Schon im Januar in La Manga lagen die Schwedinnen mit 0:2 zurück, gegen Angstgegner Norwegen. Und drehte das Spiel in einen 3:2-Sieg, der viel Selbstvertrauen brachte.
Auch Deutschland ist sowas wie ein Angstgegner für die Truppe von Pia Sundhage. Seit 2009 hatte man nicht mehr gegen die Schützlinge von Silvia Neid gewonnen und nach fünf Minuten an der Algarve heute Nachmittag sah es so aus, als würde die Serie anhalten. Simone Laudehr war die ausgeschlafenste Spielerin auf dem Platz – zunächst. Pass auf Dzsenifer Marozsan und dann eine Minute später selber Torschützin und Schweden, das heute seine Abwehr testen wollte, lag 0:2 hinten. Gegen den Weltranglistenersten solte das spielentscheidend sein.
Nach einer halben Stunde gelang Caroline Seger der Anschlusstreffer nach einer Situation, in der die Deutschen drei Zweikämpfe leicht verloren und der Schuss Segers auch noch von Luisa Wensing abgefälscht wurde.
Schweden war ergebnistechnisch wieder dabei, auch wenn das Spiel der Nordeuropäerinnen erst so richtig nach der Halbzeit begann.
Spielentscheidend aus meiner Sicht die Szene, als Nadine Angerer viel zu lässig und viel zu langsam gegen Sofia Jakobsson agierte, sich von der 12 Jahre jüngeren Schwedin umkurven und ausspielen ließ und Jakobsson dann mühelos den Ausgleich erzielen ließ. Denn die Schwedinnen waren nun vollends im Bewusstsein, auch das Spiel gegen den Europameister drehen zu können. Noch einmal Caroline Seger per Kopf und noch einmal Sofia Jakobsson, die schneller ist als die gesamte deutsche Abwehr dürften Silvia Neid viel Denkarbeit verschafft haben. Denn mit solch eklatanten Abwehrproblemen wird man bei der WM in Kanada kaum eine entscheidende Rolle spielen.
Die Schwedinnen haben abermals viel Selbstbewusstsein getankt. Auch wenn ebenfalls Pia Sundhages Abwehr noch nicht steht. Sundhage sagte, dass man am Freitag bei der Begegnung mit Brasilien mit vielen Änderungen rechnen könne. Dass man gegen die beste Mannschaft der Welt das Spiel gedreht hat, dabei vier Tore schoss und auch noch auf Superstar Lotta Schelin verzichten musste, das macht die Schwedinnen allmählich zu ernst zu nehmenden Anwärtern auf eine WM-Medaille.
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