Djurgården greift den Strohhalm


Sarah Fredriksson (links) und Jessica Landström im Zweikampf

Es war wirklich die letzte Chance gestern. Das Derby bei AIK in Solna. Mit sechs Punkten lag man bereits sieben hinter dem rettenden zehnten Platz und eine Niederlage gegen AIK wäre fatal gewesen für den Traditionsverein Djurgården, der viele Jahre einer der Topclubs im schwedischen Frauenfußball gewesen ist.

Aber dank eines Kopfballtores von Jessica Landström zu Beginn der zweiten Halbzeit gewann Djurgården auch das zweite Derby gegen den Vorletzten und Hoffnungen keimen wieder auf, mit einem Auswärtssieg bei Jitex nächsten Samstag ganz nah an die „richtigen“ Ränge anknüpfen zu können.

Es war ein Spiel, das den Tabellenrängen entsprach. Ein Spiel, dem man den Derbycharakter anmerkte. Zahlreiche Fehlpässe einfacherer Art im Mittelfeld in den ersten 45 Minuten und kaum Torchancen machten deutlich, dass hier die möglicherweise schwächsten Teams der Liga aufeinandertrafen. Bei AIK sitzt seit dem Kommen von Lori Chalupny die U19-Europameisterin Malin Diaz auf der Bank, da Chalupny zentral im Mittelfeld eingesetzt wird. Dabei ist Diaz die einzige bei AIK, die den Ball halten kann, die das Tempo verlangsamen oder beschleunigen kann. Möglicherweise sollte AIK-Coach Mattias Eriksson Chalupny auf die Außenbahn schicken und Diaz in die Zentrale beordern. Aber die Konkurrenz um die Plätze ist groß und die Leistungsunterschiede gering, auch wenn es nicht für die oberen Tabellenplätze reicht.

Gudbjörg Gunnarsdottir spielte von Anfang an bei Djurgården. Das hatte sie mir auch schon am Tag vor dem Spiel angekündigt. Trotz einer starken Prellung in der linken Schulter. Djurgårdens Krankengymnastin hatte ‚Gugga‘ ein kleines Kissen mit mehreren Tapes an der Schulter befestigt. Die Isländerin hatte Glück, dass es für sie im Strafraum zu wenigen Körperkontakten kam. Bis auf einen von der Strafraumgrenze kamen alle Schüsse auf das Tor Djurgårdens von außerhalb.

„Wir haben in der Halbzeitpause darüber gesprochen, dass wir mehr Läufe in die Tiefe anstreben wollen und dann auch mehr Leute vor dem gegnerischen Tor haben wollen,“ sagte mir Djurgårdens Trainer Patrick Eklöf nach dem Spiel. „Das hat dann auch genauso geklappt mit Renées Sprint und Jessicas Kopfball. Jedes Spiel ist wichtig für uns, aber hätten wir heute gegen AIK verloren, hätten wir schon sechs Punkte hinter denen gelegen.“

Ein Sechspunktespiel also – denn nun sind AIK und Djurgården mit je 9 Punkten gleichauf. Vor ihnen liegen auf dem rettenden Ufer KIF Örebro und Jitex mit je 13 Punkten. Das könnte noch spannend werden, obwohl ich die spielerische Substanz der Teams aus Örebro und Mölndal für besser halte. Aber jetzt spielen auch Nerven eine Rolle.

 

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s