Wenn es um Stabilität in der Abwehr geht, Athletik und ein intuitiv geradezu geniales Stellungsspiel, dann kommt zumindest in Schweden schnell der Name Faith Ikidi ins Gespräch. Die inzwischen 26 Jahre alte Nigerianerin in Diensten von Piteå IF kam schon 2005 nach Norwegen und landete dann etwas später beim schwedischen Erstligisten QBIK aus Karlstad, wo teilweise vier Nigerianerinnen unter Vertrag standen.
2009 spielte sie für Linköpings FC und verteidigte in der Mitte mit Charlotte Rohlin, Linköping holte seinen bislang einzigen Meistertitel und ließ nur elf Gegentore in 22 Spielen zu. Der Wechsel nach Piteå 2011 kam dann etwas überraschend, im Frühjahr 2013 unterschrieb die Nigerianerin schließlich einen 3-Jahresvertrag in Piteå, der also bis einschließlich 2015 geht.
Nach dem Spiel in Tyresö am Mittwochabend habe ich mich mit Faith Ikidi unterhalten.
Kurz vor Schluss lagst du mit großen Schmerzen am Boden, hast schon das Zeichen zur Auswechslung gemacht, was ist passiert?
Naja, das war noch aus dem Spiel gegen Mallbacken, da bekam ich eine Wunde auf dem Spann des linken Fußes. Und vorhin ist jemand draufgetreten, das btat höllisch weh, ist aber schon besser jetzt.
Was sagst du zum Spiel heute?
Wir haben fantastisch gestanden in der Defensive, ich bin vom Ergebnis her beeindruckt, 1:2 in Tyresö kann sich doch sehen lassen. Aber: wie soll ich das sagen, verloren ist verloren. Wir können aber trotzdem mit einem guten Gefühl nach Hause fliegen, wir haben gut gespielt gegen Tyresö. Denen will ich auch gratulieren.
Und jetzt geht es gegen KIF Örebro zu Hause, ein starker Gegner.
Ja, sicher, aber wir müssen weiter kämpfen. Die haben eine Menge erfahrener Spielerinnen, die den Ball halten können und auch solche, die wirklich Tore schießen können.
Faith, du bist vor acht Jahren nach Skandinavien gekommen, eine schöne lange Zeit.
Ja, das ist eine lange Zeit. Jedes Jahr war sehr spannend mit dieser Liga hier in Schweden. Da gibt es keinen Tiefpunkt, sondern sportlich wird das die ganze Zeit besser und auch immer härter im Wettbewerb.
Du wolltest unbedingt in Piteå bleiben und hast drei Jahre verlangt?
Ja, weißt du, das war letztes Jahr. Jedes Jahr habe ich immer eine Verlängerung oder einen Vertrag für ein Jahr bekommen. Piteå ist eine Stadt, die mir sehr gut gefällt. Und da hab ich eben um einen längeren Vertrag gebeten, da kann man dann auch mal etwas entspannen. Es stimmt, dass Piteå eine kleine Stadt ist, aber ich mag keine großen Menschenmengen. Stockholm ist eine schöne Stadt, aber ich mag dieses Gedränge nicht, ich mag es ruhiger. Die Leute in Piteå lieben unsere Mannschaft, ich weiß nicht, wie ich dir das erklären kann, aber die Leute lieben uns. Egal ob wir gute oder schlechte Zeiten haben, die Fans sind immer da für uns.
Was ist das Ziel für Piteå in diesem Jahr?
Wir wollen natürlich besser sein als in der letzten Saison. Und ich denke mal, das ist überall so. In jeder Mannschaft, jede Spielerin. Auch individuell will man doch besser sein als letztes Jahr. Wir sagen nicht, dass wir Meister werden wollen oder unter den ersten 5 landen, aber wir wollen besser sein als letztes Jahr.
Wenn ich das sagen darf. Du beeindruckst mich schon seit Jahren mit einem einzigartigen Stellungsspiel. Du weißt einfach immer in jeder Situation, wohin der Ball kommen wird und dann bist du einfach da und stehst richtig. Kann man das lernen?
Ich denke, dass das wirklich ein Talent ist und es kommt auch dank Gottes Hilfe. Was immer ich tue, ich bete immer zu Gott. Und natürlich hat der Trainer was damit zu tun. Denn wenn du ein Talent hast und du hast jemanden, der dich anleitet und dir Tips und Hilfen gibt, dann ist das einfach, wenn du Talent hast. Ich bin sehr dankbar dafür.
Was kann man über die nigeranische Nationalmannschaft sagen?
Wir haben keine Spiele in diesem Sommer. Erst nächstes Jahr haben wir Qualifikationsspiele und die afrikanischen Meisterschaften, die uns hoffentlich zur WM 2015 bringen werden. In Afrika kann man derzeit nicht sagen, dass wir die stärksten sind, da gibt es eine Menge anderer Länder, die im Kommen sind. Letztes Jahr war Äquatorial-Guinea Afrikameister und wir wurden nur Vierter. Du siehst, dass da viele gute Mannschaften sind.