AIK schlägt sich selbst und Martas Sprache


Marta im Spiel gegen AIK am letzten Samstag

Irgendwo zwischen 5 und 8 zu Null. Das hatte Linköpings Stürmerin Emma Lundh erwartet, mit der ich mich nach dem Spiel unterhielt. Dass Tyresö aber bis 13 Minuten vor Schluss brauchen würde und dazu noch ein Eigentor von Maija Saari, hatte sie genausowenig vorhergesehen wie ich.Es war denn auch alles andere als ein aufregendes und sehenswertes Spiel, dessen Spannung mit zunehmender Spieldauer lediglich in der Frage bestand, ob Tyresö hier sensationelle zwei Punkte abgeben könnte mit seiner Weltklassetruppe gegen AIK:s sehr junge Mannschaft.

AIK spielte mit zwei Viererketten, aber so diszipliniert, dass Marta & Co. nichts Zählbares zustande brachten. Ok, es gab Torchancen, aber die wurden bisweilen leichtfertig versiebt. Und die sonst so explosive Madelaine Edlund wirkte bestens aufgehoben in der Zentralverriegelung der Gäste mit U19-Nationalspielerin Jennie Nordin.

Da kam es dann zu anderen Themen im kühlen Maiwetter. Marta und ihr Verhalten wieder einmal. Die Brasilianerin sah in der 90. Minute die gelbe Karte wegen Meckerns und musste fast gewaltsam von Mannschaftskameradinnen zurückgehalten werden, um nicht weiter zu klagen und dann vielleicht rot von der inkonsequenten Schiedsrichterin Annika Andric zu sehen. Inkonsequent, denn Marta hätte in der Tat rot sehen müssen. Ich finde ihr Verhalten auf dem Platz nicht mehr akzeptabel. Wenn man fotografiert und oft nur wenige Meter entfernt steht, bekommt man einiges mit. Etwa als Marta in der ersten Halbzeit den Linienrichter anschrie: „Was zum Teufel soll das?“ nach dieser die Abseitsfahne gehoben hatte. Oder auch „Halt das Maul!“ zu einem zugegeben wenig geistreichye Schlachtrufe produzierenden AIK-Anhänger.

Der Zuneigung der Fans in Schweden tut all das keinen Abbruch, denn gleichzeitig kann man konstatieren, dass Marta ein Publikumsmagnet ist. Der Zuschauerschnitt in den Spielen, in denen sie, heim wie auswärts zu sehen ist, liegt ein Vielfaches über dem eigentlichen Durchschnitt. Tyresös Trainer Stefan Fredriksson verteidigt seine Spielerin: „Nein, ich sehe das nicht so, das für Marta andere Regeln gelten. Man muss aber auch sagen, dass sie wirklich sehr viel gefoult wird, sie muss mehr einstecken als die meisten anderen und da ist es nur verständlich, wenn sie dann auch darauf reagiert.“

Drei Punkte für Tyresö, am Ende ist nicht mehr wichtig, wie sie zustande gekommen sind. In der Meisterschaft läuft alles immer mehr auf einen Zweikampf zwischen LdB FC Malmö und Tyresö FF hin, die nun beide dieLiga mit ihren 15 Punkten anführen. Malmö hat mehr Tore erzielt, selbst die Tordifferenz ist gleich.

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