Bis vor vier Jahren war Jitex BK aus dem Göteborger Vorort Mölndal noch schwedischer Frauenfußballrekordmeister. Das allerdings ist lange her. 2010 stieg das Team mit seinem Trainer Hans Prytz wieder in die Damallsvenskan auf, gewann die Söderettan während Tyresö sich durch die Norrettan durchwalzte. Und in seinem ersten Jahr schaffte Jitex es beinahe, das wirtschaftlich wesentlich stärkere Tyresö auszustechen. Mit einfachem, geradlinigen Fußball, den man bisweilen auch gerne britisch nennt, kam man auf 33 Punkt und einen sehr respektablen sechsten Platz.
Und bekanntlich ist das zweite Jahr immer schwieriger als das erste, oder oft jedenfalls. Jitex war sich des Klassenerhalts 2011 lange nicht sicher, auch wenn Dalsjöfors und Hammarby doch mehr oder minder souverän auf den Abstiegsplätzen landeten. Statt 33 gewann Jitex nur 19 Punkte und statt des sechsten Ranges stand am Ende Platz neun.
Genug, um zu Änderungen zu kommen. Von Trainer Prytz trennte man sich nach vier Jahren und stattdessen verpflichtete man den ehemaligen Nationalspieler Stefan Rehn als neuen Trainer. Und das gleich für drei Jahre. Der 45-Jährige bringt Erfolgsjahre bei den Männerclubs Djurgården und IFK Göteborg mit und gerade letzterem Verein gehörte auch Lokalrivalentrainer Torbjörn Nilsson einmal an. Beide Göteborger Vereine haben nur geringe Zuschauerzahlen, Jitex steht mit Abstand am schlechtesten da.
Und hat sich vor der neuen Saison dadurch ausgezeichnet, dass man drei Finninnen geholt hat und ein großes Talent gehalten. Die 17-Jährige Fridolina Rolfö war sicher von mehreren Clubs umworben, bleibt aber Jitex erhalten. Von Absteiger Hammarby kommt Klassetorfrau Minna Meriluoto und Mittelfeldspielerin Leena Puranen und aus Wolfsburg holte man die zuletzt dort nicht mehr zum Einsatz kommende Katri Nokso-Koivisto. Drei Nationalspielerinnen aus dem östlichen Nachbarland.
Aus Norwegen kehrte auch Weltenbummlerin Amelie Rydbäck zurück an die schwedische Westküste. Sie hatte vorher auch schon mit Lotta Schelin bei Olympique Lyon gespielt.
Mit dem Abstieg dürfte Jitex mit dieser Truppe eigentlich wenig zu tun haben. Aber auch nach oben ist wenig Luft, da die Spitzenclubs über ganz andere Voraussetzungen verfügen.