Nach dem Gesamtergebnis von 13:0 zwischen dem deutschen Vertreter 1.FFC Frankfurt und dem dänischen Tabellenführer Brøndby IF kritisiert die schwedische Rekordnatioalspielerin Therese Sjögran das Verfahren. Sie meint, das solche Ergebnisse nicht gut für den Frauenfußball sind.
In der Abendzeitung Kvällsposten sagte die 38-Jährige: „Ich finde, man sollte von Beginn an setzen. Jetzt spielten PSG und Lyon im Achtelfinale gegeneinander und Lyon schied aus. Und dann erreicht eine Mannschaft wie Brøndby das Halbfinale. Da kommen die Mannschaften weiter, die eigentlich nicht gut sind. Ich hoffe, dass sie sich das gesamte Auslosungssystem anschauen und stattdessen Mannschaften setzen.“ Sjögran plädiert dafür, dass die Mannschaft mit dem höchsten Koeffizienten im Achtelfinale auf die mit dem niedrigsten trifft usw.
Natürlich muss das System überarbeitet werden. PSG gegen Lyon in dieser Saison, Lyon gegen Potsdam in der Saison zuvor oder auch PSG gegen Tyresö sind Ansetzungen in einem Achtelfinale, die nicht vorkommen sollten.
Natürlich spricht aus Sjögrans Kritik auch die eigene Enttäuschung, dass man abermals selber gescheitert ist. Denn zu behaupten, dass Brøndby nicht in ein Halbfinale gehört, ist auch ungerecht. Linköping ist mit 0:1 und 1:1 an den Däninnen gescheitert. Dasselbe Linköping, das in der letzten Saison beide Ligaspiele gegen den FC Rosengård, für den Therese Sjögran spielt, gewonnen hat. Taktisch gut aufgestellt, gewannen die Kopenhagenerinnen gegen Linköpings FC, das auf nahezu jeder Position zumindest auf dem Papier besser besetzt ist. Das muss man anerkennen. Ich habe selber vorausgesagt, dass Brøndby Kanonenfutter für den 1.FFC Frankfurt werden wird und bin dafür von dänischen Fans kritisiert worden. Nach dem 0:13 haben sie sich nicht mehr gemeldet.
Was muss denn passieren, damit die Champions League interessanter wird? Ja, in der Tat muss man Begegungen wie Lyon – PSG im Achtelfinale durch ein intelligenteres Setzungssystem vermeiden. Um es gerecht zu machen, muss man Mathematik zu Hilfe nehmen. Bezieht man sich dabei nur auf internationale Spiele, können schnell zusammengestellte Spitzenteams wie Tyresö und PSG durch das Sieb fallen und gegen Rosengård oder Wolfsburg gelost werden. Um das zu vermeiden, müssten die Ligen noch stärker gewichtet werden und auch Ligapiele in die Wertung einfließen.
Schaut man sich die Koeffizientenrangliste der UEFA für die Saison 2014/15 an, ist Frankfurt 12. und Brøndby 14. in Europa, dazwischen befindet sich lediglich der NOSV Neulengbach. Das 13:0 in zwei Spielen hätte durch den Koeffizienten nicht vermieden werden können.
Würde Therese Sjögrans Vorschlag, dass das Team mit dem besten Koeffizienten jeweils gegen den Vertreter mit dem schwächsten Koeffizinten spielen müsste, angenommen, das Achtelfinale in dieser Saison hätte so ausgesehen:
Olympique Lyon – Gintra (Litauen)
VfL Wolfsburg – Bristol City
ASD Torres – FC Zürich
FC Rosengård – FC Barcelona
Fortuna Hjørring – Glasgow City
1.FFC Frankfurt – Zvezda 2005
Neulengbach – Paris Saint-Germains
Brøndby – Linköpings FC
Dabei muss erwähnt werden, dass unter den 16 Vertretern der italienische Club ASD Torres noch vor Rosengård und Frankfurt auf der Rangliste der UEFA residiert. Und Fortuna Hjørring ist der fünftbeste Club unter den 16 Teilnehmern.
Meiner Meinung nach gehört das gesamte System reformiert. Wir brauchen: Deutlich mehr Startgeld für die 32 besten Clubs. Statt wie bislang 20.000 € pro Runde bis zum Halbfinale sollte die UEFA 100.000 € zahlen. verglichen mit den Herren ist das immer noch nicht einmal Taschengeld, aber immerhin ein Anfang.
Wir brauchen auch mehr als zwei Vertreter aus den besten Ligen Europas. Die besten drei Ligen in Europa sind nach dem aktuellen UEFA-Koeffizienten Deutschland (30,249 Pkt.), Frankreich (25,905) und Schweden (20,295). Dass knapp hinter Schweden mit 19,305 Punkten England rangiert, liegt am guten Abschneiden der Arsenal Ladies, aber auch an der Halbfinalteilnahme der Birmingham Ladies von 2013/14. Birmingham ist in der UEFA-Rangliste übrigens zwei Plätze besser als PSG!!! Lasst aus den drei besten Ligen Europas jeweils vier Teams an der UWCL teilnehmen. Dann aus den Ligen auf den Plätzen 4-6 je drei Teams. Bei gegenwärtig England, Russland und Italien würde das sicher auch zu schwachen Teilnehmern führen, aber man muss eine Lösung auch sportpolitisch durchsetzen können. Aus den Ligen auf den Rängen 7-9 kommen je zwei Vertreter. Das sind Spanien, Dänemark und Tschechien. Die verbleibenden fünf Plätze in einem 32er Startfeld werden durch eine Qualifikation vergeben. So bekommen wir 32 Teilnehmer aus 14 Ländern. Der Rest hat sich nicht qualifiziert.
Dann gibt es acht Gruppen à vier Teams. In jeder Gruppe wird ein Team gesetzt. Die beiden besten Teams kommen weiter ins Achtelfinale. Die acht Gruppensieger werden im Achtelfinale den acht Gruppenzweiten zugelost und können lediglich nicht gegen ihren Gruppenpartner spielen.
Der Wettbewerb sollte vom Modus her weitgehend dem der Männer angeglichen werden mit einer etwas anderen Zusammensetzung.
Der Vorschlag geht in die richtige Richtungt. Aber von den 3 Topnationen Deutschland, Frankreich und Schweden würde ich nur die ersten 3 nehmen. Sonst wird es in den nationalen Ligen sportlich uninteressant. Die Viertplatzierten dieser 3 Topnationen würde ich in eine Quali-Runde schicken wo sie gegen den jeweiligen Gewinner einer Vorrunde wie oben beschrieben in Hin- und Rückspiel weiter qualifizieren können.
Auf den weiteren PLätzen 4 – 6 der stärksten Frauenfußballnationen in Europa sehe aber England, Norwegen und Dänemark mit je zwei Vertreter. Auf den Rängen 7 – 9 dann meiner Meinung nach Italien, Niederlande und Spanien.
Russland und Tschechien sehe ich da bei Weitem nicht! Da hat keine Mannschaft und auch nicht die Natio in den letzten 5 Jahren auf Euro-Ebene was erreicht.
Nur Eines noch, bis die UEFA da was vernünftig ändert werden noch einige Jahre ins Land gehen, leider.
Auch die Frauen in verantwortlicher Position beim DFB ( Ratzeburg und Jones, um nur zwei zu nennen ) werden da nicht intervenieren. Es wären auch die Vereine gefragt, welche sich auf internationaler Ebene mehr einbringen müßten. So sollten sich die Spitzenvereine in Europa in einer Gruppe organisieren, wie es die Männervereine schon gemacht haben.