgte sie mit schnellen Sprints und ansatzlosen Schüssen für Gefahr, eine richtige Klassestürmerin, die wohl nur nicht in ihrer Natioalmannschaft spielt, weil sie mit Kalibern wie Abby Wambach, Alex Morgan und Sydney Leroux konkurrieren muss. Immerhin war sie schon Reserve in London.

Auch Yael Averbuch wusste in der ersten Halbzeit bei Göteborg zu gefallen, trug mit Anna Ahlstrand und Johanna Almgren sowie Anita Asante stark dazu bei, dass immer wieder nach vorn gespielt werden konnte. 9:3 Ecken standen am Ende für Göteborg, aber 0:1 Tore. Das ist dann doch verloren. „Naja, jetzt bleibt uns halt nichts anderes übrig als die Champions-League zu gewinnen,“ sagte Trainer Torbjörn Nilsson ironisch. Er habe seinen Spielerinnen schon gesagt, so Nilsson zu ffschweden nach dem Abpfiff, dass er das Herz vermisst hätte. „Wenn man ein Spiel gewinnen will, dann muss man motiviert dazu sein, dann kann man gegen einen physisch spielenden Gegner nicht so auftreten wie wir das getan haben,“ so Nilsson weiter. Und: „Ich bin der Chef des Teams, das muss ich dann wohl auf meine Kappe nehmen.“

Das 1:0 fiel durch einen Foulelfmeter von Susan Varli in der 40. Minute, mehr geschah dann nicht mehr. Für Göteborg ist die Saison damit endgültig verkorkst und selbst der wertlose dritte Platz ist in weite Ferne gerückt. Für AIK bedeutet der Sieg große Hoffnung, denn Djurgården und Örebro haben verloren.

„Wenn wir am nächsten Wochenende Djurgården besiegen und Örebro nicht gegen Jitex gewinnt, dann kann man tatsächlich vom Klassenerhalt träumen,“ sagte mir die heute überragende AIK-Torfrau Susanne Nilsson.

 

Umeå gewinnt wichtige Punkte

Man hat kein gutes Gefühl für den Stockholmer Fußball. Nachdem Djurgården gestern nach seinem 12. Spiel auf sechs Punkten stehen blieb, ereilte AIK heute Abend dasselbe Schicksal. Das Nachholspiel in Umeå ging 1:3 verloren. Damit kann sich Umeå deutlich von den Abstiegsplätzen distanzieren. Neun Punkte beträgt jetzt der Abstand auf AIK und Djurgården.

Das Spiel war recht eindeutig. Lediglich ein Schuss auf das Tor von Umeå und der brachte auch das 1:3. Susan Varli traf für AIK, nachdem man bereits 0:3 zurücklag durch Tore von Tuija Hyyrynen, Lina Hurtig und Emma Åberg Zingmark.

Die Amerikanerin Lori Chalupny, die AIK verstärken soll, hat noch keine Arbeitserlaubnis, dürfte aber am Sonntag daheim gegen Göteborg (ffschweden wird dabei sein) spielen.